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Alles BDSM


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Jessicat. Du darfst ruhig mal eine ganz verrueckte Realitaet zulassen..auch wenn sie nix mehr mit Realitaet zu tun haben scheint :D

Einfach mal so ganz bekloppte Gedanken stehen lassen..die man sich so mit unseren wissen nut genau vorstellen kann.

 

"Realitaet ist nicht statisch,Realitaet wird erschaffen" -Käptn Peng.

ich geb dir natuerlich trotzdem vollkommen recht! Aber manchmal bleiben wir alle vielleicht an der Falschen stelle des Textes stehen und koennen dann nicht mehr sehen was fuer duese Person so wichtig zu vermitteln war. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Zitatfehler :(
Geschrieben

Sooo, jetzt habe ich mal eine Runde Herzchen verteilt, fürs Mitmachen...

Geschrieben

Hey, wie wärs, wenn wir uns der Thematik mal von der Bedürfnissseite nähern?

Ich mein, wenn wir den Menschen, bildlich gesprochen, als "Eisberg" betrachten (es gibt das Eisbermodel, habe aber vergessen von wem es ist) dann nehmen wir von den Anderen zumeist deren "Spitze" wahr. Der Großteil liegt verborgen, es sei denn, man versucht unter die Wasseroberfläche zu tauchen.

So unterschielich wir auch sind, sind wir doch in einem gleich: Wir haben Bedürfnisse. Und da geht das Spektrum von vital (Sauerstoff) bis profan (Mensch, gerade habe ich Bock auf Pommes!). Aber auch emotionale, soziale und Intelektuelle Bedürfnisse liegen in diesem Spektrum. Ohne sie hätten wir auch keine Sehnsüchte, was einen dazu bringen kann "für immer im Bett zu bleiben", wenn ihr versteht was ich meine? Andererseits kann es auf dauer auch krank machen, die Bedürfnisse nicht befriedigt zu bekommen - und im wahrsten Sinne des Wortes ein unbefridiegendes Dasein zu fristen. Ja, wenn man Pech hat, bekommt man Depressionen - was saugefährlich sein kann.

Daher die Fragen:

Welche Bedürfnisse liegen bei Petplay, Fetischen, BDSM allgemein darunter verborgen? Klar ist das individuell, aber ein offener Austausch, kann uns allen einen kleinen Einblick gestatten.

Und ja, ich habe da schon ein paar Theorien. Aber jetzt seid ihr erst Mal dran.

Bin Mal gespannt, was dabei rauskommt - und vielen Dank!

Geschrieben

Uh das Modell kenne ich sogar noch aus der Schule. Das kommt hier aber selten vor das sich Fetisch mit Schulbildung vermischt thihihi ;p 

 

Das Thema hatte ich  ei meinem anderen Forenbeitrag : "chancen und gefahren in bdsm beziehungen" schonmal..da gings dann uebrigens zum glueck doch nicht nur um bdsm aber mein erster Gedanke war halt BDSM. 

 

Ich glaube es kommt auf die Intention an..allgemein hab ich aber schon das gefuhel das es die Sehnsucht nach was anderem im Leben ist..Manchmal sogar Flucht vor Anforderungen und aehnliches..gerade bei sehr jungen Menschen die damit in Beruehrung kommen und deren Charakter noch nicht gefestigt ist...das ist aber keinesfalls negativ gemeint..eher menschlich. 

 

Man will vielleicht was spueren ausserhalb des normalen ? Etwas was fuet einen ganz besonders erscheint und worin man aufgehen kann.

Geschrieben

Das sehe ich auch so. Ich hatte ja schon meine Wandlung von "Jess" zu "die Jess" anklingen lassen. Es ist der Wechsel, der mich fasziniert und auch erregt - der Kontrollverlust, physisch z.B. durch Bondage/Fixierung, und ganz besonders mental und sensorisch. Beides geht mit Unsicherheit und einem Adrenalinschub  einher.

Auf der anderen Seite sieht es bei vielen Tops gerade anders herum aus ... sorry, der kleine Sidekick musste jetzt sein ;)

Geschrieben

Ja, dass geht schon in eine Richtung, die nah bei meiner ist. Nichts desto trotz, bin ich noch gespannt, was Andere hier noch so dazu schreiben.

Geschrieben (bearbeitet)

Ein weitere mal Wunderbar mon coeur den von diesem Wechesl der Rollen  lebt doch das ganze überhaupt erst richtig in all seinen erregenden Facetten,ich zum Beispiel hätte weder Lust auf eine Dauer-Sklavin die nicht mehr aus ihrer Rolle heraus findet noch hätte ich Lust drauf den ewig gesträngen Zuchtmeister rund um die Uhr zu geben,alles in und zu seiner Zeit ja,aber dann auch wieder zurück in die Realität.Genauso wie mir nur BDSM oder von mir aus DS und so weiter als einzige Variante reichen würde,es ist eine Bereicherung des ganzen,die Mischung machst,auch wenn es da mitunter schwer zu trennen ist,da halt bei etlichen Bedürfnissen sich die eben mit einander verweben!

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Falscher Sinnzusammenhang!
Geschrieben

Wenn diese Seite "speziell."heissen würde.gäbe es wahrscheinlich die Grundsatzfrage nicht.Übrigens.Wer gerne dominiert wird, hat ja enen Unterwerfungsfetisch.

Geschrieben

Huhu zusammen,

es freut mich, dass ihr echt gut reflektiert habt. Und ich sehe es ganz ähnlich wie ihr.

Das Bedürfniss nach Eindeutigkeit, Klarheit vermittelt einem auch eine gewisse Form der (gefühlten) Sicherheit. Und ja, gerade jüngere Semester, welche noch nicht so gefestigt sind in ihren Persönlichkeitsstrukturen, haben oft dieses Bedürfniss nach "Sicherheit". Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Menschen, welche noch "auf der Suche sind" oder einfach sensibler sind als andere, eben dieses Bedürfniss verspühren. Wenn man für eine gewisse Zeit ganz in seiner Rolle aufgeht, entsteht eine Form der Vorhersehbarkeit (auch wechselseitig), welche wir in der Vielschichtigkeit der Menschen und der Komplexität des Lebens nicht erhalten. Ausbrechen, Abwechslung, Ego-Auszeit, sich erden - wer kennt nicht das Gefühl des "Kuzurlaubs für die Seele"? Und "Sicherheit" ist mit Sicherheit auch nur ein Beispiel - aber ein sehr häufiges, wie mir scheint.

Diese Sehnsucht nach Eindeutigkeit, könnte man, wenn es um Wortdefinitionen geht, auch mit der apellativen Metaebene der Kommunikation auch ganz einfa so ausdrücken: "Ich will es hundertprozentig sicher wissen!". Es wundert mich also nicht, dass es zumeist die jüngeren Menschen sind, die es genau wissen wollen (ohne Wertung). Aber sie sind nicht alleine damit, diese Sehnsucht scheint ja fast die halbe Welt erfasst zu haben. Man schaue sich nur die rechten und linken Identitätspolitiken an, der Populismus, die Polarisationen usw.. Ja, es herrscht eine große Sehnsucht nach "Sicherheit" und ihr seid nicht allein damit.

Ich für meinen Teil weiß mit Sicherheit, dass diese nur ein Gefühl ist - und vertraue auf meine Fähigkeiten und hoffe, dass ich das nötige Quäntchen Glück habe...

Viel Spaß,

Neo!

Geschrieben

Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Die Frage, "was denn so wichtig ist an diesen Definitionen", war rethorisch gemeint. Die Antwort steht da oben. :)

Geschrieben

Was ist denn „der ursprüngliche Fetisch“?! Woraus sich ja sozusagen alles ableitet dass mit „dem Fetisch für etwas“ - also eine Handlung, ein Körperteil oder ein Objekt mit sexuellem Bezug - zu tun hat?! Der ursprüngliche Fetisch ist ein Objekt das einstmals und noch immer ein verehrtes Objekt für irgendjemanden oder eine Vielzahl von Menschen darstellt. Was es genau für ein Objekt ist spielt keine Rolle, dabei geht es eher um die Verehrung. Früher, wie heute wurden diesen für gewöhnlich auch Zauberkräfte zugesprochen.

Da wir hier aber von „dem Fetisch für etwas mit sexuellem Bezug“ sprechen, ist die Bezeichnung Fetisch und Verbindung zum BDSM und einer Vielzahl von anderen Praktiken definitiv gegeben und eine wirkliche Trennung unmöglich. Es gibt Menschen die mögen Füße unheimlich gerne, sodass es an „wahre Verehrung“ grenzt. Andere haben diese Gefühlswelt bezüglich des Pet-Play, wo sie dann die Rolle von Hund, Katze, Pferd oder was auch immer einnehmen und das damit verbundene oder aus der Behandlung resultierende Gefühl eben lieben/verehren. Ebenso kann man das aus der anderen Perspektive desjenigen betrachten, der sich um jenes Pet kümmert. Dieser „liebt oder verehrt“ da ebenso etwas in gesteigerter Weise.
Wieder andere mögen unheimlich gerne die Gefühlswelten die aufkommen wenn sie mit dem Flogger bearbeitet werden – wahlweise wurden – und wieder andere lieben es das Gefühl gefesselt zu sein, lieben das Gefühl der verschiedensten Seilmaterialien auf der Haut oder verehren den „Künstler“ der sie eben verschnürt oder zum Fliegen bringt. (...wie auch immer dieses Fliegen aussieht)


Die Veränderung von dem Fetisch mit Zauberkräften hin zum Fetisch mit sexuellem Bezug fand aufgrund der Psychologie statt. Wo erst Einmal einzig relevant zu sein schien eine krankhaft ausgeprägte Leidenschaft/Liebe zu etwas mit Bezug zur Sexualität aufzuzeigen und es „erstmals“ zu Beginn des 19 Jahrhunderts für den Allgemeinen Sprachgebrauch durch Freud zu etablieren. Die Bezeichnung Fetisch - als Beschreibung für jene auf eher sexuelle bezogenen, krankhafte Aspekte - wurde aber schon vorher von einem französischen Geisteswissenschaftler der „noch sehr neuen“ Psychologie in einem Buch zur Verwendung gebracht und kursierte bis Freud eher in wissenschaftlichen Kreisen als Beschreibung für jenes krankhafte oder übertriebene Verehren von Dingen, Handlungen mit sexuellem Bezug oder Körperteilen.

 

Von da ab – ca. 1925-30 – fand das Wort Fetisch mehr und mehr Verwendung im allgemeinen Sprachgebrauch und beschrieb eben jene, eher krankhaften Fixierungen auf etwas, jemanden oder eben eine Handlung/Behandlung. Es begannen also ganz normale „Bürger“ dieses Wort damit in Verbindung zu bringen, dass gewisse sexuelle Praktiken in übertriebener oder abnormaler Form oder Art und Weise eben ein Fetisch und somit der betreffende ein Fetischist wäre.

Auffällig ist dass etwa zur gleichen Zeit die Worte „Pervers – Perversion – Perversität“ Einzug in ebensolche, erst eher wissenschaftliche und wenig später ebenso allgemeine gesellschaftliche Kreise fand.

Um das Ganze jetzt aber mal abzukürzen möchte ich hier nur eine Frage stellen, die sich mehr damit beschäftigt wie man etwas, dass hier einen Großteil der Mitglieder anspricht, beschreiben würde. Dass BDSM sich aus vielfältigen Aspekten, die sich noch immer im Wandel oder einer Art Weiterentwicklung befinden, zusammensetzt ist uns ja allen klar.

Die Frage die ich stellen würde wäre: Besteht nicht per se jeder Aspekt des BDSM schon automatisch auch als Fetisch für sich allein?!
 

Denkt mal drüber nach! Vergesst nicht DD/LG und ähnliche, eher neu dem BDSM zugeordnete Praktiken/Spielmöglichkeiten, die man aber ebenso zu den Rollenspielen zählen könnte, wenn sie keine TPE oder 24/7 Aspekte aufweisen. Auch Pet-Play lehnt sich zum Teil – meiner Meinung nach – an selbiges Prinzip und somit an BDSM an. Demzufolge wäre BDSM der Oberbegriff und gleichermaßen der Fetisch als eine Verallgemeinerung und Zusammenfassung einer Vielzahl von Praktiken. Gehört ergo – zu den Fetischen – wenn man so will.

Da „der Fetisch mit sexuellem Bezug“ ja einzig ein sexuell ausgerichteter, abseits der Norm befindlicher, in extremer aufgeprägten Art und Weise empfundener und in erhöhter Intensität benötigter Aspekt im Sexualleben des Fetischisten beschreibt. Zumindest wenn man sich nach dem Werdegang und der Herkunft des Worte Fetisch richten würde.

Interessantes Thema by the way... :D

Gruß
handlungsbedarf

Geschrieben

Ich habe diverse Off Topic Beiträge wegen verfehltem Themenbezug entfernen müssen.

Um auf deinen Verbesserungsvorschlag zu reagieren, liebe Munis : Pet Play läuft bei Fetisch. de unter der Kategorie " Rollenspiel" die alle diese Fetische zusammenfasst. Die Meinungen darüber können natürlich auseinander gehen, was ja auch vollkommen normal ist , aber zu viele Unterkategorien ( von denen sich dann jeweils wenige User angesprochen fühlen) wäre wenig sinnvoll, da wir auf einer Plattform sind die so viele Fetische wie möglich zusammenführen möchte und den Usern, die sich im Alltag verloren und isoliert fühlen eine Möglichkeit geben möchte mit anderen zu diskutieren, sich auszutauschen, aber auch ihren Gedankengang darzustellen indem sie mit " Andersgepolten" kommunizieren wie es hier im Forum der Fall ist.

LG Fetmod MM, Forenteam

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo handlungsbedarf,

ja, dass ist eine sehr plausible Herleitung. Da steckt bestimmt auch eine gewisse Recherche dahinter? Wenn ja, wären ein paar Quellen vielleicht ganz interessant für die Community.

Es ist ja schon ziemlich oft so, dass Begrifflichkeiten (welche auch immer) von der Mehrheitsgesellschaft als "allgemeingültige" Definition aufgegriffen und für eben diese Mehrheitsgesellschaft definiert werden. Diese allgemeinen Definitionen sind per se oberflächlich und vereinfacht. Das hat natürlich oft eine negative Konnotation, wie z. B. "Pervers" - was nichts anders als "nicht der Norm entsprechend" bedeutet. Dinge abzulehnen, welche einem fremd sind und die "Sicherheit" in der "eigenen Gruppe" duch Ab- und Ausgrenzung zu suchen liegt leider zum Teil in der menschlichen Natur. Auch wenn es für viele "Nichtnormative" Untergruppen negative Effekte haben kann und auch gehabt hat (Homophobie, Sexismus, Rassismus, usw), ist das ein ganz normaler gesellschaftlicher Prozess. Als Positivbeispiel nenne ich nur die immer stärker werdende Aktzeptanz der "Homoehe". Vor ein paar Wochen war ich auf dem CSD, war ne tolle und sinnvolle Demo und gleichzeitg eine schöne Party - man stelle sich das mal in den 50er Jahren vor. Will sagen: Es ist nicht alles negativ oder schwarz und weiß.

Das ist deshalb definitiv keine "Anklage" der Mehrheitsgesellschaft, sonder eine Beschreibung der Definitionsmechanismen. Definitionen,  bzw. Neuerungen, kommen ja immer von Untergruppen oder sogar einzelnen Individuen und setzen sich im positiven wie negativen Sinne verzögert in der Gesellschft durch (und manchmal eben auch gar nicht). Und am Ende definiert und projiziert jeder für sich alles Mögliche in diese Begrifflichkeiten hinein. Beides, die allgemeinen sowie die individuellen Definitionen, besitzen ihre eigene Sinnhaftigkeit und Logik. Stellt man diese gegenüber, verschwimmen manchmal die Grenzen oder die eine widerlegt die andere oder die Konnotationen kehren sich gar um. Wie bei US-amerikanischen schwarzen Rappern z. B. das "N-Wort". Sie haben es den Rassisten einfach weggenommen! Ich würde es nie verwenden, aufgrund der rassistischen Geschichte, aber sie  tun es. In dieser Untergruppe haben sie die Konotation einfach umgekehrt. By the way, das Wort "Stolz", worauf die Rechten so "Stolz" sind, leitete sich auch aus einem Negativbegriff ("Stulti", wenn ich mich recht entsinne), welche die Römer für die Ostgoten hatten ab - das ist unser "N-Wort" und steht heute im Duden. Ja, Definitionen entwickeln sich sogar paralell und hat in verschieden Gruppen ihre eigene Bedeutung.

Ja, lieber handlungsbedarf, alles ist in beständiger Entwicklung - und mit ihr die Definitionsschematas. Und ja, alles kann "fetischisiert" werden und jedem ist es möglich in alles eine sexuelle Komponente hinein zu projizieren. Warum dies so ist, wäre ein Thema für sich. Ich denke, dass es da nichts gibt, was es nicht gibt - bei 7,5 Milliarden Menschen wundert es mich auch nicht. Dieses "fetischisieren" (sorry, mir fällt dazu keine andere Definition ein ;) ). Erstreckt sich bis ins nicht Sexuelle, immer schon. Ich sage nur "Geldgeilheit", "Nationalstolz", "Identitätspolitik" usw.

Ja, die Menge macht die Wirkungslosigkeit, die Wirkung oder eben das Gift. Daher halte ich den oft inherenten Fetisch im BDSM als guten Überbegriff. Und als mehr sollte man es auch, meiner Meinung nach, nicht betrachten. Alles was darüber hinaus geht, läuft einfach auch Gefahr einen Absolutheitsanspruch zu erheben - was zu Polarisation und Ausgrenzung führen KANN. Dem versuche ich ein bisschen entgegenzuwirken und werbe deshalb immer wieder für den Perspektivwechsel. By the way, ab welchem Punkt ist das Bedürfniss nach begrifflicher Definition/Sicherheit selbst ein Fetisch (oder Teil davon)?... ;)

Liebe Grüße,

Neo!

 

bearbeitet von NeoMind
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