Dies ist ein beliebter Beitrag. Wi**** Geschrieben November 15 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben November 15 Hallo zusammen, ich bin jetzt schon eine ganze Weile hier angemeldet. Aber ich habe mich noch nie so richtig mit dem Thema BDSM und so auseinandergesetzt. Bisher hatte ich starke Probleme, mich selbst zu akzeptieren. Mittlerweile geht es schon deutlich besser, aber so richtig genießen kann ich das alles noch nicht. Mein Problem ist folgendes: Ich bin ein Switcher, wobei ich deutlich in Richtung unterwürfig tendiere. Damit komme ich prinzipiell ganz gut klar. Ich weiß ja auch, dass es viele Menschen gibt, die devot sind. Und spätestens seit 50 Shades of Grey (hab ich nie gesehen, kann ihn nicht bewerten) ist BDSM ja in der Gesellschaft angekommen. Ich habe aber seit Jahren jemanden, mit dem ich regelmäßig schreibe und der mich erzieht. Mir gefällt das total gut. Ich bin ihm gegenüber total unterwürfig. Und manchmal denke ich, ob ich ZU unterwürfig bin. Ob das noch "normal" ist oder ob ich irgendwie übertreibe. Aber es gefällt mir eben, wenn er mir sehr deutlich zu verstehen gibt, dass ich ein Sklave bin und Windeln zu tragen habe. Dass ich das nicht selbst zu bestimmen habe und dass ich zu gehorchen hätte. Nach all der Zeit stelle ich fest, dass ich unterwürfiger geworden bin und mich selbst auch als Sklave sehe und wahrnehme. Dass ich mich so fühle und dass ich so denke. Also meine Selbstwahrnehmung und auch mein Mindset hat sich geändert. Davor habe ich ein wenig Angst, obwohl es mir sehr gut gefällt. Ist das etwas, worüber ich mir Gedanken machen muss? Vielen Dank
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 Ich denke, du hast einfach dein tiefes Ich gefunden. Gedanken machen, weil du für dich nun weißt, wo du stehst? Nicht nötig.
Windgust Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 Wenn Du ihm vertraust und er Dich nicht enttäuscht ist alles gut. Dann vertraue auch Dir selber. Was mich etwas stutzig macht an Deinem Text ist, ob Du immer alleine zu Hause sitzt mit Deinen Bedürfnissen?
Wi**** Geschrieben November 15 Autor Geschrieben November 15 (bearbeitet) vor 18 Minuten, schrieb Windgust: Was mich etwas stutzig macht an Deinem Text ist, ob Du immer alleine zu Hause sitzt mit Deinen Bedürfnissen? Ja, bisher leider schon manchmal denke ich, dass es auch vielleicht nur Kopfkino sein könnte. bearbeitet November 15 von Windelsklave habe den letzten Satz, nach dem Smiley ergänzt
Dies ist ein beliebter Beitrag. Sc**** Geschrieben November 15 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben November 15 @Windelsklave die Selbstakzeptanz scheitert an Deinen eigenen Bewertungen, hör auf Dich mit augenscheinlich „normalen“ Menschen zu vergleichen. Lass das vergleichen am Besten komplett und versuche einfach mal zu leben ohne alles möglich zu zerdenken. Ja, ist schwierig, da es ein Prozess ist und was ist schon normal? Das pseudogesellschaftliche Denken oder irgendwelche Werte von fremden Menschen?
Windgust Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 vor einer Stunde, schrieb Windelsklave: Ja, bisher leider schon manchmal denke ich, dass es auch vielleicht nur Kopfkino sein könnte. Du "musst" unbedingt reale Kontakte finden. Ich war Mal beim Stammtisch einer Gruppe von Windel-Liebhabern. Es war faszinierend zu sehen, wie selbstverständlich und liebevoll die Teilnehmer mit ihrer Vorliebe umgegangen sind.
Ni**** Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 Jeder Mensch ist anders und keiner ist gleich. Man sollte sich nicht mit anderen Menschen vergleichen. Jeder hat seine eigenen Interessen und Vorlieben. Es ist ganz natürlich, dass man mehr von sich kennenlernt und sich nach und nach etwas ändert. Wenn du seit Jahren mit jemanden schreibst, warum hast du dich bisher nicht mit dem Thema bdsm auseinandergesetzt?
Ademar Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 Ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Gerade deine Wahrnehmung wohin du dich entwickelst und deine Selbstwahrnehmung sich schärft. Besonders finde ich es, daa dies ja scheinbar alles online, ohne jeden physischen Kontakt, stattfindet. Das ist mir, in meiner Auslegung des BDSM, vollkommen fremd. Jedenfalls zu 95%. Eine Entwicklung ist aber vollkommen natürlich und auch unabhängig von der Art und Weise, wie man etwas macht und erlebt. Vielleicht ist es für den Menschen, der es 'real' ausführt, noch einmal intensiver, schneller und auch bewusster? Eine über Jahre gepflegte Beziehung, die muss auch Spuren hinterlassen. Wenn dich etwas besorgt, dann wäre es gut zu wissen, gibt es da konkrete Gedanken zu oder ist es nur ein Gefühl?
Sc**** Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 Wie viele Switcher pendeln sich wohl in der goldenen Mitte ein? Die meisten werden mehr oder weniger in die eine oder andere Richtung tendieren. Und daran ist nichts ungewöhnliches. Es gibt kein ZU devot oder ZU dominant. Es sind DEINE Bedürfnisse, deren Erfüllung Dir gut tun. Das bist DU. Und DU bist nie verkehrt. Hast Du Angst, dass diese Tendenz Deine dominante/sadistische Seite hemmt? Frage Dich, wie wichtig sie für Dich ist. Eventuell wirst Du sie eines Tages nicht mehr brauchen, weil Dein Körper und Deine Seele in der passiven Ecke ein derart kuscheliges Zuhause gefunden haben, dass Du die Grenze zur anderen Seite nicht mehr übertreten magst.
J-S0nic Geschrieben November 15 Geschrieben November 15 Hier wurden viele Aspekte genannt denen ich gern zustimme, dennoch sollte aus meiner sicht nicht vergessen werden, dass die Frage die sich Windelsklave stellt nicht per se falsch ist. Denn die (durchaus kritische) Selbstreflexion, dem sich bewusst werden welche reise man bis jetzt durchlaufen hat und wie man sich dabei veränderte ist durchaus sinnvoll. Kommt man dabei zum Ergebnis, dass die Reise bis dato die Erwartungen erfüllt hat ist das super. Es gibt aber, und das ist anfänglich nicht vielleicht schwierig weil es Zweifel aufkommen lässt, Raum sich bewusst zu werden was fehlt oder falsch lief und schafft Möglichkeiten der Anpassung.
Wi**** Geschrieben November 16 Autor Geschrieben November 16 vor 8 Stunden, schrieb Nightfall91: Wenn du seit Jahren mit jemanden schreibst, warum hast du dich bisher nicht mit dem Thema bdsm auseinandergesetzt? Ich habe das etwas blöd ausgedrückt, glaube ich. Damit wollte ich eigentlich nur sagen, dass ich zwar schon lange hier angemeldet bin, aber nie versucht habe, jemanden real kennenzulernen und mich noch nie auf diese reale Art und Weise mit BDSM auseinandergesetzt habe.
Wi**** Geschrieben November 16 Autor Geschrieben November 16 vor 6 Stunden, schrieb Schattenwolf: Hast Du Angst, dass diese Tendenz Deine dominante/sadistische Seite hemmt? Frage Dich, wie wichtig sie für Dich ist. Eventuell wirst Du sie eines Tages nicht mehr brauchen, weil Dein Körper und Deine Seele in der passiven Ecke ein derart kuscheliges Zuhause gefunden haben, dass Du die Grenze zur anderen Seite nicht mehr übertreten magst. Ne, meine Angst ist eher... ... dass sich meine Gedanken und Gefühle ändern bzw. entwickeln. Ich habe nicht erwartet, dass das passiert. Mein Online-Herr (so will ich ihn einfach mal nennen) erniedrigt mich, er erniedrigt mich und ich bin ihm oft sogar dankbar, wenn er mich z.B. lobt, weil ich etwas erniedrigendes gemacht habe und er mich dafür lobt. ... dass diese Veränderungen irgendwie zu krass sind. ... dass alles nur in meiner Phantasie toll ist, weil mir die reale Erfahrung fehlt.
Wi**** Geschrieben November 16 Autor Geschrieben November 16 Auf jeden Fall schon mal vielen vielen Dank. Ich habe nicht gedacht, dass es so hilfreich sein kann, einen Forumsbeitrag zu schreiben. Aber es tut tatsächlich gut, drüber zu reden bzw. zu schreiben und dann Feedback zu erhalten :)
Wi**** Geschrieben November 16 Autor Geschrieben November 16 Was ich vielleicht noch ergänzen muss: Ich habe auch meine Probleme damit, diese devote Seite zu akzeptieren, weil ich einerseits sehr dieses 24/7 Ding gut finde und andererseits aber gar nicht 24/7 will, glaube ich. Was ich meine ist, dass ich diese unterwürfige Seite mag, wenn das Machtgefälle dauerhaft da ist. Aber zwischendurch bin ich dann schon mal auch "nicht in Stimmung" und dann will ich natürlich nicht 24/7 Sklave sein.
Gr**** Geschrieben November 17 Geschrieben November 17 Gestern um 01:54 Uhr, schrieb Windelsklave: Ne, meine Angst ist eher... ... dass sich meine Gedanken und Gefühle ändern bzw. entwickeln. Ich habe nicht erwartet, dass das passiert. Mein Online-Herr (so will ich ihn einfach mal nennen) erniedrigt mich, er erniedrigt mich und ich bin ihm oft sogar dankbar, wenn er mich z.B. lobt, weil ich etwas erniedrigendes gemacht habe und er mich dafür lobt. ... dass diese Veränderungen irgendwie zu krass sind. ... dass alles nur in meiner Phantasie toll ist, weil mir die reale Erfahrung fehlt. So habe ich mich gefühlt bevor ich vor Jahren ein Tag samt Nacht mit einem Sklaven in Berlin verbracht habe und alles das ausgelebt habe, was in meinem Kopfkino schon permanent lief. Es war ein befreiendes und hinterher gutes Gefühl. Du wirst die Antwort auf deine Frage nie finden, wenn du nicht aus deinem Schatten trittst und reale Gehversuche machst. Viel Erfolg.
To**** Geschrieben November 17 Geschrieben November 17 Ich kann dem TE vollkommen nachvollziehen ich habe auch eine ganze Weile gebraucht um zu verstehen, einzuordnen und dann auch noch zu akzeptieren. Bei mir ging das schon im Jugendalter los wo ich merkte ich stehe auf komische Sachen das war ende der 90er und da war es alles andere als normal. Ich kann mich einigen nur anschließen, mach was dir gefällt und wobei du dich wohl fühlst. Lg
Sc**** Geschrieben November 18 Geschrieben November 18 Am 16.11.2024 at 01:54, schrieb Windelsklave: Ne, meine Angst ist eher... ... dass sich meine Gedanken und Gefühle ändern bzw. entwickeln. Ich habe nicht erwartet, dass das passiert. Mein Online-Herr (so will ich ihn einfach mal nennen) erniedrigt mich, er erniedrigt mich und ich bin ihm oft sogar dankbar, wenn er mich z.B. lobt, weil ich etwas erniedrigendes gemacht habe und er mich dafür lobt. ... dass diese Veränderungen irgendwie zu krass sind. ... dass alles nur in meiner Phantasie toll ist, weil mir die reale Erfahrung fehlt. Soll sich wirklich nicht von oben herab anhören, auch wenn es sich jetzt so vielleicht so ankommt. „Das ist Leben“ 😄 also das Unerwartete, die Überraschung, es passiert etwas wo mit man niemals gerechnet hätte, es kommen unerwartete Gefühle hoch. Ich liebe und lebe solche Momente. Du lernst Dich gerade auf eine andere Art und Weise kennen. Ganz ehrlich ich beglückwünsche Dich dafür und genieße es, versuche Dich nicht ständig zu bewerten und nur weil Du gerade Deine devote Seite erforschst, unentdeckte Sehnsüchte auslebst. Wer möchtest Du an Deinem Lebensende sein, der der sich sagt „Hätte ich es mal gemacht?“ oder der der sagt „zum Glück hab ich es probiert, sonst würde ich heute noch über das Was, Wäre, Wenn nach grübeln?“
Sc**** Geschrieben November 18 Geschrieben November 18 Am 17.11.2024 at 15:35, schrieb Toby82: Bei mir ging das schon im Jugendalter los wo ich merkte ich stehe auf komische Sachen das war ende der 90er und da war es alles andere als normal. Schade eigentlich, dass Du dem in Deiner Jugend selbst einen Stempel gegeben hast und Dich somit selbst um Erfahrungen beraubt hast. Ich dachte einfach meine Sexualität ist die normale und alle anderen leben sich genauso aus wie ich 😂
la**** Geschrieben November 21 Geschrieben November 21 Am 18.11.2024 at 22:45, schrieb Schneeflöckchen: Wer möchtest Du an Deinem Lebensende sein, der der sich sagt „Hätte ich es mal gemacht?“ oder der der sagt „zum Glück hab ich es probiert, sonst würde ich heute noch über das Was, Wäre, Wenn nach grübeln?“ Wir bereuen nur die Dinge, die wir wollten, aber nicht taten. Als kleine Ergänzung.
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