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Um Hilfe bitten, Hilfe annehmen


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Wenn ich keinen um etwas bitte ,muß ich mich auch nicht bedanken und niemand erwartet eine Gegenleistung
  • Moderator
Geschrieben

Ich helfe gern, wenn ich sehe, dass Hilfe nötig sein könnte.

Aber, ich helfe nicht ungefragt.

Ungefragtes Helfen empfinde ich, wenn es keine  absolute Notsituation ist,  als übergriffig.

Es sieht so aus, als  würde man der Person Dies oder Jenes nicht zutrauen.

Wenn eine Notsituation gegeben ist, kann  man nicht immer fragen, ob Hilfe gewollt ist. Da helfe ich im Rahmen der Möglichkeiten auch ungefragt.

Ich persönlich möchte, (wenn es keine Hilfe in Notsituation ist)  gefragt werden, wenn Jemand der Meinung wäre, er/sie müsste mir bei Etwas helfen.

Geschrieben
Vor 20 Minuten , schrieb daisy-gaga:

Schönes Beispiel. Ich kenne beide Seiten. Auch ich bin teilweise empört über Hilfe die mir angeboten wird. Ich denke dann immer das ich nicht als Mann wahrgenommen werde. Mit etwas Abstand wird mir denn allerdings schon klar, das ich da etwas reininterpretiert habe, was wahrscheinlich gar nicht da war. 

Heute gelingt mir das aber schon besser. Ich kann Hilfe grundsätzlich leichter annehmen, oder sogar darum bitten. Meine Grenzen sind mir bewusster geworden. 

Spannend oder? Warum sollte dir abgesprochen werden ein Mann zu sein und warum sollte man einem Mann weniger helfen dürfen / sich als Mann weniger helfen lassen?
Ich glaub da können wir auf ganz vielen Ebenen schauen. Ob ich dir zeigen soll, wie die Spülmaschine funktioniert oder beim Reparieren helfen kann, würde mich vermutlich beides auf dem Schlips landen lassen, auch wenn das eine mehr meine Sicht auf dich und das andere mehr deine Sicht auf dich zeigen würde (rein hypothetisch). Wir wollen unserer Autonomie nicht beraubt werden (lehnen kleine Kinder ja auch ab wenn sie ihr Marmeladenbrot allein zerhäkseln wollen) oder es geht eine Wertung/Interpretation einher. Vier Ohren Modell. Auch wenn der Umgang mit dem Angebot von Hilfe noch mal etwas anderes ist, als die eigene Unfähigkeit/Wehr um Hilfe zu bitten. Ich stell auch immer wieder fest, dass das Ablehnen mitunter total automatisiert passiert. Umso schöner wenn es uns gelingt, doch mal drüber nachzudenken

Geschrieben
Vor 10 Minuten , schrieb Steil56:
Wenn ich keinen um etwas bitte ,muß ich mich auch nicht bedanken und niemand erwartet eine Gegenleistung

Dass Hilfe mit einer Gegenleistung einhergeht / einhergehen muss, ist ja dein ganz eigener Glaubenssatz, der nicht der Realität entspricht. Offene Frage: Was ist an Danke sagen, für dich herausfordernd?

Geschrieben
Klar bitte ich um Hilfe, natürlich nehme ich Hilfe an, letztens bat ich um Hilfe für das anschließen eines neuen Backofens. Ich finde das normal, es sollte eigentlich in der Nachbarschaft viel mehr zusammen geholfen und gemacht werden, leider ist das Gegenteil der Fall! 👎
Geschrieben
Mir geht es selbst auch so, ich kann nicht wirklich gut um Hilfe bitten, leider ich bin es ehr gewohnt alles selbst zu machen, auch fällt es mir extrem schwer wenn es mir psychisch nicht so gut geht um Hilfe zu bitten, was zwar sich schon minimal verbessert hat dank meinen Herrn, aber leider mach ich trotzdem noch viel mit mir selbst aus,aber das liegt einzig und allein an mir selbst, weil mir nie wirklich jemand Hilfe angeboten hat oder wenn man um Hilfe gebeten hatte,wurde man immer nur abgewimmelt oder von wegen ach hab dich nicht so. „Nur wegen sowas geht’s dir schlecht“ usw
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Kann es sein, dass es uns leichter fällt Anderen zu helfen, als selbst um Hilfe zu bitten? 

Na klar doch, ich könnte wette das trifft auf sehr viele Menschen zu.

 

vor 3 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Können wir Hilfe gut annehmen?

Das ist mentale Übungssache denke ich

 

vor 3 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Vor allem wenn wir nicht um Hilfe gebeten haben?

Wenn ich nicht um Hilfe gebeten habe empfinde ich ein solches Angebot als übergriffig und nehme aus diesem Grunde dann auch keine Hilfe an.

vor 3 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Ich selbst bin lieber der Helfer, als der um Hilfe Bittende.

Geht mir ganz genau so.

vor 3 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Hilfe um die ich gebeten habe kann ich aber gut annehmen.

Das war für mich ein Lernprozess überhaupt jemanden um Hilfe zu bitten.

Mittlerweile kann ich das aber ganz gut, denke ich. Übung macht den Meister ...

Geschrieben

Ein einfacher Trick, wenn man sich nicht sicher ist, ob der andere Hilfe braucht, ist, das in die Frage einzubauen "Kommen Sie zurecht, oder kann ich ihnen helfen?". Damit baut man die Brücke zum "Geht schon, Danke".

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Semreh:

Wenn ich in den Supermarkt rolle werde ich wortwörtlich 10 Mal (mind. 3 Mal, zählte aber auch schon 15 Mal) angesprochen, ob ich Hilfe brauche. Manchmal in Baby-Sprache.

Ich kenne solche Situationen als Beobachter und obwohl ich nichts mit den Leuten was zu tun hatte waren solche Situationen für mich regelrecht zum fremdschämen und das habe ich auch genau so gefühlt. Einfach peinlich und respektlos.

Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb Candala:

Dass Hilfe mit einer Gegenleistung einhergeht / einhergehen muss, ist ja dein ganz eigener Glaubenssatz, der nicht der Realität entspricht. Offene Frage: Was ist an Danke sagen, für dich herausfordernd?

Bisher hat Jeder den in um Hilfe gebeten habe , eine Gegenleistung erwartet ,was ich auch gerne gemacht habe. Aber wenn es ausartet, macht man sein Kram letztendlich alleine. 

Habe mich eventuell falsch ausgedrückt, das ich ein Problem damit habe, Danke, zu sagen. Will einfach keinem zu Dank verpflichtet sein 

Geschrieben
Vor 4 Minuten , schrieb Steil56:

Bisher hat Jeder den in um Hilfe gebeten habe , eine Gegenleistung erwartet ,was ich auch gerne gemacht habe. Aber wenn es ausartet, macht man sein Kram letztendlich alleine. 

Habe mich eventuell falsch ausgedrückt, das ich ein Problem damit habe, Danke, zu sagen. Will einfach keinem zu Dank verpflichtet sein 

Verpflichtet sind wir nicht, außer wir lassen es selbst zu. Dass kann natürlich durchaus unser Resümee sein, aufgrund Erfahrung xy, dieses und jedes nicht mehr zu machen. Fraglich ist dabei eben nur, ob wir nicht selbst diejenigen sind, die damit das Nachsehen haben.

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Münchner:

Ein einfacher Trick, wenn man sich nicht sicher ist, ob der andere Hilfe braucht, ist, das in die Frage einzubauen "Kommen Sie zurecht, oder kann ich ihnen helfen?". Damit baut man die Brücke zum "Geht schon, Danke".

Wenn das mal nicht schief geht; - Mir hallt sofort folgende oft gehörte Antwort im Kopf:

"Wenn ich nicht zurecht komme, dann werde ich schon was sagen"

Genau da fängt für einige  körperlich eingeschränkte Menschen der Übergriff an.

Sie kämpfen darum möglichst autark und selbstständig zurecht zu kommen und Zweifel tun da nicht gut.

Auch mit deiner Brücke zweifelst Du im Grunde schon an, dass die Person alleine zurecht kommt, - kommen kann; - merkst Du was?

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Candala:

Verpflichtet sind wir nicht, außer wir lassen es selbst zu. Dass kann natürlich durchaus unser Resümee sein, aufgrund Erfahrung xy, dieses und jedes nicht mehr zu machen. Fraglich ist dabei eben nur, ob wir nicht selbst diejenigen sind, die damit das Nachsehen haben.

Dann habe ich lieber das Nachsehen. Bin eben ein merkwürdiger Kautz 😅

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Steil56:

Dann habe ich lieber das Nachsehen. Bin eben ein merkwürdiger Kautz 😅

Das ist vollkommen in Ordnung. Es ist schließlich dein Leben und deine Zufriedenheit.

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb daisy-gaga:

Hälst du das so für gut und richtig, oder zweifelst du da manchmal dran?

Ich bin dankbar, dass ich keine Einschränkungen habe, und froh darüber, wenn ich für andere da sein kann. Der aktive Part zu sein passt gut zu meinem Selbstbild und meinem Platz im Leben. Hilfsbereitschaft und Verständnis (gegenüber anderen) und Selbständigkeit und Erfolgserlebnisse (bezogen auf mich) sind wichtige Werte für mich. Egal ob Beruf oder Privatleben oder Kink.

Geschrieben
vor 11 Minuten, schrieb Candala:

Das ist vollkommen in Ordnung. Es ist schließlich dein Leben und deine Zufriedenheit.

Stimmt. Danke für das nette Gespräch 🙂

Geschrieben
mmh evtl. bin ich in der Beziehung 'typisch traditionell Mann'. Ich helfe gerne wenn ich kann, aber selber um Hilfe fragen nahezu nie. Ich erwarte keine Hilfe und suche selbst nach einer Lösung bis ich sie gefunden habe. Meine Erfahrung ist das geholfen werden heutzutage oft etwas kostet was ich nicht bereit bin zu zahlen. Hilfe ohne etwas zu erwarten so wie ich erzogen wurde gibt es kaum noch, daher verzichte ich eher auf Hilfe bekommen.
Geschrieben
Es ist auf jeden Fall schwierig Hilfe an zu nehmen, liegt vermutlich nicht daran das man so ein toller hilfsbereiter ist und total selbstständig sondern daran das Hilfe annehmen bedeutet man begibt sich in eine verletzliche Situation. Ich nehme nur Hilfe an wenn ich weiß das ich sie "zurück geben" kann, oder ich keine andere Wahl habe. Ich denke das ist auch für manche im BDSM ein großes Ding, Fürsorge zu empfangen und ihren Preis zu kennen. Da kann ich den devoten Part auch nicht. Aber Hut ab vor allen die das können.
Geschrieben (bearbeitet)

Wann helfe ich: 

Wenn ich gefragt werde.

Wenn es einer Vorbildfunktion dienlich ist.

Wenn ich es nach Abwägung für angemessen halte, zunächst die Hilfe anzubieten ohne dabei die andere Person zu beschämen.

Ungefragt helfe ich in Notsituation, was selten vorkommt. Bei Handgreiflichkeiten, Unfälle, Gefahrensituationen o.ä. zögere ich nicht einzuschreiten.

Wann ich mir helfen lassen: wenn ich nicht weiter komme mit Google, Internet, KI oder wenn es zeitlich nicht im Verhältnis steht. Dann beginne ich auch gerne wertschätzend beim Gegenüber: ' heute benötigte ich ihre Hilfe / Rat / Input/ Empfehlung, whatever.

 

Es gibt auch nicht wenige Menschen mit einem ' Helfer-Syndrom '. Die Beweggründe sind unterschiedlich, Aufmerksamkeit, Pluspunkte, wichtig machen, Glaubensüberzeugung, oder einfach Selbstlosigkeit. Hier wird es manchmal dann anstrengend, man fühlt sich teilweise genervt, bedrängt oder dann dazu genötigt einem Gefallen zu erwidern. Ich bin diesen Menschen nicht böse, versuche aber diesen Situationen eher aus dem Weg zu gehen.

bearbeitet von Tau08
daisy-gaga
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb SubMitVielHerz:

wenn man um Hilfe gebeten hatte,wurde man immer nur abgewimmelt

Das kommt mir nur all zu bekannt vor. Als ich noch Kind war, und meine Eltern darum bat, mir etwas zu zeigen, damit ich es dann selber machen kann, kam oft die Antwort, "lass mal, das kannst du eh nicht", oder mein absoluter Favorit, "da bist du sowieso zu doof zu". 

vor 2 Stunden, schrieb Candala:

Warum sollte dir abgesprochen werden ein Mann zu sein

Das hat vor allem mit meiner Selbstwahrnehmung zu tun. Als Kind wurde mir von vielen gesagt, das ich wie meine Schwester aussehe. Das fand ich ganz furchtbar, schließlich war für mich völlig klar, dass ich ein Junge bin. 

Erst später, so mit 16 konnte ich das annehmen, das ich nun mal androgyn, oder gar feminin bin. Ich heb es Teil meiner Persönlichkeit werden lassen. 

Dennoch fällt es mir manchmal noch schwer im Beruf, oder im Hobby, um Hilfe zu bitten, oder ungefragte Hilfe anzunehmen.  

Geschrieben
Vor 9 Minuten , schrieb daisy-gaga:

Das hat vor allem mit meiner Selbstwahrnehmung zu tun. Als Kind wurde mir von vielen gesagt, das ich wie meine Schwester aussehe. Das fand ich ganz furchtbar, schließlich war für mich völlig klar, dass ich ein Junge bin. 

Erst später, so mit 16 konnte ich das annehmen, das ich nun mal androgyn, oder gar feminin bin. Ich heb es Teil meiner Persönlichkeit werden lassen. 

Dennoch fällt es mir manchmal noch schwer im Beruf, oder im Hobby, um Hilfe zu bitten, oder ungefragte Hilfe anzunehmen.  

Mhh, in dem Fall setzt du das dir helfen wollen jedoch mit Männlichkeit absprechen gleich oder? Weil sie mich nicht männlich hält, will die Person mir helfen? Provokant gefragt: ergo, Frauen sind die hilfsbedürftigeren Wesen? Vermutlich kein Gedankengang den du hegst.

Geschrieben
Vor 35 Minuten , schrieb daisy-gaga:

Das hat vor allem mit meiner Selbstwahrnehmung zu tun. Als Kind wurde mir von vielen gesagt, das ich wie meine Schwester aussehe. Das fand ich ganz furchtbar, schließlich war für mich völlig klar, dass ich ein Junge bin. 

Erst später, so mit 16 konnte ich das annehmen, das ich nun mal androgyn, oder gar feminin bin. Ich heb es Teil meiner Persönlichkeit werden lassen. 

Dennoch fällt es mir manchmal noch schwer im Beruf, oder im Hobby, um Hilfe zu bitten, oder ungefragte Hilfe anzunehmen.  

Ja kenn ich zu gut

daisy-gaga
Geschrieben
vor 24 Minuten, schrieb Candala:

Mhh, in dem Fall setzt du das dir helfen wollen jedoch mit Männlichkeit absprechen gleich oder?

Ja. Ist wohl auf meine Erziehung zurückzuführen. Da hatte ich an anderer Stelle schon mal was zu geschrieben. 

 

vor 26 Minuten, schrieb Candala:

Provokant gefragt: ergo, Frauen sind die hilfsbedürftigeren Wesen?

Auch das hat man mir versuch in meiner Erziehung zu vermitteln. Ich hatte das jedoch nie so wahrgenommen, das Mädchen oder Frauen hilfsbedürftig sind. Daher hatte das wohl keinen Einfluss auf mich. 

Diesen Typ Frau, hilfsbedürftig, mag ich auch nicht. 

Wenn ich da jetzt so drüber nachdenke, fällt es mir sogar leichter Hilfe von Frauen anzunehmen, als von Männern.  

Das Thema wird gerade echt kompliziert für mich, aber auch spannend. 

Geschrieben
vor 39 Minuten, schrieb daisy-gaga:

 

Erst später, so mit 16 konnte ich das annehmen, das ich nun mal androgyn, oder gar feminin bin. Ich heb es Teil meiner Persönlichkeit werden lassen. 

.  

Das hat jetzt mit dem eigentlichen Thema nicht direkt zu tun, aber ich hake da trotzdem kurz ein:

Die Natur, Gene, etc. verteilen Eigenschaften ungleich. Es ist gar nicht so selten, dass Männer z.B. bereits im Jugendalter einen unterdurchschnittlich Hormonhaushalt haben. Es kann z.B einen natürlichen Mangel an Sexualhormonen geben. Das sieht man in der Praxis häufig, auch die Kombi :Übergewicht, Fetteinlagerungen, wenig Haarwuchs und eine hohe Stimme können (nicht müssen) diese Ursache haben. 

Du hast dich einst entschieden diese Eigenschaft dann auch anzunehmen. Ob es richtig oder falsch ist kannst ausschließen du selbst beantworten.

Es gibt aber auch immer Möglichkeiten sich nicht mit etwas abzufinden und, zu ändern.  wenn man den Wunsch nach mehr Männlichkeit hätte (was ich dir nicht unterstelle und nur individuell beantwortet werden kann) gibt's optisch viele Möglichkeiten und auch medizinisch, z.b. mit Hormontherapien.

 

daisy-gaga
Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Tau08:

Du hast dich einst entschieden diese Eigenschaft dann auch anzunehmen. Ob es richtig oder falsch ist kannst ausschließen du selbst beantworten.

Grundsätzlich mag ich mich so wie ich bin. Aber natürlich macht dieser Weg auch was mit mir. Darüber tausche ich mich gern aus. Das bedeutet aber nicht das ich anders sein will. 

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