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BDSM und die Reizüberflutung


ki****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Bratty_Lo:

Ohne jetzt auf alles einzugehen @Vapesklave. Aber es hält sich immer hartnäckig dieses "Zappelphillip-Syndrom". 

Ja, meine Unruhe kommt auch mal nach außen. Allerdings spielt sich das bei Mädchen oftmals sehr viel innerlich ab. 

Nicht gerade wenige sind in der Schule sehr angepasst! Sie träumen vielleicht mal oder kauen Nägel (was natürlich alles keine Anzeichen für ADHS sein MÜSSEN!) 

Aber sie fallen nicht durch Störungen auf und damit oftmals durchs Raster. Nicht gerade wenige Mädchen sind sogar schüchtern...🙂

Und selbst diese Schüchternheit wird in den Zeugnissen >sogar immer noch < mit dem Wort "Zu -Schüchtern" erwähnt.  

 

@Bratty_Lo Dieses "Zappelphillip-Syndrom " ist  (zu mindestens in meinem Fall und mindestens 4 Jahrzehnte zu spät) ein Symptom gewesen,  was auf AD(H)S  hin gewiesen  hat.  

 

Wo bei  @Bratty_Lo es gibt wirkliche viele verschiedene  bekannte oder unbekannte Arten   mit verschiedenen  Untersymptomen von AD(H)S. 

 

Ich wollte lediglich  (auf ziemlich sarkastische Art)  erklären,  das man AD(H)S eben nicht einfach als "Modekrankheit " betiteln und abtun darf. 

 

Geschrieben
vor 18 Stunden, schrieb Robin-1995:

Kenne ich, habe selber erst vor wenigen Monaten meine Diagnose bekommen.
Es ist bei AD(H)S und anderen psychischen Erkrankungen wichtig auf sich selbst zu hören. Wie du weißt und wie ich gelernt habe gibt es gute und schlechte Tage. Reden wie man sich fühlt ist besonders wichtig. Sich mit der Krankheit zu beschäftigen und zu lernen zu wissen welchen Einfluss die Krankheit auf sich selber und seinen gegenüber hat ist Essentiell.
 

Siehst du es als Krankheit? Oder ist es nicht eher etwas, wie man ist, was halt nicht gut in die Gesellschaft passt?

Geschrieben

Ich habe mich tatsächlich erst in letzterer Zeit mit dem Thema befasst. Zum einen gibt es ADS mit und ohne H. Nicht jeder ADSler ist auch hyperaktiv. Träumerliese und Zappelphilipp sind zwei Ausprägungen des ADS.

Ursache ist wohl aber ein neurodivergentes Gehirn, also eine andere "Verdrahtung" und damit eine andere Verarbeitung von inneren und äußeren Zuständen. Das kann sich als echte Probleme in der Gesellschaft zurecht zu kommen, darstellen, es kann aber (wie bei Autismus auch) im milden Bereich des Spektrums vorliegen. Einfach ist es aber nicht, damit zurecht zu kommen. Trotzdem sträubt es sich in mir, das als "krank" zu betrachten, auch wenn es im voll ausgeprägten Fall dazu führt, dass man "nicht in die Welt passt".

 

Zudem kommen AD(H)S und Autismus nicht selten in Kombination. 

 

Ich selbst bin HSP, also hochsensible Persönlichkeit. Ich stoße immer wieder darauf, dass das zum Autismusspektrum gezählt wird. Mit Reizüberflutung habe ich aber definitiv immer wieder zu kämpfen. 

 

Dem Eingangspost konnte ich aber nicht entnehmen, ob Reizüberflutung gewünscht oder problematisch ist. Vielleicht mag @kimmareen da noch mal drauf ein gehen?

 

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Vapesklave:

Solche Situationen sind für mich nun wirklich die Ausnahme.  Und trotzdem ist es nicht vollständig ausgeschlossen,  daß es mir ähnlich ergeht, wenn ich zu vielen Reizen in Zuge vom BDSM ausgesetzt werde/bin/sein sollte. 

Für mich ist das Alltag. Und deshalb geht BDSM manchmal auch nicht, wenn ich schon überreizt bin. Nur Schmerz geht dann meist immer noch gut und hilft mir.

Geschrieben
vor 12 Minuten, schrieb Teaspoon:

Siehst du es als Krankheit? Oder ist es nicht eher etwas, wie man ist, was halt nicht gut in die Gesellschaft passt?

Bitte nicht böse sein das ich (für mich)  deine Frage  anders beantworte. 

 

Wenn man die Diagnose des AD(H)S  nicht hat . Kann man das Gefühl haben nicht in diese Gesellschaft zu passen.   Was zu Selbstzweifel führt. Diese führen mit Pech  zur Flucht  in  eine Sucht. 

 

Wenn man die Diagnose dann bekommt, hat man wenigstens einen Anhaltspunkt, warum man nicht in die Gesellschaft passt.  

 

Dann heißt es aber auch die Konsequenzen zu ziehen.  Und sich Hilfe zu suchen.  Dort können zum Beispiel Selbsthilfegruppen/ Therapien helfen.  

 

Geschrieben

@Vapesklave nur weil es sich "Diagnose" nennt, muss es trotzdem keine Krankheit sein. Nur weil andere es als Krankheit sehen, muss man selbst es nicht als "krank" und "abartig" sehen. Deshalb die Nachfrage.

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Teaspoon:

Für mich ist das Alltag. Und deshalb geht BDSM manchmal auch nicht, wenn ich schon überreizt bin. Nur Schmerz geht dann meist immer noch gut und hilft mir.

Du hast selber be/geschrieben  das es unterschiedlich ausgeprägte  Arten von AD(H)S gibt.  

 

Das schlimme dabei ist, daß man so eine Reitzüberflutung irgendwie nicht hundertprozentig voraussagen kann. Dann ist das irgendwie wie ein Anfall .

 

Das kann (mit Pech und auch nur individuell)   rein theoretisch  eben auch beim BDSM passieren,  wenn die Person  es gerade nicht schafft,  sich nur auf die Schläge zu konzentrieren und alles andere aus zu blenden. 

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Vapesklave:

Du hast selber be/geschrieben  das es unterschiedlich ausgeprägte  Arten von AD(H)S gibt.  

 

Das schlimme dabei ist, daß man so eine Reitzüberflutung irgendwie nicht hundertprozentig voraussagen kann. Dann ist das irgendwie wie ein Anfall .

 

Das kann (mit Pech und auch nur individuell)   rein theoretisch  eben auch beim BDSM passieren,  wenn die Person  es gerade nicht schafft,  sich nur auf die Schläge zu konzentrieren und alles andere aus zu blenden. 

Wie ich auch schrieb, das ist mir bekannt. Du musst mir das nicht erklären, vor allem, wenn es nur gelegentlich bei dir Auftritt und bei mir täglich, denke ich, dass ich mir ein Bild machen kann.

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Teaspoon:

@Vapesklave nur weil es sich "Diagnose" nennt, muss es trotzdem keine Krankheit sein. Nur weil andere es als Krankheit sehen, muss man selbst es nicht als "krank" und "abartig" sehen. Deshalb die Nachfrage.

Aha. Dann ist jemand mit dieser Diagnose nicht Krank sondern nur einfach so unterdurchschnittlich leistungsfähig und unkonzentriert?  

Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb Teaspoon:

Wie ich auch schrieb, das ist mir bekannt. Du musst mir das nicht erklären, vor allem, wenn es nur gelegentlich bei dir Auftritt und bei mir täglich, denke ich, dass ich mir ein Bild machen kann.

Du hast täglich  diese Reitzüberflutung?    Also das mit dem Probleme,  sich nur schwer zu konzentrieren zu können,  kann ich nachvollziehen weil es bei mir täglich der Fall ist. Gereitzheit , wenn ich aus einer unbeendeten Tätigkeit gerissen werde ist auch Alltag für mich.  

 

Aber jeden Tag diese Reitzüberflutung ausgesetzt zu sein? Boh dann bräuchte ich wirklich  THC auf Rezept.  

Geschrieben
Erst einmal danke für die vielen Kommentare zu diesem Thema, es scheint ja doch den ein oder anderen mehr zu betreffen.
Es geht uns mehr um das Lösung für das Problem finden. Die Reizüberflutungen sind das Problem und wir suchen nach Wegen, die für andere gut funktioniert haben. Inzwischen ist eine blickdichte Maske in Kombination mit Noise canceling Kopfhörern fast schon Standard, ohne geht es an den wenigsten Tagen. Aber dann sind da die Tage, an denen das und eine ausgiebige vorherige Massage einfach keine Entspannung aufkommen lassen will oder eben dann mit einem Fingerschnippen sofort wieder weg ist. Daher eben die Frage, was euch geholfen hat und auch gern ein klein wenig detaillierter als ein Oberbegriff😅
Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Teaspoon:

Siehst du es als Krankheit? Oder ist es nicht eher etwas, wie man ist, was halt nicht gut in die Gesellschaft passt?

Es ist eine psychische Krankheit, um genau zu sein eine neurologische Störung im Gehirn.

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Robin-1995:

Es ist eine psychische Krankheit, um genau zu sein eine neurologische Störung im Gehirn.

Also siehst du dich als gestört und krank?

Geschrieben

@kimmareen

Ich trage auch gerne eine blickdichte Maske, Kopfhörer drücken mir zu sehr auf die Ohren.

Leise Musik klappt manchmal besser für mich, als Stille. Probiert da doch gerne mal Playlists aus, bei denen BDSM, Session oder Fesseln mit im Namen sind. 

Massage würde mich nicht entspannen. Das ist für mich zu viel Berührung. Entweder er berührt mich unendlich zart oder er tut mir weh. Manchmal geht anfassen auch gar nicht.

Schmerz finde ich aber oft angenehmer. Besonders spitzer Schmerz, weniger der Dumpfe. 

Mir hilft es aber tatsächlich, wenn er mich durch Schmerz noch weiter in die Überreizung treibt und ich schließlich den Scheitelpunkt erreiche und los lasse. Dann bin ich zwar total alle, aber auch entspannt. 

Es ist aber riskant, manchmal bringt es mich auch einfach nur drüber. 

Mir persönlich hilft dann nur noch in dunkler Stille alleine (am besten in der Badewanne ) zu sitzen. Und frieren macht es für mich einfacher, aus Überreizung zu kommen. Oder rennen, also körperlich auspowern. Da reden wir aber auch nicht mehr vom BDSM sondern von echten Leiden und alle sein.

(Suche dazu auch mal die Begriffe overload und meltdown.)

 

Für ihn war es schwer zu begreifen, dass er mir da nicht helfen kann und mich alleine lassen muss. Es fällt ihm immer noch schwer, mich in solchen Situationen alleine zu lassen. Aber es ist für mich dann leichter, weil ich nicht das Gefühl habe, dass ich mich noch für ihn zusammen halten muss.

Geschrieben (bearbeitet)

Man versucht mehr und mehr den Begriff Neurodiversität zu etablieren. Denn bei vielen Neurodiversen Menschen ist nichts kaputt, ihr Art der Reizverarbeitung funktioniert etwas anders. Nicht besser oder schlechter. Nur anders. Und die Frage ob man das als Krankheit zählen kann und sollte bzw ob man das nicht tun sollte, ist berechtigt. Die Beeinträchtigung besteht oft nicht beim Menschen sondern bei der fehlenden Kompatibilität in mit der Gesellschaft bzw ihrer engen Struktur.  In den Schulen, in Büros mit strengen Zeitplänen und vielen Reizen ist das schwierig. Das sind aber ganz oft Menschen die hoch effektiv sind in der richtigen Umgebung, in manchen Dingen effektiver als neurotypische Menschen. Nur in der genormten, gleichgemachten Gesellschaft haben sie es schwer.

bearbeitet von MissCurious
Geschrieben

Ich mag z.b. auch, komplett eingepackt zu sein (Spandexanzug, eng anliegendes Korsett, Zwangsjacke, die Boots.) Das minimiert die Berührungswahrnehmung. 

 

Vorsicht mit Latex, dass soll wohl intensivieren.

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb MissCurious:

Man versucht mehr und mehr den Begriff Neurodiversität zu etablieren. Denn bei vielen Neurodiversen Menschen ist nichts kaputt, ihr Art der Reizverarbeitung funktioniert etwas anders. Nicht besser oder schlechter. Nur anders. Und die Frage ob man das als Krankheit zählen kann und sollte bzw ob man das nicht tun sollte, ist berechtigt. Die Beeinträchtigung besteht oft nicht beim Menschen sondern bei der fehlenden Kompatibilität in mit der Gesellschaft bzw ihrer engen Struktur.  In den Schulen, in Büros mit strengen Zeitplänen und vielen Reizen ist das schwierig. Das sind aber ganz oft Menschen die hoch effektiv sind in der richtigen Umgebung, in manchen Dingen effektiver als neurotypische Menschen. Nur in der genormten, gleichgemachten Gesellschaft haben sie es schwer.

Danke, darauf wollte ich hinaus. Zugleich weiß ich, dass es unterschiedlich stark sein kann und unterschiedlich schwierig.

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

Also siehst du dich als gestört und krank?

Es ist eine offizielle Krankheit also ja wie schon erwähnt. Ich hab keine Ahnung wie du auf gestört kommst. Niemand ist gestört weil er krank ist.

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Robin-1995:

Es ist eine psychische Krankheit, um genau zu sein eine neurologische Störung im Gehirn.

Du sprichst von Störung. Deine Wortwahl.

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