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Sex & Liebe ... Gehören sie zusammen?


Anubix

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Aufgrund meiner Erfahrungen habe ich eine Einstellung entwickelt, was die Verbindung von Sex und Liebe betrifft, die nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht. Mich würde interessieren was ihr davon haltet.

Der allgemeinen gesellschaftlichen Meinung zufolge, gehören Sex und Liebe fest zusammen und sind nur in dieser Verbindung ohne Beigeschmack akzeptabel. Eine Abweichung wird dabei immer als verboten oder unanständig angesehen. Das ideal sieht sogar aufgrund christlicher Vorgaben eine Ehe voraus und darf nur mit dem Vorsatz vollzogen werden Nachwuchs zu zeugen. Zwar akzeptiert die Gesellschaft inzwischen auch Sex vor der Ehe und auch ohne Kinderwunsch, aber die anderen Vorstellungen werden weiterhin als anständig verteidigt. Stellt euch nur mal vor ihr müsstet tatsächlich zuerst heiraten bevor ihr mit eurem Partner intim werden könntet... um dann festzustellen das ihr in sexuellen Angelegenheiten nicht kompatibel seid?! ... Das wäre doch eine wirklich unmögliche Situation. Für beide Partner. Ich habe schon in sehr frühen Jahren darüber nachgedacht ob wir nicht glücklicher wären, wenn es diese Vorgaben nicht mehr gäbe. Letzten Endes werden diese Regeln sowieso gebrochen oder gewisse Wünsche ein Leben lang unbefriedingt. Nur sehr wenige Paare dürfen das Glück haben in ihrem Lebenspartner auch die perfekte Erfüllung aller sexuellen Sehnsüchte zu bekommen.
Ich glaube die meisten Menschen haben neben ihrem Sexualleben mit ihrem Partner, weitere Wünsche, Sehnsüchte und Fantasien, die überfüllt bleiben wenn sie zur Erfüllung der gesellschaftlichen Vorgaben, ihrem Partner treu bleiben.
Viele Menschen leben mit dem Verzicht andere erfüllen sich ihre Wünsche trotzdem und haben deshalb ein schlechtes Gewissen.

Was wäre wenn es diese moralische Verbindung von Sex und Liebe nicht weiter geben würde?

Ich habe sehr oft bemerkt, das diese Verknüpfung sehr oft die Ursache für Probleme ist. Im Laufe meiner Sexuellen Entwicklung hat sich eine Gefühl entwickelt, dass beide Gesichtspunkte voneinander getrennt gesehen hat.
Ich muss dazu anmerken, das ich bereits als Kind an Depressionen gelitten habe und nur durch das masturbieren ein paar Glückshormone produzieren konnte. Ich war also schon in sehr jungen Jahren Sexsüchtig. Da beim masturbieren natürlich nicht immer das Konzept der Liebe im Kopf ist, hat sich wohl auch deshalb dieser Gedanke einer getrennten Sichtweise etabliert.
Meine Kondition der Gefühle geht sogar noch viel weiter. Desto mehr ich verliebt war, desto weniger wollte ich Sex mit einem Mädchen. Ich habe mich natürlich schon sehr nach Nähe und Zärtlichkeit gesehnt und wäre auch bereit gewesen die wünsche meiner geliebten auf sanfte und zärtliche Weise zu erfüllen. Aber dabei wäre bzw. war immer die Freude und Befriedigung meiner Partnerin Mittelpunkt meiner Gedanken gewesen. Mir vorzustellen meine sexuellen Bedürfnisse dabei zu befriedigen hat bei mir immer irgendwie ein schlechtes Gewissen ausgelöst. So als würde ich eine geliebte Person ausnutzen oder sie zu etwas nötigen das sie nicht mag. Meine Angst damit ein ungutes Gefühl bei ihr auszulösen und die Beziehung dadurch zu gefährden war immer imens hoch.
Mir ist natürlich schon klar, das diese Einstellung seltsam und verklemmt ist. Aber darüber habe ich mein Leben lang nie nachgedacht. Ich war einfach so programmiert.

Aber zurück zum Thema.
Ich glaube das wir alle sehr viel glücklicher sein könnten, wenn wir ohne diese moralischen Einschränkungen Leben würden. Ein paar Gedankengänge dazu...

Wir würden bei der Wahl unserer Partner nicht mehr primär auf optische Attribute achten, sondern mehr auf innere Werte geben. Wünsche bezüglich sichtbarer Vorzüge könnten wir uns trotzdem erfüllen. Ohne die Beziehung zu gefährden. Es wäre also einfacher den perfekten Partner fürs Leben zu finden.

Es gäbe kein Fremdgehen mehr. Viele Beziehungen gehen deshalb kaputt weil mindestens einer der Partner nicht treu bleibt. Außerdem müssten Beziehungen außerhalb der Partnerschaft nicht auf Emotionen basieren, sondern könnten der reinen Erfüllung von Sexuellen Wünschen dienen.

Man könnte auch solche Fantasien ausleben, die man sich niemals trauen würde von seinem Partner zu verlangen.
Vielleicht steht man auf besondere Praktiken oder Fetische. Vielleicht gefällt einen ein bestimmtes Outfit oder eine bestimmte Situation. Man könnte diese Bedürfnise befriedigen ohne Angst davor zu haben den geliebten Partner zu erniedrigen.

Menschen die keine Beziehung möchten oder nicht Beziehungsfähig sind, könnten trotzdem ein erfülltes Sexualleben haben. Diese Menschen haben sonst nur die Gelegenheit Befriedigung zu erhalten, wenn sie die Dienste von Sexarbeiter(innen) im Anspruch nehmen.

Menschen mit höherem Sexualtrieb als ihre Partner, könnten dieses Defizit ausgleichen ohne die Partnerschaft zu gefährden.

Viele Menschen wären bereit offener mit ihren Bedürfnissen umzugehen und würde daher auch viel einfacher einen Sexualpartner finden. Das wäre eine Erleichterung für schüchterne und introvertierte Menschen.

Ich glaube sogar das die Anzahl von sexuell motivierten Straftaten aller Art zurück gehen würden.

Sexuelle Wünsche gehören nicht länger verheimlicht und verschwiegen.

Probleme sexueller Natur sind meiner Meinung nach auch für viele andere unserer Probleme verantwortlich.
Sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld.

Mit Sicherheit gibt es noch viele weitere Aspekte die man bedenken könnte.

Außerdem ist die Trennung dieser Themen etwas, das unsere Gesellschaft sowieso in nächster Zukunft durchleben wird.
Wenn wir bedenken dass heute zu Tage jedens kleine Kind bereits ein Handy besitzt und damit viel zu früh Zugriff auf Pornos im Internet hat. Dann müssen wir uns auch auf die Konsequenzen bewusst werden. Kommt mir nicht mit Jungenschutz Maßnahmen auf den Telefonen. Eltern haben keine Ahnung davon, kümmern sich nicht darum oder sind auf die Raffinesse der Kinder nicht vorbereitet, diese zu umgehen. Jeder kommt an solche Inhalte.
Und wenn wir uns betrachten was die Kinder und Jugend zu sehen bekommt, dann hat das nichts mehr mit Romantik oder Liebe zu tun. Solche Pornos existieren nicht. Es geht in der Regel nur noch darum wie Frauen den Männern zu Diensten sind und dabei erniedrigt werden. Auf diesem Bildern entwickelt sich eine sehr abgestumpfte Einstellung zum Sex. Meiner Meinung nach und da dürfte ich nicht alleine sein, keine gute Entwicklung.
Ein offenerer und früher Umgang mit einer kultivierten Sexualität ohne die moralische Verbindung von Sex und Liebe, wäre für einen besseren Umgang miteinander von Vorteil.

So ich habe viel geschrieben...
... welche Meinung habt ihr dazu?
Moral oder Glück?

Noch eine kleine persönliche Anmerkung aus meiner eigenen Erfahrung.
Ich war vor einigen Jahren für zirka 7 Monate mit meiner absoluten Traumfrau zusammen. Sie verkörperte alle optischen und charakterlichen Eigenschaften, die ich mir je von einer Frau erhofft habe. Ich war unheimlich glücklich. Diese Frau war definitiv ein paar Stufen über mir. Niemals hätte ich damit gerechnet mit so einer Klasse Frau zusammen zu kommen. Aufgrund der anfänglichen Leidenschaft ging es im Bett zu Beginn sehr wild Zugange. Dabei war ich immer darauf konzentriert ihre ein gutes Gefühl zu bereiten. Ich wollte ihn natürlich beweisen dass sie mit mir keine schlechte Wahl getroffen hat und es hat mich glücklich gemacht ihr eine Freude zu bereiten.
Ich bin niemals beim Sex gekommen. Das war auch nicht so wichtig. Ich habe mich dann eben bei Gelegenheit selbst befriedigt . Aufgrund meiner Trennung war das nie ein Problem für mich. Ich hätte sowieso nur durch Oralsex einen Orgasmus bekommen. Und das wollte sie von sich aus nicht machen. Und ich hätte es nie von ihr verlangt oder gefordert.
Geträumt habe ich natürlich schon davon.
Eines Tages kam es doch irgendwie zu der Situation, das sie mich oral befriedigen wollte. Und obwohl damit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen ist, habe ich sie nach ein paar Sekunden gebeten damit aufzuhören. Ich habe mich so schlecht gefühlt meinen Schwanz in ihrem Mund zu haben, das es mich regelrecht vor mir selbst geekelt hat. Ich habe mich wie ein Vergewaltiger gefühlt.
Dadurch war ich während der ganzen Zeit unserer Beziehung sexuell unbefriedingt. Und trotzdem der glücklichste Mensch auf der Welt mit dieser tollen Frau zusammen zu sein. ... Für mich ist die Trennung also ein tief verwurzeltes Konzept.

Danke für euer Interesse und noch mehr Dank für euer Feedback.
Geschrieben

Naja, ich weiß ja nicht, ob deine These so stimmt. Für mich gehören Liebe und Sex fest zusammen und ich muss das eigentlich gegenüber anderen immer verteidigen, weil die Gesellschaft um mich herum das immer seltener so sieht. Also für mich persönlich wird anders rum ein Schuh draus. Ich als demisexuell und monogam sehe mich nahezu als Exotin auf weiter Flur, denn um mich herum ist das absolut nicht üblich. Stattdessen kommen immer solche Reden wie deine, dass es Menschen wie mich ja gar nicht gibt. 

Und dann wird mir noch immer wieder direkt oder indirekt unterstellt, ich würde das nur machen, weil das Christentum oder eine andere Religion mir das eingeimpft hat. Nein, sorry, ich bin nicht religiös und würde auch nicht religiös erzogen, ich bin wirklich so. Und ehrlich gesagt, ich finde das auch gut so. Und du kannst doch machen was du willst, aber lass es mir doch, dass ich Sex nicht ohne Liebe haben möchte.

Geschrieben

Ich will jetzt nur auf die Frage in der Überschrift antworten weil die ganzen anderen danach aufgeworfenen Themen viel zu komplex sind um dazu schnell was zu schreiben und eigentlich Raum für fünf getrennte Diskussionen geben würden ;)

Für mich gehört Sex und Liebe insoweit zusammen, daß ich nur mit Personen Sex haben möchte (oder kann) zu denen ich eine tiefe Zuneigung empfinde und bei denen ich davon überzeugt bin, daß sie ähnliches für mich empfinden. Das muß jetzt nicht gleich den Wunsch nach Partnerschaft, Treue oder etwas Langfristigem beinhalten aber mit x beliebigen Zufallsbekanntschaften könnte ich mir kaum vorstellen Sex zu haben und Äußerlichkeiten genügen auch nicht...

Geschrieben

Bei mir gehören Sex & Liebe nicht zusammen. Aber unser bdsm ist auch mehr Sadismus. 

Dennoch (oder für mich gerade deswegen?) spüre ich alles viel intensiver, als in meinen früheren Beziehungen. Wir machen hier SM und uns befriedigt das sehr. Das geht sehr tief.

Dennoch zeigen wir unsere Zuneigung auch zärtlich. Nur "anders", als durch Sex. Ich nehme jede minimale Berührung von ihm wahr. Mein "Highlight" ist auf den Rücken malen... *Schmelz-Smiley*. Wenn er nur mit der Fingerkuppe über meinen Rücken streicht, mich berührt... Insgesamt intensive Gesten und Berührungen, die für mich tiefer gehen als Sex. Oder eben anders herum, SM...😂

Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Nani_bun:
Was ich da so gelesen habe.... Puhh- auch deine vorherigen Post... Du redest wie schlecht das Kontroverse ist, obwohl du selbst in das alte Bild von Mann und Frau, wo nur hetreosexualität gestattet ist, gefangen?
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Ich weiß wie schlimm es in den anderen Ländern ist... Aber wenn man über Deutschland spricht... Von welcher Zeit redest du da? Ich weiß nicht wie deine Erziehung war, oder dein Umfeld war, aber niemand hat mir ausdrücklich gesagt, dass ich eine Jungfrau bis zur Hochzeit bleiben soll oder das Masturbieren eine Sünde gar Pest wäre...
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Außerdem gibt es das Konzept von Monogamie, Polygamie, Offene Beziehung, Hook-Ups, Cuckolding whatever. Es ist in Deutschland viel offener geworden, (dass würdest auch sehen wie bunt Deutschland ist wenn du eine Pride besuchen würdest). Lieben kann man ja immer auf unterschiedliche Weise, ob sexuell oder romantisch gar platonisch. Selbst hier in einer BDSM Beziehung findet man solch ein Konzept oft deutlich. Ich kenne soviele Asexuelle die BDSM praktizieren ohne sexuell zu werden. Und trotzdem ist das ja eine Form von "Lieben". Es gibt Menschen die einfach mehrere Personen lieben und mit Absprache und Einverständnis in einem Polycule leben. Es gibt auch Fälle, wo man einfach nicht in der Lage ist sexuell zu werden (zb weil man Asexuell ist, Trauma hat, Körperliche Probleme hat, Little ist usw), und die leben ja doch auch glücklich mit Absprache des Partners in einer glücklichen Beziehung mit deren Partner und Sexpartner. Oder gibt es auch Menschen die Homosexuell aber dafür Heteroromantisch sind. Daher ist es nicht unmöglich das romantische und Sexleben zu trennen.
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Was ich aber so von deinem Post entnehmen konnte ist, dass die Kommunikation fehlt in eure Beziehung. Das wäre bei mir ein starkes 🚩🚨. Wenn du deine Gefühle nicht ausdrücken kannst... Wie soll sie davon erfahren? Sie kann die Gedanken nicht lesen. Kommunikation ist immer das A und O. Mit ausreichend Kommunikation wärst selbst du in der Lage eure Beziehung zu öffnen. Außerdem konnte ich auch aus deinem Post entnehmen, dass du stark an Selbstbewusstsein mangelst/insecure bist und die Fehler in deiner Partnerin suchst. Ich kenne die jetzt nicht persönlich, aber wie kannst du Dinge über ihr ausmalen ohne davor gesprochen zu haben? Lass diese Verwirrung nicht an ihr aus und würde eher einen Psychologen empfehlen und erstmal an dir selbst arbeiten.
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Außerdem sind deine Worte ziemlich angreifend und würden viele Gruppen aus der LGBTQ+ Community ausschließen. Jemals von Demisexuellen gehört? Die brauchen zum Beispiel die romantische Zuneigung, um sexuelles verspüren zu können. Das würde nur zur gespiegelten Diskriminierung führen. Warum Dinge verbieten und nach Fehlern suchen die es nicht gibt anstatt den Spektrum zu erweitern? Es gibt einen Grund warum es Mono und Poly Beziehung gibt... Nur weil du jetzt so tickt, heißt es lange noch nicht, dass alle so sind. Das selbe wie hetero, homo und bisexuelle. Soll man jetzt hetero sexuelle einfach so verbieten?
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Und was meinst du, "Anzahl der motivierten Straftaten würden sinken"? Du meinst eher dass dadurch die Regelung statt verschärft, verweicht werden und die Anzahl eher nur steigt aber nur nicht anerkennt wird??? So ein Deutschland brauche ich nicht. Die Menschen die deren Sexuellen Handlungen nicht in Rahmen oder in der Hose schaffen können, verdienen es schön ins Gefängnis zu sitzen. Was du suchst ist einfach eine Ausrede, um kostenlose Protestierten aufzusuchen zu können, mit sexuellen Übergriffen wegzukommen und was weiß ich. Das würde alles andere als einen positiven Einfluss haben. Und ja, ich spreche für die Frauen, die jetzt schon extrem im jungen Alter sexualisiert werden und die Größe Anzahl der sexuellen Missbrauchsrate haben. Ich und definitiv viele wollen mit Respekt behandelt werden und nicht unsere letzten Rechte entzogen werden und als Sexobjekt behandelt zu werden. Kann mir nicht mal vorstellen wie schlimm das Catcalling und begrabschen von perversen wäre.
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Außerdem bin ich vollkommen dagegen das Kinder im frühen Alter an Pornos ausgesetzt werden! Das ist eine Art der Kindermissbrauchung! Ein Kind hat da nichts zu verloren. Und ja, es hinterlässt sogar ein Trauma. Ich selbst hab damals als Kind mir versehentlich ein Virus im PC eingefangen und hab nachdem ständig Porno Werbung bekommen, hatte aber zu große Angst es meinen Eltern zu sagen. Und das hat definitiv schlechte Auswirkungen auf mich gehabt. Das selbe wie dass drag queens nicht in Kindergärten performen sollten

Ich glaube ihr habt mich etwas missverstanden. ...
... als ich das Szenario "Verlieben, Heiraten, Sex" beschrieben habe, meinte ein grobes Konzept das einer Vorstellung entspricht, die der Meinung unserer Gesellschaft entspricht und die sich dabei als sagen wir mal politisch korrekt einstuft.
Mir ist schon bewusst das es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gibt die sich überschneiden und verwischen. Ich schließe niemand aus und bewerte auch keine Meinungen oder Neigungen. ... Ich glaube es ist recht schwer genau zu beschreiben was ich meine.
Natürlich ist masturbieren keine Sünde und Sex vor der Ehe natürlich auch nicht. ... Aber es wird uns immer noch als der richtige Weg vorgemacht, zumindest sehr oft. Ich meine zum Beispiel in Filmen...

Das die reale Gesellschaft sich inzwischen weiter entwickelt hat, habe ich ebenfalls nicht angezweifelt oder bewertet.

Ich gestehe, das sich aufgrund meiner Erfahrung und Erlebnise , eben diese Trennung von Sex und Liebe in meinem Kopf festgestetzt hat. Und das völlig unbewusst. Ich habe das erste sehr spät in meinem Leben bemerkt. Natürlich habe ich bei der Wahl potentieller Partnerinen auch zuerst auf die Option geachtet und mir Sex mit ihr vorgestellt.
Aber ich war immer sehr zurückhaltend und daher hatte ich nicht sehr viele Freundinnen. Wenn ich dann mal eine hatte, war mir die Beziehung wichtiger als der Sex. Und daher habe ich mich wohl nicht getraut mit ihnen über spezielle Wünsche zu sprechen. (auch waren es meistens Beziehungen in jungen Jahren) ... wenn ich dann mal so richtig in den Charakter verliebt war, hätte ich mich schäbig gefühlt zu ihr zu sagen..."Lutscht Du mir bitte den Schwanz bis ich in deinem Mund komme?" ... ich sage nicht dass man Sex und Liebe trennen muss oder soll. Sondern viel mehr die feste Verbindung der beiden Themen. ..
... ich bin zum Beispiel momentan in anderen Portalen auf der Suche nach neuen Freuden. ... nicht fürs Bett.. sondern einfach nur um Spaß miteinander zu haben und die Zeit tot zu schlagen.
Ihr glaubt nicht wie oft ich bereits eine Absage mit den Worten..."Du bist nicht mein Typ" erhalten habe. ... und das bereits bei der Suche nach einfachen Freundschaften.

Stellt euch vor... ihr lernt Online jemand kennen. Ihr tauscht keine Bilder aus ... verliebt euch aber trotzdem aufgrund dessen was ihr euch schriftlich mitgeteilt habt.
Sollte sowas dadurch kaputt gehen, weil ihr euch beim ersten Treffen sexuell nicht attraktiv findet ? ... Sollten wir der Optik mehr macht geben, als denn innerlichen Werten und dem Charakter? ... das meine ich eigentlich. ...

Geschrieben
vor 43 Minuten, schrieb Teaspoon:

Naja, ich weiß ja nicht, ob deine These so stimmt. Für mich gehören Liebe und Sex fest zusammen und ich muss das eigentlich gegenüber anderen immer verteidigen, weil die Gesellschaft um mich herum das immer seltener so sieht. Also für mich persönlich wird anders rum ein Schuh draus. Ich als demisexuell und monogam sehe mich nahezu als Exotin auf weiter Flur, denn um mich herum ist das absolut nicht üblich. Stattdessen kommen immer solche Reden wie deine, dass es Menschen wie mich ja gar nicht gibt. 

Und dann wird mir noch immer wieder direkt oder indirekt unterstellt, ich würde das nur machen, weil das Christentum oder eine andere Religion mir das eingeimpft hat. Nein, sorry, ich bin nicht religiös und würde auch nicht religiös erzogen, ich bin wirklich so. Und ehrlich gesagt, ich finde das auch gut so. Und du kannst doch machen was du willst, aber lass es mir doch, dass ich Sex nicht ohne Liebe haben möchte.

Du musst dich dafür nicht rechtfertigen. Das ist ja total banane, wenn jemand für mehr Offenheit ist und dann selbst so verbohrt ist und Menschen nicht einfach lassen kann 🙈

Geschrieben

Wenn man sich liebt, hat man den Wunsch Sex zusammen zu haben. Vielen genügt das vollkommen und es gibt für sie keinen Grund etwas daran zu ändern. Man muss deshalb nicht vermuten, dass sie fremdbestimmt sind durch Gesellschaft oder Religion, auch wenn das wiederum manchmal auch zutreffen kann.

Und dann gibt es weitere Konstellationen, bei denen man Sex haben kann, ohne den Sexual-Partner zu lieben (und der sich darüber ebenfalls im Klaren ist). Zur Freude, zur Geilheit, zur Bereicherung, usw.

All das empfinde ich persönlich als ganz natürlich und schön. Die Welt ist so herrlich beschaffen, dass es immer wieder ein Staunen und Strahlen ist.

Und ich wünsche Dir, dass Du viel von dem ganzen Ballast den Du mit Dir herumträgst eines nicht allzu fernen Tages über Bord werfen kannst.

Das erinnert mich an einen Vers aus einem Musical: "Wirf die Sorgen über Bord, sonst kommst Du nicht mehr fort."

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

Naja, ich weiß ja nicht, ob deine These so stimmt. Für mich gehören Liebe und Sex fest zusammen und ich muss das eigentlich gegenüber anderen immer verteidigen, weil die Gesellschaft um mich herum das immer seltener so sieht. Also für mich persönlich wird anders rum ein Schuh draus. Ich als demisexuell und monogam sehe mich nahezu als Exotin auf weiter Flur, denn um mich herum ist das absolut nicht üblich. Stattdessen kommen immer solche Reden wie deine, dass es Menschen wie mich ja gar nicht gibt. 

Und dann wird mir noch immer wieder direkt oder indirekt unterstellt, ich würde das nur machen, weil das Christentum oder eine andere Religion mir das eingeimpft hat. Nein, sorry, ich bin nicht religiös und würde auch nicht religiös erzogen, ich bin wirklich so. Und ehrlich gesagt, ich finde das auch gut so. Und du kannst doch machen was du willst, aber lass es mir doch, dass ich Sex nicht ohne Liebe haben möchte.

Ich wollte deine Einstellung keinesfalls angreifen oder verurteilen. Es ist wahrscheinlich das schönste was man sich vorstellen kann, wenn beides zusammentrifft und keiner von beiden auf etwas verzichten muss.
Ich glaube jedoch das es mehr Beziehungen gibt, bei denen es unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse gibt, die dann zwangsläufig darunter leiden.
Es ist etwas das ich für mich auch nicht entschieden habe, sondern etwas was zu einem unterbewussten Automatismus geworden ist.

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Paco2022:

Ich will jetzt nur auf die Frage in der Überschrift antworten weil die ganzen anderen danach aufgeworfenen Themen viel zu komplex sind um dazu schnell was zu schreiben und eigentlich Raum für fünf getrennte Diskussionen geben würden

Für mich gehört Sex und Liebe insoweit zusammen, daß ich nur mit Personen Sex haben möchte (oder kann) zu denen ich eine tiefe Zuneigung empfinde und bei denen ich davon überzeugt bin, daß sie ähnliches für mich empfinden. Das muß jetzt nicht gleich den Wunsch nach Partnerschaft, Treue oder etwas Langfristigem beinhalten aber mit x beliebigen Zufallsbekanntschaften könnte ich mir kaum vorstellen Sex zu haben und Äußerlichkeiten genügen auch nicht...

Mir geht es inzwischen sehr ähnlich. Zwar benötige ich keine Liebe, wie gesagt, aber ohne das eine bestimmte Vertrautheit, Sympathie und Zuneigung besteht, könnte ich den Akt ebenfalls nicht genießen.
Das macht es für mich besonders schwer, weil ich mangels Einer Partnerin auf Sexarbeiterinnen angewiesen bin. D.h. ich habe früher immer es eine Dame kennenlernen müssen um überhaupt intim zu werden. ... ich habe dabei sehr viel Geld für Gespräche hinlegen müssen.
Aber Liebe ist für mich immer etwas so enorm wertvolles gewesen, das ich mich nie getraut habe sie wegen meiner Wünsche aufs Spiel zu setzen. Ich war wohl süchtig nach Liebe und leide unter starken Verlustängsten. Vermutlich sehr viel mehr als normale Menschen. (Liegt vielleicht an meiner Borderline Erkrankung).

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Bei mir gehören Sex & Liebe nicht zusammen. Aber unser bdsm ist auch mehr Sadismus. 

Dennoch (oder für mich gerade deswegen?) spüre ich alles viel intensiver, als in meinen früheren Beziehungen. Wir machen hier SM und uns befriedigt das sehr. Das geht sehr tief.

Dennoch zeigen wir unsere Zuneigung auch zärtlich. Nur "anders", als durch Sex. Ich nehme jede minimale Berührung von ihm wahr. Mein "Highlight" ist auf den Rücken malen... *Schmelz-Smiley*. Wenn er nur mit der Fingerkuppe über meinen Rücken streicht, mich berührt... Insgesamt intensive Gesten und Berührungen, die für mich tiefer gehen als Sex. Oder eben anders herum, SM...😂

Sehr interessant was Du geschrieben hast. Aber wenn ich das nicht verstanden habe, gehören für dich Sex und Liebe eigentlich schon zusammen. Ich vermute mal, das du glaubst das es eine Trennung gibt, aufgrund eurer Praktiken. Aber du würdest doch nicht mit einem Partner SM Praktizieren und mit einem anderen Kuschelsex. ... und das Du besonders empfindliche auf Zärtlichkeiten reagierst, liegt vielleicht daran dass Zärtlichkeiten genau betrachtet auch eine Art Folter ist. Durch zarte und langsame Berührungen erzeugt man auf dem Körper seines Partners, gewisse Erwartungen und Wünsche, die dann aber doch nicht erfüllt werden. Das erzeugt eine Spannung, die jemanden in den Wahnsinn treiben kann. Ich kenne das bei mir selbst und war auch immer sehr gut darin meine Partnerinen, dadurch wild zu machen. Ein Finger der langsam ein paar Millimeter über dem Körper schwebt, wird trotzdem als leichte Berührung war genommen. Bewegte ich mich dabei langsam richtig Venushügel und bin kurz davor abgebogen, habe ich meine Partnerinen damit immer sehr feucht gemacht. (Einmal habe ich es so weit getrieben, dass ich fast *** wurde... wir könnten uns kaum noch zurück halten).

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb MissCurious:

Du musst dich dafür nicht rechtfertigen. Das ist ja total banane, wenn jemand für mehr Offenheit ist und dann selbst so verbohrt ist und Menschen nicht einfach lassen kann 🙈

Ich bin doch nicht verbohrt ??? Wie kommst du darauf?

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