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Konditionierte Vorlieben


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Durch Edging kann man "Vorlieben" (im Sinne von "der Gedanke macht Sub geil") durchaus konditionieren. *** ist das beste Beispiel dafür, denn die wengisten finden das am Anfang geil und bei vielen steht es erstmal auf der no-go Liste
Geschrieben
Interessantes Thema.
Könnte schon was dran sein.
Die pornoindustrie versaut schon ein bissel was.
Hab da zwei Beispiele.
Deep throat war vor 20 Jahren kaum bekannt, jetzt mag es fast jeder Mann.
Die hätten es früher sicher auch schon gemocht, kannten es aber einfach nicht.
2. Beispiel, vor nem Jahr hat mich eine Jungfrau geblasen, ich war der zweite und das zweite mal, sie hat’s original wie in pornos gemacht. Ich fand’s nicht sonderlich gut.
Ich kann mir schon gut vorstellen das die „falschen“ Vorstellungen einen bremsen. Porno und Realität sind einfach weil voneinander entfernt.
Geschrieben
Ja hab ich durch meine pflegefamilie Konditioniert in form von gehorsamkeit

Ich brauche heutzutage eine frau die mir sagt wo es lang geht nicht dominant sondern autoritär ist

Das is unabhängige von pornos usw mir wurde das in der Jugend angewöhnt und es hat meinen Charakter geformt

Wenn ein mann mir was sagen will regiere ich aber aggressiv

Das alles hat mich geprägt bis heute kann es net ändern hab mit The***uten darüber gesprochen und daher weiß ich das
Geschrieben

Wenn ich bei mir an sexuelle Vorlieben und Konditionierung denke, dann sage ich mal, sind meine oralen Vorlieben (also ich gebe den Blowjob oder lecke) konditioniert. Bedingt durch eine Aversion gegen Körperflüssigkeiten hatte ich früher Probleme mit Oralverkehr (egal ob Clit, Vagina oder Penis oder Anus), hab das aber nicht so als Problem angesehen, weil ich einen Blowjob oder Rimming bei mir - bis heute - recht langweilig finde.

Heute komme ich mit Oralverkehr und Körperflüssigkeiten besser zurecht. Oralverkehr geht in der Zwischenzeit auch sehr ausdauernd - auch bis zum Deepthroat - und sofern ich die Person gut riechen kann - und es da unten nicht unangenehm riecht - sind auch Vaginalsekrete und Lusttropfen kein Problem mehr.

Weshalb das was mit Konditionierung zu tun hat? Nun, mein Gehirn weiß, dass es mit erhöhter Speichelproduktion dem Geschmack von Körperflüssigkeiten entgegenwirken kann und ja, ohne Übungen mit einem Dildo hätte ich den Würgereiz wohl auch nicht wegbekommen. Ohne Konditionierung (auch als Training bezeichnet) funktioniert sowas nicht.

Wenn Oralverkehr in den letzten Jahren nicht so groß nachgefragt wäre, hätte ich das wahrscheinlich abgehakt als "mag ich nicht, muss ich nicht können." Ausprobiert hätte ich es dann wahrscheinlich nicht.

Dass Pornographie damit zusammenhängt, ist wohl offensichtlich. Zumindest wird Pornographie wahrscheinlich auch einen Beitrag dazu geleistet haben, dass Oralverkehr so beliebt ist.

Geschrieben
Der Nachteil von übermäßigem porno Konsum und Masturbation können sein das die Toleranz steigt also das normalere Dinge einen nicht mehr so erregen und bei Männern der sogenannte Grip of Death (durch das ständige onanieren und die gesteigerte Toleranz drückt man beim Masturbieren immer härter zu) das den Effekt hat das Weiblichen Körperöffnungen außer dem Mund sich nicht mehr eng genug anfühlen und man deswegen sehr schwer oder garn nicht mehr bein Verkehr kommt. Und bei Frauen gibt es das auch wenn sie zu große Spielzeuge nehme und zu wild mit sich umgehen. Eine Frau hat aber halt immer noch den G-Punkt. Und die Art der Pornos die man ständig sieht Konditioniert das Gehirn darauf das erregend zu finden was man sich da ansieht wenn man dabei onaniert. Man könnte einem Menschen so zum Beispiel eine oral Fixierung auf Weibliche oder Männliche Genitalien antrainieren. Alles in allem,in maßen onanieren ist gesund und Pornos kann man sich mal anschauen,gesund ist es aber nicht und übermäßiger Konsum ist schädlich. Aber näherkommen und zwischenmenschlich agieren sollte dadurch nicht beeinträchtigt sein.
Geschrieben

Mein Herr bedient sich wohl gewisser Trigger bei mir. Wir haben "Verstärker", Rituale usw. Ja, dadurch komme ich ggf schneller in meine Submission, einen Fokus und spüre sie auch intensiv. Ich persönlich mag solche Verstärker. Das Halsband ist ein solches Beispiel. Allerdings machen wir auch einfach so bdsm und ich brauche es nicht. Ich bin auch so submissiv. Ab wann nun etwas Konditiinierung ist, finde ich schwer zu sagen. Vielleicht gibt es da auch verschiedene Abstufungen. Ich für mich mag es zwar, wenn gewisse Dinge verstärkt werden, aber möchte auch noch bei einem Bewusstsein bleiben. Konditionierung kann ja zum Automatismus gewissermaßen werden. Man kennt ja Pawlow, wo die Hunde eben beim Klingeln der Glocke schon Speichelfluss haben, in Erwartung und vorheriger Verknüpfung an Essen. Auch Schulkinder werden wohl in gewisser Art beim Klingeln der Pausenglocke automatisch wieder in die Klassenzimmer laufen. Das ist eben so "drin". Antrainiert. Auf A folgt B. Aber für mich muss eben noch ein bewusstes Denken möglich sein und die Konditionierung darf nicht zu tief gehen. Das ist eben auch Manipulation. 

Ich sehe es eher wie du , dass man dies in gewisser Hinsicht machen kann, wenn eine Neigung vorhanden ist @Bösewichtin

vor 7 Stunden, schrieb Bösewichtin:

Das geht ratzfatz, wenn die Veranlagung stimmt.

Ohne Neigung wird es schwierig. Diese ist für mich tief innerlich verankert, woher sie auch kommen mag. In meinen Augen kann man jemanden also nicht zu einem Masochisten konditionieren, der das aus dem Inneren heraus nicht auch wirklich mag und braucht. Vielleicht kann man mehr Lust mit Schmerz verknüpfen, durch gewisse Koppelungen und man kann durch Konditionierung auch Angst nehmen. Aber ich weiß nicht, wie weitreichend das möglich ist. Es hat etwas Manipulatives. Denn man möchte jemanden zum Masochisten "machen". Menschen wurden aber schon zu vielen Dingen "gemacht" und manipuliert. Eine Konditionierung, wo nichts gegeben ist, an Neigung und intrinsischer Motivation, wäre zumindest in weitreichender Form potentiell schädlich für mich. Und dürfte zudem auch nicht so einfach sein. Sonst könnte ein Dom sich eine x-belibiege Frau suchen und sie zur Masochistin "machen". Das sind nunmal nicht alle und es werden auch nicht alle. 

Ich weiß nur, dass meine Neigung eben sehr tief ist. Und schon lange besteht. Ich schaue mir gelegentlich auch mal Bilder oder SM Videos an, aber auch davor war meine Fantasie weitreichend. Natürlich kann ich das von einem real gelebten bdsm trennen. Ob das alle können, die zu viele Pornos schauen? Ich hoffe, niemand sieht Pornos als reales bdsm oder wie Femdoms dort dargestellt werden... Definitiv wäre es kaum machbar bei mir, mich nun anders zu konditionieren, indem man mir immer wieder andere Bilder vorsetzt. Von Genitalien oder so. Dafür ist meine Neigung zu sehr in mir verankert. Es ist ja aber nicht so, dass es nicht Versuche gab, Menschen in ihrer Sexualität "umzupolen", durch das Zeigen bestimmter Bilder beim Mastubieren, gewisse Straf- oder Belohnungssyteme, die eine bestimmte Richtung nehmen und eine "normale" Sexualität fördern sollten. In den meisten Fällen gab es aber keinen "Therapierfolg". Mein Herr als Sadist gilt als "untherapierbar". 😂🤷‍♀️ Es ist nicht so, dass er da keinerlei Erfahrungen mit hätte. 

Geschrieben
Das menschliche Gehirn hat so seine Eigenheiten und lässt sich auch in vielen Bereichen konditionieren. Für mich eine Frage von Reflektion und Achtsamkeit. D.h. bin ich mir bewußt, was ich tue und welche Auswirkungen mein Handeln möglicherweise haben kann. Kann ich Fiktion, Fantasie und Realität voneinander unterscheiden?
Meine Antwort ist ja, Pornokonsum kann konditionieren. Realität aber auch. Also auch umkehrbar :). Ich persönlich kenne und beobachte mich und würde sagen, ich entscheide bewußt, welche Konditionierung ich zulasse und welche ich nicht mitmache. Leider sind Filme mit "echten" Femdoms genauso selten wie Filme mit "echten" Subs :). (Hier darf jeder für sich selbst entscheiden, was "echt" ist ;))
Geschrieben
Ein interessantes Thema, ich persönlich mag die Selbstbefleckung bei mir selbst überhaupt nicht, manchmal brauche ich es eben halt trotzdem von Zeit zu Zeit. Das dabei von mir eingesetzte Pornographiefenster ist schon sehr speziell und auch Zeit meines Lebens mein Geheimnis. Es macht mich eben an, wenn ich nur selber habe. Eine Partnerin zu finden, die das mag ... ich kann es mir nicht vorstellen, das es hier ein passenden Gegenpart für mich gibt. Zum Glück habe ich unregelmäßigen Frauenkontakt und weiß somit, dass ich meine Fantasien nicht unbedingt mit einer Partnerin umsetzen muss. Manches geht auch gar nicht, wenn man zum Beispiel an die Alienparasiten Videos denkt. Mich macht das an, wenn ich alleine bin. Andere Dinge wären schon möglich und bei jedem neuen Kontakt stellt man sich schon die Frage, wie es sich in Echt mit einer Person anfallen würde. Habe ich mich also in eine Sackgasse konditioniert? Das Thema bringt mich wirklich zum Nachdenken?
Geschrieben
Also im Bezug auf Pornographie war das als junges Mädchen schon so ein Ding das ich dachte - ah OK, so soll das aussehen oder sich abhören - stöhnen bzw laut sein und reden/dirt Talk kann ich garnicht mehr abschalten ,selbst wenn ich wollte in völlig gelösten Zustand unterbinden, auch normal macht es mir kein spaß oder ich komm nicht rein wenn ich "aufpassen" muss
Und Sex mit mir ist nur gut oder fertig wenn er gekommen ist. Das steckt in vielen Frauen drin auch wenn sie es besser wissen und es gesagt bekommen.
- Mittlerweile oder überhaupt was jetzt genau was bedingt hat und was zuerst da war ,schwierig.
Ein paar Handlungsweisen/Reaktionen haben sich aber definitiv durch "Konditionierung" eingeschlichen je nachdem wie intensiv oder lang die Beziehung ging manche wurden auch aufgegriffen oder überschrieben ( die sind aber meist aktiv dran arbeiten)
Geschrieben

Sucht man sich denn nicht genau die Pornos aus, die etwas ansprechen, das bereits in einem steckt? 

Als ich noch klein war, hatte ich oft Träume, in denen ich gesesselte Frauen in irgendwelchen verlassenen Kellern gefunden hab und dann der Held war, weil ich die Stricke mit meinem Messer durchgeschnitten und die so befreit habe - heute bin ich halt der Typ, der Frauen verschnürt... 

Diese ganze Sache mit SM hat bei mir auch als schräger Humor angefangen, weil ich neben meinen ersten festen Freundinnen noch Freundinnen hatte, mit denen nichts gelaufen ist außer das wir es witzig fanden uns gegenseitig weh zu tun - das hat sich stellenweise aufgeschaukelt bis Blut geflossen ist. Damals fanden wir das völlig absurd, Schmerz mit Sexualität gleichzusetzen, was ich heute inzwischen etwas anders sehe. 

Mein SM ist für mich einfach eine höhere Bandbreite an Berührungsqualitäten und das ich über die Art, wie ich berühre Emotionen mitteilen und auslösen kann. 

Das was ich in der Pubertät an Pornos gesehen hatte, waren halt die Sachen, die man damals auf VHS in der Schule weitergegeben hat und von denen mich heute noch die Ästhetik mancher Körper ansprechen würde aber keine Erregung mehr auslösen. 

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Ropamin:

VHS in der Schule weitergegeben

Jetzt musste ich erstmal überlegen @Ropamin. Denn Volkshochschule in der Schule, kann ja nicht passen...😅

Die Videokassetten, die hießen dann vermutlich VHS. Heute gibt es ja schon Blueray oder so. Aber da kenne ich mich nicht aus... Und ob das eine DVD ist oder was anderes??? 

Egal.

Ja, den ein oder anderen Porno hat man früher wohl aufgeschnappt. Interessiert hat es mich nie.

Erst im bdsm schaue ich mir gelegentlich passende Schmerzssachen an. 

Geschrieben

@Bratty_Lo ich bin eben schon alt - damals gab es noch Videokassetten die man mit zwei Rekordern überspielen/kopieren konnte. VideoHomeServuie war damals das verbreitete Format... 

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Ropamin:

ich bin eben schon alt - damals gab es noch Videokassetten die man mit zwei Rekordern überspielen/kopieren konnte.

Das ist mir zu hoch...😂🙈 

Geschrieben
@bratty
Das kenn ich, ich war von Sex Ansicht zu Beginn eher enttäuscht und dachte " deswegen machen alle so ein Wirbel" war für mich sehr unverständlich bis ich dann eine d/s Beziehung hatte ohne es zu wissen und plötzlich war das je richtige passion. Aber ich bin ja auch eine der spät " erwachten" ich weiß ja erst seit 4 Jahren von den Begriffen und der Scene auch wenn ich das vorher alles gemacht habe 😅
Geschrieben
Vor 12 Stunden, schrieb Bösewichtin:

Keuschhaltung, Orgasmuskontrolle, Halsband tragen, hinknien - eben alle Sachen, die sich erst blöd oder komisch anfühlen, dann aber mit einem Lächeln, einem Lob, einem Orgasmus oder wohlwollender Aufmerksamkeit belohnt werden, was wiederum zu einer positiven Verknüpfung führt. Das geht ratzfatz, wenn die Veranlagung stimmt.

Ein Großteil der D/s-Spielereien funktionieren über Konditionierung, wenn nicht schon ein entsprechender Kink vorhanden ist. Zu sehen, dass die Herrin glücklich / erregt / erfreut ist, fördert den Wunsch, das nochmal zu erleben, weil das sub selbst wiederum glücklich / erregt / erfreut macht. Bis es irgendwann ein Selbstläufer ist.

Braucht‘s halt Devotion dafür. 

Da kann ich nur absolut beipflichten!!

Geschrieben
Neigungen, lassen sich in der Regel nur fördern, jemand der z.b. das Gefühl des gefesselt seins, als beängstigend empfindet wird auch nicht bei aller Liebe und Zuneigung, gefallen daran finden.
Man braucht (auch wenn man es sich nicht selbst bewusst ist) eine grundlegende Neigung, findet man z.b. das fesseln sehr spannend, kann es zu einer sucht herangezogen werden.
Aber selbst dann gibt es Dinge die man auch dafür nicht in Kauf nimmt
Geschrieben
@ Bratty_Lo
Die meisten merken es erst zwischen 25 -35 egal ob man oder Frau, das hat nichts mit der Reife an sich zu tun sondern, in der Regel erfindet man sich in dieser Alters Phase in einer passenden Beziehung oder hat diese beendet und nutzt den Schwung um sich auszuprobieren
Geschrieben

Ich bin da von Natur aus skeptisch. 
 

Ich meine, wir reden bei Vorliebe nicht davon, dass ich lerne der Dom-Person mit gesenktem Blick zu begegnen. Da geht es schon mehr ans Eingemachte, eine Handlung/ Praktik, die man genießt. 
 

Dahingehend vertrete ich die Auffassung, dass man durch Konditionierung keine NoGos in Vorlieben umwandeln kann. 
Wenn ich Angst vor Nadeln habe, KV oder Vomit ablehne, dann wird sich das nicht durch den Einsatz sexueller Stimulation ausblenden lassen. Etwas anderes mag es sein, wenn es sich um eine neue Praktik handelt, die einfach erstmal unbekannt ist, der man daher reserviert gegenübersteht und man dann durch unterstützende Handlungen (Belohnung, Stimulation etc.) eine wohlwollende Grundhaltung erschafft, unter der man sich vorbehaltlos dieser Praktik annähern kann. 
 

Hinsichtlich Konditionierung kann letztlich sogar ein unerwünschter Umkehreffekt eintreten, wenn man Konditionierung auf eine ungeliebte Sache mit etwas Schönem verknüpft und die Sub-Person dennoch negativ empfindet, kann das sich auf die Wahrnehmung der positiven, begleitenden Handlung oder gar der Dom-Person selbst auswirken. Ich wäre da sehr vorsichtig und halte das für eine Grenzerfahrung mit unbestimmtem Ausgang. 
Anders ist es, wenn man einfach nur nie etwas auf dem Schirm hatte und keinerlei negative Empfindungen damit assoziiert. Dann ist es sicher ein spannender, gemeinsamer Weg dort Fortschritte zu machen und das Handeln step by step zu intensivieren. 
 

Wenn wir Fetische aufgrund von einschneidenden Kindheitserfahrungen entwickeln liegt dem vermutlich ein Trauma zu Grunde, so konnte ich es zumindest auch in Bezug auf Masochismus nachlesen. Ob man derartige Erfahrungen jetzt im Erwachsenenalter herbeiführen mag, um einen Fetisch zu entwickeln mag ich aber bezweifeln. Insofern ist das, zumindest für mich keine Option. 
 

Ich habe viele Dinge lieben gelernt, aber nie waren es Sachen, die ich vorher für mich ablehnte. Es mag da eine feine Abstufung in uns allen geben, von „mag ich sehr“ über „habe ich noch nicht probiert“ bis „lehne ich ganz ab“, sowie vielem dazwischen. Da gibt es eine breite Range in der man durch die gemeinsame Interaktion in der Dynamik neue Vorlieben für sich entdecken kann. Vieles von dem mag für einen selbst unkritisch sein und das gemeinsame Erleben besetzt die Handlung positiv, was sie dann zur Vorliebe ausprägt. 

Das ist für mich jedoch abzugrenzen, von Praktiken, die ich gar nicht mag und die mir durch Wiederholung oder andere Einflussnahme eingeimpft werden. Und wenn, dann spielt hier wieder oft der Zwang mit hinein, der dann selbst der Kink ist (was damit angestellt wird ist dann für mich eher Beiwerk und nicht selbst der Fetisch), immer dann, wenn die Praktik an sich bei freiwilligem Tun keine Faszination ausübt. 

Geschrieben
Vor 3 Stunden, schrieb Toy4her:

Ich bin da von Natur aus skeptisch. 
 

Ich meine, wir reden bei Vorliebe nicht davon, dass ich lerne der Dom-Person mit gesenktem Blick zu begegnen. Da geht es schon mehr ans Eingemachte, eine Handlung/ Praktik, die man genießt. 
 

Dahingehend vertrete ich die Auffassung, dass man durch Konditionierung keine NoGos in Vorlieben umwandeln kann. 
Wenn ich Angst vor Nadeln habe, KV oder Vomit ablehne, dann wird sich das nicht durch den Einsatz sexueller Stimulation ausblenden lassen. Etwas anderes mag es sein, wenn es sich um eine neue Praktik handelt, die einfach erstmal unbekannt ist, der man daher reserviert gegenübersteht und man dann durch unterstützende Handlungen (Belohnung, Stimulation etc.) eine wohlwollende Grundhaltung erschafft, unter der man sich vorbehaltlos dieser Praktik annähern kann. 
 

Hinsichtlich Konditionierung kann letztlich sogar ein unerwünschter Umkehreffekt eintreten, wenn man Konditionierung auf eine ungeliebte Sache mit etwas Schönem verknüpft und die Sub-Person dennoch negativ empfindet, kann das sich auf die Wahrnehmung der positiven, begleitenden Handlung oder gar der Dom-Person selbst auswirken. Ich wäre da sehr vorsichtig und halte das für eine Grenzerfahrung mit unbestimmtem Ausgang. 
Anders ist es, wenn man einfach nur nie etwas auf dem Schirm hatte und keinerlei negative Empfindungen damit assoziiert. Dann ist es sicher ein spannender, gemeinsamer Weg dort Fortschritte zu machen und das Handeln step by step zu intensivieren. 
 

Wenn wir Fetische aufgrund von einschneidenden Kindheitserfahrungen entwickeln liegt dem vermutlich ein Trauma zu Grunde, so konnte ich es zumindest auch in Bezug auf Masochismus nachlesen. Ob man derartige Erfahrungen jetzt im Erwachsenenalter herbeiführen mag, um einen Fetisch zu entwickeln mag ich aber bezweifeln. Insofern ist das, zumindest für mich keine Option. 
 

Ich habe viele Dinge lieben gelernt, aber nie waren es Sachen, die ich vorher für mich ablehnte. Es mag da eine feine Abstufung in uns allen geben, von „mag ich sehr“ über „habe ich noch nicht probiert“ bis „lehne ich ganz ab“, sowie vielem dazwischen. Da gibt es eine breite Range in der man durch die gemeinsame Interaktion in der Dynamik neue Vorlieben für sich entdecken kann. Vieles von dem mag für einen selbst unkritisch sein und das gemeinsame Erleben besetzt die Handlung positiv, was sie dann zur Vorliebe ausprägt. 

Das ist für mich jedoch abzugrenzen, von Praktiken, die ich gar nicht mag und die mir durch Wiederholung oder andere Einflussnahme eingeimpft werden. Und wenn, dann spielt hier wieder oft der Zwang mit hinein, der dann selbst der Kink ist (was damit angestellt wird ist dann für mich eher Beiwerk und nicht selbst der Fetisch), immer dann, wenn die Praktik an sich bei freiwilligem Tun keine Faszination ausübt. 

Sehe ich genauso aber mir fehlt ein wenig der Punkt das Konditionierung nicht immer willentlich passieren muss plus dafür Brauch ich nichtmal einen anderen.
Gerade dann - verdrännung der beste Freund der selbst Konditionierung. Das schaffen manche sogar bei der Sexualität als solche und auch bei Vorlieben - du "willst den anderen so sehr oder hast ein so krasses Bild von dir wie du sein willst/musst, gibt verschiedene gründe. Was auch wieder für die Sache mit dem Trauma spricht.


Geschrieben
Spannendes Thema! In der psychologischen Forschung ist die Frage kaum zu beantworten, weil die Ursprünge für Vorlieben so vielseitig in der Biographie verankert sind, dass man sie unmöglich valide erheben kann und es genau so keine Ethikkommission gibt, die Studiendesigns zulassen würde, bei der man kausale Effekte mit den relevanten Variablen erheben könnte.

Zum Thema pornographie, Vorstellungen, Erwartungen und sozialen Problemen:
Ich denke da können wir zwischen real gelebter Neigung und virtuell erlebter Neigung unterscheiden. M.E.n. ist es vor allem die virtuell erlebte Neigung, die sich durch Pornographie formt, ohne dass es einen Realitätsbezug gibt, der das relativieren könnte. Nicht jeder Wunsch, der daraus resultiert, muss auch in der Praxis als gleichermaßen befriedigend erlebt werden. Gleichzeitig stellt sich auch die Henne/Ei Frage, wenn man sich intensiv mit einer bestimmten Sparte der Pornographie auseinandersetzt. Würde ich mich denn intensiv damit beschäftigen und somit immer tiefer und möglicherweise extremer in diesem Teil der Sexualität werden, wenn ich damit grundsätzlich wenig anfangen kann?

Ähnlich wie in einem anderen Thread, denke ich, dass ein Sub, der seine Porno-Phantasie umgesetzt wissen möchte und keine Femdom findet, der seine Bedürfnisse erfüllen möchte, lediglich an einer oberflächlichen Beziehung interessiert ist, die sein Bedürfnis erfüllt und nicht an einer realen D/S-Beziehung. Das ist natürlich völlig in Ordnung, hat aber in meinen Augen nur noch wenig mit real gelebter Submissivität in einer Beziehung zu tun, sondern eher mit der Befriedigung eines Fetischs.
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