BDSM und Hypnose

[Gummigum]

Hallo!
Neulich hab ich in den Tiefen des Internets einen Beitrag zum Thema Hypnose in Bezug auf BDSM gelesen, dabei soll durch ein Triggerwort eine Person gewissermaßen "manipuliert" werden.
Nun würde ich Euch gern fragen, was meint ihr dazu oder gibt es hier Personen, die Hypnose in ihrer Beziehung dafür anwenden?

[lustpopper]

Ja ich. Hypnose lässt sich wunderbar mit BDSM verbinden. Allerdings nur wenn sich der Partner darauf einlässt und bereit dazu ist. Bei Fragen , gerne eine PN.

[Ca****]

Es wär super schön, wenn der Sinn eines Forums verstanden wird und damit Schwarmwissen auch allg. geteilt wird als Mehrwert. Was konkret hat denn dein Interesse geweckt @Gummigum?

[Sk****]

Ist, für Menschen, die das mögen und das benötigte Verantwortunsbewusstsein mitbringen, sicher eine tolle Sache. 

Ich schließe mich Candalas Wissbegier an und freue mich, wenn du benennen magst, was konkreter dein Interesse auf sich gezogen hat.

bearbeitet Januar 12 von Skinscan

[Ve****]

Ich habe damit schon einige schöne Erfahrungen machen können, aber natürlich muss das wie jeder andere Kink auch sicher praktiziert werden. Denn natürlich gibt es Fallstricke. Erstmal ist Hypnose eine geleitete Meditation. Person A hilft Person B in einen anderen Bewusstseinszustand einzutreten. Dabei ist Person B nicht komplett ausgeknockt oder willenlos. Vielmehr ist der Fokus auf das Unterbewusste verschoben und damit können sich spannende Dinge anstellen lassen. Bondage ohne Seile, das Fühlen von allerlei Empfindungen nur durch Sugggestionen oder das Eintauchen in Fantasiewelten. Pet Player*innen können dadurch auch noch tiefer in ihr Spiel eintauchen.

Für gewöhnlich akzeptiert das Unterbewusstsein keine Suggestionen, die es nicht haben will. Da haben die meisten Menschen eine klare Barriere. Aber eben nicht alle und wer Böses will, kann diese Barriere umgehen. Gerade wenn manipulatives Verhalten mit positiven Empfindungen gekoppelt wird. Es ist also Möglich, Leuten somit Schaden zuzufügen. Deshalb ist es wichtig, sich gut vorher abzusprechen. Was wünscht man sich? Was will man auf keinen Fall? Wo sind die Grenzen? Wie gesagt, dass muss man ja generell bei Kink. Wenn das aber erledigt ist, kann man wirklich tolle Sachen erleben.

[HirnHerzHumor]

Ich finde es risky und würde als Dom nicht damit herumexperimentieren und als Sub das nicht mit mir machen lassen. Wer weiß, ob es nicht ein verstecktes Trauma gibt. 

Schäden in und an der Psyche sind nicht mit der Hausapotheke und ein bißchen längeres caring zu heilen.

[Se****]

Ziemlich spannendes Thema, würde vermutlich Spielereien mal ausprobieren, allerdings keine ernsthafte Hypnose machen wollen - gerade im BDSM Bezug nicht. Wie @HirnHerzHumor schrieb ist das ein Thema, dem ein gewisses Risiko angehört. Man sollte sich schon dessen bewusst sein was man tut und gerade als Bottom genau darauf achten mit wem man sich da einlässt... Und wie man sich einlässt. Sprich Konsens, Grenzen, Tabus etc. klären ist das eine, der Person wirklich Vertrauen können, dass andere.
 

Zwar heißt es, dass man sich aus der Hypnose auch selbstständig rauslösen kann, wenn man das nicht möchte - aber es gibt einfach Menschen, wo genau das anscheinend nicht so richtig funktioniert oder irgendetwas anderes diesen "Selbstschutzmechanismus" verhindert. Ich kenne eine Person, die hat in ihrem Hinterkopf immer noch Trigger, die sie in entsprechende Situationen werfen, wo die ehemalige Domperson sie missbraucht hat mit allen möglichen Sachen. Das hat die Person so weit geschädigt, dass sie nicht nur BDSM vollkommen aufgegeben hat, sondern Shibari eine Zeit lang ein riesiges Problem war und vieles andere problematisch wurde. 

Solche Trigger lassen sich ggf. auch von Dritten lösen, kann allerdings mitunter recht mühsam sein.
Erst die Tage las ich davon, dass eine Panikattacke wohl dafür sorgte, dass eine Person immer wieder in die Trance zurück fiel und sich nicht heraus holen lies. Man sollte also durchaus die Psyche vom Bottom mal im Blick haben und sich informieren, ob hier vielleicht sogar von Hypnose abzuraten ist bzw. ob da gesondere Risiken auftreten können. 

Genauso gibt es allerdings auch sehr spannende positiv Berichte, Menschen die Workshops besuchten und begeistert nach Hause zurück kehrten. Man kann damit sehr viel Spaß haben und einiges anstellen, teilweise sogar sehr kreative Sachen wie bsp. jemanden zur Statue mutieren lassen, was gerade im Pony Gear sehr nett anzusehen ist. 
Wie so vieles sollte man sich einfach den Risiken bewusst sein, alle Parteien sich unabhängig davon informieren (auch über Risiken) und dann bewusst, mit Sinn und Verstand, dran gehen. 

Es gibt auch online durchaus einige Audio Dateien, wo man sich in kleinere Hypnosereisen begeben kann - aber auch Videos, die die Möglichkeiten aufzeigen. Udine de Rivière ist so einer der Namen, wo man sehr häufig antrifft und die einiges dazu schreibt, durchaus auch in Podcast oder so anzutreffen ist und man auch einiges auf ihrer Homepage findet. Viel Spaß beim Stöbern :) 

[Gummigum]

  Vor 3 Stunden, schrieb Candala:

Es wär super schön, wenn der Sinn eines Forums verstanden wird und damit Schwarmwissen auch allg. geteilt wird als Mehrwert. Was konkret hat denn dein Interesse geweckt @Gummigum?

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Generell das Thema Hypnose und geleitete Meditation interessieren mich und als ich dann besagten Beitrag gelesen habe, kam mir die Frage auf, ob man das auch im Bdsm benutzen kann

[Sc****]

  vor 34 Minuten, schrieb Gummigum:

Generell das Thema Hypnose und geleitete Meditation interessieren mich und als ich dann besagten Beitrag gelesen habe, kam mir die Frage auf, ob man das auch im Bdsm benutzen kann

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Ja, kann man. Es gibt Workshops zum Thema BDSM Hypnose. Mein letzter ist etwas her, war ein gebuchter Kurs während der Passion Messe. Es gibt in Hamburg mittlerweile einen Stammtisch der sich ebenfalls um das Thema BDSM Hypnose befasst. Ich war noch nicht da, aber dieser steht auf meiner To Do.

[Av****]

Ich kann den Stammtisch nur empfehlen. Man trifft die Menschen und mich, aber auch auf einem discord, der sich rund um das Thema Hypnose dreht.

[Th****]

Die notwendigen Warnungen wurden ja bereits genug angesprochen. Mit Fremden sollte man das imo besser lassen, vor allem in einem 1on1-Setting. Und man sollte seine eigene Psyche sehr gut kennen, vor allem, was mögliche Trigger angeht.

Ich möchte aber nochmal die Empfehlung betonen, erstmal entsprechende „Audio-Bücher“ für die Selbsthypnose auszuprobieren, wie es hier bereits angesprochen wurde. Es kann zwar einige „Durchläufe“ brauchen, bis man die gewünschten Ergebnisse erzielt, vor allem, wenn man vorher keine Erfahrung mit Meditation, Atemtechniken oder sonstigen Trance-induzierenden Techniken hat. Es ist aber der sicherere Weg, um mit Hypnose erste Erfahrungen zu sammeln. Manche müssen die Selbsthypnose mehrere Tage immer wieder wiederholen, bis sie eine entsprechende Tiefe der Trance erreichen.

Und noch ein Zusatz: Bei neurodivergenten Menschen kann Hypnose unter Umständen anders wirken als erwartet. Bspw. können auch Trigger aktiviert werden, die nur „über zig Ecken“ im Informationsgeflecht des Gehirns mit der Hypnose verbunden sind, und daher scheinbar damit gar nichts zu tun haben. Auch das Aufwachen aus der Hypnose kann u.U. viel länger dauern als üblich. Das soll aber Neurodivergente nicht davon abhalten es auszuprobieren, nur zu entsprechender Vorsicht mahnen. 🙂

[Su****]

Interessantes Thema... Aber sollte man nur mit Menschen machen,denen man absolut vertraut-also auf sexueller Ebene... Zwischenmenschlich ist Vertrauen hier ja eher schwer