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Öffentliche Demütigung - Public Disgrace


ja****

Empfohlener Beitrag

(bearbeitet)

Mir ist (Gesellschafts)Kritik sehr wichtig. Allerdings akzeptiere ich sie nur in einer konstruktiven Form und lehne ein destruktives „xyz gehört abgeschafft / muss sich ändern!“ ab.

Auch bin ich ein Freund davon der Gesellschaft / anderen / mir selbst einen Spiegel vorzuhalten. Idealerweise gepaart mit einem Vorbild, dass es anders geht.

Ob hierfür jedoch eine Public Disgrace Performance am Brandenburger Tor sowohl das geeignete Stilmittel als auch der geeignete Ort ist, bezweifle ich.

Greta hat sich seinerzeit zur Aufmerksam-Machung auf ihre Sicht der Dinge demonstrativ freitags auf die Stufen des Parlaments gesetzt und durch ihre Haltung deutlich gemacht, dass ihr das Klima wichtiger ist als ihre Schulbildung. Es wurde eine Weltbewegung daraus.

Vielleicht solltet ihr euch nach diesem Vorbild während üblicher Bürozeiten auf die Stufen des Reichstags setzen – Subbie nackt und in Ketten – mit einem Transparent auf dem steht „Freiheit für die Gesellschaft“. Die mediale Aufmerksamkeit wird euch angesichts der Kulisse und der (scheinbar?) widersprüchlichen „Message“ des dargestellten Bildes (Subbie vs. Transparent) sicher sein.

Die Tatsache, dass ihr zugunsten einer freien Gesellschaft lieber auf euer Gehalt verzichtet und anstatt zu arbeiten lieber demonstrieren geht, mag dem zusätzliches Gewicht verleihen. Wer weiß, vielleicht wird so ebenfalls eine Weltbewegung daraus?

So, und jetzt gehe ich nun wirklich meinen Hut holen …. muss Geld für meine Insel sammeln ….

/S.M.

 

P.S. Und was die mögliche „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ betrifft (sofern überhaupt eine Straftat nach §183a StGB vorläge), so wäre dies im Zweifelsfall dann ja womöglich durch das Demonstrations- bzw. grundgesetzlich gewährte Versammlungsrecht gedeckt.

Wie so oft ist es die Intention, die differenziert: Will ich Subbie öffentlich vorführen, ihr „öffentlich Schande“ (engl. Public Disgrace) bereiten - und dabei billigend in Kauf nehmen ggf. Unbeteiligte zu provozieren … oder will ich bewusst ein Zeichen setzen und damit für Veränderung plädieren?

Im Laufe dieses Threads wurde vom einen zum anderen gewechselt. Ich finde, Du solltest Dich festlegen, was Du wirklich willst.

bearbeitet von Sinnlicher_Magier
Dem "Reichstag" hat ein "s" gefehlt.
  vor 4 Minuten, schrieb NoDoll:

Ich kann mir nicht helfen, irgendwie hat die Gesellschaft heute andere Probleme die dringender Handlungsbedarf erfordern als nackte Subs vor dem Reichstag. 

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Natürlich gibt es andere Probleme. Aber niemand kann sich für alle Probleme interessieren oder zu ihrer Lösung beitragen. Und so gibt es immer Menschen, denen ein einzelnes Problem wichtiger ist, als ein anderes. Und wenn das genug Leute so sehen und sich dafür einsetzen, dann ändert sich etwas.

Und dann gibt es eben auch Menschen, die sich dafür einsetzen, dass es nicht geächtet wird, wenn z.b. Männer auf der Straße Frauenkleidung tragen. Und wenn das genug tun, ändert sich die Sicht der Mehrheit darauf und es wird normal. 

Ich denke nur, dass man dann niemanden mehr damit demütigen kann, wenn es akzeptiert wird. Und ich halte es auch für wenig sinnvoll zu differenzieren, dass die Gesellschaft es akzeptieren soll, wenn diese Person damit BDSM betreibt, aber es nicht OK ist, wenn der Mann das tut, weil er sich als Frau fühlt.

Es ist der initiale Aufwand, der betrieben werden muss, um eine „kritische Masse“ zu erzeugen ab der das Umdenken Einiger dann merkbare (gesellschaftliche) Auswirkungen hat und dies tendenziell zu einem Selbstläufer werden kann. Und wer weiß, wer und wie viele Menschen sich zu einem auf die Stufen des Reichstags setzen werden, sobald es zumindest einen gibt, der den Anfang macht?

Dass eine weitestgehende Akzeptanz dessen, was zuvor verpönt war, keine Reibungsfläche mehr für diejenigen bieten würde, deren Ziel es ist, Reibung zu erzeugen, läge auf der Hand.

Und jede Subkultur, deren Eigenschaften vom Mainstream vollumfänglich übernommen würde, wäre keine Subkultur mehr.

Das Ergebnis wäre vermutlich (als Gegenentwurf zur Null-Toleranz) die 100%ig tolerierende Gesellschaft. Dass das vermutlich ein idealisiertes „Reissbrett-Szenario“ darstellt, zeigt mir meine Wahrnehmung auf dem letzten CSD in Hannover: Offenbar war es nicht genug, sich endlich unter der Regenbogen-Flagge zusammen zu finden … sondern es gab einen Stand, an dem fröhlich leuchtend die unterschiedlichsten Flaggen für die Darstellung der jeweils eigenen, individuellen Ausprägung der eigenen LGBTQIA+ (wahlweise mit oder ohne zusätzlichem Sternchen) Identität zu finden waren.

Will sagen: der offenbar vorhandene Drang nach Individualisierung und Abgrenzung – und damit ein vermutlich früher oder später einsetzendes „wir gegen die“ – wird diese idealisierte Vorstellung von allumfassender gesellschaftlicher Toleranz wohl eine Utopie einer weit entfernten Zukunft bleiben lassen.

Und wenn „Public Disgrace“ eines Tages gesellschaftlich akzeptiert sein würde, dann findet sich bis dahin bestimmt ein anderes gesellschaftliches „NoGo“, mit Hilfe dessen man wahlweise Reibung erzeugen … oder Subbie die Schamesröte ins Gesicht treiben kann.

  vor 4 Minuten, schrieb NoDoll:

Public Disgrace hingegen ist etwas dessen Ausführung und damit einhergehender Unmut eventueller Zuschauer ich nicht als gesellschaftliches Problem erkennen kann.

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Das ist für mich nun auch nur Kinkbefriedigung @NoDoll.

Welches Thema nun "wichtiger" ist oder nicht, es ging für mich nie darum, in einem tieferen Sinne für Akzeptanz in der Gesellschaft zu sorgen, sondern mit Nacktheit zu *schokieren*. Etwas anderes wäre es ja brustfrei rumzulaufen, mit einem Schild: "gleiches Recht für alle!", da ja Männer auch oft genug brustfrei rumlaufen. An gewissen Orten, außer vielleicht auf Wiesen, wäre das ob Mann oder Frau für mich ein NoGo. Geschlechtsteile sehen, ebenso. Da sind wir kulturell nunmal nicht, dass alle überall nackt unterlaufen können und das wäre auch utopisch. 

Natürlich, dass Frauen öffentlich stillen können und an gleichen Orten wie Männer brustfrei sein können, das sollte ja völlig normal sein. Aber in diesem Tread ging es ja nie darum, eine Massage für Toleranz, Akzeptanz und Gleichberechtigung zu senden.

Ich verurteile auch nicht den Wunsch einfach seine eigenen Kinks öffentlich ausleben zu wollen. Aber eben, halt mal überlegen... 

  vor 10 Minuten, schrieb NoDoll:

Was BDSM und Fetische in der Öffentlichkeit angeht, bin ich nicht sicher was so schwer daran ist abzuwägen was wann wo und wie in einem noch angemessenen Rahmen stattfinden kann. Jeder möchte angemessen behandelt werden und dies darf dann doch auch anderen zugestanden werden.

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Das der Thread hier mittlerweile groteske Züge angenommen hat, sich völlig vom Thema entfernt hat und dabei absurde Dinge unterstellt werden, werde ich @FETMOD-UYEN darum bitten, diesen zu schließen.

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