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Wutausbrüche im BDSM- wie geht ihr damit um


HirnHerzHumor

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb erfrischendApril:

 

Wenn jemand in blinde Wut verfällt, oder so tief in den Abwehrmechanismus rutscht, wie @MissCurious es geschildert hat, ist die Sache so weit eskaliert, dass da bereits mehrere red flags ignoriert worden sein müssen. Das übersteigt alles, was ich mir vorstellen kann. Wir spielen mit Grenzen, aber doch nicht so blauäugig.

Ja, das hab ich ja gesagt. Da muss vorher viel schief gelaufen sein für ein solches Szenario 

Geschrieben

Man tastet sich gemeinsam voran. Niemand der ein echtes Interesse an seinem Partner hat, überrumpelt ihn so, dass Trigger nicht die Chance hätten einen vorzuwarnen. Und wenn sowas auftaucht, bitte miteinander reden und nicht etwas vorspielen. Sonst funktioniert das mit den Grenzerfahrungen nicht.

Geschrieben

Für mich gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen "Wutausbruch" und "wütend sein". 

In all den Jahren habe ich nämlich gelernt, dass Wutausbrüche aggressives Verhalten mit sich bringen, die ggf. körperlich gegen jemand anderen geht oder emotional verletzen soll. Leidet jemand darunter häufiger, werde ich mit dieser Person keine Beziehung haben, da ich keine Fähigkeiten habe, dies entsprechend auch noch mitzuregulieren... Es überschreitet bei mir eine persönliche Grenze.

Wütend sein, darf und kann jeder Mensch - denn das ist eine Emotion und Emotionen dermaßen beschneiden und kontrollieren geht nicht gut. Wichtig hierbei ist der Umgang damit.

Wir haben schon wütend eine Session abgebrochen, wir sind schon mit schlechter Tageslaune da rein, alles war doof und entsprechend führte das eine zum anderen. Unsere Konsequenz? Wir gehen gar nicht mehr mit negativen Gefühlslagen in eine Session. Es mag Ausnahmen geben, allerdings sind diese nicht mit Wut, Ärger oder dergleichen verbunden. Eine, häufig negativ verbundene, Emotion wäre bsp. Stress - eine Session zwischen drin kann den Kopf wunderbar klar machen und manch einer empfindet es als Urlaub. Der Stress wird natürlich nicht am Gegenüber ausgelassen, aber man nimmt sich Zeit und Nähe um davon Abstand zu gewinnen.

Leider ist es so, dass nicht alle Menschen sich emotional gut regulieren können und es gibt viele Menschen im neurodivergenten Bereich, die auf eine gewisse Co-Regulation angewiesen sind und sich selbst gar nicht oder schlecht herunter bringen können. Diverse neurotypische "Regulationsmethoden" können dies sogar dann noch verschlimmern. Man sollte sich dessen bewusst sein, wer man selbst ist und wem man gegenüber steht. Ist man eine Person, die eine Co-Regulation braucht, sollte man das auch offen kommunizieren und bevor dies der Fall ist, überlegen, was funktionieren könnte. Denn manchmal weiß man das selbst nicht, was geht und muss leider mit dem Gegenüber ein Try & Error machen bis man weiß, was passt.
Session beenden kann ein vorgehen sein, Session erst gar nicht anfangen ebenso. Vorab ein Check In zur Gefühlslage und den aktuellen Erwartungen hilft sicherlich auch. Alles Aspekte, die in einer 24/7 Dynamik vielleicht gar nicht funktionieren - da braucht es andere Vorgehensweisen.
Pausetaste drücken, jemand geht raus spazieren um sich alleine beim laufen abzureagieren, jemand anderes macht Sport. Die Möglichkeiten sind  vielfältig.
Und manchmal muss man sogar Anfangen bei dem Schritt "Wut erkennen." Wir bekommen so viele gesellschaftliche Vorlagen, wie wir zu sein haben, dass wir durchaus gar nicht wissen und erkennen, was wir gerade fühlen, sondern nur wissen, was wir eigentlich fühlen müssen und machen sollten. 
Unsere Gesellschaft würde wirklich davon profitieren, wäre Emotionale Intelligenz, Emotionen und Umgang mit ihnen ein Thema an Schulen - entsprechende Studien haben das sogar belegt. 

Geschrieben

Bin ich wütend, richtet sich es auf eine Person/Situation, nicht auf Andere. Nicht Beteiligten teile ich mit, dass ich gerade "geladen bin" und mich kurz sammeln muss, bevor ich den Kopf wieder für sie frei habe: Ich brauche dann kurze Zeit für mich allein (wenige Minuten). Beteiligte wissen, warum ich wütend bin. Dann brauche ich eine kurze Zeit für mich. Und suche dann das Gespräch.. Ich mag es nicht, Probleme in einer Dynamik länger unangesprochen schweben zu lassen oder "zu sammeln" oder mit Dritten erstmal darüber zu reden.

Da ich bislang immer in (DS-)Dynamiken oder Beziehungen war, die auf offener, klarer und direkter Kommunikation basierten,  war es nie ein "Problem" oder "no-go" es mitzuteilen wie man sich fühlt.

Im Nachgang frage ich mich dann meist  noch etwas länger, was mich getriggert hat, warum ich überhaupt wütend geworden bin usw.e. Aber erstmal muss "die Kuh vom Eis" 

Geschrieben
@erfrischendApril wenn du auf ein Gegenstand oder ein Kissen schlagen willst ist das kein bdsm.... Keiner sagt das man einander nicht helfen kann wenn einer wütend ist 🤷🏻‍♀️
Geschrieben
"Alle Menschen ausgeglichen " find ich schon sehr gewagt und etwas fremd interessante Theorie . Und nein Wutausbrüche haben keinen Platz im zwischenmenschlichen wozu BDSm zählt. Wenn ich merk dass mir die hutschnur platzt mach ich das Geschirr, heb Eisen oder geh spazieren.
Frustration = Ausbrüche = IRGENDWAS ist nicht so wie es sein sollte, geh mal in dich. Mach dich Grade.

Schönen Abend.
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde, schrieb Alexiel_Mistress:

wenn du auf ein Gegenstand oder ein Kissen schlagen willst ist das kein bdsm

Da hast du Recht, doch eine DS Dynamik hilft sich zu erden und diese "Energie" zu kontrollieren. BDSM ist für mich, wie mehrfach erwähnt eine Philosophie, von sich ergänzenden Gegensätzen und kein Spiel, das sich auf Sessions beschränkt. Obgleich man in jeder Version bereichernde Erfahrungen machen kann.

bearbeitet von erfrischendApril
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