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Toxic Traits vs BDSM Persona - Persönlichkeitswachstum und Toxizität vermeiden


Mi****

Empfohlener Beitrag

  vor 7 Minuten, schrieb TakeThis:

Für mich ist eine BDSM-Beziehung (im Gegensatz zu Vanilla) eine Beziehung, in der man über die intimstem, verborgensten Wünsche miteinander reden kann.

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das sollten die vanillen aber auch...  das sollten alle!  

  vor 4 Minuten, schrieb towel:

das sollten die vanillen aber auch...  das sollten alle!  

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Ja, sicher ..... ich habe es halt so erlebt, dass es in BDSM-Kreisen eine deutlich größere Akzeptanz gegenüber "Perversitäten" gibt. Man muss ja nicht alles mitmachen, aber man verurteilt halt einen Menschen nicht aufgrund seiner Wünsche. Und das bietet doch ein gutes Sicherheitsnetz, um sich mitzuteilen, also so eine Gewissheit, dass man nicht aufgrund dessen was man offenbart verurteilt wird. Wohingegen in Vanilla-Beziehungen häufig genormte Werturteile der Offenheit entgegenstehen.

  vor 38 Minuten, schrieb TakeThis:

Akzeptanz gegenüber "Perversitäten"

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ich seh mich nich als pervers...oder 'abnorm'- ich bin halt maso...andre lieben gezärtel, so what?

HirnHerzHumor
(bearbeitet)
  vor einer Stunde, schrieb TakeThis:

Für mich ist eine BDSM-Beziehung (im Gegensatz zu Vanilla) eine Beziehung, in der man über die intimstem, verborgensten Wünsche miteinander reden kann. Und in der man somit auch das Vertrauen hat, sich auf diese Weise dem anderen gegenüber verletzlich zu machen. Sowohl als Dom als auch als Sub.

WENN man das kann, dann sollte es in einer BDSM-Beziehung einfacher sein, auch über Eifersuchtsgefühle miteinander offen zu reden.

Da hier gemeint wurde, Eifersucht sei ein Zeichen von Schwäche: Mag sein, aus meiner Sicht ist es aber vielmehr Zeichen von Schwäche, wenn man meint nicht offen über die eigenen Fehler reden zu können.

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HMM, schwierig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe. Aus deinen Worten entnehme ich im Umkehrschluss, dass eine Vanilla-Beziehung nicht intim sei, man sich nicht verletzlich zeigen kann. Ergo die BDSM-Beziehung ist für dich die einzige intensive zwischenmenschliche Beziehungsformt. Das liegt aber nicht am BDSM, sondern wahrscheinlich an dir oder den Vanilla-Partnern oder auch an allen Beteiligten zusammen.

Für mich ist eine BDSM-Beziehung im Zwischenmenschlichen nicht etwas völlig anderes als eine Vanilla-Beziehung. Ich hatte früher auch Vanilla-Beziehungen und die waren deshalb nicht schlecht oder weniger intim. Ich kompensiere mit BDSM auch nicht etwas, was mir vorher an Intimität oder Vertrauen oder Verbindlichkeit und Verlässlichkeit fehlte. Es ist für mich eine logische Weiterentwicklung meiner Selbst und es ist noch näher an mein natürliches Wesen heran, als mir früher bewusst war. Aber BDSM ist nicht per se "etwas Besseres" als Beziehungsform mit "besseren Menschen" oder "mehr Intimität". Ich sehe in dieser "was Besseres" viel mehr toxisches und ab- und ausgrenzendes Verhalten. Vanillas sind nicht die Feinde. Sie haben sich für einen anderen Stil entschieden. That 's all.

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Eifersucht ist aus meiner Erfahrung negativ besetzt. Denn jede (sehr )eifersüchtige Person hat mir gezeigt, dass dem Partner generell  "Schuld" und "Verschulden" unterstellt wird. Und was ich in meinem Leben feststellte, die Eifersüchtigen waren dann die Fremdgeher, die Kontrollfreaks, die ausrastenden Personen, die gewaltbereiten (ich sage bewusst nicht Doms, denn das sollte etwas völlig anderes sein), aber alles, was die Eifersüchtigen nicht kontrollieren konnten, war das Auseinandersetzen mit eigenen Ängsten und Erfahrungen.

 

bearbeitet von HirnHerzHumor

Da könnte ich hier fast zitieren, was ich mal über meine toxische Männlichkeit geschrieben hatte...

Mir ist das durchaus bewusst, dass es Baustellen in meinem Leben gibt und die kann ich namentlich benennen und auch die Geschichten erzählen, die mich so gemacht haben. Zumindest kann eine Partnerin nachvollziehen, weshalb ich bin wie ich bin und welchen Struggle ich habe, mich verletzlich zu zeigen. Rein auf der logischen Ebene weiß ich auch, wie ich damit wirke aber selbst, wenn ich mit meinen Geschichten schon einen Seelenstriptease gemacht habe ist es unendlich schwer für mich, manches dauerhaft abzustellen.

Ich brauche da immer mal wieder kleine Erinnerungen, in denen ich gefragt werde, ob es sein kann, dass ich wieder in eine meiner Baugruben gefallen bin um hinterher über die Ursachen reden zu können.

Ich steh mir einfach zu oft selbst im Weg und ich weiß, dass die Baugruben um mich herum es anderen schwer machen einen Weg zu mir zu finden. Und gleichzeitig denke ich aber auch, dass genau dieser schwierige Weg nur die Menschen zu mir lässt, denen ich es wert bin ihn zu gehen, ohne schon vorher zu wissen, wer die am Ende erwarten wird. So gesehen sind meine Gruben auf meiner Baustelle auch gleichzeitig der Graben um meine Burg herum. Gelegentlich lade ich mal wen zu einer Schlossführung ein und diejenigen, die da früh für sich entscheiden, dass die Anreise die Sehenswürdigkeit nicht wert ist, zeigen damit ja auch irgendwie, dass Beziehung bei Schwierigkeiten vielleicht auch eher wieder aufgegeben werden könnte, statt sich dann diesen Schwierigkeiten zu stellen.

Irgendwie beschreibt die Metapher Burg das ganz gut, wie sich Menschen sortieren, die mir begegnen - manche fahren die Straße entlang und sehen nicht, dass dort eine steht, andere halten kurz an und fahren dann weiter weil der Weg zu schwer erscheint und manche fragen einfach, ob ich sie abholen kann um ihnen den Weg zu zeigen. 

Ist das da noch wirklich nötig, einen bequemen Weg zu bauen und viele Ausflugsgäste zu haben oder kann man das nicht so lassen und dann nur einen Gast zu haben, der sich vom Weg nicht gleich hat abschrecken lassen um bei mir zu wohnen? 

Ist es am Ende nicht so, dass selbst wenn man eine Grube zuschüttet, diese hinterher noch größer wird, wenn jemand unvorsichtig drüber läuft? Füllen die sich nicht eher stabil von selbst auf, wenn man da immer wieder drumherum geht und dabei immer wieder etwas kleines vom Rand hineinfällt? Manchmal reicht auch schon ein kleiner Kiesel, den jemand hineinlegt um ein tiefes Loch zu füllen. 

 

In deinem speziellen Fall geht es um ein Paar. Da ist natürlich die Kommunikation auf einer anderen Ebene, als bei einem reinen S/M-Treffen-Paar. Hier ist es wahrscheinlich leichter dies zu sagen, weil der andere Part natürlich deine Stärken und Schwächen besser kennt.
  Vor 5 Stunden, schrieb TakeThis:

@Be-Devereaux, @Syu

Wenn dein Partner fremd geht, ziehst du Konsequenzen (wenn kein Gespräch hilft). Ok, kannst du machen .... und weiter: "denn Eifersucht ist einfach nur irrationales, emotionales Handeln". Ja, was sind denn dann die Konsequenzen, wenn du eifersüchtig bist?

Also ist mir jetzt nicht klar ... du trennst dich, damit das irrationale, emotionale Handeln von dir nicht mehr vorkommt, oder du trennst dich weil du irrational, emotional handelst, oder begibst du dich in Therapie wegen deines irrationalen, emotionalen Handelns oder was?

Du schriebst, dass du objektiv denkst ... und gerade an diesem Beispiel habe ich das Gefühl, dass dein Handeln zwar sicher gerechtfertigt sein mag, aber Objektivität kann ich da (noch) nicht drin erkennen. Denn wenn du zu dem Thema objektive Gedanken hast, dann müsste ich die ja auch als polyamorer Mensch nachvollziehen können ....

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  vor 35 Minuten, schrieb Syu:

?

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Das war hauptsächlich an Be-Devereaux gerichtet, aber da du genauso Schwierigkeiten mit ihrem Begriff vom objektiven Denken hattest hab ich dich mit angesprochen ....

Mal meine 2 Ct. dazu: Natürlich kenne ich mittlerweile einige meiner Schwächen und versuche stets im Blick zu behalten, ob diese irgendwie Einfluss auf die (D/s-)Beziehung nehmen. Ich denke aber, in jeder Beziehung sollte dies normal sein. Von Ausnahmen abgesehen will doch niemand, dass Partner oder Partnerin unter den eigenen Unzulänglichkeiten leidet.

Viel wichtiger finde ich jedoch folgende Eigenschaft: Die Fähigkeit, eine Kritik am eigenen Verhalten auszuhalten, diese für sich in Ruhe zu reflektieren und dann ggf. zu der Einsicht zu kommen, dass man mit irgendwas evtl. ein Problem hat. Meiner Erfahrung nach haben viele Menschen riesige Probleme damit. Da spielen zahlreiche Emotionen mit ein, viele Menschen reagieren da extrem verletzlich/aggressiv/ignorant etc. und nur wenigen gelingt es im Anschluss daran überhaupt noch einigermaßen abzuwägen, ob die Kritik berechtigt oder vielleicht sogar einer Schwäche des Gegenübers entspringt und daher unsubstantiiert ist. Gerade weil jede Beziehungsdynamik emotional so komplex ist, wird es auch für mich immer eine Herausforderung bleiben, dies bestmöglich umzusetzen.

@Be-Devereaux: Wer ausdrücklich behauptet, objektiv denken zu können, KANN den Unterschied zu Subjektivität nicht verstanden haben. Eher ein deutliches Anzeichen dafür, dass du dich enorm überschätzt. Es ist wissenschaftlich unstrittig, dass das nicht geht. Ich hätte noch verstanden, wenn du dich misslich ausgedrückt hättest, aber du hast es ja sogar nochmal ganz deutlich hervorgehoben, dass DU das halt könntest... aber es kann eben NIEMAND.
  vor 1 Stunde, schrieb Aberration:

@Be-Devereaux: Wer ausdrücklich behauptet, objektiv denken zu können, KANN den Unterschied zu Subjektivität nicht verstanden haben. Eher ein deutliches Anzeichen dafür, dass du dich enorm überschätzt. Es ist wissenschaftlich unstrittig, dass das nicht geht.

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Puh, das finde ich jetzt eine steile These .... mal zum Einstieg: Wenn ich dich frage, was 2 minus 2 ist, dann wirst du zweifelsohne eine Denkleistung verbringen, und da das Ergebnis am Ende sehr wahrscheinlich mit dem Ergebnis von den meisten anderen Menschen übereinstimmt, können subjektive Dinge, also deine Erfahrungen und Prägungen, wohl keinen Einfluss gehabt haben. Insofern würde ich meinen, dass es unstrittig sein müsste, dass objektives Denken vorkommt.

Zuerst müsste man allerdings klar stellen, was mit objektivem Denken genau gemeint sein soll. Geht es darum, sich selbst dermaßen vollständig zu reflektieren, dass man alle Subjektivität im eigenen Denken wahrnimmt und so beim Denken von der eigentlichen Sache trennen kann?

Oder geht es darum, auf irgendeinem Wege so zu denken, dass die eigene Subjektivität keinen Einfluss haben kann? Also beispielsweise gibt es Menschen, die eine spezielle Art zu denken verinnerlicht haben, die man quasi überall anwenden kann. Ich hatte einen Mitschüler, der hat auf Fragestellungen immer erstmal gesagt "Definier das erstmal!". Wo ist da der subjektive Einfluss? Ich sehe keinen. Oder es gibt auch so tief religiöse Menschen, die das Denkmuster ihrer Kirche verinnerlicht haben ... "Gott liebt uns, wir müssen ihm vertrauen, gerade auch dann wenn wir etwas nicht verstehen, ....". Daran ist nichts subjektiv, denn das ist eine in sich stimmige Argumentation, die völlig unabhängig vom Individuum und dessen Prägung ist.

 

Dass eine solche Selbstzuschreibung am ehesten auf Selbstüberschätzung hindeutet, darin sind wir uns allerdings einig ....

  Vor 39 Minuten , schrieb towel:

sobald man wirklich selbstreflektiert iss, wird man ganz subjektiv bemerken, dass man gar nich gänzlich objektiv sein kann.. zumindest nich als menschlein

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@TakeThis: Towels Beitrag trifft es auf den Kopf.

Es geht beim "objektiven" Denken außerdem gerade ganz offensichtlich nicht um die Wiedergabe allgemein anerkannter Grundsätze (2 - 2), sondern die objektive Betrachtungsweise des eigenen Selbsts in zwischenmenschlicher Interaktion.

Es ist schlichtweg nicht möglich, ein Urteil oder eine Einschätzung über "irgendwas" zu fällen und dabei persönliche Prägungen und Erfahrungen außer Acht zu lassen. Dies lässt sich auch auf Religion oder sonstwas anwenden, da auch hier die persönliche Prägung mit einspielt und Alles letztlich zum Teil Interpretationssache bleibt (gerade in Sachen Religion könnten sich viele Gläubige nicht deutlicher in einzelnen Sichtweisen voneinander unterscheiden). Unterm Strich bleibt immer, dass meine eigene Meinung in höchstem Maße von dem beeinflusst wird, was mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich bin, einschließlich der unbewussten Einflüsse. Man kann nur versuchen, Themen möglichst vielschichtig zu betrachten, aber objektiv wird das dadurch nicht. So steil ist "meine" These zudem auch nicht wirklich, da dies bereits vor langer Zeit als Grundsatz anerkannt wurde. Genau aus diesem Grund kann kein Psychologe der Welt sich selbst analysieren, da ihm die Objektivität in der persönlichen Betrachtung fehlt.

  vor 1 Stunde, schrieb Aberration:

@TakeThis: Towels Beitrag trifft es auf den Kopf.

Es geht beim "objektiven" Denken außerdem gerade ganz offensichtlich nicht um die Wiedergabe allgemein anerkannter Grundsätze (2 - 2), sondern die objektive Betrachtungsweise des eigenen Selbsts in zwischenmenschlicher Interaktion.

Es ist schlichtweg nicht möglich, ein Urteil oder eine Einschätzung über "irgendwas" zu fällen und dabei persönliche Prägungen und Erfahrungen außer Acht zu lassen. Dies lässt sich auch auf Religion oder sonstwas anwenden, da auch hier die persönliche Prägung mit einspielt und Alles letztlich zum Teil Interpretationssache bleibt (gerade in Sachen Religion könnten sich viele Gläubige nicht deutlicher in einzelnen Sichtweisen voneinander unterscheiden). Unterm Strich bleibt immer, dass meine eigene Meinung in höchstem Maße von dem beeinflusst wird, was mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich bin, einschließlich der unbewussten Einflüsse. Man kann nur versuchen, Themen möglichst vielschichtig zu betrachten, aber objektiv wird das dadurch nicht. So steil ist "meine" These zudem auch nicht wirklich, da dies bereits vor langer Zeit als Grundsatz anerkannt wurde. Genau aus diesem Grund kann kein Psychologe der Welt sich selbst analysieren, da ihm die Objektivität in der persönlichen Betrachtung fehlt.

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1) Man kann Thesen und Grundsätze aufstellen, aber in der Wissenschaft müssen die sich an der harten Realität messen. Und das ist immer schwierig, wenn man so eine negativ formulierte These hat wie "xy gibt's nicht". Das kann man empirisch NIE belegen. Und wenn man das nicht kann, dann bleibt der Grundsatz halt mehr so ein Glaubenssatz, und dann ist auch egal wie alt der ist. Alter ist kein Qualitätskriterium.

2) etwas zu merken, @Towel, belegt schon mal überhaupt nichts. Besonders in diesem Fall beißt sich die Katze in den Schwanz: Wenn ich nicht objektiv denken kann, dann kann ich auch nicht objektiv an mir feststellen, dass ich nicht objektiv denken könne, dann bliebe das immer eine subjektive Einschätzung.

3) Im Übrigen glaube ich im Leben nicht, dass Psychologen sich nicht selbst analysieren würden. Das wäre widernatürlich. Jeder Mensch analysiert sich, mehr oder weniger. Im Beruf MÜSSEN Psychologen sich selbst reflektieren, wenn sie ihren Job gut machen wollen. Dass Hilfe von außen nützlich ist, ist ja keine Frage. Aber ein Psychologe, der einen Konflikt mit seiner Partnerin hat, geht ja nicht sofort zum Paarthe***uten sondern versucht erstmal, das Problem selbst zu lösen.

4) In der Wissenschaft ist es so, dass eine These durch ein Gegenbeispiel ins Wanken gerät. So, ich nenne Gegenbeispiele, und du gehst nicht wirklich darauf ein sondern bringst Positivbeispiele. Das bringt garnichts. Natürlich gibt es Positivbeispiele, das bestreitet ja niemand. Sicher unterscheiden sich Gläubige in ihren Sichtweisen, aber das ändert nichts daran, dass es in strenggläubigen Gemeinden Argumentationslinien gibt, die sich bei der Mehrheit der Mitglieder 1:1 wiederfinden lassen, weil sie einfach gut genug gepredigt worden sind .... und dann haben diese Argumentationslinien eben nichts mit individueller Prägung zu tun. Dann ist das eher so etwas wie eine Wiedergabe eines allgemein anerkannten Grundsatzes .....

 

und damit kommen wir zum Kern der Sache: Du sagst, der Mensch kann nicht objektiv denken, und wenn er es doch tut, dann war es kein Denken sondern die Wiedergabe eines allgemein anerkannten Grundsatzes. Also im Grunde unterscheidest du zwischen wirklichem, analytischem Denken, und plattem, oberflächlichem Denken. Wenn am Ende Plattitüden, Binsenweisheiten und Kalendersprüche rauskommen, dann war die Denkleistung nicht so dolle. So, und da gehe ich voll mit dir mit. Je größer die Denkleistung ist, desto schwieriger ist es sicherlich, subjektive Einflüsse außen vor zu lassen. Das eigene Selbst in zwischenmenschlicher Interaktion kann oberflächlich betrachtet werden, dann wäre das als objektives Denken möglich, aber eigentlich erfordert es einen tiefergehenden Denkprozess, der objektiv kaum möglich ist. Einverstanden?

Zum Thema "Selbstdiziplin" fällt mir ein Lied von früher ein. Ich weiß nicht, ob man Liedtexte hier zitieren darf, wenn nein, @fetmod-..., einfach wieder löschen.

Bis jemand mich hört

Für stocktaube Ohren reicht ein Hundertwatt Verstärker nicht aus
um zu hören, dass jemand in Not ist.
Mir zittern die Hände. Mir beben die Knie,
bis zum Hals schlägt mir mein Herz,
ich fang an zu schwitzen …
Sogar schon beim Sitzen und vor den Augen
wird mir schwarz vor Schmerz!
 
Und der Spezialist fragt, ob ich rauch
gegen das nagende Gefühl im Bauch
verschreibt er mir rohe Endivien
Mir zittern die Hände
mir beben die Knie
doch er gibt mir nur patente Rezepte
Und ich kann ihm nicht folgen
was wird er sagen
Ich hör höflich zu
jetzt kommt er noch auf
Die dritte Welt
als hätte er sie persönlich nummeriert
 
Und ich weiß das nur ein Mann gefällt, der sich nicht unterkriegen lässt
und mit Zynismus über #wasser hält
 
Ein ganz kleines Wort noch für den, der gut zuhört
Ich hab nichts kapiert
ich tue so als ob
Begreift meine Lage
Begreift doch die Folgen
Es gibt viel zu viel Begriffe
begreift es und greift mich
Begreifen kostet nichts, man redet, und schon wird alles gut!
 
Auf die Gefahr hin, die Leute vor den Kopf zu stoßen
Bleib ich hier stehen
Bis jemand mich hört
Ich hab Angst vor Soldaten
Ich hab auch Angst im Dunkeln
Und vor der Gegenwart
ich hab Angst umzufallen
Das Leben ist hart
ich sehne mich so
nach einem positiven Geräusch!
 
Das ist aus den 70ern von Herman van Veen und wahrscheinlich für fast alle hier OT.
Für mich nicht, ich ticke tatsächlich so, bis jetzt zmindest.
👋
  Am 21.2.2025 at 12:33, schrieb Be_Devereaux:

Ich habe einige Jahre gebraucht um objektiv denken zu können.  Und ja, ich kann das. Und mit Besserwerden meine ich, dass ich sagen kann "Du, mir ist da aufgefallen..." und mein Gegenüber meine Sprachebene versteht, versteht worauf ich hinaus möchte. Um mal bei der Eifersucht zu bleiben; wenn mir das zuwider ist, spreche ich es an. Im besten Fall liefert er mir eine "sinnvolle" Erklärung, woher diese kommt, wie es ihm damit geht und welche "Sinnhaftigkeit" diese in unsere Verbindung hat.  Er kann ja eifersüchtig bleiben. Aber dann sollte es ein ertragbares Maß für beide sein. 

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@Be_Devereaux, Du machst mir Angst!

Wo bleibt denn Dein Partner? Wo bleiben denn Deine Mitmenschen? Wo bleibt das Korrektiv, das "Geradebiegen" durch Deine (Um)welt?

  Am 21.2.2025 at 14:12, schrieb Tauchlehrer_Tobias:

Nehmt diese Erfahrungen bitte zu Anlass und redet oder schreibt früh, wenn ihr bemerkt, dass eure Beziehungen nicht rund laufen. Tun sie tatsächlich selten, aber kommuniziert bitte miteinander.

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Danke für Deine Offenheit in Deinem Beitrag! Dafür sei umarmt und ❤️, soweit Du es annehmen kannst.

  vor 3 Stunden, schrieb Igel:

@Be_Devereaux, Du machst mir Angst!

Wo bleibt denn Dein Partner? Wo bleiben denn Deine Mitmenschen? Wo bleibt das Korrektiv, das "Geradebiegen" durch Deine (Um)welt?

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Bitte was? 

Es gibt Definitiv Themen/ Verhaltensweisen unabhängig vom BDSM bei denen ich ganz klare Grenzen ziehe und mein Gegenüber schlucken muss. Unbegründete Eifersucht ist für mich eins dieser Themen, die mich von Null auf 100 bringen in wenigen Millisekunden, wenn man aufgrund der gemachten Erfahrungen des Partners unter eine Art Generalverdacht gestellt wird. Japp und am Besten wird dann D/S verwendet um ein wenig mehr Kontrolle zu haben, das ist für mich ein super toxisches Umfeld und hat nichts mit Liebe und/ oder Fürsorge zu tun.

Meine Aussage zu letzt „Hör auf Deine schlechten Erfahrungen auf mich zu übertragen, ich habe mit diesen nichts zu tun“. Für mich hat es viel mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun und mit fehlendem/ beschädigten Urvertrauen. Bei welchen Szenarien ich instant raus bin „Emotionale Erpressung“, direkter Ausstieg für mich aus der Beziehung, denn das ist etwas was ich nur zu gut aus der Kindheit kenne. Ich bin Profi darin sowas zu erkennen und stehe nur als Partner und Sub aber nicht als The***ut zur Verfügung.

Also ja, definitiv ich achte in jeder Beziehung auf mich, das ist Selbstliebe, ich ziehe klare Grenzen und entweder mein Gegenüber fühlt sich damit wohl und schafft Vertrauen in sich selbst und mich aufzubauen oder man geht getrennte Wege. 

Eifersucht ist ein wundervolles Thema. Genau genommen unterscheiden sich darin in meiner Auffassung Anfänger von Profis. Jeder kennt es: man hat was man wollte, man verteidigt es, man ist bis hin zum Extremen eifersüchtig. Manche Partner lieben das sogar oder spielen damit. Und trotzdem ist gerade die Eifersucht der größte Feind naturgegebener Dominanz: denn wer diese wirklich besitzt, der verlässt sich auf sich. Wozu denn Eifersucht? Meint hier jemand seine(n) Sub etc. tatsächlich zu besitzen? Sub entscheidet doch selbst, vor wem sich gebeugt wird. Selbst Sklaven suchen sich ja aus, wem sie dienen. Wenn ich also tatsächlich der Dom bin, für den mich mein(e) Sub verehrt, warum sollten mir dann Zweifel aufkommen an mir selbst? Warum könnte mir das jemand wegnehmen? Es sei denn, mein eigenes Vertrauen in Sub reicht nicht aus, und ich habe Angst deswegen verlassen zu werden. Genau dieser Mangel an Vertrauen in meine(n) Sub zerstört aber die eigentliche Basis zwischen uns. Also zerstört auch jede Form von Eifersucht die Basis zwischen zwei Individuen, die sich doch bereits zueinander fest bekannt haben… ist wie in jeder Ehe, liebe Leute - Vertrauen ist alles. Und hat man das richtige Gegenüber, dann hält das auch ohne Eifersucht und Zweifeleien. 

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