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Wann hilft man anderen zu viel? Und wann hört man auf?


tu****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Vor 12 Minuten , schrieb Nurgeilwiebonobo:

Dankbarkeit bzw. Lob genießen oder sogar erwarten, wenn man anderen hilft, ist uns tatsächlich anerzogen worden. Der Altruismus, helfen ohne Dankbarkeit zu erwarten oder auch nur darauf zu hoffen, ist bei kleinen Kindern übrigens noch durchweg vorhanden – dazu gibt es jede Menge Untersuchungen inzwischen. Durch Erziehung wird aber diese Altruismus aberzogen.
Man darf bei erteilter Hilfe Dankbarkeit und Lob gerne annehmen, manchmal sogar gerne erwarten – je nach Situation. Den Ausdruck „schamlos“ halte ich hier in vielen Fällen für übertrieben.
Helfen sollte man Menschen aber nur dann, wenn man weiß, dass der andere diese Hilfe auch möchte und annehmen möchte vor allem bzw. auch ohne Zustimmung des Geholfenen bei akuter Gefahr von Leib und Leben. Was ich zum Beispiel als Contergangeschädigter überhaupt nicht mag, ist, wenn man mir helfen möchte, indem man mir ungefragt in meine Tasche greift, um meinen Geldbeutel helfend herausnehmen zu wollen. Menschen im Rollstuhl möchten nicht ungefragt angeschoben werden beim Überqueren der Straße. In solchen und anderen vergleichbaren Fällen ist zwingend die Frage angesagt, ob man helfen darf oder nicht. Nichts anderes gilt! Ungefragt zu helfen ist unhöflich in meinen Augen und vor allem übergriffig. Deshalb immer vorher fragen und nicht verzagen, wenn man vom Anderen auch einmal eine unschöne oder hässliche Reaktion oder Antwort erhält. Ich reagiere auf solche Fragen meistens mit „mir ist nicht mehr zu helfen“ oder „wenn ich Hilfe brauche, schreie ich!“. In solchen Fällen habe ich in der Regel die Lacher auf meiner Seite und um mich herum und löst in vielen Fällen sogar unsichere Momente meiner Mitmenschen wegen meiner Person.

Danke für das teilen deiner Geschichte, das Men schen keine ungewollte Hilfe wollen ist mir von meiner Ex her bekannt. Da helfen für mich auch ein Akt ist der mich glücklich ist, Frage ich (mal abgesehen von Menschen geschlechtsunabhänging Türen aufhalten oder sowas) nach ob das gewünscht ist. Mir gefällt die Formulierung "Darf ich Ihnen... ?" oder auch "Wie kann ich Ihnen helfen?".

Geschrieben
Vor 17 Minuten , schrieb MissCurious:

Man sollte dann mit dem Helfen aufhören, wenn man etwas dafür zurück erwartet. 

Ich habe in meinem Leben viel Hilfe bekommen und gegeben, aber so oder so waren das meistens völlig verschiedene Stellen. In einer Situation bekommt man Hilfe und in einer anderen mit jemand anderem gibt man sie weiter. 

Wenn es keine Herzensangelegenheit ist, lass es. 

Nichts schlimmer als die Not der Person zu verschlimmern indem man von ihr Dinge dafür verlangt. Oder es ihr anschließend vorhält. Jeder braucht mal Hilfe. 

Wenn ich merke es kommt nicht vom Herzen sondern die Person erwartet dafür etwas zurück nehme ich sie gar nicht an. Denn eine Transaktion kann man immer starten, wenn man in der Lage ist für Transaktionen, dann ist es keine Hilfe, dann braucht man keine Hilfe und man sollte es auch nicht so nennen.

 

Wenn ich zu mehr Einfluss komme, dann will ich Frauen helfen. Mit Geld, mit Zeit, mit Kraft. Weils mir am Herzen liegt.

Das ist auch ein guter Punkt, dessen ich mir bewusster sein kann. Manchmal mache ich etwas um zu Helfen und das gefällt mir und alles aber wenn sich das Problem unter meiner Hilfe auflöst habe ich manchmal Bedürfnisse nach spezifischen Lob. z.B: "X war eine gute Idee von dir. Das das so klappt hatte ich erst nicht gedacht."

Ich glaube, dass ist etwas was ich erst im nach hinein merke, damit langfristig zur Selbstkorrektur tauglich. Ich werde da genauer hinspüren.

Mhh im weiteren wären Kriterien interessant, wann ich zu Viel helfe bevor oder während och mich darauf eingelassen habe. Zum Beispiel komme ich an manchen Tagen dann Tagsüber gar nicht zum trinken, Weil sich meine Aufmerksamkeit so auf die Probleme anderer lenkt (und ich das wegen meinem ADHS kaum unterbinden kann).

Geschrieben
Wenn dir selbst der gesunde Menschenverstand oder das Bauchgefühl fehlen, dann sind sachliche Kriterien auch nur bedingt hilfreich. Das Regelbuch, dass du dann mit dir rumschleppst, dürfte viel zu schwer sein. Höre zu, was die Betroffenen sagen oder schau in ihr Gesicht. Ablehnung erkennt man oft sehr gut, sofern die Wahrnehmung von deiner Seite vorhanden ist.
Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb tuilm620353:

Das ist auch ein guter Punkt, dessen ich mir bewusster sein kann. Manchmal mache ich etwas um zu Helfen und das gefällt mir und alles aber wenn sich das Problem unter meiner Hilfe auflöst habe ich manchmal Bedürfnisse nach spezifischen Lob. z.B: "X war eine gute Idee von dir. Das das so klappt hatte ich erst nicht gedacht."

Ich glaube, dass ist etwas was ich erst im nach hinein merke, damit langfristig zur Selbstkorrektur tauglich. Ich werde da genauer hinspüren.

Mhh im weiteren wären Kriterien interessant, wann ich zu Viel helfe bevor oder während och mich darauf eingelassen habe. Zum Beispiel komme ich an manchen Tagen dann Tagsüber gar nicht zum trinken, Weil sich meine Aufmerksamkeit so auf die Probleme anderer lenkt (und ich das wegen meinem ADHS kaum unterbinden kann).

Ja sich selbst nicht zu schaden sollte definitiv auch eine Grenze sein

Geschrieben
Wenn ich jemand anderen schade kriege ich das hoffentlich mit. 😅
Für mich wären Gedanken zum Selbstschutz interessant, wenn ich im nachhinein zu viel gegeben habe dann fällt mir das schwer dem Helfen zu zuordnen und damit war ich da noch nicht gut in der Lage eigene Grenzen zu finden. Ich hoffe in diesem Thread auf Inspirationen und Vorschlägen für Grenzen, die ich mir zum Selbstschutz brauchen kann.
Geschrieben
Vor 11 Minuten , schrieb foltermobil:
Wenn dir selbst der gesunde Menschenverstand oder das Bauchgefühl fehlen, dann sind sachliche Kriterien auch nur bedingt hilfreich. Das Regelbuch, dass du dann mit dir rumschleppst, dürfte viel zu schwer sein. Höre zu, was die Betroffenen sagen oder schau in ihr Gesicht. Ablehnung erkennt man oft sehr gut, sofern die Wahrnehmung von deiner Seite vorhanden ist.

Sachliche Kriterien wie Consent helfen mir beim Fremdschutz und Selbstschutz. Das Regelwerk muss nicht dick sein um Consent sauber und sicher (aber vielleicht übervorsichtig) zu behandeln.
Nur wenn ich anderen helfe und den was gutes tue und die das freut, dann heißt das noch nicht das ich mich nicht am Ende übernommen habe, oder selber Trauma/Belastungen von dem Helfen anderer davon tragen kann. (Ist mir schon passiert)

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