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Was bedeutet Demut für euch?


Mara1919

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich fühle in der Demut eine unendlich große Dankbarkeit. Oft überwältigen mich dann meine Gefühle und ich muss weinen 🥰
Geschrieben

Demut ist für mich eine innere Haltung und Einstellung, aber auch ein daraus resultierendes Gefühl. Oder es ist zuerst ein Gefühl da, welches einen demütig werden lässt. Das gibt es beides für mich. Es ist ein Gefühl und/oder eine Erkenntnis von großer Achtung, Respekt, Dankbarkeit. Sich selbst auch als klein betrachten. Demut kann man zum Beispiel der Natur gegenüber empfinden. Demut meint für mich aber auch eine Haltung der Bescheidenheit. Das Größere oder das um sich herum zu sehen und nicht auf sich selbst fokussiert zu sein. 

Demut ist ein positives Gefühl. Außer sie soll erzwungen werden von innen oder außen. Von außen wäre erzwungene Demut für mich sowas wie dem Kind gegenüber zu sagen: "Nun sei doch dankbar und demütig! In Afrika verhungern die Kinder und du isst deinen Teller nicht leer!". 

Auch mal selbst kann Demut schlecht erzingen und sich einreden es zu sein. Wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist, gewisse Dinge nicht vergeben hat, Neid empfindet oder Ungerechtigkeit, kann man nicht Demut dem Leben gegenüber empfinden. Als eine Art Achtung... 

Demütige Menschen sind für mich mit sich selbst im Reinen. Sie sind ehrfürchtig vor dem Leben, aber auch achtsam und respektvoll sich selbst gegenüber. Hat man mit Dingen keinen Frieden geschlossen, geht zumeist diese allgemeine Demut dem Leben gegenüber nicht gänzlich. Vielleicht teilweise oder eben bestimmten Dingen gegenüber.

Demütige Menschen haben für mich schon eine Achtung vor sich selbst. Sie sind sich ihrer Bewusst und dass es Höheres gibt. In Bescheidenheit, Achtung, Anerkennung und ohne Missgunst. 

Stolz ist noch mehr als eigene Achtung. Es hebt einen etwas empor. Man kann selbst auf sich stolz sein, oder andere. Ich weiß nicht, inwiefern man dann zwangsläufig nicht mehr demütig ist. Ich denke, man darf auch in einer Demut mal Stolz empfinden Etwas anderes wäre, sich wie ein Hahn aufzuplustern, als etwas ganz besonderes zu sehen und sich selbst zu "feiern"... Übertriebener Stolz, Überheblichkeit, Eitelkeit. Das ist keine Demut. Es ist das Gegenteil davon. 

Jeder ist aber "mal" gerne stolz und verliert dadurch nicht insgesamt Demut. Stolz hängt auch mit Dankbarkeit zusammen und man kann sich auch demütig darüber freuen (denn Lob, bzw. Anerkennung, sind ja meistens ein Feedback). Sie können auch tragen, weiterhin positiv handeln zu können. Ja, in einer Demut. Nicht: "Sehr her, was ich kann!" Ein "Lob" wird demütigen Menschen sogar eher unangenehm sein. Dennoch tut das ja auch mal ganz gut...😉 Brüsten werden sie sich damit nicht. 

Hingabe ist für mich die Widmung einer Sache. Darin gehe ich auf, es ist eine Leidenschaft. Demut & Hingabe können zusammenhängen, müssen sie aber nicht. Hingabe habe ich schließlich nicht immer für etwas Größeres oder sehe mich, fühle mich, in dem was ich tue "demütig". So kann ich hingebungsvoll Schach spielen, mich darin verlieren, aber nicht unbedingt Demut dabei oder dafür empfinden. Und die Demut, dass man das nun überhaupt machen kann, ist zumeist eher weit hergeholt... 

Im bdsm mischen sich für mich Demut, Hingabe und Stolz. Ich kann Demut empfinden, bdsm überhaupt leben zu könnten. Zumindest ich empfinde das so. Demut ist irgendwie auch ein (Ver)-Neigen. Meinem Herrn habe ich ein Gefühl der Demut gegenüber, in Art einer Dankbarkeit. Sicher zeige ich auch ein demütiges Verhalten. Da geht nicht das Gefühl voran, sondern die Einstellung (kann eben auch ein positives Gefühl erzeugen oder davon begleitet sein). Den Fokus nicht auf sich selbst zu legen... Das mischt sich sicher mit Hingabe. Stolz kann und darf ein Sub auch mal sein. Das mindert seine generelle Demut und Hingabe nicht. 

Demut, Hingabe & Stolz haben alle ihren Platz für mich im bdsm (letzeres für mich eher einen kleineren/"unteren" Anteil, der Demut und Hingabe unterliegt. Das mag aber nur ich so sehen). Mein Herr möchte, dass ich mich demütig "verhalte". So würde er es nennen. Also seine Macht anerkenne, mich seinem Willen "beuge" und nichts beeinflusse. Also ganz bewusst (wobei das irgendwie auch Hingabe ist. Eben eine bewusste). Bin ich total drin in meiner Submission, ist es automatisch Hingabe. Die lebe ich dann total und ohne Bewusstsein quasi. Mein Herr liebt meinen "hingebungsvollen Blick"...😍 Das sagt er manchmal. Und er lobt mich manchmal, wie "anmutig" ich bin. Anmut geht auch mit Stolz einher....

Lauf ich jetzt um den Pudding??? 😂🤦‍♀️ Gut, dass sowas nicht als Aufsatz kommt. Dann müsste ich es exakt auseinander nehmen. Und nochmal nachdenken... Das wären ja wieder Seiten ohne Ende...😰😰😰

 

Geschrieben
Das eine muss das andere ja nicht ausschließen. Im Gegenteil oft erlebt man solche Gegensätze, die im Alltag eher irritierend wären, aber beim BDSM geht. Zum Beispiel auch Lust und gleichzeitig Ekel. Demut bedeutet für mich bei einem Sklaven, wenn er es (erkennbar) fühlt und sich auch so wie erwartet verhält. Wenn er dann auf irgendeine, von ihm (besondere) Leistung stolz ist, dann ist es Stolz.
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