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Was bedeutet Demut für euch?


Mara1919

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Spontan würde ich sagen, Demut ist eher eine passive Einstellung und Hingabe etwas aktives...
Ich glaube sehr wohl, dass man sich demütig hingeben kann... Aber auch stolz hingeben kann....
Vielleicht ist der Weg zur Hingabe dann ein anderer...
Grundsätzlich finde ich wichtig, dass keiner der Wege richtig oder falsch ist oder der eine besser und er andere schlechter...
Geschrieben
Würde sagen Demut ist etwas was erlernbar ist ..auch in Momenten die man nicht genießt..oder auch in schlimmen Momenten. Bei Hingabe brennst du für etwas..
Geschrieben
Demut ist nicht das Gegenteil von Stolz sondern von Hochmut. Man kann beispielsweise durchaus Stolz auf eieene Leistungen sein und dennoch Demut verspüren weil man Teil von etwas Größerem ist.

Im DS-Kontext: Stolz der auf bewusster Hingabe basiert tut einer demütigen Haltung keinen Abbruch, eher im Geteil...wenns im Wissen um den Wert der sich aus der Wechselwirkung ergibt, geschaffen wird, erfolgt. Hingegen wäre der Zugang "sei gefälligst forh, dass ich mich dir hingebe" schon das Gegenteil von Demut.
Geschrieben
Vor 6 Minuten , schrieb Arasjal:
Würde sagen Demut ist etwas was erlernbar ist ..auch in Momenten die man nicht genießt..oder auch in schlimmen Momenten. Bei Hingabe brennst du für etwas..

Ich weiß nicht. Erlernbar? Wäre für mich persönlich dann nicht authentisch glaube ich. Was erzeugt Demut bei dir?

Geschrieben
Bei Leidenschaft brennt man für etwas.. und Hingabe ist die das gesamte Verhalten bestimmende Tat danach. Die Demut ist die Erkenntnis eigene Schwächen zu akzeptieren und sich der eigenen Kleinheit bewusst zu sein angesichts der Größe anderer Dinge, z.B. der Natur.
Geschrieben
Vor 9 Minuten , schrieb WhipItGood:
Demut und Stolz werden oft als Gegensätze wahrgenommen, doch diese Sichtweise greift meiner Meinung nach zu kurz. Statt sich auszuschließen, können Demut und Stolz einander ergänzen und sogar bedingen. Beide Haltungen können in ihrer Tiefe miteinander verbunden sein, insbesondere wenn man sie in einem Kontext wie Hingabe betrachtet.

Demut bedeutet nicht zwangsläufig, sich klein zu machen oder unterzuordnen. Vielmehr kann sie verstanden werden als eine Anerkennung der eigenen Begrenztheit, der Situation oder des Gegenübers – eine Art bewusstes, offenes Akzeptieren. Demut ist dabei keine Schwäche, sondern Ausdruck von Stärke, weil sie erfordert, dass man sein Ego loslassen kann.

Stolz hingegen bedeutet nicht immer Hochmut oder Überheblichkeit. Gesunder Stolz ist das Bewusstsein für den eigenen Wert, die Anerkennung der eigenen Fähigkeiten und Identität. Er ist die Basis dafür, sich selbst mit Würde zu begegnen – und ebenso anderen.

Hingabe, in diesem Zusammenhang, ist dann nicht das eine oder das andere, sondern die Verbindung beider. Wahre Hingabe verlangt, dass man mit Stolz weiß, wer man ist, und mit Demut bereit ist, sich dem Moment, der Beziehung oder dem Gegenüber hinzugeben. In dieser Balance liegt die Kraft.

Wow schön geschrieben. Vielen Dank. Bringt mich zum nachdenken

Geschrieben
Vielleicht verstehe ich die Frage falsch, aber es gibt genug Situationen, in denen ein Mensch sich einer Aufgabe hingebungsvoll widmet und in keinster Weise demütig ist (bei manchen Aufgaben kann es sogar hinderlich sein).
Oder meintest Du es ausschließlich auf BDSM bezogen? Bei einer Person, die sich mit äußerster Hingabe als Prey identifiziert, wüsste ich nicht, ob eine demütige Haltung passend wäre.
Geschrieben
Sehe ich auch so wie du Mara. Hätte Demut intuitiv anders verstanden als MissCurious aber ihre Definition gefällt mir besser! Definiere Demut für mich um! Danke. - Allgemein bleibt aber: Demut ist eher passiv und "aufnahmebreitschaft" während Hingabe proaktiv ist "unaufgefordert" beides kann sowohl irrig als auch tugendhaft sein je nach Kontext und es hat oder kann viel mit Liebe zu tun haben in der einen oder anderen Form
Geschrieben
Vor 37 Minuten , schrieb Bondage_Dom1985:
Vielleicht verstehe ich die Frage falsch, aber es gibt genug Situationen, in denen ein Mensch sich einer Aufgabe hingebungsvoll widmet und in keinster Weise demütig ist (bei manchen Aufgaben kann es sogar hinderlich sein).
Oder meintest Du es ausschließlich auf BDSM bezogen? Bei einer Person, die sich mit äußerster Hingabe als Prey identifiziert, wüsste ich nicht, ob eine demütige Haltung passend wäre.

Genau in dem Spannungsfeld bewege ich mich gerade. Wobei es mir egal ist, was „passend“ ist. Handle und fühle rein intuitiv

Geschrieben

"stolz“ kann je nach Kontext eine unterschiedliche Bedeutung haben. Du verwendest „stolz“ im Sinne von Selbstbewusstsein oder Zufriedenheit.

So passt es m. E. sehr gut zu Deiner Hingabe. Auch ich wünsche mir, dass meine Sub stolz darauf ist mir zu dienen.

"stolz“ kann auch als Überheblichkeit oder Arroganz verstanden werden. Dass wäre die negative Seite.

Geschrieben
Demut ist sicher nicht das Gegenteil von Stolz und hat m.E auch nichts mit Hingabe zu tun. Demut ist, sich unterzuordnen, etwas zu ertragen, grundsätzlich die andere Wange hinzuhalten, auch einem "Feind". Dennoch kann man in sich stolz sein, denn diese Stärke, so den anderen zu überraschen, entwaffnen, ggf sogar lenken zu können, haben nicht viele. Daraus erklärt sich wohl, dass es nichts mit Hingabe zu tun hat, denn dazu muss ich mich wohl fühlen.
Geschrieben
Vor 3 Stunden, schrieb Mara1919:

Ich weiß nicht. Erlernbar? Wäre für mich persönlich dann nicht authentisch glaube ich. Was erzeugt Demut bei dir?

Verlier mal dein ganzes Geld ☺️ und geh betteln und dann seih dankbar dafür das du Geld von jemandem bekommst. Ein Beispiel. Schaolin Mönche lernen Demut zb

Geschrieben
Vor 29 Minuten , schrieb Arasjal:

Verlier mal dein ganzes Geld ☺️ und geh betteln und dann seih dankbar dafür das du Geld von jemandem bekommst. Ein Beispiel. Schaolin Mönche lernen Demut zb

Ich meinte jetzt im d/s Kontext. Aber vielleicht kann man es auch da lernen, kann ich nicht sagen…

Geschrieben
Vor 30 Minuten , schrieb Mara1919:

Ich meinte jetzt im d/s Kontext. Aber vielleicht kann man es auch da lernen, kann ich nicht sagen…

Meinst Du man kann im BDSMcontext einer Person etwas weg nehmen oder vorenthalten um dieser Demut zu lehren? Oder ist das Konzept in dem Bereich so abwegig?

Geschrieben
Demut bedeutet sowohl soetwas wie dienstwillig als auch Bescheidenheit. Je nach sprachlicher Entwicklung, ob im Alt- oder Mittelhochdeutschen, kann sich die Bedeutung also etwas variieren.
Wenn du Demut von Hingabe abgrenzen möchtest, dann kommt bei Demut offenbar ein erniedrigender Charakter dazu. Das bedeutet aber nicht, dass man sich dabei unterordnen muss oder an Würde verliert. Man kann beispielsweise auch Demütigung mit dem eigenen Wissen umgehen und sich im sokratischen Stil darüber im klaren sein, dass das eigene Wissen sehr begrenzt. In diesem Beispiel erniedrigt man sich zwar vor der Allmachtsphantasie, nicht jedoch vor der eigenen Würde.
Geschrieben
Vor 28 Minuten , schrieb Arasjal:

Meinst Du man kann im BDSMcontext einer Person etwas weg nehmen oder vorenthalten um dieser Demut zu lehren? Oder ist das Konzept in dem Bereich so abwegig?

Ich denke, dass kommt auf die Person an🤷‍♀️ nein, pauschal nicht.

Geschrieben
Oki also welche Person genau meinst du jetzt in deiner Frage? Name Haarfarbe und alter bitte🤣🤣
Geschrieben

Sinngemäß wurde es mehrfach schon so beschrieben, wie ich es verstehe. Ich liege in meinem Empfinden sehr nahe bei den Beschreibungen von @MaxDark.

Demut ist die Einsicht in die Notwendigkeit und der Wille zur Hinnahme der Gegebenheiten, das sich Einordnen, sich Anpassen, sich Unterordnen. Beschreibt eine innere Haltung.

Hingabe beschreibt die innere Beteiligung, die Berührbarkeit, die Offenheit, mit der ich mich beteilige. Beschreibt eine eher beeinflussbare Aktivität, aber auch eine Haltung.  

In meinen Augen überschneiden sich die Bedeutungen von Demut und Hingabe zum Teil.

Ich kann mir vorstellen, dass der allgemeine Sprachgebrauch und auch die gesprochene und gelebte Mundart bei der Definition eine Rolle spielt. So als Beispiel fällt mir das Bayrische ‚im Gegensatz’ zum Hamburger Deutsch ein.

 

 

Grüße Igel

 

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb Mara1919:

Hey:)

Ich beschäftige mich gerade mit dieser Frage. Wo ist der Unterschied zwischen Demut und Hingabe? Muss man demütig sein, um sich hingeben zu können? (Damit meine ich jetzt nicht die Erwartungshaltung einiger Doms.)
Für mich ist Demut das Gegenteil von Stolz. Und ich gebe mich mit stolz hin. Das ist anscheinend…ungewöhnlich.

Wie seht ihr das?

Bin gedanklich voll bei dir, auch wenn es sich zuerst zu widersprechen scheint .

Für mich ist Demut erstmal nur die freiwillige Unterordnung. Freiwillig, denn wohl kaum bekommt jemand von mir eine Verneigung weil er sich selbst Dom, Master oder Alpha nennt.

 

Hingebungsvoll ist für mich die stimmige Konsequenz der Demut, auch wieder im beiderseitigen Konsens.

Geschrieben

Antwort mit einem Satz der in unserem Kinky Adventskalender war Demut ist Geben und der erste Schritt zum Empfangen. 

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