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Der Unterschied zwischen Rollenspiel und Leben


Le****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb last_of_us:

Klar, ich bin nicht in der Position hier ein Statement zu setzen (als Vanilla).

Doch, freilich bist du in der Position. Wer darüber nachdenken kann, kann sich auch dazu äußern... und hat doch gut funktioniert.

HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 15 Stunden, schrieb Leondriel:

 

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass für mich das Rollenspiel schon immer ein Weg war, meine von der Gesellschaft auferlegte Rolle zu verlassen und die Rolle einzunehmen, die ich wirklich sein möchte.

Oder in der du bist?

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb NoDoll:

Ich frage mich gelegentlich warum man mit Zähnen und Klauen darum kämpft nicht zu spielen, seine Neigung als angeboren verteidigt und so weiter. Es ist doch eigentlich klar das diese Neigungen in uns sind und wir diese nicht spielen.

Das kann man so natürlich sehen @NoDoll. Aber ich frage mich ebenso, warum das jemand für sich selbst nicht beanspruchen kann, auf eine Neigung zu bestehen. Genug Leute tun auch was für andere, ohne eine Neigung zu haben. Und vielleicht ist es der Person eben wichtig... Eine Neigung zu haben, bdsm zu "leben".

Mir ist tatsächlich das Wording, nicht ganz egal. "Bdsm kann nur ein Spiel sein", sowas passt für uns eben nicht. Ja, wegen einer tatsächlichen Neigung und auch ernsthaften Beziehung. Das leben wir ganz bewusst. 

Es kam hier noch die Unterscheidung zwischen "Beziehungsregeln" und "bdsm/DS-Regeln" auf. Und dass eine Sub in einer Beziehung auch Regeln "aufstellt". Tatsächlich passt es für mich nicht, für meinen Dom Regeln "aufzustellen". Es ist einfach logisch für uns, dass so etwas wie fremdgehen auch für den Dom nicht geht. Auch mein Herr würde nicht die Regel aufstellen: "du darfst nicht fremdgehen". Insofern besprechen wir Dinge in unserer Beziehung ganz normal. Regeln stellt mein Herr im bdsm, teilweise auch im Alltag auf. Ich stelle aber keine Regeln auf. Und auf die Beziehung bezogen, haben wir da einfach Grundsätzlichkeiten, die wir beide so sehen. Das mag für manche "Wortklauberei" sein, denn jeder hält sich irgendwo an Regeln. Ich als Sub stelle aber keine auf... 🙂

Wir hatten mal den Tread "Wer dient wem?" Natürlich kann ich das nachvollziehen (und es ist auch nicht verkehrt!), wenn gesagt wird "Neigungen bedienen sich gegenseitig". Für mich ergänzen sie sich, das eine bedingt das andere usw. Mein Herr "dient" mir aber nicht. Man kann Wörter in verschiedenen Kontexten nutzen. Ich betrachte dazu auch, ob es insgesamt passt. Ein Dienstverhältnis, jemanden "(be)dienen", da dient eben der Untergebene dem Höhergestellten. Letztendlich passt es einfach nicht zu meinen submissiven Gedanken und dahingehend in Bezug auf ein Machtgefälle, dass mein Herr mich ( auch nicht meine Neigung) "bedient". Ich (be)diene ihm und bin ihm dienlich. Natürlich holt er mir auch mal ein Eis...🙂 

Einiges mag für manche kleinlich klingen oder "Wortklauberei" sein, ist aber für uns nicht ganz unwichtig. Wir achten da tatsächlich auch auf unsere Sprache untereinander. Letzens meinte ich bei Ohrfeigen, die nicht ohne waren, irgendwie sowas wie: "es muss nicht mehr sein!" 😅 und meinte wohl eher: "Bitte, nicht mehr..." Der erste Ausspruch, auch das mag kleinlich klingen, dss ist es dann aber nicht, was mehr sein muss/darf oder nicht.🙈 Da hätte ich dann anders zu kommunizieren. Na, Shit happens...

Einen Gedanken wollte ich noch dazu loswerden, dass hier Manche auch geschrieben haben, bdsm als ein "Spiel" von Missbrauch abzugrenzen. Wir nennen es tatsächlich auch Zwang, ganz bewusst. Der es dann auch ist. Das hat allerdings Grenzen.

Ich denke, wer Spiel nutzt um es von Missbrauch abzugrenzen, tut das dann sehr bewusst und hält sich an die Spielregeln. Es gibt aber auch äußerst "kranke" Spiele und Menschen, die sich nicht an die Spielregeln halten und diese gerne mal umgehen. Manche Psychopathen grenzen sich sogar gerade von der Realität ab und nennen es "Spiel". Bei so manchen r.a.p.e games (sie sind ja nur ein einvernehmliches Spiel), wird die Sub dann tatsächlich in einer Art gezwungen, wie wir das bewusst nie machen würden! Und es gab schon viele schädliche Erlebnisse dabei. Wir machen bewusst "Überwältigung". Das ist es dann auch und es zu spielen, wäre eher unbedacht für uns. Weil die Sub schon ernsthaft überwältigt wird (auch in Grenzen natürlich!).

Es gibt also Leute, die vernünftig spielen und welche, die missbräuchlich spielen. Ich kann, nur weil jemand das Wort "Spiel" nutzt, nicht zwangsläufig erkennen, dass es sich dabei immer um die gesündere Variante handeln muss. Das mag tendenziell so sein, ist aber nicht immer der Fall. Denn das Wort Spiel beanspruchen eben auch "Dummdoms" für sich. Und manche Doms meinen mit "Spiel" auch etwas sehr Unverbindliches. Fühlen sich bei Problemen nach einer Session nicht mehr wirklich verantwortlich usw. Es gibt da jede mögliche Variante von Doms.

Ich muss also im Prinzip alles hinterfragen. Wenn ich mich bewusst in einem Konsens für Dinge entscheide, ist das auch ok. Oder für Wörter, so wie sie passen oder nicht. 🙂 

Geschrieben
vor 25 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Es gibt also Leute, die vernünftig spielen und welche, die missbräuchlich spielen. Ich kann, nur weil jemand das Wort "Spiel" nutzt, nicht zwangsläufig erkennen, dass es sich dabei immer um die gesündere Variante handeln muss. Das mag tendenziell so sein, ist aber nicht immer der Fall. 

Ich nehme jetzt nur mal diesen Abschnitt heraus, weil ich das für einen sehr wichtigen Gedanken halte: unabhängig davon, wie man etwas bezeichnet, gibt es die, die es auf ungesunde und/oder missbräuchliche Weise betreiben. Ich ziehe hier bewusst keine allgemeine Grenze, wo das Gesunde endet und wo der Missbrauch beginnt. Aber es gibt diese Beziehungen, wo man glaubt, dass es nicht gut ist.

Indem Erfahrene ein wenig darauf achten, wie sie von ihren Erfahrungen berichten, indem auch davon gesprochen wird, wo man Grenzen gesetzt und Risiken bedacht hat, kann jeder dazu beitragen, dass (ich sag jetzt mal ) in der Szene Missbrauch nicht zum Standard wird.

 

Es geht für mich dabei überhaupt nicht um Praktiken. Es geht viel mehr darum, wie Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Spätestens wenn in einer Sachdiskussion ausgesprochen wird, dass etwas stattfand, das so nicht gewollt war, war es nicht in Ordnung! Im Geschichtenbereich ist das hingegen etwas ganz anderes.

 

Manche wählen deshalb den Weg, BDSM bewusst als Spiel zu bezeichnen. Es mag sicher auch andere Wege geben. Das Bewusstsein für diese Verantwortung wäre aber schön. Und da geht's auch nicht um Rechtfertigung, eher um Vorbildfunktion. 

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Teaspoon:

Spätestens wenn in einer Sachdiskussion ausgesprochen wird, dass etwas stattfand, das so nicht gewollt war, war es nicht in Ordnung!

Ich finde sowas auch nicht in Ordnung @Teaspoon, wenn man etwas wirklich nicht will. Manche haben den Konsens, dass der Dom auch gegen den Willen der Sub etwas machen kann. Stimmt, dann sollte man es dazu schreiben. 

Nur wie gesagt, "Spiel" meint eben auch nicht bei allen was positives...🙈 

Geschrieben

Vermischt du jetzt aber nicht Manches @Ropamin

Also bdsm mit Konsens und irgendwas in der Disko? 

Über bdsm kann man sich einfach austauschen, was es so gibt und auch, wer was mag...

Aber ungefragt Frauen zu belästigen, ist doch etwas sehr anderes. Hier geht es ja immer um bdsm. Das ist ja ohne Konsens keins (was man auch bei gewissen Praktiken besser dazu schreiben sollte, auch wenn der Konsens für mich eigentlich logisch ist, aber das kann ich noch nachvollziehen und werde dann darauf achten) 

Geschrieben

Am Ende ist das wieder eine reine Begriffsdefinition. Bei uns in der Firma hatten wir mal so einen Workshop, da wurde das ganze Leben als "Rolle" bezeichnet. Meine Rolle im Job, meine Rolle zu Hause, mit Freunden, Frau und Kind etc. :smiley:

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kenne das von der Psychologie auch @Paco2022. Das hilft auch zu reflektieren, wie man sich dann verhält... "in der Rolle xy" Mit etwas Abstand! Für mich von außen betrachtet eher. Dann "kann" es hilfreich sein. 

Ich für mich habe natürlich eine andere Anspassung, je nach "Rolle", und bleibe "Ich".

Aber auch für mich privat passt es generell nicht mit der Rolle als "die", und als "die". Ich bin eben immer Ich. Wenn ich mich wohlfühle, ist eine bestimmte Anpassung auch keine Rolle für mich, sondern selbstverständlich. Eine Rolle nehme ich für mich eben eher ein, wenn etwas nicht ganz authentisch ist. Insofern gäbe es für mich persönlich auch nicht die "Rolle" der Mutter (auch wenn es diese Betrachtung gibt!)

Wie dem auch sei, im bdsm mit meiner Neigung, passt es nicht und für manch andere auch nicht. 🙂 

bearbeitet von Bratty_Lo
Geschrieben

Ich erinnere mich nicht, dass der irgendwas von Dreck und ficken ohne Widerworte geschrieben hat.

Manche bdsm-Schilderungen mag ich (und gehe von Konsens aus) Ich habe ihm auch auf Übergriffigkeiten zu Candala geschrieben (wo es den nämlich nicht gab!), dass das nicht geht! Privat und hier im Forum. Ebenfalls habe ich privat geschrieben, sich doch bitte an die Forenregeln zu halten usw. Andere Schilderungen fand ich gut, wo ich keinen "Nicht-Konsens sah, bzw er sogar meinte, das hatte bestimmten Frauen gefallen (und da unterstelle ich keine Lügen) oder Fantasien. 

Aber ich diskutiere hier doch jetzt nicht ernsthaft über einzelne Mitglieder mit dir oder bdsm und irgendwelche Übergriffigkeiten, die uneinvernehmlich sind oder irgendwas in der Disko, wo ich natürlich keinen Beifall klatsche...

Jetzt fängst du wieder mit irgendeinem "Murks" an. Genau das ist es...🙄

Und kramst da irgendwas raus...🤦‍♀️ Anstatt einfach mal anzunehmen, dass Menschen das verschieden machen und irgendwo neu zu starten. Und dann beschwerst du dich auch noch, dass andere nicht an Lösungen interessiert seien...🤦‍♀️ Was stimmt denn da nicht? 

Geschrieben

Ich hab mal einen neuen Threat dazu eröffnet. Weil ich das als interessante Fragestellung sehe.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 34 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Ich erinnere mich nicht, dass der irgendwas von Dreck und ficken ohne Widerworte geschrieben hat.

Manche bdsm-Schilderungen mag ich (und gehe von Konsens aus) Ich habe ihm auch auf Übergriffigkeiten zu Candala geschrieben (wo es den nämlich nicht gab!), dass das nicht geht! Privat und hier im Forum. Ebenfalls habe ich privat geschrieben, sich doch bitte an die Forenregeln zu halten usw. Andere Schilderungen fand ich gut, wo ich keinen "Nicht-Konsens sah, bzw er sogar meinte, das hatte bestimmten Frauen gefallen (und da unterstelle ich keine Lügen) oder Fantasien. 

Aber ich diskutiere hier doch jetzt nicht ernsthaft über einzelne Mitglieder mit dir oder bdsm und irgendwelche Übergriffigkeiten, die uneinvernehmlich sind oder irgendwas in der Disko, wo ich natürlich keinen Beifall klatsche...

Jetzt fängst du wieder mit irgendeinem "Murks" an. Genau das ist es...🙄

Und kramst da irgendwas raus...🤦‍♀️ Anstatt einfach mal anzunehmen, dass Menschen das verschieden machen und irgendwo neu zu starten. Und dann beschwerst du dich auch noch, dass andere nicht an Lösungen interessiert seien...🤦‍♀️ Was stimmt denn da nicht? 

Das mit "es hätte den Frauen gefallen" ist im übrigen eine ganz gefährliche Aussage. Denn das ersetzt keinen Konsens. Wenn eine Frau Nein sagt und ihr Körper Zeichen von Erregung zeigt, ist es trotzdem eine ***. Wenn ihr Körper mit einem Orgasmus reagieren: Trotzdem ***. Gilt natürlich auch für den Ständer beim Mann.  

Und das "Ach komm, dir gefällt es doch auch!" Fällt mitunter sogar ohne jegliche Anzeichen von Erregung. Aber wie gesagt: Selbst wenn! Es ist kein Konsens. 

Ich will damit gar nicht sagen, dass du das nicht weißt, ich schreibe das immer auch für jeden anderen, der hier mitliest 

 

Edit: *** heißt unfreiwilliger Sex

bearbeitet von MissCurious
Geschrieben

Ich kann mehr darauf achten, welche Schilderungen nicht gehen @Ropamin und skeptischer mit generellen Verhaltensweisen sein. Da werde ich mal nachdenken. 

Beim bdsm und mit Konsens ist Übergriffigkeit ein prägnanter Teil meiner Neigung. Über das hier auch geschrieben wird und auch darf. 

Ich finde anders herum, dass du häufig viel Ungutes "unterstellt" hast, wo es gar nicht so war. Also sehr vorschnell damit bist. 

Aber ich finde, man kann dann einfach wieder neu anfangen. Das meint für mich auch nicht Dinge permanent "nachzutragen", was irgendwer vermeintlich falsch gemacht hat! 

 

Geschrieben

Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge.

Ich möchte versuchen darzulegen, was ich beim Lesen mitgenommen habe. Dabei verzichte ich bewusst auf Zitate, da ich niemanden direkt ansprechen möchte. Sollte ich die Wortwahl bestimmter Autoren verwenden, so ist dies exemplarisch für eine Meinung/Gruppe, und keine Referenz auf genau diesen Autor.

Vielen fällt es sehr schwer, etwas ernst zu nehmen, das als "Spiel" bezeichnet wird. Dabei ist die Welt voller ernster Spiele, zum Beispiel:
- Profisportler verdienen ihren Lebensunterhalt mit Spielen, für die sie täglich hart trainieren.
- Ränkeschmieden z.B. in der Politik wird sehr oft als "Spiel" bezeichnet (vgl. "Game of Thrones")
- Spiele sind ein essentieller Teil von Bildung und Erziehung
Hier bleibe ich auf dem Standpunkt, dass die Herabwürdigung einer Sache, die als "Spiel" bezeichnet wird, schlicht falsch ist.


Viele verbinden "Rollenspiel" mit Falschheit, Vorgaukeln, was es durchaus auch sein kann. Aber eben nicht sein muss. "Rollen" sind, wie hier richtig bemerkt wurde, (auch) Positionen. Sie definieren Privilegien und Pflichten. Diese Rolle zu spielen/einzunehmen, muss nicht bedeuten, dass man deswegen vorgibt, etwas zu sein, was dem eigenen Wesen widerspricht. Es kann auch sein, dass man dadurch erst sich so verhalten kann, wie man es im Innersten wünscht. Ein Beispiel: In unserer Gesellschaft ist Sklaverei per Gesetz verboten. Es ist unmöglich, Sklave zu sein. Die Menschenrechte stehen dem absolut entgegen, da ist kein Spielraum. Aber durch das spielen der Rolle "Sklave" im BDSM-Kontext können jene, die diese Neigung haben, die das tiefe innere Verlangen haben, Sklave zu sein, diese Neigung ausleben. Sie spielen dabei etwas, was sie in der Gesellschaft nicht sein können, weil es das ist, was sie tief im Inneren sind. Weil sie in diesem Spiel, das für sie sehr sehr ernst ist, ausleben können, was die Gesellschaft ihnen verwehrt.
Ein trivialeres Beispiel: In Pen & Paper- und Computerrollenspielen spiele ich extrem oft einen Paladin oder wie ein Paladin, da dies mir am besten entspricht. Es erlaubt mir, so zu sein, wie ich gern bin.
Das Rollenspiel erlaubt also, die unverrückbaren Regeln der Realität (Gesetze, gesellschaftliche Normen...) zu ignorieren und auszuleben, was man wirklich ist oder sein möchte. Natürlich aber, erlaubt es auch, Rollen zu spielen, die dem inneren Selbst nicht entsprechen, wie ein Schauspieler, der eine Rolle spielt. Wobei... Schauspieler voller Leidenschaft leben doch auch dafür, in andere Rollen zu schlüpfen? Sie brennen dafür, durch ihre Kunst zu glänzen und nehmen dafür auch oft große Anstrengungen in Kauf.


Was mir persönlich am Meisten zusagt ist die Haltung, dass Spiel und Leben untrennbar verwoben sind. Dem habe ich auch nichts weiter hinzuzufügen.


Was ich kaum gefunden habe ist eine sachliche Abgrenzung.
- Es gab kategorische Ablehnung ohne Begründung.
- Es gab Ablehnung auf Basis einer negativen und/oder herabsetzenden Definition von "Rolle", "Spiel" und "Rollenspiel". Das entspräche einem Handwerker, der nicht Handwerker genannt werden will, weil alle Handwerker doof sind, weswegen er darauf besteht, Rohstoffumsetzungsexperte genannt zu werden. Was, nebenbei erwähnt, weder respektvoll noch wertschätzend gegenüber allen Handwerkern ist.
- Es gab Ablehnung mit dem Argument, dass das gesellschaftliche Leben die Fassade sei, und die D/s-Beziehung das wahre Ich. Das kann ich gut nachvollziehen, ist aber hinfällig, wenn man das gesellschaftliche Leben ebenfalls als Rolle definiert und davon ausgeht, dass das Spielen/Einnehmen einer Rolle per se keine Aussage darüber trifft, wie sehr die Rolle dem eigenen Selbst entspricht. (siehe Erläuterungen oben).
- Es gab Ablehnung auf Grund von Emotionen (z.B. Unwohlsein bei dem Begriff). Kann ich bedingt nachvollziehen, z.B. weil die Bezeichnungen von so vielen negativ benutzt werden. Allerdings sind individuelle Emotionen kein sachliches Argument und können so auch keiner Abgrenzung dienen.
- Es gab das Argument, dass man betonen möchte, wie wichtig BDSM im eigenen Leben ist. Ich kann nachvollziehen, dass man das tun möchte, auch in meinem Leben ist die D/s-Beziehung zu meiner Partnerin ein essentieller, fundamentaler Bestandteil. Ich kann nicht nachvollziehen, warum man dazu Andere herabwürdigen muss ("Die spielen doch nur!").

Da ich nun auch noch einmal meine Auffassung von Rolle, Spiel und Rollenspiel dargelegt habe, möchte ich die Fragestellung erweitern:
Ist basierend auf meiner Intension bei der Benutzung der Worte "Rolle", "Spiel", "Rollenspiel", die Verwendung der Begriffe eine Herabwürdigung von Leuten, die ein sehr tiefes, inniges Verhältnis zum BDSM haben, oder ist die scharfe Verurteilung der Verwendung der Begriffe eine Herabwürdigung, da man sich empört über Andere stellt ("wir leben das!" impliziert, dass die anderen das nicht tun), indem man ihnen ein tiefes, inniges Verhältnis zum BDSM abspricht?

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Ich kann mehr darauf achten, welche Schilderungen nicht gehen @Ropamin und skeptischer mit generellen Verhaltensweisen sein. Da werde ich mal nachdenken. 

Beim bdsm und mit Konsens ist Übergriffigkeit ein prägnanter Teil meiner Neigung. Über das hier auch geschrieben wird und auch darf. 

Ich finde anders herum, dass du häufig viel Ungutes "unterstellt" hast, wo es gar nicht so war. Also sehr vorschnell damit bist. 

Aber ich finde, man kann dann einfach wieder neu anfangen. Das meint für mich auch nicht Dinge permanent "nachzutragen", was irgendwer vermeintlich falsch gemacht hat! 

 

Erstmal danke, dass du  den Denkanstoß annimmst. Vielleicht verstehst du mich ja, dass ich manches einfach nicht so stehenlassen möchte, weil ich weiß, dass die Manosphere echt ist und mir ganz anders wird, wenn ich mir überlege, dass die mitten unter uns sind. Mir bereitet das Sorge, dass diese Bewegungen immer weiter wachsen und ich kann da nicht wegschauen - weil ich eben auch Vater bin. 

Ich hab nichts gegen dich und würde wieder mit dir um die Häuser ziehen - aber wenn ich glaube, dass es nötig ist dich zu zerreißen um meine Tochter zu schützen, dann werde ich da nicht zögern... 

Geschrieben

@Ropamin auch an dich, ich habe dazu einen Threat gestartet, der hoffentlich bald auch zugelassen wird. Ich fände es schade, wenn bei der Eröffnung schon hier alles dazu gesagt sein sollte. 😅

Geschrieben

Ich finde es schade, dass diejenigen, die sich bei Eröffnung dieses Threats negativ zur Fragestellung geäußert haben, ihre Gedanken dazu nicht genauer geäußert haben. Ich würde sie doch gerne noch einmal dazu einladen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 48 Minuten, schrieb Leondriel:

Es gab Ablehnung auf Basis einer negativen und/oder herabsetzenden Definition von "Rolle", "Spiel" und "Rollenspiel". Das entspräche einem Handwerker, der nicht Handwerker genannt werden will, weil alle Handwerker doof sind, weswegen er darauf besteht, Rohstoffumsetzungsexperte genannt zu werden. Was, nebenbei erwähnt, weder respektvoll noch wertschätzend gegenüber allen Handwerkern ist.

Dazu: dürfte das nicht jeder Handwerker verschieden sehen? Bzw. muss man sich allgemein sehen und darf sich nicht speziell sehen? Es beleidigt nicht zwangsläufig andere Handwerker, wenn einer drauf besteht der "Rohstoffumsetzungsexperte" zu sein...😂 (finde ich). Wenn ihm das halt wichtig ist. Selbst Handwerker selbst dürften verschieden betrachten, ob das eine "Rolle" ist, "nur" ein Beruf für sie (weil es da gerade einen Ausbildungsplatz gab) oder wirklich "Berufung" und Leidenschaft. Dabei kann natürlich auch eine Rolle Leidenschaft sein. Ich maße mir nicht an, welcher Handwerker sich nun wie sieht, allgemeiner oder individueller usw. 

vor 48 Minuten, schrieb Leondriel:

Ist basierend auf meiner Intension bei der Benutzung der Worte "Rolle", "Spiel", "Rollenspiel", die Verwendung der Begriffe eine Herabwürdigung von Leuten, die ein sehr tiefes, inniges Verhältnis zum BDSM haben, oder ist die scharfe Verurteilung der Verwendung der Begriffe eine Herabwürdigung, da man sich empört über Andere stellt ("wir leben das!" impliziert, dass die anderen das nicht tun), indem man ihnen ein tiefes, inniges Verhältnis zum BDSM abspricht?

Dazu: wenn jemand allgemein sagt: "bdsm ist ja eh immer nur ein Spiel", ist das schon für manche eine Abwertung. Insbesondere wenn man weiß, da gibt es Leute, die das anders sehen! (so von sich aus ohne dieses Wissen, würde ich es nochmal anders bewerten), ggf erklären warum nicht.

Zu respektieren, wenn das jemand lebt, finde ich schon wichtig. Ich finde für mich eine 24/7 Beziehung zu leben am intensivsten. Allerdings schrieb ich auch nie, das "echt" zu leben, sondern nur das zu leben und dass Emotionen immer echt sind. Auch eine Neigung zeitweise auszuleben ist echt und macht sie nicht unecht. Zum Beispiel in sogenannten Spielbeziehungen. Eine Neigung muss auch nicht weniger intensiv ausgeprägt sein, nur weil man kein 24/7 macht. Bei meinem Herrn ging das auch nicht immer und er ist neigungsmäßig ausgeprägter Sadist und auch ein dominanter Mensch. Seine Neigung wird nicht schwächer, wenn er das nur in gelegentlichen Sessions ausleben würde (obwohl etwas fehlen würde) 

Für mich persönlich ist eine 24/7 Beziehung schon intensiver.

Manche betonen auch extra, es nur zu spielen und gar keine 24/7 Beziehung haben zu wollen! Daran mag es vielleicht liegen, dass sich auch da die Abgrenzung ergeben hat, etwas "nur" zu spielen. Das muss nicht weniger Neigung sein.

Zudem kommt es darauf an, wie ernst ich Spiel verstehe. Ich sage auch, dass wir "spielen". Aber unser bdsm ist kein Spiel. Unter einem Spiel verstehe ich schon etwas nicht so ernstes. Zwar mag es ernste Spielregeln und so geben, aber es passt weniger zu 24/7 für mich. Ein Spiel spiele ich kurzzeitig. Und es kann eben sehr ernst sein, muss es aber auch nicht...🤷‍♀️ 

Dahingehend wäre etwas zu leben schon eine Abgrenzung zu einem Spiel für mich. Wenn ich also sage: "Das wäre für mich nur ein Spiel", meine ich damit, dass es dann auch nur das für mich wäre. Es bezieht sich nicht auf andere oder die Intensität der Neigung grundsätzlich. Ich würde meine Neigung ungern nur in Spielen ausleben können. Was ich ggf tun würde ohne 24/7. In gelegentlichen Challenges usw. 😁

Es ist schwierig niemanden damit abzuwerten, wenn für einen selbst Spiel weniger ist. 

Allerdings verstehe ich es bei einer entsprechenden Erklärung auch andere Ansichten Richtung 24/7 oder so. (für mich ist zunächst Spiel eben ein zeitweises Spiel) 

Warum "Rolle" nicht passt, schrieb ich schon. Spiel für mich auch kaum oder "Rollenspiel". 

 

bearbeitet von Bratty_Lo
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