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BDSM-Beziehung: Gab es zu Beginn ein Ritual?


Te****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Nein. Zu Beginn nie. Sowas hat sich nei mir (wenn überhaupt) erst mit der Zeit entwickelt
Geschrieben

Wir hatten nicht nur ein Ritual, wir hatten ein Gelöbnis! 😂👍

Ja, darauf berufen wir uns auch heute noch. Hier wissen ja einige, dass wir direkt mit einer Langzeitsession gestartet haben und mit 24/7. Ich hatte auch keine Praktiken ausgeschlossen. Auch solche nicht, die ich noch nicht kannte. Nur absolute Tabus. Also bei KV kann ich mir denken, dass es nicht meins ist...

Ab wann bin ich eben *seine* Sub? Ab dem Zeitpunkt, wo er mich als solche annimmt und ich mich ihm hingebe. Wir wollten das besonders machen und wir wollten auch keine "Spaßsession". Ebenso wie eine TE hier, hatten wir lange geschrieben. Im Juli und Anfang Oktober trafen wir uns. Das lange Wochenende, wegen Tag der Deutschen Einheit. Wir nehmen das heute als "Jahrestag". 

Dabei haben wir uns vorbereitet. Und nach ein paar Tagen intensiv und regelmäßig geschrieben. Übers Handy und nicht auf der bdsm-Seite, auf der wir uns kennengelernt haben. Das fing dann da schon an, mit jeden Tag: "Guten Morgen", "Gute Nacht", "wie ist dein Befinden heute", lange Gespräche. Von bdsm, aber zum Beispiel auch seiner Afrika Reise, Erlebnisse der Vergangenheit, wie so die Familie ist usw. usw. Das Treffen haben wir "vorbereitet". Ich bekam zuhause auch schon einige Aufgaben. Wobei mein Herr meinte, dass er ja eigentlich noch nicht mein Herr ist... Das ist auch weniger seins, aber es passte bei uns dennoch. Dabei wollte ich das so, denn er hatte gefragt. Ebenso entschied ich mich für dieses offizielle Gelöbnis. Er hätte es auch anders gemacht. Und auch ich entschied mich für ein Blind-Date. Ich hatte mich sehr in die Stimme "verliebt". Es war einfach so. Wir hatten dennoch ein "Bild" von uns, was erstaunlich gut hinkam...

Ich bin dann eben in das Haus. Er hat sicher seine Rituale. Aber er hat schon gefragt, was ich mir vorstellen könnte. Im Bad habe ich mich frisch gemacht, umgezogen und bin ins Wohnzimmer. Kurz gesetzt, durchgeatmet...😅 Er war oben. Wenn ich bereit war, sollte ich die Musik starten. Die passte sehr gut. Für ihn das "Zeichen", dass er kommen kann. Sicher wartete er dann noch ein wenig. Ich musste mich in der Grundstellung ja noch aufstellen. Dann kam er die Treppe runter. Ich sah ihn nicht. Ich hörte nur Schritte und er war hinter mir. Es waren ganz schöne Berührungen, aber auch die Augenbinde, Handschellen, bücken, der Rohstock. Keine Ahnung, ob davor oder danach, aber ich wurde ja ohnmächtig. Das Gelöbnis war sehr schön. Wann genau das kam? Direkt zu Beginn? Nach der kurzen Einheit? Uff...😂🙈 Irgendwann sah ich ihn im Anzug das erste mal. Wann? Ich weiß nicht mehr. Zu dem Gelöbnis sicher. 

Das war sozusagen die "Einleitung". Danach ging es direkt los. Mit Balken, mit SM. Ich habe einfach alles angenommen. Deswegen ging er wohl auch immer weiter. Es wurde auch recht schnell tränenreich... Dennoch fragte er nach den Ampelfarben. Aber ich sagte immer nur: "gelb". Ich überlegte manchmal "rot", aber dachte mir: "Nein, es geht noch..." Wobei rot auch kein Abbruch gewesen wäre, sondern "meine Grenze ist erreicht". Na ja, jedenfalls wurden sie erreicht... Er fragte nun auch nicht ständig. Im Zweifel eben. Er hat mich vermessen (für meine persönlichen Ketten zur 2. Session. Auch ohne zu wissen, ob es die geben wird) und dann bekam ich Ketten umgelegt, die er schon hatte. Ich schlief bereits die 1. Nacht angekettet. Hatte ich zuvor nie gemacht sowas. Auch nicht bei Sexpielen mal ans Bett gefesselt. Er wunderte sich selbst, dass ich nichts "sagte". Ich fragte nur: "Warum kettest du mich hier an?" 😂 Am Ende war es gut. Die erste Nacht angekettet, bis heute angekettet... 

Die 2. Nacht wurde deutlich restriktiver. Warum nicht? Dachte er sich wohl... 🤔 Da waren meine Hände eng an die Hüftkette gefesselt, ich lag auf dem Bauch. Ich war permanent in Ketten. Morgens begleitete er mich ins Bad. Auch zur Toilette. Ich musste mich vor ihm ergießen, er duschte mich ab, wusch mein Haar. Ich war nie frei. Nur zum großen Geschäft ging er, aber die Ketten kamen nur ab, soweit nötig, nie ganz. So war es teilweise mühsam. Zum Essen behielt ich auch die Ketten und in den engen Handschellen konnte ich meine Gabel nur schwer zum Mund führen. Irgendwann reichte es mir, "Kettenkollar". Ich knallte das Besteck auf den Teller! "Das ist sch***! Einfach völlig sch***! Ich will normal essen! Nun, das gab scharfe Hiebe, er packte mich, ich konnte nichts tun... Ich lernte schnell: "Fügung macht Sinn". Er behandelte mich aber auch sanft, massierte mich zwischendurch usw. Wenn ich mich eben fügte...

Ich wurde quasi eins mit den Ketten. Am Ende war ich fast überfordert, als sie abkamen. Er sagte nach mehreren Tagen, dass ich wieder frei bin (also für die Session). Ich verstand das kaum... 

Es war wundervoll! 😍 Auch wenn manches hart war, das war genau gut und richtig so! Ich wollte da nicht mehr weg... Ich war also von Beginn an sein "Eigentum"! 

HirnHerzHumor
Geschrieben

Nein, gab kein festes Ritual. Wäre für mich auch schwierig mir selbst gegenüber, dass ich nicht auf den Gegenüber individuell reagiere oder agiere. 

Ich empfinde es eher unempathisch bis übergriffig allem Privatem und Allen das gleiche überzustülpen. Wäre für mich so, als wenn ich zu jedem Geburtstag das gleiche verschenke, mit der Botschaft dass das ein Zeichen meiner Liebe ist:Eher  ein egozentrischer Gedanke.

Ein Ritual hat für mich auch etwas statisches inne, also passt sich nicht der Situation und dem Menschen an. Eine Art von Dienst nach Vorschrift für sonst "gildet das nicht"

Geschrieben (bearbeitet)

Da es kein "Handbuch des BDSM" gibt, in dem Rituale vorgeschrieben stehen, sind diese stets sehr individuell, wenn sie von den beiden Partnern für sich entwickelt wurden.

 

Um deinen Vergleich heran zu ziehen: ein Ritual zusammen zu haben (gehabt zu haben), bedeutet nicht, dass man allen ungefragt das gleiche schenkt. Es bedeutet, dass man sich überhaupt etwas schenkt. Und sei es nur, dass man sich vielleicht Zeit nimmt und Gedanken macht, wie man sich gegenseitig Wertschätzung mitteilt, so diese für den Partner überhaupt vorliegt.

bearbeitet von Teaspoon
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