Ein ganz besonderes Shopping

August 25

"Und wie gefällt dir das?"
Seit mehr als zwei Stunden folge ich ihr von einer Boutique zur nächsten. Gelangweilt schaue ich von meinem Handy hoch, mustere den dunkelblauen, knielangen Rock und die weiße Bluse, die luftig und weich über ihren Busen fällt. "Das steht dir sehr gut", antworte ich und blicke wieder aufs Smartphone. Ich bin schon so lange mit ihr unterwegs, für mehr Begeisterung reicht es nicht.
"Schon müde vom Shoppen?", fragt sie und betrachtet prüfend ihr Spiegelbild.
"Mmmhh".
"Nein, das ist es auch nicht", sagt sie mehr zu sich selbst als zu mir und verschwindet wieder in der Umkleidekabine. Ich klicke mich weiter durch die News in den Nachrichtenportalen, lese mich in einem Artikel über erotische Hypnosen fest und bin fast ein wenig enttäuscht, als sie mir signalisiert, dass ihre Klamottensuche weitergeht. "Ich muss noch in die Unterwäsche-Abteilung."
"Wirklich?"
"Jetzt stell dich nicht so an", sagt sie und irgendetwas funkelt in ihren Augen. "Du hast ja schließlich auch etwas davon, wenn ich hübsch aussehe. Und außerdem ...", ein leichtes Grinsen zieht sich über ihre Lippen, "täte uns ein wenig Abwechslung mal ganz gut."
Etwas verloren schleiche ich ein paar Augenblicke später zwischen Ständern voller BHs, Spitzenbodys und Höschen. Immer möglichst nah bei ihr, damit alle anwesenden Frauen hier sofort merken, dass ich ein gelangweilter Ehemann bin und kein Perverser, der sich an der Wäsche aufgeilen will. Fast schon übertrieben langsam und unentschlossen schlendert sie zwischen den Ständern umher, zieht hier ein Teil hervor, hängt es wieder weg, Nimmt ein anderes. Und dann noch eines. "Wie gefällt dir das hier?" Sie hält ein weißes BH-Set hoch. Viel Spitze, sehr verspielt. "Hübsch, aber eigentlich nicht dein Stil", sage ich und versuche, mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Ich fände sie in diesem Outfit schon sehr geil.
"Ja, du hast Recht, das ist es noch nicht." Sie schlendert weiter zum nächsten Ständer, während ich ihr folge und versuche, möglichst unbeteiligt zu wirken. Bloß nicht hochgucken, bloß nicht andere Kundinnen anschauen - die könnten ja wer-weiß-was von mir denken. Gleichzeitig schiele ich natürlich immer wieder auf die ausgestellten Wäsche-Sets, BHs und Bodys. So viel Spitze, so viel verführerische Wäschestücke, das ist schon verdammt heiß. Auch mein Schwanz findet die Aussichten hier gut und meldet sich mit einem angenehmen Kribbeln in meiner Hose.
"Das finde ich ...", sie grinst verführerisch, "... passend. Oder?"
Sie hält einen roten Body hoch. Der Schritt ist offen, der Rest ziemlich durchsichtig, an den Seiten baumeln Strapshalter. Ich spüre eine Mischung aus Erregung und Nervosität in mir aufsteigen. "Puh, das ist aber ganz schön ...", ich mache eine kurze Pause, weil ich den ersten Begriff, der mir durch den Kopf schießt, nicht benutzen will.
"Nuttig, oder?"
"Mmmhh." Genau diesen Ausdruck wollte ich nicht in den Mund nehmen. Stattdessen hat sie es selbst übernommen.
"Und? Sei ehrlich, das turnt dich doch schon ein bisschen an, oder?"
Oh Mann, das ist genau die Art von Frage, auf die man als Mann sowieso nur falsch antworten kann. Egal, was ich sage, sie kann es zu meinem Nachteil auslegen. "Nun ja, ich weiß nicht. Irgendwie schon ganz geil. Aber es muss dir ja in erster Linie gefallen. Und außerdem: Haben die das überhaupt in deiner Größe? Weil, das, was du da hoch hältst, das ist nun wirklich ein wenig zu groß für dich." Innerlich klopfe ich mir auf die Schultern, weil ich diese brenzlige Situation wirklich souverän umschifft habe.
"Naja, dir sollte es schon gefallen. Und bei der Größe bin ich mir ziemlich sicher. Der Body sollte dir passen." Sie fixiert mich mit festem Blick. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich diese Infos in meinem Kopf geordnet habe. Schlagartig steigt mein Herzschlag, Adrenalin strömt durch meinen Körper, in meinen Ohren rauscht es.
"Wie bitte? Was meinst du?" Meine Stimme zittert. Das kann ich hören. Das kann sie hören.
"Ich meine es genau so, wie ich es gesagt habe", sagt sie mit ungewohnt strengem Tonfall. "Ich habe mir überlegt, dass wir unser Sexleben mal etwas in Schwung bringen sollten. Und dann habe ich neulich im TV eine Doku über Crossdresser gesehen. Mir hat die Vorstellung, meinen Freund mal richtig nuttig rauszuputzen, ziemlich gut gefallen." Sie kommt auf mich zu und flüstert mir ins Ohr: "Ich war so geil, dass ich es mir sofort selbst machen musste."
Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll. Hilflos stehe ich in dem Fachgeschäft und meine Freundin flüstert mir Sauereien ins Ohr. Dann wechselt wieder ihr Tonfall: "Also los, probiere mal den Body an. Mal schauen, ob er dir wirklich so gut steht, wie ich es mir vorstelle." Sie deutet mit einer Handbewegung in Richtung der Umkleidekabinen.
"Du meinst, ich soll ... Auf keinen Fall. Ich kann doch nicht", stammle ich ihr entgegen.
"Doch, du kannst."
Sie drückt mir den Body in die Hand und schiebt mich langsam zur Umkleidekabine. "Ich habe neulich den Browserverlauf auf deinem Laptop gesehen. Scheint so, als würden dich solche Sachen anmachen."
Ich laufe feuerrot an. Wegen der Situation hier im Laden. Wegen der Pornos. Wegen der Erregung, die in meinem Körper ansteigt. Dann neigt sie sich ein weiteres Mal zu mir und flüstert: "Komm, zeig mir, was für eine dreckige, kleine schwanzgeile Schlampe du tief in deinem Innern bist."
Wie in Trance trete ich in die Kabine. Schaue in den großen Spiegel. Sehe mich. Sehe den roten Body in meinen Händen. Will am liebsten im Erdboden versinken. Und gleichzeitig fühlt sich das alles so geil an. Ich hänge den Body an den Haken und beginne mich auszuziehen.

... Fortsetzung folgt
"