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Never Inside - Idealisierung und Machtgefälle


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich kann nur für mich sprechen, aber es muss ja nicht zwingend Sex aka PiV sein was lockt. Es gibt ja auch andere schöne Berührungen/Belohnungen die durch Keuschhaltung verwehrt werden. Selbst wenn es bloß ein liebevoller Handjob ist, auf den man sich sehnt.😅 Dadurch lässt sich evt. das hohe Podest der Herrin bewahren.
Geschrieben
Aber grundsätzlich wird die Herrin auf jeden Fall durch die unberührbarkeit idealisiert und steht so deutlich über dem Sub. Ich zum Beispiel habe während einer Session mit meiner Herrin, Spuren von einem anderen Mann an meiner Herrin entdeckt, die sich anderweitig ihre Lust hat befriedigen lassen. Das macht dann natürlich schon was mit einem.
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Ich denke die wenigsten machen "never inside" um den Sub damit kleinzuhalten und sich auf ein "Podest" zu stellen oder nur um dem Sub die Stellung zu zeigen. 

Gelegentlich mag es auch das geben und die Femdom mag Sex, holt ihn sich aber außerhalb. Da verstehe ich weniger, warum man aus "Prinzip" (auch wenn man gerne wollte), mit dem eigenen Sub keinen Sex hat. Ist das natürlich ein "Kink", er sieht zu, Erniedrigung usw. ist das was anderes. 

Viele machen doch "never inside" eher zur Gesetzmäßigkeit, weil sie anders befriedigt werden wollen. Oral oder so. Oder gar keinen Sex mögen oder es mit dem Sub nicht passt. Natürlich kann man das "never inside" nennen. Man kann auch sagen: "Ich möchte keinen Sex"

Ähnlich wie manche Doms es als Regel verkappen "eine Sub wird nicht geleckt". 

Sie könnten ebenso sagen: "Ich persönlich mag diese Praktik nicht" 🤷‍♀️

Es ist doch eher individuell, ob bdsm nonsexuell sein soll, sexuell aber ohne Sex oder mit Sex. Manchmal passt Sex bei Femdoms auch mit einigen Subs, mit anderen aber nicht (was nun keine Abwertung ist, da bdsm sehr viele Reize hat). 

Grundsätzlich wäre die Intensität eines Machtgefälles für mich völlig unberührt davon, ob nun Sex oder nicht... Sex kann natürlich als Praktik mehr gemocht werden oder weniger. 

Also ich würde das bei einer richtig non-sexuellen Dynamik nicht "never inside" NI ist ja schon ein Ausdruck von "würde gerne, aber darf nicht"

Bei mir ist es ja tatsächlich auch nie zu herkömmlichen Sex gekommen🤷‍♀️  Ich habe das allerdings selten ausgeschlossen, also auch für mich nicht, aber es kam nie dazu. Never Inside ist es für mich eher wenn man es ausschließt und sagt: "Du kommst hier nicht rein!", aber es trotzdem auf der sexuellen Komponente spielt und evtl Alternativen verwendet 

Geschrieben
Durch meine wahrscheinliche asexualität finde ich es immer schön herrinen zu finden die keinen gv erwarten und sich auf diesem Podest sehen. Durch diese unantastbare bekommt die dominante Person ja auch nochmal etwas dietät ähnliches.
Geschrieben
Das ist schwierig.... persönlich will ich es garnicht. Es ist auch ziemlich ernüchternd, wenn dieser "Trieb" befriedigt ist. Abgesehen von dieser Podest-Thematik, die ich da überhaupt nicht so sehe, ist es für mein persönliches Empfinden sehr viel spannender, diese gewisse Stimulation nie zu "bekommen" und stattdessen ständig angespitzt zu sein. Man(n) neigt dann dazu, vieles mitzumachen, was man sonst ggf. nicht tun würde. Außerdem finde ich Sex an sich mittlerweile auch mehr oder weniger langweilig 🤷‍♂️
Geschrieben

Ich muss sagen, was ja auch bereits Anklang, dass ich es schön finde, wenn NI nicht explizit vorgegeben ist und dennoch gelebt wird. 
Die Ungewissheit, ob es seitens der Dom-Person zeitweilig, längerfristig oder gemeinsam gar nicht mehr angefacht ist kickt, weil man eben nicht davon ausgehen kann, wann es noch einmal bzw. das nächste Mal dazu kommt. Ohnehin genieße ich es, für sie ein offenes Buch zu sein (was mir manchmal magisch vorkommt), während ich nicht viele ihrer Beweggründe kenne. 
 

Zu bedenken ist bei deiner Frage noch, dass ja die wenigsten Verbindungen Keuschheit und Never Inside von Beginn an praktizieren werden. Es ist vermutlich eher ein Weg den man dorthin geht. Somit „vermisst“ Man(n) das Vorenthaltene potentiell schon. 
 

Es passt für mich gut, dass Du beide Themen in deiner Fragestellung ansprichst, denn sowohl Keuschheit als auch aus Ausbleiben der Penetration empfinde ich oft gleichermaßen als befreiend. Zu Vanillazeiten führte Intimität irgendwie immer zu Sex. Das war so fix, das der reine Gedanke daran, das Drehbuch oder zumindest das Ende zu kennen, mir schon die Lust darauf vermieste. 
Wenn Orgasmen und/ oder Sex Seltenheitscharakter haben oder gar nicht mehr stattfinden bleibt Raum für andere Berührungen/ Handlungen, die dann mehr Bedeutung einnehmen. Bei mir ist das ganz stark das Erleben meiner Göttin mit allen Sinnen und die Fokussierung auf ihre Bedürfnisse. 
 

Dabei ist es nicht so, dass ich mich nicht mehr daran erinnere, wie Sex sich anfühlt. Bei Orgasmen fällt mir das schon schwerer. Das Vorenthalten kann insgesamt aus masochistischer Sicht sehr angenehm sein.
Bemerkenswert finde ich, wie sensibel man auf Stimulation oder eben Sex reagiert, wenn das Lustgedächtnis diese Empfindungen nicht mehr so präsent hat.  Ich denke da gleich an die Szene aus Star  Trek (Kontakt), in der Data überfordert von den Empfindungen seiner neuen Haut ist, die er den Borg „verdankt“.

Ich schweife ab, sorry. Was ich zum Ausdruck bringen möchte, NI kann ein weiteres Mosaik sein, um das Machtgefälle zu festigen, präsent zu halten und sich daran beiderseitig zu laben. Aber ich mag es eben, wenn es nicht festgeschrieben ist, sondern der Femdom ohne große „Regeländerung“ jederzeit ermöglicht Ausnahmen von der Regel zu forcieren. 
Bei einem Fokus auf Cuckold mag es wieder anders sein. Da steigert Transparenz und das Auskosten dieser Beschränkung vielleicht wieder auf andere Weise. Aber das schöne ist ja, das jede D/s-Beziehung sich dahingehend wandeln kann und die Beteiligten es so ausleben können wie es, zu dieser Zeit, gerade passt. 

Geschrieben
Moin,

da ich Switcher bin und damit poly gelebt habe, kann ich nur bedingt mitreden.
Grundsätzlich denke ich, dass es für den männlichen SUB auch andere Formen der Glückseligkeit gibt. Hängt allerdings auch immer von der Triebhaftigkeit des Subs ab.

Die Gegenfrage ist allerdings, wie geht eine Dome mit NI um, wenn diese selbst eigentlich eine Monogame Beziehung lebt.



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