Jump to content

Bodyshaming oder Body positivity?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Aktuell würde ich sagen bin ich genau dazwischen. Ich war schon mal extrem dick im Leben, aber auch mal genau im "Normalgewicht". Dann hatte ich mich eine Weile wieder gehen lassen und habe momentan vielleicht so 5-7 kg mehr als ich gerne hätte.
Hab wieder mit Sport und Ernährungsumstellung angefangen und hoffe das lang genug durchhalten zu können.
Das Einzige was mich wirklich an meinem Körper stört sind die überschüssigen Kilos am Bauch.
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Hallo zusammen,

diese Frage kam ansatzweise in einem anderen Thema auf. 

Wie zufrieden seit ihr mit euch selbst?

Bodyshming oder Body positivity?

Ich mache mal den Anfang.

Ich selber wurde in jungen Jahren mehrfach Opfer von Bodyshaming. Mir wurde oft gesagt ich sei zu dünn (interessanterweise überwiegend von Menschen die in die andere Richtung tendieren). Ab und an hörte ich auch schon den Spruch das ein Mann ohne Bauch ein Krüppel sei. Das empfand ich sogar immer als beleidigend. Lange habe ich mich für mein Untergewicht geschämt. Ich kann bis heute nicht schwimmen, weil ich meinen Oberkörper nicht entblößen mag. Bei mir ist da Rippenzählen angesagt. Eventuell kann man meinen Oberkörper sogar mit der Taschenlampe röntgen. ;) Fakt ist nun mal das ich einen schnellen Stoffwechsel habe und nur sehr langsam zunehme, dabei aber völlig gesund bin. Zudem achte ich überwiegend auf meine Ernährung und treibe mehrfach die Woche Sport (letzteres seit meinem 11 Lebensjahr). 

Erst durch das Cross-Dressen konnte ich mich mehr und mehr so annehmen wie ich bin. Heute habe ich ein überwiegend positives Körpergefühl. Zumindest solange ich meinen Oberkörper nicht entblößen muss. :)

Also das mit dem "iss doch mal was!" aus der eigenen Familie, die ganz genau wissen daß ich essen kann wie ein Mähdrescher und trotzdem nicht zunehme, kenne ich nur zu gut. -.-#
(Was andere sagen die mich nichtmal ansatzweise kennen, hat mich hingegen nie groß gekümmert.)
Meine Partnerinnen hat es jedenfalls nie gestört - es kommt nunmal auf das an was man tut und nicht (alzusehr) wie man aussieht! ;-)
Ich mag meinen Oberkörper aber tatsächlich auchnicht öffentlich zeigen - unter freunden und der potentiellen Partnerin ist es aber kein Problem, ich schäm mich nicht dafür - mir geht nur die Oberflächlichkeit der meisten Menschen auf den Keks. (und so konfliktfreudig ich auch bin, ich bin auch harmoniebedürftig - ich muss nicht mit jedem dahergelaufenen Trottel argumentieren, da spar ich mir meine Energie lieber für sinnvolle Auseinandersetzungen auf! ;-) (bspw. wenn ich mitkriege daß jemand nur wegen seines aussehens diskriminiert wird - da ist es mir auch egal ob es eine Tapezierte Person mit tonnenweise Schminke ist, oder jemande der eine schwere Zeit durchmacht - wir sind letztlich alle teil der selben Spezies, und leben auf dem selben, winzigen feuchten Steinchens, in diesem schier Endlosen Universum voller Existenzieller Bedrohungen! ;P
Was kümmert es "dich" (Mensch) da wie jemand anderes aussieht? - einfach absurd! xD

Geschrieben
Bis etwa zum 30igsten war ich immer recht zufrieden mit mir. Viel Sport, im Tanzkorp (Karneval) getanzt und überhaupt recht viel für mich getan.

Dann hatte ich meinen letzten schweren Unfall und habe meinen Job gewechselt. Außendienst, mit all seinem Nachteilen. Selbst fabriziert, weil extrem Erfolgsgeil.

Ich habe aber auch eine Essstörung. Frust, Stress, Traurigkeit, ich esse. Mehr als gut tut und das ist so ein Kreislauf, unzufrieden mit mir selber, es erfolgt eine Tröstung. Schwervzu durchbrechen. Dann gibt es Phasen, da explodiere ich förmlich vor Energie. Es geht mir gut, ich kann mich begeistern. Ernährung ändert such, das Fitnessstudio sieht mich regelmäßig und die Kilos purzeln nur do herunter.

Aktuell ist das nicht der Fall und ja, ich stehe nicht wirklich zu mir in dieser Phase.

Aber ich kenne es auch, als ich vor einigen Jahren stark abgenommen habe, war häufig die Reaktion, bist du krank?

War eher kontraproduktiv.
Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

Deine Schilddrüse/TSH-Werte hast du mal überprüfen lassen?

Ja, habe ich zuletzt in diesem Jahr checken lassen. Alles in Ordnung.

Radsport betreibe ich seit meinem 11ten Lebensjahr. Mal mehr, mal weniger intensiv.

Eine Waage besitze ich schon seit Jahren nicht mehr. Bei meinem Check wog ich 61kg. Es waren aber auch schon mal nur 55kg bei 1,79m Größe.  

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden, schrieb BettyBlaze:

Meinem Mann geht es auch so, dass er sehr dünn ist, obwohl er essen kann was und wieviel er will und dass er deswegen blöd angemacht wird. Zum Glück prallt sowas einfach von ihm ab, während ich regelmässig angepisst bin.
Einmal wollten wir um einen See spazieren. Auf dem Parkplatz begegnete uns ein Mann, der meinte bei uns wäre das Gewicht wohl recht ungleich verteilt und ich solle doch dem armen Mann nicht immer alles wegfressen.

Für mich war der Tag dann ehrlich gesagt gelaufen. Seit einem Unfall uns einem gewissen Alter kämpfe ich mit dem Gewicht, kalorienzählen und 4 bis 5 mal pro Woche Sport sind mittlerweile normal. Da geht ne Menge Zeit und Energie rein, nur damit irgendein Vollidiot seinen negativen Senf dazugibt. Der war ja leider nicht der Einzige.

Manche Leute haben einfach den Arsch auf und können ihr dummes Maul nicht halten. Weiß nicht, was mit denen nicht in Ordnung ist.

bearbeitet von GummiFlummi
Geschrieben
vor 23 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Wie zufrieden seit ihr mit euch selbst?

Ähnlich wie andere hier, war ich als ***ager auch zu dünn bzw empfand mich als zu dünn. Einerseits gab's zwar immer auch schon positive Kommentare, weil schlank + groß i.d.R. immer gut passt, aber mir war es zu wenig und das Schlaksige störte mich. Also begann ich mit 16 mit Bodybuilding/Kraftsport.

Die ersten positiven Ergebnisse liesen nicht lange auf sich warten und nach wenigen Jahren hatte ich mit Anfang 20 eine top Figur und über 2 Jahrzehnte war ich verbissen dran, trainierte mehrmals wöchentlich. Heute ist der Ehrgeiz weiterhin ungebremst, teilweise sogar noch größer, noch nie war ich körperlich so stark wie heute und es ist ein für mich gutes Gefühl noch lange nicht zum alten Eisen zu gehören, sondern jeden Jungspund im Training zu übertreffen. Trainiere mit einigen Männern zwischen 40-60 und es ist absolut beeindruckend, was für Reserven auch im Alter noch in uns stecken, wenn wir den Mut haben sie zu aktivieren und Grenzen immer wieder zu überschreiten, nicht nur sie auszuloten.

Körperlich fühle ich mich wohl, bin aber wie immer im Leben nie mit etwas ganz zufrieden, sondern bestenfalls weitgehend, das ist mein Ansporn, mich immer wieder zu übertreffen.

Und die andere Seite der Medaille ist, dass ich Unmengen Geld für Nahrungsmittel ausgeben muss, meine Lebenserwartung geringer ist, es Sucht, Flucht und Befreiung gleichzeitig ist und auch gelegentlich nachgeholfen wurde.   it is a way of life, wie man als Bodybuilder sagt. Mit allen Konsequenzen.

 

 

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb BettyBlaze:

Einmal wollten wir um einen See spazieren. Auf dem Parkplatz begegnete uns ein Mann, der meinte bei uns wäre das Gewicht wohl recht ungleich verteilt und ich solle doch dem armen Mann nicht immer alles wegfressen.

Ich finde es schlimm wenn Erwachsene sich wie kleine Kinder verhalten und alles ohne nachzudenken aussprechen. 

Ich kenne das auch. Meine Reaktionen darauf sind unterschiedlich.

Manchmal frage ich: "Wer?"

"Na Sie!"

"Nein, ich meine wer das wissen will?" 

Oder auch: "Scheiße, ich bin ja total dünn. Ist mir nie aufgefallen. Warum sagt mir das keiner?"

Überraschenderweise sind solche Leute aber erschreckend humorlos.   

 

Geschrieben (bearbeitet)

Das was als schön wahrgenommen wird, ist wohl eher was individuelles. Oder besser subjektives.  

bearbeitet von daisy-gaga
Geschrieben
vor 29 Minuten, schrieb Teaspoon:

Was müsste sein, um sich schön zu fühlen?

Interessante Frage. Schön habe ich mich noch nie gefühlt. Cool, lässig, elegant, sexy ja, aber noch nie schön. 

Geschrieben

Es gibt Tage da bin ich unterwegs und finde ich ziemlich jeden schön. Und das meine ich wirklich. Da sitzt ich im Bus und denke beim Mensch gegenüber"Mensch bist du ein schöner Mensch und dein Style, da passt alles zusammen, Wahnsinn!" Ganz entzückt. An anderen Tagen ist es mir egal.  Ich bin so, ich bin manchmal von solchen Dingen total entzückt, von einem kleinen Blümchen am Wegrand, vom einer lustigen Schubkarre. Da ist alles gut und jeder schön.

Ich sehe Menschen wie Katzen. Eine Katze die nicht gut aussieht, der geht's nicht gut. Aber das denke ich dann halt eher bei Menschen die verwahrlost aussehen oder so ganz viel Stress aussstrahlen. Denen geht es nicht gut. 

 

Und so sehe ich mich auch. Wunderschön, außer ich bin fertig mit der Welt 

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Teaspoon:

Was bedeutet eigentlich schön? Was müsste sein, um sich schön zu fühlen? Welches Bild hat man da im Kopf?

 

Und wisst ihr, dass man schön findet, womit man vertraut ist?

Findet man nicht biologisch gesehen die Menschen schön, mit denen man sich den gesündesten und erfolgreichster Nachwuchs verspricht? Und dementsprechend findet man sich selbst auch eher dann schön, wenn man von anderen dafür in Betracht gezogen wird?

Geschrieben
vor 38 Minuten, schrieb Lunatree:

Findet man nicht biologisch gesehen die Menschen schön, mit denen man sich den gesündesten und erfolgreichster Nachwuchs verspricht? Und dementsprechend findet man sich selbst auch eher dann schön, wenn man von anderen dafür in Betracht gezogen wird?

Das geht rein über Gerüche und hat was mit dem Immunsystem zu tun. Schön finden über Optik ist in der Regel gesellschaftlich erlernt.

×
×
  • Neu erstellen...