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Öffentliche Demütigung - Public Disgrace


ja****

Empfohlener Beitrag

  vor 3 Stunden, schrieb Igel:

Jetzt wieder zu meinem Eingangsgedanken: natürlich lässt sich das eine oder das andere (mit ganz viel Aufwand) nachmachen, aber manches auch nicht so einfach. Ich denke, dass @jackXjacqueline, @Jacqueline89und Anhang das eine oder andere in ihr Leben übernehmen können (und auch übernehmen werden), aber eben nur einen Teil. Es sei denn, ihr werdet kink- oder Insex-Profis und könntet Euch voll und ganz dieser Materie hingeben (und dann zB. eine „Öffentlichkeit“ absichern und kontrollieren). Da ist die Grenze ja fließend mit dem, was geht und dem, was nicht geht. Keine Ahnung, was Ihr (@ & @, s.o.) da jetzt auf die Beine stellt, aber seid vorsichtig und lasst Euch nicht erwischen, denn ich weiß nicht, ob man im Knast auf FET online gehen darf!

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Die beispielhafte Szene aus meinem Eingangspost spielt in Deutschland, vor dem Brandenburger Tor, und wurde nach meiner Einschätzung nur mit minimalem Aufwand und Absicherung gedreht. Woran ich das festmache? Die vielen Einstellungen aus der Totale und Schwenks ins Publikum legen nahe, dass hier ganz simpel mit Handkamera, vermutlich nicht mal mit Schwebestativ, gearbeitet wurde. Künstliche Beleuchtung findet keine statt, dafür ist allein die Entfernung zu den Protagonisten meist zu groß. Die ist hier aber auch nicht nötig, da es mitten am Tag und bewölkt ist und man damit automatisch eine weitestgehend homogene Ausleuchtung hat. Vor allem bei dem hellen Untergrund, der genügend Licht reflektiert. Da der Hauptdarsteller einen Knopf im Ohr trägt, nehme ich an, es gibt ein kleines Team im Hintergrund, dass die Lage im Blick hält (ob Kinder oder Ordnungskräfte auszumachen sind) und ihn informiert, sollte etwas nicht passen und gleichzeitig jemand bereitsteht, der sie im Zweifelsfall schnell bedecken und die Situation entschärfen kann. Dann gilt es sicherlich auch, Übergriffigkeit auf die Protagonisten selbst zu verhindern, was an einem so belebten Ort mit Kameras im Spiel zwar realtiv unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen ist. Ein gewisser Aufwand, aber unterm Strich ist und bleibt es eine realtiv unkontrollierte Situation in der Öffentlichkeit.

Warum schreibe ich das alles? Um zu verdeutlichen, dass wenn ich jemals so etwas in Betracht ziehe, mir vorher viele Gedanken um eine Umsetzung mache um am Ende zu einer Lösung zu gelangen, die ich unter ethisch-moralischen Aspekten (die kommen in der Realität ins Spiel) für zumutbar erachte - für alle Beteiligten. Das ist auch das Mindeste, was ich von jemandem erwarte, der solche Ideen umzusetzen gedenkt. Sich aller Aspekte bewusst zu sein. Es geht nicht darum, mal eben etwas, was man gesehen hat, 1:1 zu übernehmen oder nachzuspielen und sich dann zu wundern, warum man ohne Schlittschuhe auf dem Eis ausrutscht. Es geht aber auch um Authentizität, und möchte man hier einen gewissen Grad erreichen, muss man zwangsläufig gewisse Risken eingehen, ohne gänzlich verantwortungslos zu handeln.

Bzgl. der rechtlichen Situation habe ich ja bereits im vorherigen Beitrag eine Anmerkung gemacht. In einem der Videos findet öffentliche Penetration statt, hier wurde sicherlich eine kontrollierte Umgebung geschaffen, da dies eindeutig eine strafbare Handlung ist. Die öffentliche Vorführung vor dem Brandenburger Tor wohl eher nicht. Man nimmt hier in meinen Augen bewusst eine Ordnungswidrigkeit in Kauf. Nur muss die auch erst jemand anzeigen. Die meisten Menschen werden ob der präsenten Kameras sofort an eine künstlerische Aktion denken, vielleicht darüber schockiert sein, aber in ihrer Verblüffung nicht sofort die Ordnungsbehörde oder Polizei alarmieren. Dafür ist die Sache zu schnell auch wieder vorüber und vergessen.

Damit ist das Thema für mich auch erledigt. Auch, weil ich merke, dass das hier wieder an einen Punkt gelangt, an dem es durch gewisse Äußerungen wieder mir gegenüber persönlich zu werden droht und dann (wieder mal) nicht mehr um die Sache geht. Danke für eure Beiträge. Wer gewisse Punkte noch sachlich diskutiert haben möchte, kann mir gerne eine Privatnachricht schreiben, allerdings mit der Vorwarnung, dass es zeitlich derzeit mit einer Antwort etwas dauern kann.

  vor 7 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

Die beispielhafte Szene aus meinem Eingangspost spielt in Deutschland, vor dem Brandenburger Tor, ...

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Ja, stimmt, der Hinweis auf die kink-Filme kam erst an anderer Stelle.

  vor 7 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

Da der Hauptdarsteller einen Knopf im Ohr trägt, ... ein kleines Team im Hintergrund, dass die Lage im Blick hält (ob Kinder oder Ordnungskräfte auszumachen sind)

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Von solchen Gedanken hattest Du zunächst nicht geschrieben und das war dem einen oder der anderen suspekt und hat entsprechend reagiert. Aber jetzt erwähnst Du dies und da wirken Deine Ideen doch ein ganzes Stück anders.

Gestern Abend, als ich meine längere Erklärung (s.o.) geschrieben habe, hab ich mir schon gedacht, dass Du / dass Ihr die eine oder andere Überlegung aus diesem Thread hier mit einbeziehen werdet, also eigentlich genau das, was Du hier beschrieben hast:

  vor 7 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

... wenn ich jemals so etwas in Betracht ziehe, mir vorher viele Gedanken um eine Umsetzung mache, um am Ende zu einer Lösung zu gelangen, die ich unter ethisch-moralischen Aspekten (die kommen in der Realität ins Spiel) für zumutbar erachte - für alle Beteiligten. Das ist auch das Mindeste, was ich von jemandem erwarte, der solche Ideen umzusetzen gedenkt. Sich aller Aspekte bewusst zu sein.

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  vor 7 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

Damit ist das Thema für mich auch erledigt.

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Ja, aber danke fürs Teilen, hat zumindest mir auf jeden Fall so manchen Gedanken näher gebracht, den ich vorher nicht hatte.

👋

Public Disgarce kann vieles beinhalten. Es muss ja nicht unbedingt etwas verrücktes sein. In den Beiträgen (Videos) landen die Subs ja dann immer in einer Bar wo es dann bis zum Letzten kommt. Irgendwie langweilig.

Für Sub kann es ja schon demütigend sein, wenn er mit einem Nasenring und verschliessbaren Handmanschetten aus Edelstahl mit Dom im Restaurant zum Nachtessen gehen darf (muss).

In unserem Bekanntenkreis gibt es eine Sub, die jeweils vor Scham fast stirbt, wenn sie ihr Dom in einem schwarzen Lackkleid, Lackstiefeln kniehoch, Halsband und Handmanschetten zum Italiener mitnimmt. Wir gingen einmal zu viert zum Essen. Ich glaube, die Gesichtsfarbe von der erwähnten Sub hat nie von rot auf normal gewechselt. 

 

 

 

 

Körperverletzung  kann (!) ein relatives Antragsdelikt sein,  wenn ich das korrekt verstehe.

 

Wenn also Nacktheit eine Ordnungswidrigkeit ist, und die gespankte/  'körperverletzte' Person keine Anzeige erstattet, was haben wir dann?

 

Also wo bewegen wir uns rechtlich?

(Eigene Moral mal vollkommen außen vor)

  Am 11.3.2025 at 08:31, schrieb Jacqueline89:

 

 

Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass obwohl mein Herr darum gebeten hatte, die moralische und rechtliche Bewertung außen vor zu lassen, es hier nur darum geht und nicht um die Vorliebe selbst. Mich würde interessieren, könntet ihr euch draußen vor anderen nackt präsentieren und wenn ja was würde das mit euch machen? Wäre es erniedrigend, würdet ihr euch schämen? Würde es euch sogar erregen? Oder geht das gar nicht für euch?

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@Jacqueline89 bin extrem dankbar, wie du deinen Standpunkt als Frau vertrittst! Offensichtlich sind wir gesellschaftlich noch nicht soweit und es scheint auch hier in den Kommentaren mehr Bedenken als Zuspruch zu geben. Von mir ein klares PRO für public disgrace als einer der höchsten und schönsten Formen des BDSM. Was meist unerwähnt bleibt, natürlich geht es um viel mehr als die Nacktheit der Submissive. Und dann gab es hier noch Hinweise auf FKK in verschiedenster Form, sowie als Platz für solche Praktiken. Das geht leider in die falsche Richtung. Vor mehr als hundert Jahren war es eine quasi Revolution die Freie Körper Kultur (FKK). Eine Freie KInk Revolution scheint, zumindest in Deutschland nicht in Sicht. FKR klingt nicht mal schlecht dafür, finde ich. Für zum Beispiel wirkliche Tabubrüche, möglichst rechtskonform natürlich.  ;)

LG

O.

  Am 15.3.2025 at 15:20, schrieb Skinscan:

Körperverletzung  kann (!) ein relatives Antragsdelikt sein,  wenn ich das korrekt verstehe.

Wenn also Nacktheit eine Ordnungswidrigkeit ist, und die gespankte/  'körperverletzte' Person keine Anzeige erstattet, was haben wir dann?

Also wo bewegen wir uns rechtlich?

(Eigene Moral mal vollkommen außen vor)

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Warum erinnert mich sowas an GESTAPO und Nachbarn bespitzeln?

  vor 50 Minuten, schrieb Dom_76:

Von mir ein klares PRO für public disgrace als einer der höchsten und schönsten Formen des BDSM

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Da kann ich nur voll zustimmen. Öffentlich gedeütigt zu werden lässt in mir Gefühle aufkommen, die keine andere Form des BDSM erzeugen kann.

  vor 49 Minuten, schrieb sanja_tv:

Da kann ich nur voll zustimmen. Öffentlich gedeütigt zu werden lässt in mir Gefühle aufkommen, die keine andere Form des BDSM erzeugen kann.

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Könntest du uns mitteilen, wie denn eine öffentliche Demütigung bei dir vor sich geht? Wäre sicher sehr interessant. 

  vor 1 Stunde, schrieb sub121954:

Könntest du uns mitteilen, wie denn eine öffentliche Demütigung bei dir vor sich geht? Wäre sicher sehr interessant. 

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Also an zwei Situationen kann ich mich noch erinnern, als wären Sie gestern gewesen:

Ein Herr hat mal von mir verlangt, dass ich im Dienstmädchenkleid am Sonntag Nachmittag an der Tankstelle Zigaretten für ihn hole.
Als ich protestiert habe hat er mich einfach mit einem Geldschein in der Hand vor die Tür gesetzt und grinsend gesagt wenn ich mit Zigaretten wieder zurück bin, darf ich wieder herein.
Ich habe erst mal geheult und überlegt, wie ich an andere Klamotten kommen könnte. Allerdings hate ich weder hinreichend Geld dabei noch einen Autoschlüssel.
Da mir klar war, dass der Herr sich nicht erweichen lassen würde, blieb mir nicht anderes übrig als loszulaufen, ca 1 km bis zur Tankstelle und zurück. Im Dienstmädchen-Outfit fällt man da fast gar nicht auf, wie du dir sicher vorstellen kannst ;-)
Zum Glück war nicht zuuuu viel Betrieb da, und ich musste nicht so lange anstehen. Aber mein hochroter Kopf hat grantiert kilometerweit geleuchtet.

 

Bei einem anderen Erlebnis hat mich ein Herr mal mit in ein Pornokino genommen. Ich war entsprechend angezogen mit sehr kurzem Rock, Spitzenhöschen und Netzstrümpfen.
Dort gab es einen Vorraum mit einer Bar, an der mehrere Männer saßen und Bier tranken.
An der Bar standen so Barhocker mit unten einem Ring aus Metallrohr, auf dem man die Füße abstellen konnte.
Dort hat mich der Herr mit Handschellen festgemacht, so dass ich da hocken musste. Bei dem kurzen Rock hatte man sicher einen guten Ausblick auf meinen Hintern.
Er hat mit den anderen Männern in aller Ruhe Bier getrunken und sie haben ihre Sprüche über mich gemacht. Wie die ungefähr ausgefallen sind, kannst du dir ja vorstellen.
Nach eine reichlichen halben Stude hat der Herr gesagt: So, jetzt werde ích es der Schlampe mal ordentlich besorgen. Die Kerle haben natürlich gekrölt.

(bearbeitet)
  Am 15.3.2025 at 15:20, schrieb Skinscan:

Körperverletzung  kann (!) ein relatives Antragsdelikt sein,  wenn ich das korrekt verstehe.

Wenn also Nacktheit eine Ordnungswidrigkeit ist, und die gespankte/  'körperverletzte' Person keine Anzeige erstattet, was haben wir dann?

Also wo bewegen wir uns rechtlich?

(Eigene Moral mal vollkommen außen vor)

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Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Für die Nacktheit allein obliegt es der Ordnungsbehörde, ob ein Bußgeldverfahren eingeleitet wird oder ob man es bei einer Ermahnung belässt. Was die Körperverletzung angeht: da wir uns hier in der Öffentlichkeit bewegen, liegt es sicherlich auch im Ermessen von Polizei und Staatsanwaltschaft darüber zu entscheiden, ob hier ein besonderes öffentliches Interesse gegeben ist um ein Strafverfahren auch ohne Strafantrag seitens des Betroffenen einzuleiten. Rein intuitiv würde ich jetzt nicht davon ausgehen, dass z.B. ein kleiner Klaps auf dem Po oder ein leichter Schlag mit einem Rohrstock, bei dem nicht die geringste Spur entsteht, ausreicht um diesbezüglich ein Verfahren einzuleiten. Das kommt aber auch auf die Umstände an: wo passiert es, sind Minderjährige Zeuge geworden, haben sich Passanten vermehrt bei der Polizei gemeldet etc. Rein aus dem Wortlaut des § 223 Abs. 1 "Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt..." lässt sich nach meiner Auffassung hier nicht sofort eine Körperverletzung ableiten, deren Verfolgung auch im öffentlichen Interesse steht, da "körperlich mißhandelt" und "an der Gesundheit schädigt" zumindest aus meiner Sicht mehr erfordert als die beiden oben genannten Beispiele. Ansonsten müsste man jeden freundschaftlichen Klapser auf den Po in der Öffentlichkeit, auch jede Mutter, die ihr Kind damit sachte maßregelt (Moral außen vor), verfolgen und verurteilen.

Abgesehen davon würde ich selbst davon Abstand nehmen, Spanking in der Öffentlichkeit unter den Augen anderer zu praktizieren. Allein aus dem Grund, weil Dritte dies als Gewalt missinterpretieren könnten, weil sie den Kontext nicht kennen oder dieser nicht ersichtlich ist. Bloße Nacktheit halte ich in engen Grenzen für vertretbar, auch wenn sich manche davon gestört fühlen können.

Rechtlich gesehen finde ich den § 183a Erregung öffentlichen Ärgernisses auch relevanter als die Körperverletzung. Hier kann einem auf öffentlichen Plätzen ganz klar Absicht und Wille unterstellt werden und das überschreitet auch für mich ganz klar die Grenze des Durchführbaren. Sexuelle Handlungen haben für mich allerdings auch nicht wirklich etwas mit Public Disgrace zu tun.

bearbeitet von jackXjacqueline

Als Autor des Threads auch noch die Bitte, provokante aber rhetorische Fragen einfach als solche stehenzulassen und dem Drang zu widerstehen, diese unsachlich und mit der Absicht eines persönlichen Angriffs, z.B. Unterstellungen, zu kommentieren. Danke.

(bearbeitet)

@Dom_76 und @sanja_tv: Danke auch für eure Meinung und Einblicke. Die Begebenheit mit der Tankstelle finde ich interessant. Da es ja nicht verboten ist, sich in einem Dienstmädchenoutfit in der Öffentlichkeit zu bewegen, ist das aus meiner Sicht auch völlig unproblematisch.

bearbeitet von jackXjacqueline
  vor 17 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

@Dom_76 und @sanja_tv: Danke auch für eure Meinung und Einblicke. Die Begebenheit mit der Tankstelle finde ich interessant. Da es ja nicht verboten ist, sich in einem Dienstmädchenoutfit in der Öffentlichkeit zu bewegen, ist das aus meiner Sicht auch völlig unproblematisch.

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Nun, für die Trägerin  war es halt trotzdem nicht unproblematisch und ich finde die Reaktion mit dem hochroten Kopf sagt alles. Eine Reaktion die man nicht beeinflussen kann.

Für mich ist BDSM in devoter Rolle eine Möglichkeit im privaten Raum Schwäche/Verletzlichkeit zuzulassen und dabei von einer Frau, die ich gern habe, dennoch akzeptiert zu werden. Es ist eine Art Kurzurlaub vom Alltagsdruck. In dominanter Rolle möchte ich eine Partnerin glücklich machen. Die gingen halt immer hart auf bestimmte Praktiken ab.

Was ich von öffentlichen Demütigungen halte? Nichts. Als Unbeteiligter finde ich es abstoßend in anderer Leute Spiele reingezogen zu werden. Als devoter Part wäre es das Gegenteil von dem, was mit BDSM gibt. Sollte wohl auf meine Grenzen/Tabuliste, wenn ich so nachdenke. Bei anderen mache ich das auch nicht.

(bearbeitet)
  vor 7 Stunden, schrieb sub121954:

Nun, für die Trägerin  war es halt trotzdem nicht unproblematisch und ich finde die Reaktion mit dem hochroten Kopf sagt alles. Eine Reaktion die man nicht beeinflussen kann.

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Das ist klar. Unproblematisch meinte ich hier auch nur auf die Rechtslage bezogen, nicht dass es unproblematisch für die Trägerin ist. Und vielleicht auch nicht für die, die damit konfrontiert werden, aber in dem Fall kann man damit leben, denke ich. Das Beispiel mit der Tankstelle zeigt schön, wie Public Disgrace auf eine Weise betrieben werden kann, die andere nicht übermäßig zu stören vermag.

  vor 6 Stunden, schrieb Krateros:

Als Unbeteiligter finde ich es abstoßend in anderer Leute Spiele reingezogen zu werden.

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Das ist halt die große Frage: Wird man denn wirklich reingezogen? Man wird damit konfrontiert, bekommt es zu Gesicht, aber ich denke nicht, dass diejenigen, die es mit Bedacht betreiben die Absicht haben, andere direkt in ihr Spiel zu involvieren. So gesehen hat man immer auch die Möglichkeit, sich dessen zu entziehen, indem man es ignoriert und weitergeht, so, wie es die Menschen im Alltag bewusst oder unbewusst bereits mit vielen Dingen ähnlich handhaben (z.B. Schlägereien, Obdachlosigkeit, Verwahrlosung, nur um mal drei Beispiele zu nennen). Im Gegensatz zu den Inhalten provokanter Videos käme ich persönlich auch nie auf die Idee, direkt auf Dritte zuzugehen.

Mein Fazit: Man wird im Alltag in der Öffentlichkeit nie vor allem sicher sein, was potentiell abstoßend sein könnte. Von daher stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen: sind wir bereit, über manche Dinge, die jetzt nicht direkt Leib und Leben oder das friedliche Zusammenleben bedrohen, einfach hinwegsehen zu können, diese zu ignorieren und sein zu lassen, oder möchten wir eine Empörungskultur pflegen? Mir ist bewusst, dass der Grat hier sehr schmal ist, dennoch habe ich den Eindruck, auch geschuldet meiner Lebenserfahrung, dass die Menschen in ihrer Empörung schon immer äußerst selektiv waren: alles, was mit Public Disgrace zu tun hat, scheint direkt für Aufschreie zu sorgen, während ein Obdachloser am Straßenrand oder ein aufdringlicher, meist organisierter und gezwungener Bettler wohl eher kalt lässt. Da ist die Frage: warum haben wir mit dem einen ein Problem, mit dem anderen aber scheinbar nicht?

bearbeitet von jackXjacqueline

Ich werde im Alltag täglich mit Dingen konfrontiert die ich weder sehen, hören, noch riechen will. Rauchende Menschen, die auch an Plätzen rauchen, die verboten sind. Menschen die in der Öffentlichkeit Alkohol trinken und auch betrunken sind, teilweise auch aggressiv werden. Schlägereien, allgemein aggressive Menschen. Der Schweißgeruch im Sommer in der Bahn oder zu viel Parfüm, als hätte derjenige darin gebadet. Laute schreckliche Musik im Park, in der Bahn, beim Arzt, weil man meint die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen zu wollen. Man könnte ja Kopfhörer aufsetzen...

Ich könnte die Liste noch ewig fortsetzen. Was mache ich mit solchen Situationen? Ich ignoriere es. In der Bahn oder in geschlossenen Räumen ist das leider nicht möglich. Kinder könnten von solchen Situationen wie aggressive Menschen eher verstört werden, aber das scheint ja nicht so schlimm zu sein. Ein nackter Mensch hingegen schon. Daher sind auch Filme mit hoher Gewaltbereitschaft FSK12 oder FSK16 und sexuelle Filme meistens FSK18. Obwohl doch eigentlich Sexualität normal sein sollte, Gewalt hingegen aber nicht...

Das ist aber ein anderes Thema...

(bearbeitet)

Ich kann verstehen, dass auch bdsm in der Öffentlichkeit einen Reiz darstellt (bei uns sollte es niemand mitbekommen). 

Ein Vergnügen allerdings mit Schlägereien und Obdachlosigkeit zu vergleichen, finde ich nicht zielführend. Das sind leider Missstände. Bei Gewalt gegenüber Frauen habe ich durchaus schon eingegriffen (auch wenn das nicht ganz ungefährlich ist), bei sich prügelnden Männern nun  nicht immer unbedingt (käme drauf an). Auch bei Obdachlosen, einer fiel mal aus dem Rollstuhl und lag dann da, rufe ich Hilfe. Gut, wenn sie dort "liegen" erkennt man das Befinden nicht immer. Man kann aber auch indirekt helfen und zum Beispiel Schlafsäcke spenden. Polizeistationen und andere Institutionen, DRK usw. nehmen die entgegen. Es gibt Aktionen, an denen man sich beteiligen kann.

Man kann immer jeder wegsehen. Das ist vollkommen richtig. Etwas erstmal gesehen, ist aber gesehen. Wobei ich euch recht geben würde, von einem Plug mit Pfedeschweif kommt vermutlich niemand um. Für mich sind "Machtgefälle" am heikelsten, die falsch interpretiert werden und triggern können. Aber auch als Pferdchen oder extrem freizügig fänden wir das eher auf Paraden ok. Wobei wir das nicht machen, aber was das Sehen betrifft. In der "normalen" Öffentlichkeit ziehen wir schon recht enge Grenzen. Es ist sicher immer sehr kontrovers, was da "zu viel des Guten" wäre. Bei einer Parade weiß man eben um diese und kann da zuschauen. Einen Peniskäfig in der Sauna müssten wir nun nicht sehen oder Schamlippen in der U-Bahn. Da sind gewisse Bereiche doch rein öffentlich und wir möchten anderen nichts Sexuelles aufdrängen. 

Gegen Gewalt tue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten aktiv was, wenn ich das mitbekomme (oder passiv). Ich spreche Leute an, wenn es mir möglich ist. Allen voran Elten, die ihre Kinder schlagen. Für mich ist Gewalt keinesfalls normal und inakzeptabel. 

bearbeitet von Bratty_Lo
  vor 12 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Ein Vergnügen allerdings mit Schlägereien und Obdachlosigkeit zu vergleichen, finde ich nicht zielführend. Das sind leider Missstände. Bei Gewalt gegenüber Frauen habe ich durchaus schon eingegriffen (auch wenn das nicht ganz ungefährlich ist), bei sich prügelnden Männern nun  nicht immer unbedingt (käme drauf an).

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Mein Herr wollte wohl auf was anderes hinaus. Ich selbst beobachte wie Menschen die Obdachlosen auf den Straßen einfach ignorieren. Sie gehen daran vorbei ohne denen eines Blickes zu würdigen. Diese Menschen werden einfach ignoriert. Und dieses Verhalten sehe ich bei sehr vielen Menschen. Auch wie bei anderen Missständen einfach weg geschaut wird. Also scheint es ja zu funktionieren... Das wegschauen und ignorieren. Du @Bratty_Lo magst anders reagieren, aber es gibt genug Menschen, die verhalten sich anders. Und ja das ist meine Erfahrung in all den Jahren.

  vor 2 Minuten, schrieb Jacqueline89:

Sie gehen daran vorbei ohne denen eines Blickes zu würdigen. Diese Menschen werden einfach ignoriert.

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Ich finde das auch nicht gut @Jacqueline89. Dabei gibt es sicher welche, die in einer Arroganz und Überheblichkeit daran vorbei gehen. Andere "können" vielleicht nicht hinschauen, wie es nun einem Obdachlosen geht, da sie selbst die emotionale Kapazität gar nicht haben. Und laufen ihres Weges...

Daher hinkt es im Umkehrschluss zu sagen: "Da schaut ihr weg, dann braucht anderes euch auch nicht zu tangieren". 

  vor 5 Minuten, schrieb Jacqueline89:

Und ja das ist meine Erfahrung in all den Jahren.

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Tja, die Welt ist... "bescheiden".

Ich bin dennoch Optimistin...🥲

(bearbeitet)
  vor 2 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Daher hinkt es im Umkehrschluss zu sagen: "Da schaut ihr weg, dann braucht anderes euch auch nicht zu tangieren". 

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Vorab: Diese Aussage könnte man unter philosophischen Aspekten durchaus mal diskutieren, das sprengt hier aber den Rahmen und führt zu weit.

An dieser Stelle ist es aber erstmal nur dein Umkehrschluss. Ich wollte vielmehr die allgemeine Frage aufwerfen: Warum haben wir mit dem einen scheinbar ein so großes Problem, mit dem anderen aber nicht? Und entspringt dessen nicht eine gewisse Doppelmoral? Dabei ging es nicht darum, das eine mit dem anderen zu vergleichen oder alles gegeneinander aufzuwiegen, sondern die Parallelen zu sehen. Und ob das eine Elend, das andere Vergnügen ist, sollte unter diesem Gesichtspunkt keine Rolle spielen. Allen Beispielen gemein ist, und darauf kommt es an, dass es potentiell ungewollte Konfrontationen in der Öffentlichkeit sind.

Ich sehe das so, um bei den Beispielen zu bleiben, dass die Mehrheit an Obdachlosigkeit und Verelendung schlicht gewöhnt ist und sie deshalb nicht mehr wahr- und hinnimmt. Kommt jetzt, als plakatives Beispiel, eine nackte Frau, ist das ungewöhnlich, erregt unsere Aufmerksamkeit und führt basierend auf unserer sittlichen Prägung sofort zu Empörung. Die Frage ist nur: wie aufrichtig und ernsthaft ist diese Empörung, wenn die Gesellschaft mehrheitlich in den Belangen, die gleichermaßen empörend sind, so abgestumpft ist? Und wäre sie es noch, wenn sie an nackte Frauen gewöhnt wäre?

Ich möchte das Thema für mich aber eigentlich langsam abschließen, auch weil ich merke, dass ich immer aus einem sehr philosophischen Standpunkt heraus argumentiere, mit der Absicht, das Ganze in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, der für andere aber nicht nachvollziehbar scheint. Kurzum: wir reden sehr oft aneinander vorbei, denke ich.

bearbeitet von jackXjacqueline
(bearbeitet)
  vor 18 Minuten, schrieb jackXjacqueline:

weil ich merke, dass ich immer aus einem sehr philosophischen Standpunkt heraus argumentiere, mit der Absicht, das Ganze in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, der für andere aber nicht nachvollziehbar scheint.

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Der Zusammenhang ist nachvollziehbar @jackXjacqueline für mich nur nicht sinnvoll, den für sich so stehen zu lassen.

Natürlich ist unabhängig davon, dass das eine Vergnügen ist und ein anderer aus Not da liegen muss und fernab der Gründe warum Menschen gegenüber gewissen Missständen abstumpfen, eine nackte Frau im Vergleich nicht sonderlich "schlimm". 

Ändert aber für mich nichts daran, auch gesellschaftliche Normen und Werte, sowie Gesetze anderen gegenüber zu beachten. Sprich die rein philosophische Betrachtung ist als solche für mich nicht argumetationsfähig und würde eine nackte Frau legitimieren, weil da auch Obdachlose liegen, die manche nicht beachten. Und denjenigen, die in der Nacktheit Probleme sehen perse eine "Doppelmoral" zu unterstellen. 

Es sind für mich schon verschiedene Differenzierungen. Ob da jemand aus Not liegen muss oder ich aus Vergnügen mich anderen nackt zeige. Was gesetzlich erlaubt ist oder nicht. Und die Moralwertung sollte weniger gegen andere sein, als dass ich was dazu beitrage und ich sie bei anderen zudem auch gar nicht genau beurteilen kann. 

bearbeitet von Bratty_Lo
  Am 13.3.2025 at 01:42, schrieb jackXjacqueline:

Ich schildere mal ein bisschen meine Gedanken, was ich aus euren Beiträgen so herauslese.

Im Grunde scheint es vorrangig darum zu gehen, stets die Kontrolle zu behalten und jegliche Verwirrung der Allgemeinheit zu unterbinden. Sprich: alles muss unter kontrollierten Bedingungen stattfinden oder es darf keine Situation entstehen, die zu einer Verwirrung führen könnte. Alles hat einer fast schon klinisch anmutenden Ordnung zu folgen, aus die niemand ausbrechen darf. Soweit ich diesen Ansatz verstehen kann, so sehr muss ich ihn aber auch ablehnen, zumindest in einer Form die darauf abzielt, alles vermeiden zu wollen, was der Konformität diametral entgegen läuft. Weil: ständig die Kontrolle zu behalten und Verwirrung zu vermeiden führt für mich am Ende zu einer lethargischen Gesellschaft, die sich nichts mehr traut, der es an Authentizität fehlt, in der es keine Neugier, keine Wagnisse mehr gibt, in der Mut durch eine permanente diffuse Angst ersetzt wird, davor, bloß keine Grenzen zu verletzen oder gar zu überschreiten weil sich ein Einzelner davon möglicherweise verunsichert fühlen könnte. Machen wir uns aber nichts vor: die Realität ist nunmal nicht frei von Verunsicherung. Alles, was unangenehm ist, wird nur ausgeblendet. Weil man sich damit nicht konfrontieren möchte, es nicht sehen möchte. Vor allem nicht das, was anders, unbekannt und tragisch ist. Wer mal ungeschönte Bilder von einem Kriegsfotografen gesehen hat, weiß was ich damit meine. Ich halte diese permanente Kontrolle, diese permanente Vermeidung von allem, was potentiell unangenehm sein könnte, egal ob Kind oder Erwachsener, für falsch, weil es den Menschen daran hindert, echte Erfahrungen zu machen und die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Und dazu gehört auch das vermeintlich Schlechte. Der Mensch baut sich ein Gefängnis aus absoluter Sicherheit, überall muss heute eine Warntafel hin, nur damit er sich nicht fürchten muss, vor allem nicht um sein gutes Weltbild.

Vielleicht ist diese meine Einschätzung und Überzeugung auch ein Grund, warum ich Aktionen wie in besagten Videos sehr relativ sehe und nicht kategorisch ablehne. Aber, wie schon oft erwähnt, hier muss jeder seine eigenen Schlüsse ziehen. Letztlich möchte ich nur eine Perspektive geben, über die man nachdenken kann.

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Ich kann diese Weltsicht verstehen, wenngleich ich sie dergestalt in einer Schwarz-Weiß-Aufnahme dargestellt selbst nicht wahrnehme – mein Bild ist und bleibt differenzierter. Auch wenn das stilistische Mittel, Dinge in Extrem-Perspektiven betrachten zu wollen, heute eher Autokraten zufällt, so gab und gibt es seit den 60er und 70er Jahren doch genug Aussteiger, die aus ihrer extremen Perspektive heraus nicht nur von einer besseren Welt träumten, sondern deren extremer Leidensdruck in unserer Gesellschaft zu leben so groß wurde, dass sie ihre alternativen Lebens- und Gesellschafts-Modelle mit Gleichgesinnten umsetzten – abgeschieden vom Rest der Welt auf einem Bauernhof, einer Insel oder in einer wie auch immer gearteten Kommune ... oder Sekte.

Da mir im Moment noch das Kleingeld fehlt, mir eine eigene Insel zu kaufen, um dort mich selbst versorgend meine ganz eigenen gesellschaftlichen Regeln aufstellen zu können, bleibt mir wohl oder übel nichts anderes übrig, als mich – innerhalb gewisser tolerierter Freiheitsgrade – in die Normen und Konventionen der mich umgebenden Gesellschaft einzufügen. Tue ich das nicht, überwiegen für mich die daraus resultierenden Nachteile ganz klar die Vorteile, die ich aus der mir genommenen persönlichen Freiheit und Selbstverwirklichung ziehen könnte, wenn ich mit diesen Konventionen breche. Und da ich auch gerne auf der Spitze der Maslov’schen Pyramide sitzen mag: wenn’s drunter bröckelt, ist der Fall zum Paria tief.

Im Alleingang die als klinisch empfundene Ordnung der Gesellschaft zu zerstören, ihr ihre vermeintlichen Vermeidungsängste zu nehmen, sie vor einer potenziellen dystopischen Zukunft in Lethargie bewahren zu wollen … das würde ich mir nicht anmaßen. Sondern eher den Hut nehmen und Geld sammeln für meine Insel…

  vor 6 Stunden, schrieb Sinnlicher_Magier:

Ich kann diese Weltsicht verstehen, wenngleich ich sie dergestalt in einer Schwarz-Weiß-Aufnahme dargestellt selbst nicht wahrnehme – mein Bild ist und bleibt differenzierter. Auch wenn das stilistische Mittel, Dinge in Extrem-Perspektiven betrachten zu wollen, heute eher Autokraten zufällt, so gab und gibt es seit den 60er und 70er Jahren doch genug Aussteiger, die aus ihrer extremen Perspektive heraus nicht nur von einer besseren Welt träumten, sondern deren extremer Leidensdruck in unserer Gesellschaft zu leben so groß wurde, dass sie ihre alternativen Lebens- und Gesellschafts-Modelle mit Gleichgesinnten umsetzten – abgeschieden vom Rest der Welt auf einem Bauernhof, einer Insel oder in einer wie auch immer gearteten Kommune ... oder Sekte.

Da mir im Moment noch das Kleingeld fehlt, mir eine eigene Insel zu kaufen, um dort mich selbst versorgend meine ganz eigenen gesellschaftlichen Regeln aufstellen zu können, bleibt mir wohl oder übel nichts anderes übrig, als mich – innerhalb gewisser tolerierter Freiheitsgrade – in die Normen und Konventionen der mich umgebenden Gesellschaft einzufügen. Tue ich das nicht, überwiegen für mich die daraus resultierenden Nachteile ganz klar die Vorteile, die ich aus der mir genommenen persönlichen Freiheit und Selbstverwirklichung ziehen könnte, wenn ich mit diesen Konventionen breche. Und da ich auch gerne auf der Spitze der Maslov’schen Pyramide sitzen mag: wenn’s drunter bröckelt, ist der Fall zum Paria tief.

Im Alleingang die als klinisch empfundene Ordnung der Gesellschaft zu zerstören, ihr ihre vermeintlichen Vermeidungsängste zu nehmen, sie vor einer potenziellen dystopischen Zukunft in Lethargie bewahren zu wollen … das würde ich mir nicht anmaßen. Sondern eher den Hut nehmen und Geld sammeln für meine Insel…

Ausklappen  

Mir fällt es zugegeben schwer, deinen Beitrag bzw. das, was du damit Aussagen möchtest, zu deuten. Und auch wenn ich eine ungefähre Ahnung habe, so möchte ich hier jetzt nicht spekulieren und nichts hereininterpretieren, was da vielleicht ist und was nicht. Das Ganze ist ohnehin schon sehr vom Thema ab.

Was Normen und Konventionen angeht, so habe ich generell nichts dagegen, mich einzufügen - solange ich denn mitbestimmen kann, was Norm und Konvention ist. Das sehe ich aber in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr als gegeben, und welche andere Möglichkeit als die Flucht auf die von dir besagte Insel, die leider keine Option ist, bleibt mir dann als der Versuch, die Menschen hier und da mit dem zu konfrontieren, was ist (und vielleicht auch, was sein könnte) und damit zu einer Veränderung beizutragen, anstatt stillschweigend alles hinzunehmen? Weil, aus meiner Perspektive überwiegen mittlerweile die Nachteile die wenigen Vorteile, die bei genauerer Betrachtung von dem was wir mal Freiheit nannten noch übrig sind. Im Grunde könnte es mir egal sein, solange ich in meiner Blase so agieren und mich so ausleben kann, wie ich es für richtig erachte, wäre da nur nicht der Umstand, dass ich mich der Gesellschaft dabei nicht völlig entziehen kann und sie mich dementsprechend letzten Endes in ihrer gegenwärtigen Agonie mit in den von ihr gewählten Abgrund zieht. Ich denke, jeder, der mit einem wachsamen und kritischen Auge das aktuelle Zeitgeschehen betrachtet, wird wissen, was ich damit meine. Es geht mir nicht darum, die Gesellschaft vor etwas bewahren zu wollen, sondern darauf aufmerksam zu machen, dass es vielleicht etwas gibt, was gerade verloren geht, was wichtig wäre zu bewahren.

Der Thread ist aber der falsche Ort für solche Überlegungen, denn mit Public Disgrace hat diese allgemeine Gesellschaftskritik nichts mehr zu tun.

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