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Aftercare, eine Frage des Verständnis?


Vapesklave

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Was versteht ihr da drunter? 

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Ich kenne den Begriff nicht erst aus BDSM, sondern auch als das "Kuscheln nach dem Sex", oder was auch immer man danach ZUSAMMEN tut, zusammen eine Rauchen, zusammen duschen, reden, Musik hören, was auch immer. Das schüttet ganz viele Bindungshormone aus und fühlt sich gut an. 

Im SM kommt dazu dann ja zu Teil auch Wundversorgung, köperlich wie auch seelisch.

Im B oder D/S geht auch darum, wieder runter zu kommen, wieder zu erden nach dem "Fliegen", auch ohne Subspace

Für mich gehören aber auch die Tage danach dazu, dass man in Austauschbereitschaft bleibt, sich nacheinander erkundigt, in touch ist

 

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Wie lebt/betreibt ihr das? 

Habt ihr dazu ein bestimmtes Standartprogramm/Standartfrag

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Ich habe kein Standartverfahren. Darüber muss man genauso vorher sprechen wie über Kinks und Tabus - es ist genauso individuell. Es kann Tabus speziell für die Aftercare Zeit geben. 

 

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Gibt es unter Euch auch BDSM- Liebhaber/innen die so gar nichts von Aftercare halten? Weil für Sie bewusst keine Nachsorge haben wollen um die Nachwirkungen alleine ausleben (eventuell sogar genießen) wollen?  

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Man kann auch jemanden mal alleine liegen lassen, das ist aber streng genommen einfach ein Fortsetzen der Session, dann sind die Auswirkungen eine weitere Tortur, die trotzdem auf eine Art begleitet/bewacht und aufgelöst werden muss. 

 

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Ist das Situationabhängig ob oder wie Ihr Aftercare betreibt?  

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Nach einfachen, kurzen Sessions, kann die Aftercare kurz ausfallen, dass man einfach kurz in dem Moment bleibt, den Rücken krault vom anderen usw. Manchmal kann auch schon das Abfesseln/Auflösen der Situation Teil der Aftercare sein, sodass man danach schon fast "fertig ist" Aber auf irgendeine Weise gibt es das bei mir immer. 

 

 

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Betreibt ihr eventuell sogar das Aftercare  erst ein paar Tage später? Weil die Nachwirkungen erst einmal begriffen werden müssen?  

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Immer. Danach ist meistens nur schweigend kuscheln/kraulen/nebeneinander sitzen für mich, weil man so geflasht ist noch und das erst verarbeiten muss. Ich würde damit ein Problem haben, wenn jemand unmittelbar danach viel reden will. Lieber später, wenn man wieder runtergekommen ist.

 

 

ach stimmt, da war noch die frage nach dem safeword.. ich hab gar keins, also von daher sinds zwo paar schuhe!

(bearbeitet)
  vor einer Stunde, schrieb Vapesklave:

Alleine schon, weil ich das Gefühl habe, das die Begrifflichkeit -"Aftercare"-  irgendwie unterschiedlich definiert/ verstanden wird.  

Und ich hätte auch nichts dagegen n, wenn weiter Fragen dazukommen und diese auch beantwortet werden.  

Aftercare-

Was versteht ihr da drunter? Wie lebt/betreibt ihr das? Habt ihr dazu ein bestimmtes Standartprogramm/Standartfragen? Wann haltet ihr das für angebracht? Ist das Situationabhängig ob oder wie Ihr Aftercare betreibt?  Gibt es unter Euch auch BDSM- Liebhaber/innen die so gar nichts von Aftercare halten? Weil für Sie bewusst keine Nachsorge haben wollen um die Nachwirkungen alleine ausleben (eventuell sogar genießen) wollen?  

Und Aftercare erst dann betreiben wenn ein Safewort gefallen ist? Betreibt ihr eventuell sogar das Aftercare  erst ein paar Tage später? Weil die Nachwirkungen erst einmal begriffen werden müssen?  

Sorry das ich soooo viele Fragen habe. Aber dieses Aftercare - Thema  ist für mich so unvorstellbar viel mehr als nur ein Wort. Es ist für mich ein undefinierbares Geheimnis. 

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Aftercare ist eine Nachsorge/ ein Auffangen nach der Session/ BDSM Praktik/ oder dem Spiel… je nachdem wie man es benennen will. Ich denke nicht dass das Wort anders definiert wird, sondern dass jede/r seine Nachsorge „Aftercare“ anders gestaltet.

Es gibt für mich kein Standardprogramm.

Wir haben eingeführt, dass ich nach einer Session gefragt werde „Was brauchst Du?“, das ist der Beginn meines Aftercares. Es kann dann einfach ein Getränk sein und Ruhe. Ich beantworte dies situationsabhängig und die Intensität der Session spielt eine Rolle. Kuscheln ist meistens zu viel des Guten, für Nähe brauche ich danach Zeit, weil wir uns in dieser Zeit nah genug waren, auch brauche ich manchmal Zeit meine Sprache wieder zu finden, ich muss mich erstmal selbst sammeln… was aber nichts mit ner Art Genuss zu tun hat. 

Ein Safeword habe ich nicht und habe ich noch nie benutzt, mein Top/ meine Tops beendet(en) die Sessions. Zu Aftercare kann auch das Gespräch zählen was eine Woche später erfolgt zum bereits geschehenen. Dann ist natürlich auch entscheidend was benötigt Top an Aftercare, da brauchts dann manchmal Kompromisse… was kann ich danach geben. 

Wieso ist es für Dich nen Geheimnis? Ist ja nun nichts sagenumwobenes und für mich als Stammtischgänger tatsächlich ein absolut ausgelutschtes Thema. Selbst als ich nicht in der BDSM Szene aktiv war und nicht mal wusste, dass ich dies teilweise praktiziere haben wir intuitiv Nachsorge/ Aftercare praktiziert.

 

 

bearbeitet von Schneeflöckchen
  vor 1 Minute, schrieb Schneeflöckchen:

uch brauche ich manchmal Zeit meine Sprache wieder zu finden, ich muss mich erstmal selbst sammeln… was aber nichts mit ner Art Genuss zu tun hat. 

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hat nix von genuss-  das irritiert mich iwie grad.. kannste das näher beschrieben..und- wo iss dann 'grund', das erleben zu wollen.. *grübelt

Sub007-MissGnadenlos
  vor 3 Minuten, schrieb towel:

ach stimmt, da war noch die frage nach dem safeword.. ich hab gar keins, also von daher sinds zwo paar schuhe!

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Kein Safewort? Ein direktes haben wir jetzt auch nicht. Aber einmal sagte ich meiner Herrin das die Schmerzen doch groß sind und selbstverständlich brach sie sofort ab. Nächsten Tag war wieder alles gut. So wie es für mich persönlich auch sein sollte. 

  Gerade eben, schrieb Sub007-MissGnadenlos:

Kein Safewort? Ein direktes haben wir jetzt auch nicht. Aber einmal sagte ich meiner Herrin das die Schmerzen doch groß sind und selbstverständlich brach sie sofort ab. Nächsten Tag war wieder alles gut. So wie es für mich persönlich auch sein sollte. 

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ich persönlich halte safewords für ne falsche sicherheit bei neulingen und für unnötig bei den andren.. 

weil- jo genau, man kann kommuniziern..respektive erwarte ich auch schlichtweg, dass DOM mich beobachtet...atmung, muskelspannung etc..all das würdest sogar mit ner maske noch erkennen können... dass DOM keinen muskelkrampf oder ne neuralgie riechen kann, iss wohl klar..aber an sich sollte es gar nich erst soweit kommen, dass der passive part abbrechen muss!  daher seh ich keinen bezug zu aftercare

  Gerade eben, schrieb Schneeflöckchen:

Nun ja ich bezog mich auf @VapesklaveAussage…“Weil für Sie bewusst keine Nachsorge haben wollen um die Nachwirkungen alleine ausleben (eventuell sogar genießen) wollen? 

Zu mir zu kommen, hat nichts mit Genuss zu tun oder dass ich eine Art Genuss aus der Nachsorge oder nicht Nachsorge ziehe. Ich habe Aftercare auch schon abgelehnt im ersten Moment und mich alleine zurück gezogen um mich zu sammeln, selbst zu regulieren, zu erden… das ist für mich kein Genuss sondern ein zurück kommen, sich auf mich besinnen. 

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ach so, okay!  jaa, passt für mich!

Ich "ignoriere" mal vorab erstmal die Antworten und gehe mehr auf den Eingangspost ein :D

Aftercare ist für mich die Nachsorge nach einer Session, unabhängig davon ob Shibari, BDSM oder auch bestimmte Gespräche / andere Dinge. Theoretisch würde ich mich nicht querstellen, wenn jemand nach reinem Sex Aftercare bräuchte (nur bin ich kein Mensch für reine sexuelle Verbindungen ohne BDSM Kontext...). Aftercare ist für mich persönlich nicht nur ein begrenzter Zeitraum nach einer Session, sondern kann sich auch noch Tage, Wochen bis danach erstrecken. In bestimmten Situationen auch Monate.
Ich versuche möglichst vorab ein wenig herauszufinden, was so die Aftercare Bedürfnisse meines Gegenübers sind und versuche meine Bedürfnisse hierbei auch anzubringen. Ich warne hier auch in der Regel vor, dass ich direkt nach einer Session kein Feedback als Aftercare liefern kann, weil mein Gehirn erst einige Tage braucht um zu verarbeiten. Manche Dinge kann ich schon nach paar Stunden wiedergeben, anderes braucht einfach mehr Zeit. 

"Klassisch" ist wohl das Kuscheln, für mich persönlich ist es auch wichtig etwas zu trinken und zu essen. Einen Zeitraum zu haben, wo man im Alltag wieder ankommen kann und den Körper einfach ein wenig wieder mehr auf die Umgebung einstimmt. Nach den Seilen brauche ich auch Wärme (warme Kleidung, Decke oder auch heiße Getränke). Zusätzlich gehört für mich auch dazu, wahrzunehmen, dass es Prozesse in meinem Körper gibt, die da passieren und ggf. einen Drop verursachen können - es gehört also auch zur Aftercare dazu, sich ein wenig da im Auge zu behalten, ggf. nach Bedarf sich nicht mit der nächsten Sache zu überfordern bzw. etwas zu machen, wo einen Drop auch noch begünstigt. Ich unterscheide hier durchaus auch zwischen Aftercare, die meine Sessionpartner mir direkt danach liefern können oder nach Absprache es andere tun (bsp. wenn jemand auf einem Fesseltreffen mir keine Aftercare geben möchte, schaue ich, ob ich das wo anders von anderen Menschen bekommen kann und ob mir die Erfahrung es trotz fehlender Aftercare ggf. Nachgespräch wert ist) und der Aftercare, die ich generell mir selbst auch immer "antue". Für mich selbst achte ich besonders darauf, dass meine Grundbedürfnisse stimmen, fühle nach, wie es mir im Verlauf der nächsten Tage mit dem Erlebten geht. Gab es doch überschrittene Grenzen, die ich jetzt erst im Nachgang feststelle? Hat mich doch etwas mehr Energie gekostet, als ich dachte? Bsp. habe ich zu viel gegebenen / zu viel getoppt und sollte jetzt darauf achten, dass ich mehr mich in der Bottom Rolle wieder auftanken kann? 
Habe ich irgendwelche Muskelverspannungen, Muskelschmerzen oder gar Muskelkater von der Session, wie kamen diese womöglich zustande? Muss hier ein anderer Umgang gefunden werden oder komme ich damit innerhalb meines Risikoprofils mit klar und nehme das in Kauf? Worauf muss ich bei Bewegung in den nächsten Tagen ggf. drauf achten? Was muss ich Nachversorgen an ggf. Wunden oder blauen Flecken usw.? Was brauche ich, was ich mir selbst geben kann? Oder brauche ich etwas, was mir jemand anderes geben kann?

Gleichzeitig mache ich auch gerne Check Ins bei meinem Gegenüber und gehe hier durchaus auch auf die Wünsche nach einem Telefonat ein, auch wenn telefonieren nicht so mein Fall ist und ich lieber schreibe. Gerade wenn es kritische Situationen, Abbrüche oder dergleichen gab, frage ich da lieber nochmals nach bzw. suche auch nochmals das Gespräch - vollkommen unabhängig davon, welche Rolle ich eingenommen habe. Topseitig möchte ich halt auch wissen, dass das, was ich gemacht habe, auch so alles im Nachgang auch in Ordnung war bzw. ob doch etwas im Nachgang als Tabu / Grenze erklärt werden möchte. Menschen können keine Gedanken lesen und daher ist man hier auch darauf angewiesen, dass Menschen sich einem mitteilen. 
Ich gebe allerdings auch sehr gerne positives wieder und schaue, dass mein Feedback auch positives enthält - vor allem wenn ein Wiederholungsbedarf nicht ausgeschlossen wird von meiner Seite aus :)  Gerade bei Abbrüchen einer Session, wo ich aufgrund meiner eigenen Päckchen oder körperlichen Gegebenheiten abbrechen musste, schaue ich, dass die Person hier nicht in Selbstzweifel / Schuldgefühle versinkt. 

In welchem Umfang ich Aftercare mit meinen Verbindungen betreibe, hängt auch immer von der Person, der Dynamik usw. ab. Bei Fesselleien auf einem Fesseltreffen kann ich auch auf die Aftercare vom Gegenüber verzichten und mir bsp. Kuscheln und langsames runterkommen bei Freunden abholen - sind diese nicht da, würde ich solche Fesselleien gar nicht erst machen. Bei intimeren / tieferen Verbindungen gehört für mich Aftercare zwingend dazu - da es für mich auch Gespräche, Feedback etc. impliziert und auch ein "aufeinander gegenseitig achten". Ich hätte als Bottom und auch als Top ein Problem da tiefere Verbindungen mit Menschen einzugehen, die Aftercare komplett ablehnen und mir so überhaupt nicht entgegen kommen wollen. Auch wenn diese Personen alleine mit den Nachwirkungen klar kommen wollen, ich kann es ggf. nicht. Ich brauche die Kommunikation und auch die Sicherheit, dass Dinge nicht mehr passieren, die innerhalb einer Aftercare dann an- und besprochen werden, weil diese mir erst im Nachgang als nicht richtig aufkommen. 
Ich sage hierbei nicht, dass diese Menschen, die gar keine Aftercare brauchen falsch sind - sondern für mich einfach nur unpassend. :)

Wenn ein Safeword fällt, ein Abbruch von Nöten ist (das geht auch ohne Safeword), ein Unfall passierte (ggf. mit Verletzungen usw.) etc. ist Aftercare erst recht für mich ein wichtiges Thema und wird hierbei Fallweise angepasst. Bei Safeword / Grenzüberschreitungen usw. heißt das, dass auch mehrere Nachgespräche folgen dürfen, wo hier auch das ganze durchgesprochen wird sowie besprochen wird, wie damit in Zukunft damit umgegangen wird. Eine Grenzüberschreitung kann auch passieren, wenn Bottom diese Grenze noch nicht bewusst war und diese nicht kommuniziert werden konnte - da würde ich dann auch allgemein klären wollen, ob Bottom mit dieser Möglichkeit generell leben kann. Topseitig sieht man nicht automatisch plötzlich alle tagesaktuellen Grenzen von Bottom. Und danach heißt es auch, Vertrauensaufbau betreiben, wenn beide dennoch miteinander spielen möchten.  (Absichtliches Grenze überschreiten oder Tabu brechen ist ein anderes Thema ;) )
Bei Unfällen mit Verletzungen / Folgen sollte man die verletzte Person auch nicht einfach alleine lassen, zwar dürfte einiges die Krankenkasse übernehmen, wenn es einer ärztlichen Behandlung bedarf, aber dennoch kann es sein, dass auch im Alltag Hilfe benötigt wird wie Kochen, Einkaufen usw. Darüber zu sprechen sollte zur Aftercare dazu gehören und nicht das Leid der Person ignorieren und die Verantwortung von sich schieben.  Zu solchen Themen bietet es sich allerdings auch generell an, dass vorab anzusprechen, gerade bei Praktiken (Shibari, Atemkontrolle usw.) wo etwas mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann schieflaufen kann. 

Sprich: Man muss hier auch Anfänger enttäuschen, dass es hier keine einzige korrekte explizite Definition mit Handlungen gibt, was Aftercare ist. Das muss jeder für sich selbst herausfinden und auch mal hinterfragen - möchte ich wirklich Kuscheln, weil ich das brauche oder weil das eine oftmals als allgemeingültige Aftercare beschriebene Handlung ist und eigentlich tut es mir gar nicht gut? Brauche ich vielleicht es doch eher in eine Decke eingewickelt zu werden und dann für 10 Minuten in eine eigene Meditation zu kommen?
Diese Bedürfnisse sollten jeweils offen kommuniziert werden, genauso wie Aftercare Grenzen und Tabus - alles sollte in der Regel valide sein, ggf. muss man Lösungen finden und manchmal auch einsehen, dass man aufgrund der Aftercarebedürfnisse nicht zueinander passt. 
Auch ist die Aftercare ggf. je nach Situation einfach anders aufgebaut und die Bedürfnisse können sich ändern - auf Events brauche ich etwas anderes als bei mir Zuhause, bei einem längeren Wochenende oder BDSM Urlaub schlauchen mich andere Themen als bei einer 1-2h Session. Wenn ich eine Woche lang Workshops im Shibarikontext besuche und dann auch noch Abends auf Fesseltreffen gehe, wird mir da einiges mehr abverlangt und ich habe andere Stolpersteine als in anderen Situationen. Es tut daher gut, auch sich selbst einzugestehen, dass man die Aftercare flexibel anpassen muss und manchmal auch noch gar nicht weiß, was man genau braucht - das ist okay so. Dann probiert man einfach Sachen durch und macht sich ggf. Notizen :) 

ganz ehrlich füchsle- dat iss mir viel zu kompliziert..

 

man redet vorab...man klopft ab als DOMmenschlein, denk  und gut iss eigentlich- so man ehrlich agiert!  so man ahnung hat

und monate? oO 

Sub007-MissGnadenlos
  vor 3 Stunden, schrieb towel:

ich persönlich halte safewords für ne falsche sicherheit bei neulingen und für unnötig bei den andren.. 

weil- jo genau, man kann kommuniziern..respektive erwarte ich auch schlichtweg, dass DOM mich beobachtet...atmung, muskelspannung etc..all das würdest sogar mit ner maske noch erkennen können... dass DOM keinen muskelkrampf oder ne neuralgie riechen kann, iss wohl klar..aber an sich sollte es gar nich erst soweit kommen, dass der passive part abbrechen muss!  daher seh ich keinen bezug zu aftercare

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Größtenteils gebe ich dir recht. Leider ist es aber nicht immer der Fall. Hatte ich auch schon mit jemanden anderen. Da mußte ich auch abbrechen. Ausrede " die anderen mögen das aber". Gab damals auch kein weiteres Treffen. Mir gibt das Safewort innere Sicherheit. Möchte es auch nicht anwenden. Aber das Wissen darum bringt mir dann die Chance eventuell über Grenzen zu gehen. Und auch ein Grund warum ich eine feste und keine Spielbeziehung gesucht habe. Da lernt man sich viel besser kennen und daraus auch zu vertrauen. 

Aftercare ist das was die/alle Beteiligten nach einer Session brauchen, und es ist egal wann dieses wann ist. Ist ja sehr individuell.
Aftercare für Partner ist bei mir als Dom vollkommen situationsabhängig. Grundsätzlich ist es aber immer nach dem Muster: (optisch) Verletzungen abchecken, runter-/rausbringen des/der Anderen, evtl. Spielspuren nebenbei beseitigen oder verstecken. Dann kommt meist das Kuscheln und reden. Über alltagliches, die Session, sicherstellen der Unversehrtheit nachdem das Adrenalin nachgelassen hat.
Je nach Grad der Session kann es dann auch später noch weitergehen mit checks oder drüber reden. Wenn sich zum Beispiel plötzlich ein vollkommen neuer Kink manifestiert hat, mit dem Sub nicht so richtig klar kommt, kann sich die "zur Session gehörige, Wahrgenommene Carearbeit" schon mal ein paar Tage, Wochen oder Monate hinziehen.
Es ist für mich eine grundlegende Form des respektvollen Umgangs miteinander. Das es kein fck&dump ist, sondern man hinter den Rollen auch den Menschen wahrnimmt und eine gewisse Verantwortung füreinander hat.
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Wenn ich es erlebe, dass befreundete Subs sich nach der Session total fertig melden, weil es etwas schief lief und der Dom sie dann ohne Nachsorge nach Hause schickt, dann kriege ich da eine ziemliche Wut.


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Meine eigene Aftercare als Dom besteht da meist aus der Rückversicherung, dass es für den Sub eine gute Erfahrung war. Manchmal brauche ich den Körperkontakt - in anderen Situationen ist es eher ein wenig Stille, Einsamkeit um die Überreizung/übersprudelnde Emotionen abzubauen und eine Zigarette. Ich reflektiere viel über das Geschehene um es zu verarbeiten. Meist im direkten Gespräch mit dem jeweiligen Sub. Manchmal über Teile oder Emotionen dabei später mit anderen. Mein eigener kleiner Teil der selbsttherapie🤭.

Mittlerweile gehört für mich auch ein gewisses Monitoring durch mich selbst und Freunde dazu, dass ich mich daran nicht selbst ausbrenne oder verliere.
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Vollkommen unabhängig vom Ausgang einer Begegnung - ob sie total gut lief, oder Mittendrin durch Safewords oder anderweitig abgebrochen wurde - laufen für mich diese Aftercare-Grundmuster durch. Mal detaillierter und intensiver, mal wird weniger gebraucht.
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Vor dem Gedanken gehört eigentlich alles dazu, was passiert, nachdem man ein Treffen hatte.
Auch wenn man auf ner Party oder im Kino war und danach fragt, ob die andere Person gut Zuhause angekommen ist - Aftercare als "auch wenn ich mit dir Dinge angestellt habe, die uns vom allgemeinen Gesellschaftskonsens sehr weit entfernen, so sehe ich dich doch als einen (wichtigen) Menschen und bin besorgt um dein wohlergehen"
für mich ist Aftercare, wenn alles gut gelaufen ist, Körperkontakt, Schweigen, Nachspüren, Atmen, Streicheln, ggf Wasser Anreichen.
Wenn das Safeword gesagt wurde natürlich auch darüber sprechen, ggf reflektieren, dann oben Genanntes.
Ich mag das irgendwie, dass die Themen sich momentan selbstständig machen 🤭

Für mich persönlich ist es das kuscheln bzw in den Arm genommen werden für danach und weil ich oft ohnmächtig werde, wenn die Extase so intensiv war, bin ich froh wenn er dann neben mir sitzt und liest und er mich streichelt, während ich noch eine Weile brauche um zwischen Genuss, Schläfrigkeit und wattigen Kopf, wieder richtig ankomme.
Ich liebe es einfach, den Kopf verdreht zu bekommen.
Danach ist bei uns das reden, reflektieren und spiegeln wichtig.
Aftercare hört bei uns ehrlich gesagt nie wirklich auf und ist ein Teil unseres teilweise geteilten Alltags. Wir zeigen damit gegenseitig Wertschätzung und gehen noch öfters darauf ein. Bei uns liegt es aber auch daran, weil unsere Spiele auch teilweise Fortsetzungen sind und die Charaktere/Rollen sich weiter entwickeln und ich es in den Tagen danach alles schriftlich festhalte. Das gibt mir unheimlich viel Sicherheit und mir als Schreiberling hilft es immer neue Charaktere, Settings und Geschichten zu entwickeln. Und er genießt es dir Gefühle aufgeschrieben immer wieder lesen zu können. Das ist für ihn auch ein Teil des Aftercare. Da er es genießt Gefühle zu wecken und zu spüren, wie man zwischen seinen Fingern dahin schmilzt.

Aber alle anderen haben es schon richtig formuliert. Für jeden hat Aftercare eine unterschiedliche Ausprägung und Bedeutung. Es hilft in sich hinein zu hören und zu überlegen, was einem selbst gut tut oder man lernt es kennen und die Erfahrung zeigt es einen dann, was man wirklich möchte. Und das kann sich in jeder Situation unterschiedlich abzeichnen.
  vor 9 Stunden, schrieb Vapesklave:

Was versteht ihr da drunter? 

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Fürsorge z.B. kuscheln, Wundversorgung, Energie auftanken, Auffangen (Damit meine ich keine Abstürze, die sollten nämlich nicht vorkommen. Aber wenn man fliegt, möchte man auch wieder langsam nach unten gleiten und dann ist es sehr schön, wenn man in die Arme des Partners gleitet und nicht alleine auf dem harten kalten Boden zurückkehrt. Zumindest ist das bei mir so. Aber je nach Situation kann das auch anders bei mir sein. Dazu schreibe ich aber noch was)

  vor 9 Stunden, schrieb Vapesklave:

Wie lebt/betreibt ihr das? 

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Unterschiedlich. Je nach Session brauche ich gar kein Aftercare oder recht viel. Es kommt auf die Intensität an. Manchmal kann auch kein Aftercare für mich sehr befriedigend sein. Wenn mein Herr ihn mir verwehrt in dem er mich links liegen lässt, mich ins Bad zum waschen schickt... (Natürlich habe ich mein Safeword bzw. kann im Notfall darum bitten oder Aftercare wird später, wenn nötig nachgeholt.) Aber ich bemerke, dass ich gar nicht mehr so oft Aftercare im Sinne von kuscheln brauche, obwohl die Sessions an Intensität zunehmen. Ich komme auch gut alleine runter. Wenn ich mich z.B. erfrische, mir meine Spuren anschaue und den Schmerz noch genieße, ist das für mich sehr beruhigend. Wir kuscheln auch unabhängig der Session, daher brauche ich das nicht immer gleich nach einer Session. Was aber wichtig ist, dass ich Wasser zu mir nehme und evtl. Energie auftanke und die Wunden eben versorgen, falls nötig.

Für mich ist es wie gesagt auch sehr reizvoll, einfach links liegen gelassen zu werden.

Mein Herr kann sich gut entspannen, wenn er den "Tatort " aufräumt. Aber auch auf dem Sofa zusammen kuscheln mag er ganz gerne. Aftercare für den Dom ist genauso wichtig wie für den Sub/Sklaven.

  vor 9 Stunden, schrieb Vapesklave:

Habt ihr dazu ein bestimmtes Standartprogramm/Standartfragen

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Nein, wie gesagt das machen wir immer unterschiedlich. Je nach Situation eben.

 

  vor 9 Stunden, schrieb Vapesklave:

Wann haltet ihr das für angebracht?

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Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Dafür gibt es keine allgemeine Antwort. Nicht einmal wir selbst könnten das für uns beantworten, weil es immer auf den momentan Zustand und die Bedürfnisse ankommen. Es gab schon intensive Sessions, da habe ich Aftercare gebraucht und manchmal aber auch nicht. Nach einem Absturz ist Aftercare notwendig, aber ich finde, es ist dann einfach schon zu spät. Ein Absturz sollte nicht passieren.

 

  vor 9 Stunden, schrieb Vapesklave:

Und Aftercare erst dann betreiben wenn ein Safewort gefallen ist? 

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Nein, kann man immer betreiben. Ich habe Ewigkeiten mein Safeword nicht benutzt. Aber das Safeword spielt dabei keine Rolle.

Wenn ich Aftercare brauche, dann nicht weil es mir schlecht geht. Die Gefühle sind nur so intensiv, dass ich erstmal wieder runterkommen muss. Ich kann nicht, wenn ich völlig berauscht und halb weggetreten bin, wieder funktionieren und mich erfrischen oder das Abendessen vorbereiten. Ich brauche ein bischen Zeit von der flauschigen Wolke wieder ins hier und jetzt zu gelangen. Oft saß mein Herr dann mit mir auf dem Boden und hielt mich einfach fest. Brachte mir eine Decke, damit ich nicht friere. 🥰 Mich viel zu bewegen würde dazu führen, dass ich zu schnell falle. Daher liege ich oft einfach auf dem Boden. Einmal saß mein Herr auf dem Stuhl und ich lag auf dem Boden. Es war extrem beruhigend einfach nur seine Schuhe anzuschauen. Und hin und wieder streichelte er über meine Haare. Das war wunderschön. 🥰

  vor 10 Stunden, schrieb Vapesklave:

Betreibt ihr eventuell sogar das Aftercare  erst ein paar Tage später? Weil die Nachwirkungen erst einmal begriffen werden müssen?  

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In Form von Gesprächen schon. Oft braucht es mehr Zeit um eine Session sacken zu lassen. Ich würde sogar behaupten das alle Sessions noch tagelang in einem wirken. Es entstehen ja nicht nur äußere positive Spuren, sondern auch innere.

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