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Darf man seine Meinung äußern?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Klar du darfst deine Meinung äußern. Solange du nichts negatives über unsere heiligen Flüchtlinge und Immigranten sagst das ist in Deutschland verboten.
Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb DirtyAnaI:

Klar du darfst deine Meinung äußern. Solange du nichts negatives über unsere heiligen Flüchtlinge und Immigranten sagst das ist in Deutschland verboten.

Wie fühlst du dich dabei, wenn Immigranten vielleicht verteidigt werden, dich aber offenbar niemand sieht?

HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 21 Minuten, schrieb Paco2022:

Also ganz allgemein und nicht (nur) auf das Forum hier bezogen erlebe ich seit der Coronakrise ständig schärfere Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Wer sich nicht politisch Korrekt im Sinne der aktuellen Regierungs/Medienkampagne äußert wird diffamiert, boykottiert und muß mit beruflichen Nachteilen rechnen. Diese vor allem in den sozialen Medien aber auch in der Öffentlichkeit inzwischen etablierte "Cancel Culture" also das gezielte Ausgrenzen und Ignorieren von Menschen, die nicht der eigenen Meinung folgen, ist ja nichts anderes als ein direkter Angriff auf die Meinungsfreiheit.

Ich erlebe die Folgen ja auch täglich mit Arbeitskollegen und Bekannten, die eigene Meinung äußert man nur noch hinter vorgehaltener Hand, nachdem man sich mehrmals umblickte und keinesfalls mehr offen wie das vor einigen Jahren noch üblich war.

Ich bin mir nicht so ganz sicher, daß die geäußerten Meinungen das Problem sind, sondern eher einen möglichen Machtmißbrauch darstellen. Menschen, die sich für den Nabel der Welt und als einzigen Weg zur Erleuchtung und zur Rettung der Welt halten, gibt es überall. Nur kann (auch nur temporär verliehene) Macht  die eigene Wahrnehmung kompromittieren,das man also Wasser predigt und Wein säuft. 

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Paco2022:

Offen die Meinung über die aktuelle Regierungspolitik zu sagen ist auch nicht unbedingt ratsam. Da ist man schnell der potentielle Umweltzerstörer, Nazi, Kommunist, Putinversteher oder was auch immer gerade als Totschlagargument geeignet scheint. Eine Diskussion als Meinungsaustausch ist da schon lange nicht mehr möglich. Glauben und nachbeten ohne zu Zweifeln wie in der Kirche ist gefordert ;)

Ich bin nicht sicher, ob das so ist. Aber Totschlagargumente sind halt auch keine Argumente. Diffamierungen sind auch nicht hilfreich. Es drängt die Lager nur auseinander, egal ob hier oder draußen. Und dann sind differenzierte Diskussionen nicht mehr möglich.

Nur ist es oft weit einfacher mit scheinbar einfachen Lösungen anzukommen, statt sich die Mühe differenzierter Betrachtung zu machen.

Die Kirche muss dabei nicht in die Argumentationskette eingebracht werden. 😅

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb HirnHerzHumor:

Ich bin mir nicht so ganz sicher, daß die geäußerten Meinungen das Problem sind, sondern eher einen möglichen Machtmißbrauch darstellen. Menschen, die sich für den Nabel der Welt und als einzigen Weg zur Erleuchtung und zur Rettung der Welt halten, gibt es überall. Nur kann (auch nur temporär verliehene) Macht  die eigene Wahrnehmung kompromittieren,das man also Wasser predigt und Wein säuft. 

Dieser Gedanke ist so alt, wie die Menschheit selbst. Deshalb ist es vielleicht nicht effektiv auf kurze Sicht, Macht nur temporär zu verleihen, aber langfristig absolut sinnvoll. Genauso sinnvoll, wie Macht auf vielen unabhängigen Schultern zu verteilen. 

FremdeHautSuchender
Geschrieben
Seine Meinung darf man immer äußern-nur keine Beleidigungen, Beschimpfungen usw.
HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Teaspoon:

 

 

Was die Rechtfertigung angeht: doch Meinung muss offen für Diskussion sein. Doch, man muss seine Meinung verteidigen können und zur Not auch revidieren können. Sonst wird aus Meinung Dogma.

Niemand muss sich rechtfertigen oder seine Meinung immer verteidigen. Seine Meinung darlegen oder erklären können, ist etwas anderes. Dafür braucht es nicht nur den geeigneten Rahmen, als auch ein hohes Maß an eigener Selbstreflektion.

Erst wenn man andere Meinungen auch so stehen lassen kann, ohne dass sie erklärt werden müssen, ist der Boden geebnet, für eine freie Meinungsäußerung.Sobald sich jemand erklären muss oder soll, ist es nicht mehr frei.

Man muss auch nicht seine Meinung ändern. Viele, @Teaspoon schaffen es auch gar nicht, ein eigenes Vorurteil zu überdenken, eine Meinung gar auf bestimmte Situationen anzupassen oder personunabhängig zu haben. Diese Menschen kann man dogmatisch nennen, ja, aber vielleicht sind sie einfach nicht kognitiv oder seelisch dazu in der Lage; sind sie sich der eigenen geistigen Unfreiheit oder Unreife noch gar nicht bewusst.(gibt noch mehr Möglichkeiten).

Habe es oft erlebt, dass das "eskalierende Commitment" und das zusammenrotten von "Menschen mit gleicher Meinung" die eigene Meinung dogmatischer machen lässt. 

 

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb HirnHerzHumor:

Erst wenn man andere Meinungen auch so stehen lassen kann, ohne dass sie erklärt werden müssen, ist der Boden geebnet, für eine freie Meinungsäußerung.Sobald sich jemand erklären muss oder soll, ist es nicht mehr frei.

Ich unterscheide hier zwischen "Meinungen stehen lassen" und "Ist die Aussage prinzipiell diskutierbar." 

 

Das kommt aus der Wissenschaft, wo eine aufgestellte Hypothese als wahr oder falsch prüfbar sein muss.

Deswegen muss nicht jede Hypothese von allen immer einzeln prüfbar sein. Aber es muss von der Struktur her möglich sein. 

 

Ein Dogma darf nicht diskutiert werden, ein Gefühl kann auch nicht diskutiert werden. Eine Meinung ist dann eine Meinung, wenn es prinzipiell möglich ist, das zu diskutieren.

Geschrieben
Klaro darf man. Was man nicht erwarten darf, ist Zustimmung oder auch nur den Verzicht auf - auch polemischen - Widerspruch. Auch einen Anspruch auf Respekt für die eigene Meinung gibt es nicht- es gibt nunmal Meinungen, mit denen man sich für die zivilisierte Gesellschaft disqualifiziert, Ansichten, die zwar nicht verboten, aber halt verwerflich sind, nicht mehr auf dem Boden der Verfassung stehen etc.
Geschrieben

Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen: 

Viele sind so wenig gewohnt, gesehen zu werden, dass sie eine ehrlich interessierte Frage als Angriff empfinden. Eben als Aufforderung zur Rechtfertigung und nicht als Einladung sich genauer zu erklären.

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