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Käfig & Käfighaltung


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Neulich habe ich etwas über Käfig Haltung gelesen und die Meinungen kamen dazu.

 

"Mmmh ... ich bezweifle, dass es etwas mit dem "klassischen" DS/SM zutun hat, der hier hauptsächlich diskutiert wird, aber garantiert mit einem Käfig.

Ein paar erklärende Worte vorweg: Dort wo ich wohne leben etwa 700 Menschen auf einer großen Fläche verteilt. Man kennt sich, auch wenn man sich kaum sieht. Mitten in einem damals brachliegenden Feld befindet sich eine alte, halbverfallene Scheune - die Wahrscheinlichkeit, dass dort jemand Fremdes hinkommt, tendiert gegen Null. Wir - mein Freund und ich - hatten sie auch nur zufällig entdeckt, als wir mit dem Rad unterwegs waren. Wir hatten sie neugierig inspiziert und diesen zwingerartigen Käfig dort entdeckt. So weit alles ganz normal.

Als wir dann abends wieder bei mir waren und einen Horrorfilm in Fernseher sahen, sprach mein Freund feixend diesen Käfig wieder an. Und die Wette entstand: 24 Stunden, allein, nackt, im Käfig fixiert und geknebelt - schaffst du nie, du Memme! Denk nur an das ganze Getier, das es dort gibt!!

Damit spielte er auf eine Nacht in den Pyrenäen an, in der ich Panik bekam, als drei glitschige Unken bei uns im Zelt waren. Und damit hatte er mich bei meiner Ehre gepackt! Aber hey!! Wenn du mitten in der Nacht und im Halbschlaf irgendwas glitschiges neben dir spürst, was dir dann noch in Gesicht springt, bekommst du Panik!!!

Mr. Obercool aber wohl nicht, uns so zieht er mich immer wieder damit auf. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich sagte: "24 Stunden, keine Unken, kein Problem!!"

In einem der nächsten Wochenenden, an denen er wieder bei mir war, zogen wir es also durch und fuhren zu der Scheune. Wir picknicktet davor, säuberten den Käfig etwas, so dass ich Platz zum Stehen und Sitzen hatte und bereiteten alles vor. Am Ende zog ich mich aus, legte meine Klamotten in eine Ecke und ließ mich im Käfig anketten. Er küsste und knebelte mich, drückte mir einen der Walkie Talkies, die wir ab und an auf unseren Trekkingtouren verwenden, für den Notfall in die Hand, verriegelte den Käfig mit einem neuen Schloss und verschwand.

Ich war allein und meine Uhr zeigte 15:23. Das weiß ich sehr genau! 15:23 wurde zu einer Art Mantra.

Bis es dunkel wurde, war es aber vor allem eines: Sterbenslangweilig! Und heiß und muffig. Ein Marder, eine oder mehrere Ratten und zwei Katzen schaute vorbei, das war aber auch alles. Und ich lernte, dass es etwas anderes ist, wenn man eine Ballknebel länger als etwa eine Stunde zwischen den Zähnen hat. Man sabbert ziemlich stark mit der Zeit - und wenn man nicht mehr sabbert, hat man ein Problem: Dehydrierung! Und das konnte ich mir wirklich nicht leisten!

Da wir bei Wasser sind: Das musste ich natürlich auch lassen! Zunächst unterdrückte ich es, eine gewisse Zeit kann man es ja recht gut, wenn man etwas anderes zu tun hat. Aber ich hatte je nichts, womit ich mich beschäftigen konnte. Also wurde es zur Qual und meine Blase zum Fixpunkt meines Denkens. Gegen 22:00 konnte ich nicht mehr und ließ ich es einfach laufen.

Und dann kam die Nacht, und mit ihr die völlige Dunkelheit und die unheimlichen Geräusche, die man nicht bemerkt hatte, als man noch etwas sehen konnte. Und die Krabbeltiere, die über mich hinweghuschten. An die Mücken hatte ich mich schon lange gewöhnt gehabt, wenn man sie lange genug saugen lässt, saugen sie ihr "Gift" auch wieder ein, das das Blut verdünnt und am Ende den Juckreiz ausmacht - kein Problem. Auch vor Spinnen habe ich keine Angst, in unseren Breitengraden gibt es keine gefährlichen. Angenehm war es trotzdem nicht. Es war ekelig! Vor allem, wenn man es es nicht recht zuordnen konnte. Oder wenn etwas größer und länger war ... ein unterbeschäftigtes Hirn produziert wahre Monster ....

... aber ich sabberte noch, was gut war. Der Marder machte sich bemerkbar und schnupperte am  Käfig herum, knurrte ab und an. Ich war fremd in seinem Revier. Schließlich verlor auch er das Interesse und tat, was Marder nachts so machen: Etwas Tumult und jagen.

Und ich tat, was ich im Floating Tank geübt hatte, ich träumte mich weg und schlief schließlich ein. Gegen fünf Uhr ging die Sonne auf - und ich kam wieder zu mir. Problem: Ich sabberte nicht mehr und hatte noch zehn Stunden vor mir. Und ich hatte Hunger. Kurz dachte ich daran, einen Notruf abzusetzen und mich geschlagen zu geben. Mein Körper schmerzte und ich hatte wiklich keine Lust mehr. Ich stank. Ich verfluchte diese Wette.

Und *shit*! Wie immer am Morgen musste ich kacken. Nein, den Gefallen tat ich ihn nicht. Der Kampf, meinem Körper begreiflich zu machen, das Kacken keine Option war, nahm Zeit von der Uhr. Eine Katze schaute wieder vorbei und beschnüffelte mich, zog dann aber wieder weiter. Es wurde zusehends wärmer in der Scheune, meine Handgelenke schmerzten immer mehr. Ich träumte mich wieder weg, begann zu meditieren ...

... tja, und bis meine Freund endlich vor mir stand, geschah auch nicht viel mehr.Es war eine Tortur, aber mein Dickschädel setzte sich durch. Als er kam und mich befreite, musste er mich mehr tragen als stützen - ich war völlig fertig. Den Ballknebel abgenommen zu bekommen war wie Weihnachten. Ich bekam aber kaum einen Ton heraus, mein gesammter Rachenraum war Sandpapier und angeschwollen. Das Wasser war das schönste und leckerste, was es gab. Er musste mir beim Anziehen helfen, dreimal kippte ich dabei um. Sein Kuss auf meine aufgeplatzten Lippen eine Wohltat. Als ich endlich auf wackeligen Beinen die Scheune verließ, erblickte ich ein Fünfliter-Fass von Krombacher auf einem Campingtisch und lachte auf ... ich hatte es geschafft!!

So, dass war die Käfiggeschichte. Mein Freund hatte ähnlich gelitten, während der Nacht, wie er mir später erzählte. Er hatte sich Gedanken über die Walkie-Talkies gemacht, weil seines stumm blieb. Gegen 3:00 war er nahe davor gewesen, nach mir zu sehen. Er war schon vom Hof gefahren, hatte es sich dann aber anders überlegt und, wie ich, diese Wette verflucht."

 

Habt ihr ähnliche  oder andere Erlebnisberichte mit Käfigen auf Lager?

Ich wünsche euch etwas Schatten und so einen angenehmen Tag, liebe & kinky Grüße,

 

Jessica

 

Geschrieben

Geile Geschichte. Mal abgesehen vom Knebel würde ich es auch gerne versuchen. Aber wenigstens das Wasser muss erreichbar sein. Mal nen Tag im Käfig hatte ich schon aber das war im Keller in gewohnter Umgebung. 

Geschrieben

... wiederholen würde ich es nicht wollen.

Geschrieben

In Gefahr habe ich mich ja nicht gerade begeben - es war eine mentale und psychologische Herausforderung. Aber nun würde es schön sein, andere zu lesen ;)

Geschrieben

Ich habe diverse Off Topic Beiträge entfernt. Sollte es Fragen dazu geben könnt ihr euch natürlich gern per PN an die Moderation wenden ( wie immer) .

LG Fetmod MM, Forenteam

Geschrieben

Liebe Jessica, danke für deinen Beitrag. Ich finde, du hast ihn sehr schön geschrieben.

Wenn ich an Käfighaltung denke, fallen mir nur meine glücklichen Hühner im Garten ein. Und das soll bitte auch so bleiben. 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Du hast Dich getraut, das ist schön. Es war sehr real beschrieben. Du Glückliche!

Leider kann ich nicht mit solchen Geschichten aufwarten. Aber der Gedanke kribbelt. Mit dem Marder hätte ich mich angefreundet und dann gekuschelt.

24 Stunden Knebel wie war es danach mit deinen Mund, Gesichtsmuskeln? Wie groß war der Käfig? Wie warst Du fixiert?

Würde mich interressieren.

LG

  • 4 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Sehr schöne Geschichte.

Da kannst du stolz auf dich sein.

 

bearbeitet von FETMOD-MM
Unnötiges Themen zitat entfernt
  • 3 Jahre später...
Geschrieben

Bis auf den Knebel würde mir so ein Szenario auch gefallen.

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