Silvester

am Mittwoch um 13:01

Ich bin angespannt. Schon vor Wochen angemeldet ist es heute nun soweit. Swingerclub. Alleine. Mein Outfit steht, mein Backup wird da sein, die Regeln sind klar.
Das Date mit dem Paar…ich bin gespannt. Wir haben uns vorher ausgetauscht. Kein BDSM, kein Machtgefälle. Und einiges weitere, was mein Herr nur für sich beansprucht.
Mein Kleid ist kurz, meine Stiefel hoch. Rote Lippen. Schwarze Augen. Ohne Höschen im Auto…ungewohnt. Nur nicht feucht werden, denke ich. Ich trage meine Markierung und mein Halsband. Das erste mal unter Menschen. Ich denke an meinen Herrn, spüre stolz. Und Dankbarkeit, denn das Halsband ist wie ein Schutzschild. Lasse auf der Fahrt das Jahr Revue passieren und mein Mindset ändert sich vom scheuen Reh hin zum Hunter. Ich will jagen, im vanilla Sinn.
Der Club ist mir nicht unbekannt, ich mag das Setting und als ich die ersten Menschen dort erblicke weiß ich, mein Outfit ist perfekt. Von Anfang 20 bis Ende 50 ist alles vertreten, meine Sinne sind geschärft. Ich straffe den Rücken und gehe zur Bar. Und treffe dort direkt auf jemanden, der mir gefällt. Was ich ihn natürlich nicht merken lasse bei unserer kurzen Unterhaltung. Ich denke, wie selten ist das bitte. Denke an meinen Herrn. Die Gedanken an ihn werden mich den ganzen Abend begleiten. Ich bin davon durchdrungen aber gleichzeitig frei in meinem Tun, das gefällt mir. Ich checke den Spielbereich. Hier geht es schon zur Sache. Weiche, massige Körper. Lautes stöhnen. Ich stehe mit 15 anderen drumherum und denke…das ist nicht meins. Es klingt unecht. Aber sehe auch die Ästhetik von deren Leidenschaft. Nur das es nicht meine ist. Männer suchen Blicke, jemand spricht mich an. Das Spiel hat also begonnen. Im SM Raum wird zart gespankt. Ich muss grinsen. Das Wort Popoklatschen kommt mir in den Sinn und es erregt mich…null. Ich treffe den Typen von der Bar wieder, er spricht mich auf das Halsband an. Und ich merke, diese Welt ist ihm fern. Das ist gut.

Es ist Zeit, das Paar zu treffen. Die Chemie stimmt sofort. Auch und gerade auch zwischen mir und ihr. Stehe nicht auf Frauen aber sie…hat was. Ich weiß, die beiden sind offen für alles, sind erfahrene Swinger. Sind getestet, Verhütung selbstverständlich. Sie wissen von meinem Herrn und ich warne sie vor, dass ich markiert bin. Diese Markierung wird sich später auf Ihren Gesicht wiederfinden. Auf sie abfärben, während sie mich leckt. Das weiß ich da aber noch nicht. Ich ziehe mein Kleid ein Stück hoch, damit sie es lesen können. Aussprechen kann ich die Worte nicht. Beide beugen sich runter und ich spüre…seine Zunge. Schließe die Augen. Möchte nicht wissen, ob das jemand sieht. Aber so viel ist klar, es wird bald zur Sache gehen.
Sie sind beeindruckt ob der guten Lesbarkeit und ich fange an zu lachen…ist mein Herr hier doch selten zufrieden mit mir.
Wie es nun dazu kommt, dass wir uns in Bewegung setzen, ist verschwommen. Sie gehen vor Richtung Pornokino. An der Schwelle zögere ich. Weiß nicht genau, was mich dort erwarten wird. Ich sehe glory holes, Bildschirme und Kabinen. Und ich spüre die Stimmung der hauptsächlich Männer. Spannung. Lust. Notgeilheit. Und Aktivität. Blicke. Natürlichkeit. Verruchtheit.
Es ist alles belegt. Sie fängt im Gang an ihn zu blasen. Dann ich. Ich mag seinen Schwanz. Dann küsse ich sie. Dann ihn.
Wir gehen Richtung Spielbereich und finden ein Separee. Gehen hinein. Männer sammeln sich davor. Ich schließe den Vorhang. Wir ziehen uns aus. Sie öffnet den Vorhang wieder…nur einen Spalt. Mir ist es gleichgültig. Bin gespannt, was jetzt passieren wird.