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Vergeben, vergessen, verzeihen?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich kann recht gut verzeihen, aber vergessen werde ich nicht.
Geschrieben

Vielen Dank für eure Antworten. 

Ich stelle fest das es den meisten leicht fällt zu vergeben und zu verzeihen. Einigen vielleicht sogar zu leicht. 

Nur beim Vergessen ist das schon schwieriger. Aber gehört zum Vergeben nicht auch so ein bisschen Vergessen? 

Mag sein das ich ein Träumer bin, aber ich glaube fest daran das in dem meisten Menschen gutes steckt und das so ziemlich jeder darum bemüht ist die beste Version seiner selbst zu sein. 

Wenn wir nie vergessen, dann nehmen wir allen Ballast mit in den nächsten Konflikt oder sogar in die nächste Beziehung. 

Von daher wünsche ich mir für euch, und auch für mich, etwas mehr auch vergessen zu können. 

Natürlich gibt es Konflikte die man nie vergisst. Konflikte können immer weiter eskalieren. Am Ende bleiben zwei Menschen mit viel Wut, Enttäuschung und verletzten Gefühlen zurück. Die Beziehung ist dann manchmal einfach vergiftet. Ganz gleich was gutes vorher war. 

Das vergisst man sicher nicht. Aber auch hier kann man vergeben. Und wenn schon nicht dem andren, dann wenigstens uns selbst.    

Geschrieben
Traurig nur, wenn auf eine ernst gemeinte Entschuldigung , keine Reaktion kommt , man geblockt wird...
Geschrieben
Am 12.9.2024 at 21:54, schrieb Tina1977:

Traurig nur, wenn auf eine ernst gemeinte Entschuldigung , keine Reaktion kommt , man geblockt wird...

Das ist nur schwer nachvollziehbar. Entweder ist die betreffende Person noch zu verletzt um die Entschuldigung anzunehmen oder es gibt andere Gründe. 

Manchmal trifft man auch auf Menschen die innerhalb eines Konfliktes gar nicht daran interessiert sind ihre Meinung, ihren Standpunkt zu vertreten. Sie wollen einfach nur Recht bekommen. Das erreichen sie am einfachsten in dem sie sich zu Opfer und den andren zum Täter machen. Dabei werden Tatsachen gern verdreht. Das habe ich schon mehrfach beobachtet und auch selber erlebt. Oftmals wird dieses Verhalten nicht durchschaut. Ist die Entschuldigung dann erstmal ausgesprochen, hat der andere keinen Wert mehr. Durch das Blockieren kann man dann auch noch sicher stellen das sich die andere Person nicht mehr melden kann, falls sie die Situation am Ende doch durchschaut hat. 

Nur einen mögliche Erklärung. 

  

Geschrieben

@daisy-gaga du bist demnach der Meinung, dass man nur "Entschuldigung" sagen muss und dann muss der andere sagen "Ja, ich verzeihe dir." ? 

 

Geschrieben

 

vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

@daisy-gaga du bist demnach der Meinung, dass man nur "Entschuldigung" sagen muss und dann muss der andere sagen "Ja, ich verzeihe dir." ? 

 

 Nein, da ich mich auch nicht so geäußert habe, ist das auch sicher nicht meinen Meinung.

Wie kommst du darauf? 

Geschrieben
vor 15 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Wie kommst du darauf? 

Wahrscheinlich hatte ich dich da missverstanden:

vor 2 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Das ist nur schwer nachvollziehbar. 

und hier:

vor 17 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Das erreichen sie am einfachsten in dem sie sich zu Opfer und den andren zum Täter machen. Dabei werden Tatsachen gern verdreht. Das habe ich schon mehrfach beobachtet und auch selber erlebt. Oftmals wird dieses Verhalten nicht durchschaut. Ist die Entschuldigung dann erstmal ausgesprochen, hat der andere keinen Wert mehr. Durch das Blockieren kann man dann auch noch sicher stellen das sich die andere Person nicht mehr melden kann, falls sie die Situation am Ende doch durchschaut hat. 

 

Deshalb habe ich gefragt.

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Teaspoon:

Deshalb habe ich gefragt.

Nur ein möglicher Erklärungsversuch, mit Bezug auf meine Erfahrungen. Der Konflikt auf den sich @Tina1977 bezieht ist mir ja schließlich nicht bekannt und geht mich ja auch nichts an. 

Grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen das es Dinge gibt die man nicht so leicht, oder gar nie verzeiht. Wenn mir z.B. jemand wissentlich körperlichen oder seelischen Schaden zufügt. Wenn ich eine eigene Familie hätte, gäbe es da sicher noch mehr. 

Geschrieben
Es war eine Kleinigkeit, nur eine Nachfrage da ich unsicher war. Das war ihm zuviel, er fühlte sich wohl bedrängt oder so. Ich verstehe es selber nicht, ich wollte meine Sicht der Dinge zu gern nochmal erklären, habe mich entschuldigt und um ein Gespräch gebeten,da ich ihn wohl missverstanden habe. Aber da war ich schon geblockt.🤷‍♀️
Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Tina1977:

Es war eine Kleinigkeit, nur eine Nachfrage da ich unsicher war. Das war ihm zuviel, er fühlte sich wohl bedrängt oder so. Ich verstehe es selber nicht, ich wollte meine Sicht der Dinge zu gern nochmal erklären, habe mich entschuldigt und um ein Gespräch gebeten,da ich ihn wohl missverstanden habe. Aber da war ich schon geblockt.🤷‍♀️

Die Situation kommt mir nur all zu bekannt vor. 

Vielleicht stellt sich da am Ende eher die Frage wer hier wem vergeben sollte?

Geschrieben

Nochmal zum Vergessen:

Ich erinnere mich da gerade an die Streitereien mit meiner Ex. Sie hatte in Konflikten immer wieder alles ausgegraben was ich mal getan hatte, oder eben nicht getan hatte, was ich mal gesagt hatte, oder eben auch nicht gesagt hatte. Ich saß dann immer da und dachte: "Verdammt, sie hat doch auch schon Misst gebaut. Was War das noch gleich?" Ich konnte mich nicht erinnern. Vergessen. 

Ich hatte mir im laufe der Jahre angewöhnt immer alle Schuld auf mich zu nehmen. Nach dem Motto, du hast Recht und ich meine Ruhe. Oft hatte ich das Gefühl mein Gegenüber gar nicht erreichen zu können. Ich konnte mich so zwar Konflikten schnell entziehen, habe mir mit dem Verhalten aber rückblickend eher selber geschadet.   

HirnHerzHumor
Geschrieben
Am 13.9.2024 at 22:00, schrieb Schneeflöckchen:

Also es kommt doch immer darauf an wie viel Tragweite hat es… Worum geht es… ist es Betrug? Ist es Missbrauch? Ist es ein Vertrauensbruch? War es absichtlich/ unabsichtlich? Wer ist der Verursacher (m/w/d)?

Du unterscheidest nach Geschlecht, wem man verzeiht? Warum nicht auch nach Alter, Herkunft oder Weltanschauung?

 

 

Geschrieben

bzgl @Tina1977' s comment-

 

manchma iss halt einfach das fass voll.. da kanns derjenige noch so ernst meinen im zweifel, es hat eben grenzen

Geschrieben
Vor 7 Stunden, schrieb HirnHerzHumor:

Du unterscheidest nach Geschlecht, wem man verzeiht? Warum nicht auch nach Alter, Herkunft oder Weltanschauung?

 

 

😂 Sorry aber ich habe das Wort „Verursacher (m/w/d) “ einfach für alle gemeint also jedes Geschlecht darf sich abgesprochen fühlen und hatte keinen Bock Verursacher:in:es zu schreiben… aber schön was Du daraus für Dich interpretierst und mir damit unterstellst. Herzlichen Glückwunsch 🎈🎊

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe so das Gefühl, dass jeder ein wenig anders die Begriffe interpretiert.

Nach meinem Verständnis ist ...

- "Verzeihen" das Beenden des vordergründigen Grolls ohne den anderen von der Schuld frei zu sprechen.

- "Vergeben" das Beenden des vordergründigen Grolls und den anderen frei zu machen von der Schuld.

- "Vergessen" das Beenden des Grolls mit allen Konsequenzen.

Dann gibt es auch noch das "Entschuldigen" was irgendwo zwischen "Vergeben" und "Vergessen" steht. "Entschuldigen" billigt dem anderen zu, dass ihn keine Schuld trifft, also auch nichts zu "vergeben" gibt. Wo dies genau steht, hängt in der Regel vom erlittenen Schaden ab.

(vordergründigen Grolls = irgendwas bleibt immer zurück)

Was ich wann anwende, hängt zum einen mit der "Schwere der Tat" und meiner damit verbundenen "Emotionalität" zusammen, zum anderen wie nah mir die Person steht.

Je banaler eine Tat ist und je näher mir jemand steht, desto eher kann ich "vergessen". Je schlimmer eine Sache ist und je weiter die Person von mir entfernt ist,  steht erst das "Vergeben / Entschuldigen" und dann das "Verzeihen".

Das bedeutet, dass nach dem "Verzeihen" die Beziehung zu der Person wohl den größten Schaden erlitten hat und nur beim "Vergessen" die Beziehung ungetrübt bleiben kann.

Wie oft ich "vergesse", habe ich tatsächlich schon vergessen. Diese Sachen sind restlos aus meinem Kopf. Alles andere leider nicht.

Außerdem ist das die Abstufung, die für mich im Kopf abläuft. Verbal sage ich immer nur "Entschuldigung", bzw. "ich entschuldige".

 

Als Beispiel kann ich eine Verspätung bringen.

Kommt der andere zu spät weil der Bus ausgefallen ist und wir essen deswegen 10 Minuten später, kann ich das "vergessen".

Hat der andere verpennt und wir haben daher den gebuchten Urlaubsflieger verpasst, wird es schon schwierig mit "vergeben" und es geht wenn überhaupt in Richtung "verzeihen". Es hängt jetzt davon ab, wie nah mir die Person steht.

Gesetzt dem Fall, der Urlaubsflieger ist weg durch eine Verspätung wegen Busausfall, kann es auch sein, dass ich das nicht "vergessen" kann auch wenn dem anderen keine Schuld trifft. Auch hier hängt es davon ab, wie nah mir die Person steht.

bearbeitet von last_of_us
Geschrieben
Jemandem etwas vergeben bedeutet nicht zwangsläufig, dass man einer Person die Verletzung nachsieht und so tut, als sei nichts geschehen. Es kann bedeuten, dass man sich von dieser Person trennt, aber mit der “Tat” seinen Frieden findet, ohne dass man selbst Groll oder gar Hass und Verbitterung, im schlimmsten Fall sogar Rachephantasien empfindet. Man entlastet sich dadurch selbst, grenzt sich aber gleichzeitig von der oder dem anderen ab.
Geschrieben
vor 13 Minuten, schrieb GummiFlummi:

Jemandem etwas vergeben bedeutet nicht zwangsläufig, dass man einer Person die Verletzung nachsieht und so tut, als sei nichts geschehen. Es kann bedeuten, dass man sich von dieser Person trennt, aber mit der “Tat” seinen Frieden findet, ohne dass man selbst Groll oder gar Hass und Verbitterung, im schlimmsten Fall sogar Rachephantasien empfindet. Man entlastet sich dadurch selbst, grenzt sich aber gleichzeitig von der oder dem anderen ab.

Habe ich selber gerade erst so praktiziert. Dabei habe ich nicht einmal das Bedürfnis die Vergebung der betreffenden Person gegenüber auszusprechen. Ich habe für mich allein meinen Frieden mit der Person geschlossen und ihr vergeben. 

Das kann durchaus etwas befreiendes haben. 

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