Ode to Brats – Warum ich gerne mit Brats spiele

[On****]

So vor knapp zwei Jahren begann ich wieder aktiv zu spielen. Damals nur mit einem Seil bewaffnet, aktiv als Rigger.

Mit der Zeit wandelte sich mein Spielstil. Vor allem dadurch geprägt, dass viele Bunnys nicht „nur“ das Seil wollten, sondern darüber hinaus noch etwas „mehr“ wollten. Auch für mich stellte sich heraus, dass sich das Seil mehr und mehr zum „Einstieg ins Spiel“ wandelte.

Doch wohin geht es dann? Was tun mit der verschnürten Dame?

Der erste Weg führte zum Sadismus. Also hier mal drücken, dort mal schlagen, hier mal zwicken. Und dabei immer einen Spruch auf den Lippen.

Relativ schnell stellte sich für mich erneut ein Problem:
Woran weiß ich, dass es nun „genug“ ist oder sie noch mehr will? Klar kann man „gelb/rot“ sagen oder ein „noch 5 Schläge mehr?“ erfragen, aber diese Möglichkeiten stellten mich nicht zufrieden. Ich wollte etwas „im Spiel“, eine Art der Kommunikation die aussagt „Ja weiter!“ oder „Okay es ist genug“.
Enter the Stage: the Brat.

Schnell zeigte sich, dass viele der Damen, mit denen ich interagierte, Reiteri…. Brats! Brats waren (ich sag es euch… Ich hab das Gefühl, dass 50% der Damen schon mal auf einem Pferd saßen!) und ich stellte fest, dass hierbei mein Bedürfnis nach einer anderen Art der Kommunikation gedeckt wurde.
Doch was meine ich damit?

Brats spielen mit den Grenzen, sie foppen, sie necken und versuchen, den Dom zu Aktionen zu bewegen.
Brat-sein stellt daher für mich ein Spielangebot dar.

Sie neckt/foppt und testet meine Grenzen? Es geht noch mehr.

Sie wird ruhig, lässt mich gewähren und wehrt sich gegen meine Maßnahmen nicht mehr? Es ist genug.

Diese Tatsache stellt für mich auf mehreren Ebenen eine Erleichterung dar.
Ich bin nicht der „alleinige Gestalter“ der Session. Sie kann mit lenken, sie kann die Intensität steuern, ohne dass man aus dem Spiel „heraus“ muss, und ich weiß, wie weit ich gehen kann. Dies nimmt mir viel Druck raus und verteilt die "Verantwortung für eine gelungene Session" auf zwei Schultern.

Zudem kann ich so sein, wie ich bin. Ich spiele gerne mit Worten, stelle sie vor Entscheidungen und versuche auch nicht mit aller Gewalt meinen Willen durchzusetzen. Vielmehr KANN sie sich entscheiden, zu spielen oder nicht. Und die Reaktionen einer Brat, die sich in eine (verbale) Ecke manövriert hat, ist schon SEHR lustig :D

[Beyana]

Danke für diese gelungene Darstellung! Nur ein kleiner Tipp: die meisten Menschen haben bereits 2 Schultern.. Wenn du also die Verantwortung auf 2 Personen aufteilst, sind das dann insgesamt 4 Schultern ;)

[Ki****]

Mir gefällt es an ner Brat, dass sie einen fordert, provoziert und versucht ihren Willen durchsetzen zu wollen. Es macht natürlich Spaß man natürlich devoten Spielpartnern ne Session zu führen, aber Widerworte treiben das ganze voran.

Ich habe aber einen Einspruch bei der Aussage: „wenn sie ruhig werden haben sie genug“. Ich weiß nicht ob das so stimmt. Ich sehe das eher so, dass es oft auch nur genossen werden kann mal in die Schranken gewiesen zu werden. Es bedeutet für mich auch eher, dass die brat ihre Grenze noch nicht erreicht hat, sondern gerade an einer Schwelle steht. Womöglich die Schwelle zur Grenze, also zum Limit, oder vielleicht am Anfang der Grenze. Also eher eine Art Stadion der Meditation, wo der eigene Fokus sehr konzentriert ist.

Oberes bezieht sich aber nicht nur auf sadistische Ausübungen, sondern auch auf Orgasmus Folter

[Syu]

Danke für deine ode an eine manchmal sehr negative gesehen/empfundene Form der Submission oder gar falsch verstanden Dominanz. Das mit dem Druck kann ich sehr gut nachvollziehen und auch mit dem mitgestalten der Session, ich würde mit das um nichts in der Welt nehmen lassen, weil es einfach sooo viel mehr wert ist von uns für beide.

[Bo****]

Mir selbst fällt es schwer das Thema Brat zu verstehen. Deine Veranschaulichung hat mir allerdings geholfen einen Blickwinkel in das Thema zu bekommen, der mir weiter hilft. Leider bekomme ich oft keine eindeutigen Antworten, wenn ich Fragen zu dem Thema habe.

Alles was ich bisher verstehe ist: Ein/e Sub testet ständig seine/ihre und meine Grenzen, respektiert die Autorität der dominanten Person nicht oder stellt diese Regelmäßig in Frage.

Darauf hätte ich tatsächlich eher weniger Lust. Ist einfach nicht meine Welt. Verstehen würde ich es trotzdem gerne besser :)

[Syu]

  Vor 2 Stunden, schrieb BoundByDesire:

Mir selbst fällt es schwer das Thema Brat zu verstehen. Deine Veranschaulichung hat mir allerdings geholfen einen Blickwinkel in das Thema zu bekommen, der mir weiter hilft. Leider bekomme ich oft keine eindeutigen Antworten, wenn ich Fragen zu dem Thema habe.

Alles was ich bisher verstehe ist: Ein/e Sub testet ständig seine/ihre und meine Grenzen, respektiert die Autorität der dominanten Person nicht oder stellt diese Regelmäßig in Frage.

Darauf hätte ich tatsächlich eher weniger Lust. Ist einfach nicht meine Welt. Verstehen würde ich es trotzdem gerne besser :)

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Dazu gibt es echt coole Beiträge im Forum einfach mal die Suchfunktion nutzen. Da sind so gute Perlen dabei die mir selbst geholfen haben mich besser zu verstehen in der Hinsicht

[On****]

  Vor 19 Stunden, schrieb KiaraLex:

Mir gefällt es an ner Brat, dass sie einen fordert, provoziert und versucht ihren Willen durchsetzen zu wollen. Es macht natürlich Spaß man natürlich devoten Spielpartnern ne Session zu führen, aber Widerworte treiben das ganze voran.

Ich habe aber einen Einspruch bei der Aussage: „wenn sie ruhig werden haben sie genug“. Ich weiß nicht ob das so stimmt. Ich sehe das eher so, dass es oft auch nur genossen werden kann mal in die Schranken gewiesen zu werden. Es bedeutet für mich auch eher, dass die brat ihre Grenze noch nicht erreicht hat, sondern gerade an einer Schwelle steht. Womöglich die Schwelle zur Grenze, also zum Limit, oder vielleicht am Anfang der Grenze. Also eher eine Art Stadion der Meditation, wo der eigene Fokus sehr konzentriert ist.

Oberes bezieht sich aber nicht nur auf sadistische Ausübungen, sondern auch auf Orgasmus Folter

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Zu dem "Widerspruch" glaube ich, dass wir vom Gleichen reden.

Ein "ist genug" heißt ja nicht, dass gar nix mehr gemacht wird bzw. wenn sie weiter brat-et und dadurch wieder in schranken gewiesen wird, ist es doch wieder Spiel und sie hatte eben "nicht genug".

Daher ist deine Aussage - mE - in sich widersprüchlich

[On****]

  Vor 18 Stunden, schrieb Syu:

Danke für deine ode an eine manchmal sehr negative gesehen/empfundene Form der Submission oder gar falsch verstanden Dominanz. Das mit dem Druck kann ich sehr gut nachvollziehen und auch mit dem mitgestalten der Session, ich würde mit das um nichts in der Welt nehmen lassen, weil es einfach sooo viel mehr wert ist von uns für beide.

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Das geht wohl oft damit einher, dass es auch Brats gibt (genauso wie Doms) die über die strenge schlagen, nicht erklären warum sie was machen oder Grenzen nicht respektieren.

Ein "er ist neu und ich gehe mit 100% rein" ist halt nicht gut für beide.

Genauso wie in jeder anderen Dynamik sollte man sich (mE) da ran tasten; was verträgt der andere, wie reagiert er, was WILL MAN ALS BRAT damit erreichen?

Denn sinnfrei nur "ich störe, weil ich's kann und will aber keine Konsequenzen" ist halt .. meh.

Z.b. habe ich mit meiner ausgemacht, dass vor und nach dem single Column tie gerne gebratene werden kann. Aber nicht WÄHREND ich den fest dran machen.
Ich "erarbeite" mir also den Tie und dann geht's weiter..
Warum? Der Start ist wichtig und hier Probleme ist mE nicht geil

[kleiner_phönix]

Ich reize, je nachdem wen ich vor mir habe, unterschiedlich stark. Rein intuitiv. Aber am Ende steht immer das selbe Ziel, dominiert zu werden. Ich habe schon Leute damit abgeschreckt, die mir nicht gewachsen waren oder denen es zu anstrengend war. Oder so gekonnt mit mir umgegangen sind, dass ich einfach nur dienen und gehorsam sein wollte. Werde ich still, bin ich ganz tief in meiner Devotion angekommen

[vikingBear]

Bei mir auch nochmal eine andere Sicht auf Brats - ich bestrafe nicht gern "wirklich". Also wenn eine Person etwas unabsichtlich falsch gemacht hat oder vielleicht an ihre absolute Grenze gegangen ist und etwas trotzdem nicht geschafft hat, dann möchte ich nicht nicht auch für diese Mühe noch bestrafen. Das spricht gegen mein humanistisches Weltbild. Deswegen finde ich Brats so toll, denn diese geben mir "spieelerische" Gründe zu bestrafen und das gefällt mir gut.

[Syu]

  Vor 9 Stunden, schrieb vikingBear:

Bei mir auch nochmal eine andere Sicht auf Brats - ich bestrafe nicht gern "wirklich". Also wenn eine Person etwas unabsichtlich falsch gemacht hat oder vielleicht an ihre absolute Grenze gegangen ist und etwas trotzdem nicht geschafft hat, dann möchte ich nicht nicht auch für diese Mühe noch bestrafen. Das spricht gegen mein humanistisches Weltbild. Deswegen finde ich Brats so toll, denn diese geben mir "spieelerische" Gründe zu bestrafen und das gefällt mir gut.

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Das kann ich sehr gut nachempfinden, vielleicht liegt es daran das ich keine Affinität für sehr Sadistische Menschen/Spielpartner habe ich mag das Gefühl von Konsequenz und den Ansporn/Anreiz auch mal das aushalten und leiden aber richtige bestrafungen (außer spielerisch/ironisch ) für fehlverhalten würde bei mir dazu führen daß ich mich nicht mehr frei ausleben kann und mich distanziere.