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Overload, Meltdown und Shutdown im BDSM


Te****

Empfohlener Beitrag

  vor 49 Minuten, schrieb Teaspoon:

@rootcause auch an dich dank für deine Perspektive. 

Zwei Anmerkungen habe ich dennoch:

1. Nur wenn man es selbst weiß, kann man es benennen. Gerade Mädchen und Frauen sind früher komplett durchs Raster gefallen, weil sich ADS und Autismus hier oft anders ausprägt. Oder man selbst liegt nur mild im Spektrum und weiß von sich nur, dass man "etwas sensibel" ist. Wer kommt denn bitte von alleine nach 40 Jahren plötzlich auf die Idee, dass man nicht einfach nur anders ist (das merkt man) sondern dieses anders einen Namen hat. Gerade wenn es als Krankheit betrachtet wird und man sich eigentlich nicht krank fühlt, sondern nur einfach "nix aushält" und "Menschen anstrengend findet". 😅

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Ja, es ist so. Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur in einem Chromosom. Auch Medis wirken häufig genug bei Männern und Frauen unterschiedlich. Und auch Au und AD(H)S stellen sich häufig unterschiedlich dar. Und bei AD(H)S gibt es dazu noch den Unterschied zwische juvenilem un adultem AD(H)S. Ob es die Unterscheidung auch bei Au gibt weiß  ich gerade nicht.

Zum Punkt "durch's Raster fallen": ich bin Baujahr '68. Da war "durch's Raster fallen" eher der Standard, es sei denn du warst so auf einem der beiden Spektren, dass du gesellschaftlich zu auffällig warst. 🤷‍♂️

Unabhängig von der Zusammensetzung XX oder XY.

Zu dem Punkt: "benennen können" hier habe ich mich unklar ausgedrückt. Sorry dafür.  Was ich damit meinte war "Wie muss mit mir umgegangen werden, wenn ..." bzw. "Was brauche ich, wenn ..." völlig unabhängig von BDSM. Das können zwar nicht alle, aber viele benennen. Man kann vielleicht nicht benennen woher das kommt oder was es auslöst aber eine "Bedienungsanleitung für den Fall das ..." kann für die möglichen "Exitstrategien" des "Aktiven" hilfreich sein.

(bearbeitet)

@Syu

Die (früher) gebräuchlichen Unterscheidung bei Au sind mir bekannt, trotzdem vielen Dank für die Aufstellung.

Bei AD(H)S ist die Unterscheidung zwischen juvenilem und adultem ob AD(H)S, vor allem, beim "H". Im Erwachsenenalter wird dies nämlich häufiger internalisiert. D.h.aus der körperlichen Hyperaktivität wird eine innere Unruhe. Deswegen wurde auch früher häufig angenommen, dass sich AD(H)S "auswächst".

Ob das auch bei AuS so ist, ist die Information, die mir fehlt.

Was ich weiß ist, dass sowohl bei AD(H)S als auch bei Au viele "Minderbetroffene" Coping-Strategien entwicken um in die Gesellschaft zu passen (Masking, Copying, verdecktes Stimming, etc.).

Diese Coping-Mechanismen können aber, mit zunehmenden Alter, auch schwieriger werden. Man hat halt einfach häufiger nicht mehr die Kraft sich duechgängig "gesellschaftlich akzeptabel" zu verhalten. 😅

Ich z.B. brauche dann einfach häufiger eine Kaffee-/Rauch-Pause von den Stressfaktoren. Ich habe dann gerade mal "Menschen 🙄" 😅

VG

rootcause 

bearbeitet von rootcause
  Vor 5 Stunden, schrieb rootcause:

@Syu

Die (früher) gebräuchlichen Unterscheidung bei Au sind mir bekannt, trotzdem vielen Dank für die Aufstellung.

Bei AD(H)S ist die Unterscheidung zwischen juvenilem und adultem ob AD(H)S, vor allem, beim "H". Im Erwachsenenalter wird dies nämlich häufiger internalisiert. D.h.aus der körperlichen Hyperaktivität wird eine innere Unruhe. Deswegen wurde auch früher häufig angenommen, dass sich AD(H)S "auswächst".

Ob das auch bei AuS so ist, ist die Information, die mir fehlt.

Was ich weiß ist, dass sowohl bei AD(H)S als auch bei Au viele "Minderbetroffene" Coping-Strategien entwicken um in die Gesellschaft zu passen (Masking, Copying, verdecktes Stimming, etc.).

Diese Coping-Mechanismen können aber, mit zunehmenden Alter, auch schwieriger werden. Man hat halt einfach häufiger nicht mehr die Kraft sich duechgängig "gesellschaftlich akzeptabel" zu verhalten. 😅

Ich z.B. brauche dann einfach häufiger eine Kaffee-/Rauch-Pause von den Stressfaktoren. Ich habe dann gerade mal "Menschen 🙄" 😅

VG

rootcause 

Ausklappen  

Bei Autismus ist es andersrum ?
Also da ging man lange von in der Kindheit verkorkst durch physische Faktoren ( die mär von den Kühlschrank Müttern 40/50 bis 70/80 Jahre ) nicht angeboren.
Kann man im Alter,/erwachsenen leben durch z.b Konditionierung "heilen".
Bei den leichten fällen wurde die Theorie bestätigt - sie passten sich an (s. U.a intrinsisch coping-strategien )
aber je tiefer im Spektrum desto weniger wirkten zum Teil mittel wie elekroshocks oder leider auch heute miracle water einläufe zur Heilung.
Zum überleben wird oft der soziale rückzug angetreten (teils vollständig,)
Deswegen hält sich das Vorurteile Autisten seien keine sozialenwesen oder haben ein minderes sozial Bedürfniss je stärker der Autismus
.....
Wichtige Anmerkung (Verallgemeinerungen)
weil mir das 2x schon untergekommen.
Niemand auch nicht die Eltern persönlich sind schuld am Autismus oder AD(H)S oder anderen neurodiversitäten.
Das ist zum größeren Teil Genetisch veranlagt und bedarf keiner "Heilung" oder sonst was außer Teilhabe und Person stärken

(bearbeitet)

Ich beziehe mich auf den Eingangspost und lese jetzt alle anderen Beiträge erstmal nach, wollte bisschen "unbeeinflusst" beantworten :)

Ich würde das generell als eine Möglichkeit im Neurodivergenten Bereich aufstellen und nicht nur auf Autismus / Hochsensibilität begrenzen - auch wenn die Auswirkungen, wie alles so ist, was das Ganze auslöst usw. von Person zu Person unterschiedlich ist. Durchaus gibt es Parallelen im Umgang in solchen Fällen oder Dinge helfen einigen Menschen und nicht nur einem.

Ich persönlich nenne Meltdown und Shutdown auch die Folgen eines Overloads. Denn sie zeigen bei mir nicht auf, dass ich jetzt "damit klar" komme, sondern das etwas richtig beschissen schief läuft. Und zwingen mich dazu, ggf. anders zu reagieren - das kann auch ins Negative kippen, bei Meltdown kann ich non verbal werden, was dauerhaftes Nachfragen alles eh noch verschlimmert oder alternativ wirklich einen Streit anzetteln, weil ich einfach "explodiere". Das was zu viel gerade ist, bricht aus mir heraus, vieles wird dann auch als Angriff / Gefahr für mich und meinen Körper wahrgenommen usw - weswegen ich dann angegriffen werde (Tier in die enge treiben und dauernd pieksen, das ist das Bild, was ich hierzu im Kopf habe). Also ja, das ist nicht zu kontrollieren, man kann nur lernen, es in einen Rahmen zu bringen, wo ich mich selbst und andere nicht verletzen kann. Das setzt allerdings auch voraus, dass meine Gegenüber entsprechend danach handeln und nicht aus Besserwisserei oder eigenen Bedürfnissen irgendwelchen Quatsch treiben - da entschuldige ich mich auch nicht, wenn ich entsprechend darauf reagiere. 

Beim Shutdown fährt mein Gehirn langsam herunter und mir sind Dinge dann einfach nicht mehr möglich. Bereitet mir sogar von Kopfschmerzen, alle Reize werden höher skaliert wahrgenommen (normal sprechende Menschen schreien plötzlich, der Geschmackssinn ist um ein vielfaches erhöht).  Shutdowns habe ich tatsächlich am häufigsten, die Auslöser sind mir auch meistens bekannt, angefangen von zu vielen Menschen, zu laut, zu falsches / grelles Licht (Nachtfahrten bsp. sind auch Auslöser), falsches Essen / falscher Geschmack usw. Einkaufen bringt immer einen kleinen Shutdown mit sich. Zu viel Verkehr ebenfalls. Auch positive Reize wie Fesseltreffen und Stunden mit wunderbaren Menschen verbringen, können solche Shutdowns bei mir auslösen. 

Das grundlegendste ist meiner Meinung nach: Vorbeugung. 

Heißt für mich speziell: Richtig darauf achten, dass ich Termine, Treffen, Events und Co. mit ausreichend Pausen und(!) mit ausreichend Alleinzeit plane. Pausen können nicht gleichzeitig als Alleinezeit fungieren. Ich muss auch darauf achten, dass ich einzelne Personen nicht zu viel um mich herum habe, da ich ansonsten in eine Übersättigung komme, die dann zu einer Überreizung führt und quasi dann das Ergebnis ein dauerhafter Shutdown wäre. Das erkläre ich meinen Menschen dann auch so, dass ich eben nur begrenzt Kapazitäten für eine Person habe, während bei der anderen Person vielleicht mehr geht. Hier haben vor allem neurotypische und sehr aktive / laute ADHSler leider das Nachsehen. 

Das behalte ich dann aber auch alles im Hinterkopf, plane hinterher genügend Pause ein, schaue, das nicht zu viele Termine in der Woche drin sind und bsp. auch längere Autofahrten nicht zu häufig dicht hintereinander passieren. 

Reize reduzieren oder mit "positiven" Reizen überdecken - Noise Cancelling Kopfhörer, Stimming Tools nutzen um Reize "verarbeiten" / abbauen zu können. Bei der Wahl von Duschbad, Cremes, Deos und Co darauf achten, dass es passt und nicht zu viel ist. Parfüms nutze ich gar nicht, stark riechendes Waschmittel auch nicht. Dimmbare Lichter in der eigenen Wohnung, teilweise mit Smart Home ausgestattet und Befehlen, die extra für Meltdown / Shutdowns aufgebaut wurden helfen ebenfalls. Ich achte auch darauf, dass Kleidung mich nicht überreizt - sprich Kleiderregeln oder gar Dresscodes sind daher in Sessions bei mir auch Tabu. Entsprechend sortiere ich auch Events aus, wenn es bedeuteten würde Kleidung tragen zu müssen, die mich tendenziell überreizt. Bewegt es sich innerhalb meiner Wohlfühlzone, dürfen Wünsche geäußert werden - aber auch das eher weniger. 
Ich schaue auch, dass ich ausreichend trinke und esse, da Überreizungen mit Hunger und Durst schneller vonstatten gehen und ich eh da schneller schlechtere Laune habe. 

Desweiteren informiere ich gerade mein Umfeld mit dem ich BDSM und/oder Shibari mache über Möglichkeiten, wie sie dabei vorgehen können. Und das halt unerwartete Sachen ohne vorherige Absprache auf Augenhöhe einfach so gar nicht gehen und das schnell hochschnellen lassen, vor allem dann, wenn mein "Nein, das machen wir jetzt nicht" auch noch diskutiert werden muss -> einer der schnellen Wege eines Meltdowns... Genauso wie sie wissen, dass ich ab einem gewissen Punkt kein Safeword mehr aussprechen kann und auf non verbale Dinge umstelle. Ebenfalls habe ich ein Kartenset mit entsprechenden vorgefertigten Texten etc. auf diese kann man bei non verbaler Phase zurückgreifen. 
Ebenso hab ich mich informiert, was so anderen Menschen hilft und fand für mich persönlich hilfreich, dass bei Shutdowns nur Ja oder Nein Fragen gestellt werden sollten, keine offenen. Bei Meltdowns soll man mich einfach am besten komplett in Ruhe lassen, ggf. sogar das Zimmer verlassen, außer ich fordere etwas anderes ein. Hier muss die Person leider auch ihre eigene Bedürfnisse zurückstellen, gerade im Meltdown kann ich eben nicht(!) mitteilen, was jetzt genau los ist (auch wenn das der Person ein dringendes Bedürfnis ist und sie unwohl fühlen lässt), wieso diese oder jenes oder gar irgendwelche Entscheidungen treffen. Vor allem nicht im Beziehungskontext. Das macht es alles nur noch schlimmer, weil der Druck steigt, ich noch mehr meine Gedanken "verliere" die ich eh nicht so greifen kann und die Sperre, die Sprechen verhindert nur noch mehr weh tut. Das kann sich dann immer weiter steigern. Und das müssen Menschen, die mit mir umgehen dann auch wissen und das aktiv wollen. Wer da zögert oder meint mir was vorsagen zu müssen, ist da draußen.
Sprich das Machtgefälle ist da dann absolut außer Kraft gesetzt. Abbruch / Pausen sind da dann auch immer angebracht. Mittlerweile achten die Menschen auch auf mögliche Signale, die nach außen hin ankommen, um mich auch darauf aufmerksam zu machen - da ich einfach innerlich nicht das mitbekomme, was ich nach außen hin dann vermittle. 

 

Shutdowns können sich bei mir "leider" auch einschleichen, da ich immer noch nicht so die leisen Signale kenne kam es jetzt diese Woche erst vor, dass ich beim Fesseln plötzlich merkte, wie alles "kippte" und ich dann auch ansagen musste: Wir müssen das zum Ende bringen.
Die Stimmen um uns herum (Fesseltraining in kleiner Gruppe) waren viel zu laut, die Emotionen außen herum ebenfalls einfach nur noch unangenehm, Licht tat weh, Kopfschmerzen usw. ich fühlte mich wie besoffen und war teilweise wohl auch "betrunken erheitert".
Wir haben im Nachgang dann auch festgestellt, dass ich hier genauer sagen muss, ob wir da noch spielerisch abfesseln können oder ob schnellstmöglichst Seile weg die bessere Variante ist. Außerdem stand auch die Überlegung im Raum, ob hier es nicht sogar ggf. das Risiko hochschnellt, da ich bsp. Schmerzreize gar nicht mehr so richtig wahrnehme wie sonst. In der Regel scheine ich da in eine Art Zustand zu gehen, wo einer Dissoziation durchaus ähnelt. Mir wurde auch berichtet, dass ich da durchaus wirklich auch "weg" bin und "Tagträume". Das nehme ich leider selbst nicht so wahr, da das wohl einer der ersten Anzeichen sein könnte. 
 

Zu Fesseltreffen (oder Events wo das geht) nehme ich mittlerweile auch noch zusätzlich Stimming Toys, Wohlfühlsnacks und ggf. meinen Supportfuchs mit. Auch versuche ich möglichst in ein Umfeld zu gehen, wo ich demaskieren kann - Maskieren kostet immens viel Energie und fördert bei mir auch Überreizungen in Massen. 

Achso Überreizung im BDSM oder Shibari Kontext -> kommt auch immer darauf an, wie überreizt ich da vorab schon rein gehe. Es passiert bisher eher selten, dass etwas im BDSM oder Shibari Kontext der alleinige Auslöser war. Wenn jemand halt meine Tabus / Grenzen angreift, dann führt das durchaus schon zu einer Überreizung - da mitunter Dinge da ausgeschlossen sind, die mich enorm wütend machen, tut man mir diese an (Kneifen bsp.). Aber ansonsten mag ich gerade sensorisch sehr gerne viel und heftig. Es hilft mir gerade im Seil mich selbst zu spüren und einfach mal zu fühlen. Und einfach zu sein. 
Wenn halt die falsche Musik läuft, die Nachbarn stören, die Baustelle nebenan zu laut ist und mit Kopfhörern auch nichts hilft -> lasse ich lieber die Session an sich. Ich erlebe BDSM hauptsächlich im SM Kontext, Shibari recht vielfältig. Mal schauen, ob irgendwann alleinige Auslöser in diesen beiden Bereichen entdeckt wurden - aktuell noch nicht. Aktuell sind Dinge von Außen die Schuldigen und es kippt dann halt einfach innerhalb der Session. 

bearbeitet von Seilfuchs
  vor 7 Stunden, schrieb Syu:

Ach konkret um beide zu schützen
hab ich für meinen letzen Partnerschaft mich selbst schon eine Liste gemacht soweit möglich ählich wie für Grenzen nur auf Handlungen und reize bezogen
Geht immer - geh unter den Voraussetzungen - geht sehr selten noch mehr Vorraussetzungen z.b höheres Risiko oder tieferer space nötig.

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Daran muss ich ehrlich gesagt noch arbeiten. Denn es kam schon vor, dass ein "geht immer" dann doch nicht ging. Aber ich bin dran das mit ihm zu erarbeiten.

@Seilfuchs Dank auch an dich. Ich erkenne da vieles wieder, das ich auch von mir kenne. Und danke auch für die vielen Strategien, die du genannt hast.

 

Ich bin gerade erst dabei für mich zu entdecken, wann ich überhaupt Maskiere. Und ich bin für mich erst am Entdecken, bei welchen Menschen ich es weglassen darf. 

 

Was ich persönlich für mich gerade schlimm finde: ich muss Menschen, die ich liebe und mit denen ich gern zusammen bin, trotzdem wegschieben, um selbst nicht einzugehen. Das ist als Mutter nur sehr begrenzt möglich und als Partnerin macht es mir ein furchtbar schlechtes Gewissen. 

Hinzu kommt die Angst, dass auch sein Verständnis irgendwann zuende ist.

 

Ja, das mit dem Hunger. Im Englischen gibt es das Wort Hangry, das sich aus hungrig und wütend zusammen setzt. Sehr passend und ebenfalls schwieriges Thema. Auch da hab ich einen Blick drauf. 

  vor 18 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich bin gerade erst dabei für mich zu entdecken, wann ich überhaupt Maskiere. Und ich bin für mich erst am Entdecken, bei welchen Menschen ich es weglassen darf.

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Das ist ein Prozess, der auch durchaus länger dauern kann - teilweise merkst du auch, wo du bewusst dann deine Maske einsetzt und die Kosten ggf. hierfür lieber in Kauf nimmst (aus meiner Sicht gibt es leider noch zu viele Ecken, wo es gesellschaftlich einfach nicht so funktioniert mit dem Demaskieren.)

 

 

  vor 19 Minuten, schrieb Teaspoon:

Was ich persönlich für mich gerade schlimm finde: ich muss Menschen, die ich liebe und mit denen ich gern zusammen bin, trotzdem wegschieben, um selbst nicht einzugehen. Das ist als Mutter nur sehr begrenzt möglich und als Partnerin macht es mir ein furchtbar schlechtes Gewissen. 

Hinzu kommt die Angst, dass auch sein Verständnis irgendwann zuende ist.

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Das kann ich teilweise ein wenig nachempfinden, es ist richtig schwierig und für mich auch einer der Gründe, warum ich jetzt mich mit Solo polyamor wohler fühle - da hab ich immer noch meine Wohnung und Co. 
Das soll dir nicht noch mehr Angst machen: In der Regel nehmen liebende Gegenüber doch viel mit und da kann es helfen, wenn man hier und da einfach das Gespräch sucht und sich erklärt. Bei eigenem Nachwuchs ist das ggf. schwieriger, aber bei deinem Partner kam mir spontan die Idee: Gibt es Zeiten, wo ein "nebeneinander" macht jeder sein Ding, aber für sich alleine, vielleicht immer noch funktioniert? Das ist dann kein zu dolles "wegschieben" für Zeit für sich selbst und oftmals ggf. Partnermenschen auch eine schöne Lösung :) 
Und ansonsten: Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber wenn ich diese nicht bekomme, kann das zu Schädigungen innerhalb der Beziehung führen, ich fühle mich eingeengt und ersticke daran. Und das erstickt auch Gefühle. Dieses 24/7 / die meiste Zeit aufeinander hocken ist für mich daher auch absolut Tabu, nicht nur für mich selbst, sondern auch für meine Menschen und vor allem für die Verbindungen zu ihnen. 

(bearbeitet)

@Seilfuchs wir wohnen nicht zusammen, sehen uns aktuell nur am Wochenende. Bisher hatten wir auch einen Abend in der Woche. Weil es gerade beruflich bei mir eng wurde, habe ich die Treffen unter der Woche letzte und diese Woche abgesagt. Wir haben uns also nur am Wochenende gesehen. Wie es langfristig weiter geht, werden wir sehen. 

bearbeitet von Teaspoon
  vor 3 Stunden, schrieb Teaspoon:

Was ich persönlich für mich gerade schlimm finde: ich muss Menschen, die ich liebe und mit denen ich gern zusammen bin, trotzdem wegschieben, um selbst nicht einzugehen.

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das kenn ich...  fühlt sich scheisse an...und ich kann nur hoffen, dass es die leutz verstehn

Im sicheren engeren Umfeld sind
Die meisten sind froh/verständnisvoll weniger gekränkt wenn man seine Grenzen wahr und kommuniert auch wenn sie im ersten Impuls enttäuscht sind ist es ihnen lieber als wenn sie "belogen" werden und oder jemand etwas aushalten/leidet/krank werden muss psychich.
Ich erkläre mich und leb damit der wierdo zu sein oder Dinge zu wollen aber nicht zu können - beschissen definitiv ( aber eigene resilienz stärken)
  • 3 Wochen später...

In einem anderen Threat kam gerade die These auf, dass Autisten kein BDSM betreiben sollten, da overloads,  shutdowns und meltdowns passieren können.

Wie sehen das andere? 

  vor 2 Minuten, schrieb Teaspoon:

In einem anderen Threat kam gerade die These auf, dass Autisten kein BDSM betreiben sollten, da overloads,  shutdowns und meltdowns passieren können.

Wie sehen das andere? 

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autisten sind meist sehr selbstreflektiert- also wieso sollte bei uns das risiko höher sein?

  vor einer Stunde, schrieb Teaspoon:

In einem anderen Threat kam gerade die These auf, dass Autisten kein BDSM betreiben sollten, da overloads,  shutdowns und meltdowns passieren können.

Wie sehen das andere? 

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Äh ... WHAT T F???

Ok, BDSM als bzw. mit einem Menschen auf dem Au-Spektrum kann herausfordernd sein. Aber warum sollten AUs BDSM nicht ausleben oder man mit diesen kein BDSM praktizieren? Reden hilft, Beobachten und Achtsam sein auch. Und nicht gleich von 0 auf 100 gehen.

Ich nenne das schlicht "einander kennen lernen".

I.ü kann BDSM mit neurotypischen Menschen genauso herausfordernd sein. Anders zwar aber auch die haben genügend "dunkle Ecken" in ihrem Wesen.

 

m2c

rootcause 

@rootcause Ich äußere mich mal öffentlich dazu, weil ich vermute, dass ich damit gemeint bin, der diese These aufgestellt haben soll. Für den Kontext zitiere ich mal den Teil aus dem anderen Thread, von dem ich denke, dass er dafür relevant ist. Und um den Vorwurf des selektiven Zitierens vorzubeugen: Man kann dazu gern den vollständigen Verlauf im Thema "Wenn eine Seele die andere berührt - oder doch alles nur Klischee?" lesen.

  Zitieren

Abstürze sollten im BDSM im Regelfall nichts verloren haben und nur die absolute Ausnahme sein, nur das Resultat menschlichen Versagens (wir alle machen Fehler) oder eines unvorhergesehenen Ereignisses. Wer im BDSM immer wieder oder ständig Abstürze erlebt, sollte ernsthaft über seine Grenzen, sich selbst und sein Handeln nachdenken und jemanden an der Seite haben, der ein potentiell destruktives Verhalten erkennt und am besten niemanden, der dies vielleicht sogar noch provoziert und damit fördert. Ich kann diese Relativierung, die hier teilweise in Bezug dessen stattfindet, überhaupt nicht teilen. Ich halte das für einen höchst fahrlässigen Umgang damit.

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Ich möchte da gar nicht viel dazu sagen, sondern überlasse es jedem selbst zu entscheiden, ob daraus implizit hervorgeht, Autisten dürften kein BDSM betreiben. Vielleicht sollte man die zitierte Passage dazu auch mal genauer lesen und als auf das Allgemeine bezogen verstehen und nicht beispielsweise als persönlichen Angriff auf Einzelne oder eine Gruppe werten. Autisten sind aus meiner Sicht jedenfalls nicht der Regelfall, wenn sich diese jetzt davon negativ angesprochen fühlen dann nur weil sie selbst der Ansicht sind, sie wären damit gemeint. Ich jedenfalls hatte das nie zur Absicht und kann nur betonen, dass dies nie der Fall war. Die von mir hervorgebrachten Beispiele des menschlichen Versagens und unvorhergesehenen Ereignisse erheben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn man mir daraus jetzt die genannte These ableiten möchte, bitte. Ich kann dem aber nur wiedersprechen. Ganz generell wäre es aber möglicherweise sinnvoll, im Dialog Rücksprache zu halten bevor man irgendwelche Thesen ableitet, weil man Dinge auch missverstehen kann.

Wie dem auch sei. Mit der Erfahrung aus dem anderen Thread und dass mir hier von bestimmten Menschen in dieser Art und Weise immer wieder Worte in den Mund gelegt werden, die ich so nie gesagt habe oder Dinge unterstellt werden, die ich so nie gemeint habe, werde ich in Zukunft nichts mehr beitragen. Wer ein bisschen zwischen den Zeilen lesen kann, für den dürfte mittlerweile ohnehin ersichtlich sein, dass die ständigen subtilen Anfeindungen mir und meiner Sklavin gegenüber nie sachlich begründet werden, sondern nach meinem Dafürhalten rein persönlicher Natur sind. Das ist zumindest mein Eindruck, aber auch hier muss jeder selbst schauen, wie er das sieht.

Wenn wider erwarten nicht ich gemeint und obig zitierte Passage nicht die Ursache sein sollte, würde ich bitten, zum Nachlesen konkret auf den Beitrag zu verweisen der die These aufstellt, Autisten dürften kein BDSM betreiben, weil mich dies ebenso interessiert und ich das nicht in Ordnung finde. Ich wage aber mal die Vermutung zu äußern, dass in dieser Hinsicht nicht viel kommen wird.

Damit ist das Thema, und auch das Forum, bis auf Weiteres für mich erledigt.

(bearbeitet)
  vor 5 Minuten, schrieb jackXjacqueline:

@rootcause Ich äußere mich mal öffentlich dazu, weil ich vermute, dass ich damit gemeint bin, der diese These aufgestellt haben soll. 

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Nein, das war deine reizende Partnerin, die diese These recht explizit aufgestellt hat. Und ich freue mich, dies nun hier am richtigen Ort zu diskutieren, statt @Ropamin 's Threat zu schreddern.

bearbeitet von Teaspoon
  vor 5 Minuten, schrieb Teaspoon:

Nein, das war deine reizende Partnerin, die diese These recht explizit aufgestellt hat. Und ich freue mich, dies nun hier am richtigen Ort zu diskutieren, statt @Ropamin 's Threat zu schreddern.

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Dann zeige mir bitte den Beitrag, aus dem das explizit hervorgeht.

Der Threat wurde bereits genannt und das kann jeder dort gern einmal nachlesen.

 

Davon unberührt steht die Frage aber nun hier im Raum: sollte man auf BDSM verzichten, wenn man overloads, shutdowns oder meltdowns dabei erlebt oder erleben könnte.

  vor 1 Minute, schrieb Teaspoon:

Der Threat wurde bereits genannt und das kann jeder dort gern einmal nachlesen..

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Das ist für mich zu vage. Wie sollen wir darüber diskutieren, wenn du nicht bereit bist, den Beitrag oder die Aussage meiner Sklavin zu benennen, auf die du dich beziehst und aus der du diese These ableitest? Verstehe ich nicht. Wir könnten das ganze vielleicht relativ schnell und einfach aufklären, aber daran scheint offenbar kein Interesse zu bestehen. Daher nochmal die bitte, weil ich in dem besagten Thread keine Aussage finde, in dem @Jacqueline89 recht explizit (deine Worte) die von dir unterstellte These aufgestellt haben soll.

Ich denke, da kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, indem der ganze Threat gelesen wird, statt nur einzelne Passagen, die ich jetzt vielleicht herauspicken würde. Das ganze Bild sozusagen, inklusive deiner Relativierungsversuche.

 

Und dann würde ich wirklich darüber diskutieren wollen, ob BDSM, in dem overloads, shutdowns und meltdowns vorkommen können, weil das in allen Lebenslagen auch auftreten kann, "destruktiv" und "toxisch" ist und besser zu unterbleiben hat. Und dann hätte ich gern Argumente, warum oder warum nicht. 

  vor 5 Minuten, schrieb Teaspoon:

Und dann würde ich wirklich darüber diskutieren wollen, ob BDSM, in dem overloads, shutdowns und meltdowns vorkommen können, weil das in allen Lebenslagen auch auftreten kann, "destruktiv" und "toxisch" ist und besser zu unterbleiben hat.

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dann dürfte niemand RACK leben..  bewusstes risiko eben, muss man wissen

warum? also warum pro des ganzen-

weil manche von uns eben so gepolt sind?  hmm, bissel einfach, i know

weil- menschen daran wachsen können...sich selbst besser kennenlernen können..

 

 

  vor 30 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich denke, da kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, indem der ganze Threat gelesen wird, statt nur einzelne Passagen, die ich jetzt vielleicht herauspicken würde. Das ganze Bild sozusagen, inklusive deiner Relativierungsversuche.

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Wenn du mir solche Aussagen unterstellst, solltest du auch bereit sein, Beweise zu liefern. Ansonsten sind das nur haltlose Unterstellungen um die auch ich dich bitten möchte zu unterlassen.

Ich habe niemals so etwas geschrieben und auch nicht so gemeint. Ich finde es nur wichtig, selbst auch mal seinen eigenen Umgang mit BDSM zu überdenken. Bei gewissen Erkrankungen muss man eben vorsichtiger sein. Und ich bleibe bei meiner Aussage, dass Abstürze, shutdowns und meltdowns im BDSM nicht dazu gehören sollten bzw. man versuchen sollte diese zu so gut es geht zu vermeiden. Aber ich habe nicht die Absicht irgendwen vorzuschreiben ob und wie er BDSM auszuleben hat. Es war nur ein Denkanstoß. Aber scheinbar ist das hier nicht erwünscht.

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