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Subs: Fühlt ihr euch frei, eure Grenzen zu definieren?


Mi****

Empfohlener Beitrag

  Vor 53 Minuten , schrieb Teaspoon:

Nein, ich bin nicht völlig frei, meine Grenzen zu setzen. Ich bin so aufgewachsen, dass es nicht OK ist, Grenzen zu haben und diese zu kommunizieren, als Kind meiner Generation, als Arbeitnehmer meiner Generation, als Frau.

Ich habe einen Anspruch an mich und den habe ich auch an mich als Sub. Und da nützt es nichts, dass mein Kopf weiß, dass ich Grenzen haben darf und kommunizieren soll. Als Sub komme ich einfach nur sehr schwer damit zurecht, abzubrechen, wenn es an meine Grenzen geht oder gar darüber. Es hinterlässt in mir ein Gefühl, versagt zu haben. Und deshalb fühle ich mich spätestens in der Session oder wenn er nur sagt, er will dieses oder jenes, nicht frei meine Grenzen zu definieren und zu verteidigen.

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Bisher ging es in dem Beitrag viel um das Setzen von Grenzen vor und während einer Session, sei es durch safe words/Gesten oder Nachfragen.
@Teaspoon hat schon Recht, dass viele Subs Schwierigkeiten haben die eigenen Grenzen im Eifer des Gefechts zu verteidigen.

@Teaspoon wie ist es denn nach der Session? Kannst du da dann offen reden ohne das Gefühl versagt zu haben?

In meiner Vorstellung ist es ein Zusammenspiel zwischen Sub und Dom die Grenzen zu setzen und einzuhalten. Im Eifer des Gefechtes kann jede Person schonmal über die Strenge schlagen (pun intended).

(bearbeitet)

Also was nicht zu können und nicht nur in Teilen nicht, finde ich auch blöd @Teaspoon... Das kann ich dann aber schon benennen und mein Herr mildert ggf was ab. Aber ich mag es, wenn es mir nicht leicht fällt! 

So grundsätzlich, wenn dir was "schwer fällt", hat das dann einen Reiz für dich oder ist es belastend? 

Danach kann ich sicher auch besser über Dinge sprechen. 

bearbeitet von Bratty_Lo
  Vor 1 Stunde, schrieb Teaspoon:

Schließe von dir mal nicht auf andere! Nur weil du sowas als Ausrede genutzt hast, ist es bei mir nicht so. Und bitte stelle keine Diagnosen über Fremde.

 

Schau, ich kann Grenzen setzen. 😉 Ich sagte nämlich nicht, dass ich es nicht kann, nur dass es mir schwer fällt. 

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Diagnose wäre es gewesen, wenn ich gesagt hätte du hast Krankheit xy. Hab ich nicht und sorry keine Grenzen zu setzen, weil ich damit aufgewachsen bin. Das spricht schon extrem für meine Aussage.

@MissCurious,

danke für diese Frage, welche das deutliche Schubladendenken von vielen, vorwiegend männlichen Subs beleuchtet.

Müssen, muss man gar nichts.

Nur fruchten Klischees bei unerfahrenem Personen, hier bei besonders erwähnt jene Gruppe die BDSM zu 99,9% visuell via Internet auslebt, bis hin zu jenen Personen mit Torschlusspanik besonders schnell.
Zu dem leben wir in einer Welt, in welcher "alternative Wahrheiten" mehr und mehr Einfluss haben, da diese die geglaubten Klischees als Wahrheit bestätigen.

Persönlich stehe ich auf dem Standpunkt, dass man sich zu Beginn einer wie auch immer benannten BDSM Beziehung auf Augenhöhe den Weg der gemeinsamen Reise einmal umreißt, bewusst ohne wirkliches Ziel, sondern mehr mach dem Motto, der Weg ist das Ziel. Dabei können beide Seiten ihre No-go 'S darlegen und auch Grenzen benennen. Auf einer solchen Reise gibt es auch viele Stationen die für einen oder beide unbekannt sind, auch darüber und wie man damit umgeht beim erreichen dieser Wegmakierung damit umgeht.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, zu Anfang habe ich als SUB die Grenzen zu eng gesteckt und mich damit um viele Erlebnisse selbst beraubt , allerdings ist das weite Feld, welches ich dem Top überlassen durchaus auch mit der Möglichkeit behaftet, dass Topoch deutlich an und über meine Grenzen fordert.
  vor 4 Minuten, schrieb DreamgirlYuki:

keine Grenzen zu setzen

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Hab ich aber nie gesagt. 😉

 

Ich sagte, dass ich mich nicht frei fühle, meine Grenzen in bestimmten Situationen zu verteidigen, was ich aber tue, auch wenn es in mir dann ein ungutes Gefühl hinterlassen kann.

(bearbeitet)
  vor 28 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

So grundsätzlich, wenn dir was "schwer fällt", hat das dann einen Reiz für dich oder ist es belastend? 

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Da geht es ja nicht darum, etwas zu tun oder nicht und dann juchu, wenn ich es geschafft habe. 

 

Da geht es darum, ob ich in einen shutdown oder meltdown rutsche. Also nein, ich mag es lieber, wenn ich nicht auf der Klippe zu diesen Zuständen balanciere, sondern den Kopf frei habe für das eigentliche BDSM und nicht, weil ich gerade friere und an absolut nichts anderes mehr denken kann, als dass ich fiere.

bearbeitet von Teaspoon
(bearbeitet)
  vor 23 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich sagte, dass ich mich nicht frei fühle, meine Grenzen in bestimmten Situationen zu verteidigen, was ich aber tue, auch wenn es in mir dann ein ungutes Gefühl hinterlassen kann.

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Es ist schon ähnlich bei mir @Teaspoon, wenn auch noch von den Situationen anders gelagert.

Grundsätzlich: Ich kann Tabus vorher benennen. Gehe aber weit aus meiner Komfortzone und mag es, wenn mir nicht alles gefällt. 

Wenn was wie du meintest @MissCurious mal im Eifer des Gefechts zu viel war, der eine Peitschenhieb oder so, da ist es ja schon passiert. Komme ich drüber hinweg... 

Bei Aufgaben mag ich Herausforderungen und muss sie nicht komplett schaffen. Ich kann auch Scheitern, wenn es das Spiel ist. Ich das in der vorgegeben Zeit halt nicht geschafft habe. Dann bin ich drin, dann spiele ich mit. Und dann tue ich ja was ich soll, durch das mitmachen (weiß nicht, ob man das versteht)

Dinge, die ich tun soll und von vorneherein gar nicht kann... Ich kann das benennen. Mein Herr gibt vielleicht nicht direkt nach, bei "das kann ich nicht" und ich mag auch Überwindung. 

Aber wenn ich ernsthaft mehrfach sage, dass etwas nicht geht (und ich möchte sicher weitmöglich mitgehen, was erfüllen), da habe ich dann früher schon 2 x das Safewort gesagt. Immerhin geht das dann offenbar. Das eine mal war, als ich mich vor ihm selbst befriedigen sollte (eigentlich nicht so das Ding), aber wir hatten noch nicht lange bdsm gemacht und er hat das derart erniedrigend gestaltet, was ich für eine N.u.t.t.e sei usw. Weder die Handlung sollte ich vorher machen, noch hatte er mich schonmal so genannt und die ganze Situation war so arg erniedrigend gestaltet! 

Wir hatten das die Tage auch wieder solche Begriffe und ich mag eigentlich solche Erniedrigungen. Aber da recht zu Beginn, war da nur eine Blockade. Ging nicht. Ich habe mehrfach gesagt, dass ich das nicht kann... Es hat sich so schlecht angefühlt! 

Noch extrem schlechter, dann das Safewort zu sagen. Dann schlafe ich auf dem Boden oder so, versuche mich irgendwie "selbst zu bestrafen"...

Aber war ja zum Glück nur zweimal. Das andere mal war, als ich nach einer Feier mit zu viel Wein (wobei wir da eher mitgemacht haben "Ach, trinkt noch einen mit...) auf dem Bauch gefesselt mit den Händen in Handschellen auf dem Rücken gefesselt schlafen sollte. Alles drehte sich, ich hatte Angst mich übergeben zu müssen im Kissen, aus dem Bett zu fallen, Katastrophe! Aber da hat er das mehrfach auch nicht gehört, dass es nicht geht...

Wir machen nun kein bdsm nach Alkohol oder Feiern, aber gefesselt schlafen, zumindest so!, geht dann halt auch nicht. Mir blieb nicht viel anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen... (ist ja gut, dass es dann ging.)

bearbeitet von Bratty_Lo

@Bratty_Lo ich entnehme dem, dass auch du dich nicht gänzlich frei gefühlt hast, in diesen Momenten die Grenze zu setzen, dass auch du mit dir gehadert hast und es lieber nicht hättest tun wollen. 

 

Das meinte ich mit "nicht frei, Grenzen zu setzen und zu halten" es ist eben nicht egal, es hat eine Konsequenz, die man sich selbst auferlegt. 

Eben @Teaspoon. Damit hadert man schon, selbst wenn es der Fehler meines Herrn war. Der ja dann zum Glück auch daraus lernt.

In Nachhinein geht es auch, "Du hast alles richtig gemacht".

Aber in dem Moment. Man "entlässt" sich quasi selbst aus dem Machtgefälle. Ich ertrage lieber Unschönes im bdsm, als das zu tun. Es ist nicht mein Gedanke das tun zu müssen, nicht meine Neigung... 

Und Macht *wirkt* ja irgendwie auch. Man hadert also damit... 

Weder möchte man Dom enttäuschen, nicht annehmen...

Noch möchte man ja selbst, dass das Machtgefälle in dem Moment aufgelöst ist. Meine Neigung ist ja, dass über mich verfügt wird. 

Es ist also gleich doppelt schlimm für mich. Ihm und mir gegenüber. 

Ergänzung wäre wohl noch: er hat mich sofort befreit. Mir stieg der Wein auch recht schnell und plötzlich zu Kopf. Ich lag da recht normal und vielleicht dachte er, das passt (kenne das auch so zu schlafen).

Aber er hat mich direkt abgemacht nach dem Safewort und hat da gar kein Problem mit. Er wollte dann noch kuscheln..

*Ich* habe das Problem damit viel mehr...

  vor 8 Stunden, schrieb MissCurious:

Mir fällt immer wieder auf, dass zumindest in Femdom/Malesub Umkreis immer wieder spezifischer Dirty Talk/Phantasien rausgehauen wird als wären das Tatsachen. Sowas wie

"Für einen Sub gehört es sich nicht Sex zu haben",
"Die Femdom entscheidet über die Orgasmen"
"Was immer die Dame sagt, wenn sie das sagt, dann ist das so." 
"Du hast das nicht zu entscheiden, das obliegt ihr."
"...kein richtiger Mann..."
"...keine eigenen Wünsche mehr..."
"...Füße küssen..."
und und und..

 

Ist euch da als Subs jederzeit bewusst (gewesen), dass sich das im spezifische Phantasien von irgendjemandem handelt oder habt ihr das Gefühl, wenn ihr eine/n Dom/me wollt, dass ihr dann zu allem möglichen bereit sein MÜSST, was ihr so hört? Weil ihr das Gefühl habt, das gehöre zum Sub-Sein eben dazu und da müsse man sich fügen? Ich bin mir gerade nicht sicher, ob da mein "Beschützerinstinkt" völlig überflüssig ist, weil allen anderen jederzeit völlig klar ist, dass das nicht so sein muss und man nur Dinge macht mir gegenseitigem Einverständnis und wenn beide sich wohl fühlen? 

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ja, ich weiss schlicht, dass dies meine entscheidungen sind!  stur genug..selbstbewusst genug..?!  selbstreflektiert genug?  i don't know

aber klar iss, dass allein deshalb schon viele von mir als sub abstand nehmen.. da mag man nu interpretieren, was man möchte, ne^^

  vor 28 Minuten, schrieb Krateros:

Ich bin jetzt seit 4 Tagen offenbar ein Sub ... Der Erfahrungsschatz ist also begrenzt:sweat_smile:

Die Sätze sind schon in ähnlicher Form so gefallen... Ich merke dennoch, dass ich meine Grenzen festlegen darf. Schon bevor wir ein Wort über BDSM geredet haben, hat sie immer total lieb nachgefragt, wie es mir geht, ob ich Spaß bei unserer Unternehmung habe etc.. Ich fühle mich bei ihr sicher. Als ich auf Nachfrage gesagt habe, dass ich Pegging schön finde, hat sie schon einen Termin festgesetzt, an dem wir ein Exemplar kaufen gehen, das uns beiden gefällt. Sie hatte ehrliches Interesse daran, was mir gefällt und will da gemeinsam weiter erkunden. Als ich gesagt habe, dass Keuschhaltung ein Problem ist, weil ich mich im Job echt konzentrieren muss und nicht mit Samenstau und KG vor der Klasse stehen kann, war das Thema sofort vom Tisch und sie hat andere Ideen gehabt, die ihr gefallen, aber mir nicht schaden... z.B. Auflagen, wie ich zu masturbieren habe, wenn ich es mache. Ich merke, dass mein Wohlergehen ihr extrem wichtig ist. Die platonische Freundschaft kommt als Nr.1. Dass ich zusätzlich bespielt werde, weil ich süß bin, ist nicht Priorität. Anders herum habe ich ihr halt von mir aus gesagt, dass ich viel wegstecken kann, und das auch, obwohl ich 0 masochistisch veranlagt bin, so weit es geht mit ihr ausleben möchte, um sie glücklich zu machen, weil ich weiß, wie sehr es sie kickt, und ich ihr etwas zurückgeben möchte. Ich vertraue darauf, dass sie es nicht übertreibt. Andernfalls gibt es ein Safeword. So wie sie bei allem zwischendurch nachhakt, wie es mir geht, glaube ich nicht, dass ich es jemals brauchen werde. Fazit: Ich denke, es kommt auf die Menschen an.

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Das klingt super!

Ich habe mit meinem Spielpartner do und Don't Listen, die mir einen sicheren Rahmen geben und ihm Handlungsspielraum zum Experimentieren und ausprobieren. Ich habe viele Bereiche in unterschiedlichen Farben angegeben, weiße und gelbe Handlungen sind jederzeit und ohne Rücksprache nutzbar. Orange sind meine Trigger, aber gleichzeitig auch Grenzen an die er sich Ran trauen kann und rot sind Tabus, wo er die Finger von lässt.
Über die Zeit hinweg und vielen herantasten und Grenzen erforschen, habe ich viel über mich selbst gelernt und auch viele Dinge die vorher unvorstellbar waren, nach einem Jahr nur noch ein zaghaftes lächeln Wert und ich freue mich darüber. Über die vielen neuen Erfahrungen.
Ich fühle mich durch die Absprachen sehr sicher und die Grenzen sind klar gesteckt und geben mir halt, über mich hinaus zu wachsen. Und er hat mein Vertrauen kein einziges Mal ins wanken gebracht, selbst als wir versehentlich an die roten Grenzen kamen, hatte ich das Urvertrauen das er genau auf mich achtet und jederzeit stoppt, selbst wenn ich selbst nicht mehr in der Lage war ein Safewort zu benutzen. Einfach weil es ihm wichtig ist, dass es eine positive und schöne Erfahrung ist.
Ich versuche mich mal in einem Kommentar dazu.
Ich habe für mich erst sehr spät entdeckt, was ich bin, was ich sein will, was einfach zu mir passt. Daher mögen meine Eindrücke nicht immer der Norm, wenn es diese überhaupt gibt, entsprechen.
Ist es nicht immer eine Entwicklung, die jede BDSM Beziehung ganz für sich lebt, erlebt, mitgestaltet !?
Ich habe das große Glück gehabt, einen Partner zu finden, bei dem ich ganz Sub sein darf. Mir war dies im Vorfeld nicht gänzlich bewusst. Es widerstrebte mir sogar eher irgendwie, mich gänzlich "hingeben" zu müssen, zu können und jetzt tatsächlich doch zu wollen. Eine Wandlung, die ich liebe.
Ich liebe das, was mir gegeben wird und gebe leidenschaftlich gern, was verlangt wird. Grundsätzlich werden oder wurden alle Entscheidungen, Vorgehensweisen, Verhaltensweisen und mehr im Vorfeld besprochen, Anschaffungen werden gemeinsam durchdacht und so entsteht ein Miteinander.
BDSM ist so facettenreich. Immer wieder neu und immer wieder einfach eine traumhaft schöne Reise. Ich bin da sicherlich auch sehr romantisch veranlagt, was den ein oder anderen vielleicht zu einem "unnötigen" Kommentar bewegt.
Aber so bin ich.
Egal wie... Es steht mir frei, Grenzen zu definieren. Gerne lasse ich mich auch über diese "hinwegtragen" und durfte durchaus dabei feststellen, dass ich mich oft unterschätze. Mein Herr führt mich immer weiter. Und genau dieses "Erfahren" ist meiner Meinung nach auch der Weg, den man im BDSM geht. Immer wieder Innehaltend und genießen. Jedes Paar bestimmt selbst, wer was in seinem Rahmen, in seinem Kontext tun darf.
Vielleicht habe ich jetzt auch gänzlich das Thema verfehlt 🙈
Es flutschte mir sozusagen eben einfach durch den Kopf:))
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