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Sind Beziehungen schwer? Was sind die häufigsten Trennungsgründe? 


Bratty_Lo

Empfohlener Beitrag

Als aromantischer Mensch überlege ich viel mehr, was sind Gründe für eine Beziehung ;-)

Ich gehe trotzdem Beziehungen ein, wenn ich den anderen Menschen sehr mag. Früher habe ich das gemacht, weil ich dachte, dass man das so machen muss. Und ich habe Beziehungen beendet, wenn Beziehung aufrecht erhalten so anstrengend, dass ich mein Alleinsein zu sehr vermisst habe.

Seit ich weiß, dass ich aromantisch bin (seit 2020), kann ich Beziehungen anders und bewusster eingehen. Das ist auch nicht die klassische romantische Beziehung, sondern queer-platonic relationship. Ich muss mich nicht mehr verstellen, um den anderen nicht zu verletzen. Und auch die Gegenseite kann sich jetzt bewusst dafür entscheiden, dass ich Beziehung nicht als Lebensziel und Notwendigkeit zum Glücklichsein sehe. Ich weiß nicht, was jetzt an Trennungsgründen bliebe. Eifersucht mal nicht. Wir sind polyamor und ich mag seine anderen beiden Freundinnen sehr. Also eins ist sicher: Die behalte ich, selbst wenn sich eines Tages unsere Wege trennen sollten ;-)

  vor 7 Stunden, schrieb frau_rotkäppchen:

Die behalte ich, selbst wenn sich eines Tages unsere Wege trennen sollten ;-)

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:clapping: im zweifel schmeisst ihr einfach ihn raus^^

wie genau muss ich mir aromantik vorstellen oder- was genau iss für dich der unterschied?

Moin,

Ja Beziehungen sind Kommunikation und zwar permanent....

Ich fühle mich in der heutigen Zeit mit meiner Frau zusammen häufig als Dino, völlig untergemäß sind wir im 29 Ehejahr, Bach dem wir uns vorher exakt 25 Monate kannten.
Ja, viele rosarote Herzchen der ersten Jahre zerplatzen irgend wann einfach, weil der tägliche Stress diese Herzchen auffrisst.

Hier wurde von "aus einander leben" geschrieben.
Ja jeder Partner in der Beziehung entwickelt sich weiter, in seinem Tempo, in seine Richtung.
Von den Partner zusammen gewollte Einflüsse, welche das Leben verändern, wie zum Beispiel Kinder, Wohneigentum erwerben, wie auch ungewollte Ereignissse, wie Pflegebedürftigkeit von Verwandten, oder gar des Partners.

All dieses sind Veränderungen, welche sich massiv auf das Miteinander auswirken. Kinder, Pflegebedürftigkeit von Verwandten raubt Zeit, raubt auch dass "wir fi... mal aus Lust auf dem Küchentisch.
Wir haben als verheirates Paar den Weg ins BDSM genommen, mit einem irren Tiefgang, uns war klar, bis das Kind 10- 12 Jahre ist, läuft wenig zusammen, zumal keine verwandten vorhanden "Auszeit" vom Kind gestaltet sich schwierig.
Auch das sind Veränderungen,welche die Bedürfnisse des Einzelnen durch aus sehr belasten.
Reden, und nochmals reden ist das Zauberwort und klar müssen Kompromisse gefunden werden.

Aber es ist halt nicht nur Sex oder nur BDSM was eine Beziehung zusammen hält. Es sind viele einzelne Punkte und ja, auch meine Partnerschaft ist zwischenzeitlich durchaus mal in den Status "Zweckgemeinschaft" abgerutscht. Der Zweck, welcher die Partnerschaft am Leben gehalten hat, war das Wohl des Kindes.
Ein weiterer Grund einer Zweckgemeinschaft ist durchaus das fortgeschrittene Alter, die zu erwartenden Rente. Mit mietfreiem Wohneigentum, ebenerdig lebt es sich im Alter durchaus komfortabel.

Wir haben unsere Lösung für die unterschiedliche Entwicklung des Einzelnen getroffen, die Partnerschaft ist offen, in Sexueller Sicht, aber auch für slle anderen Aktivitäten.

Dieses offene hat zur Folge, dass nach 30 Jahren auch immer wieder Input herein kommt.

Aber letztendlich muss es jeder für sich entscheiden.





(bearbeitet)
  vor 4 Stunden, schrieb towel:

:clapping: im zweifel schmeisst ihr einfach ihn raus^^

wie genau muss ich mir aromantik vorstellen oder- was genau iss für dich der unterschied?

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Aber... aber... wir wohnen doch getrennt und das bleibt auch so :-) Es sei denn, wir suchen uns irgendwann als Polykül (alle Partnermenschen zusammen) eine größere Immobilie, wo jeder eine eigene Wohnung haben kann.

 

Wie man sich die aromantische Neigung vorstellt. Hm, das ist wie Rot-Grün-Blindheit. Wo andere rosarot sehen können, sehe ich grau ;-)

 

Die Definition kann man ja googlen oder ChatGPT fragen. Ich kann meine Symptome beschreiben aber das fällt bei jedem etwas anders aus und ist auch ein Spektrum.

- Ich verliebe mich nicht bzw. was ich früher für Verliebtheit hielt, war eigentlich nur sinnliche (sexuelle?) Anziehung 0:-)

- Die new relationship energy, die viele zu Beginn einer Beziehung empfinden, fällt bei mir weniger dramatisch aus. Ich find den neuen Menschen toll, aber ich schwärme nicht, ich kann normal schlafen und essen, muss deshalb keine bestehenden Herzensmenschen abkündigen, leide keinen Herzschmerz, sorge mich nicht, ob er sich in eine andere verguckt, für jemand anderen entscheidet.

- Pärchenbildung ist keine Zielsetzung. Ich bin solo glücklich, vollständig und ganz. In einer entspannten Beziehung bin ich das auch. In einer sehr engen Beziehung mit vielen Erwartungen an meine Gefühle, an Bestätigung als Pärchen und täglichen Austausch bin ich gestresst.

- Wenn jemand mich "erobern" oder seine Gefühle/Liebe "beweisen" will, macht mich das ratlos oder schreckt mich ab. Ich verstehe es einfach nicht.

- Wenn jemand sagt "Ich liebe dich", wäre meine mathematisch korrekte Antwort "Das freut mich für dich." weil es mich freut, dass er Liebe empfindet, weil Liebe ein tolles Gefühl ist. Ich hab aber gelernt, dass das nicht die Antwort ist, die hier erwartet wird...

- Symbiotische Beziehungen bei anderen finde ich total süß und ich freue mich für sie. Ich kann auch Liebesfilme mit Begeisterung gucken. Nur bei mir hab ich es gern anders. Beziehung ist, was passiert, wenn man sich gut versteht und immer wieder trifft. Ich hab irgendwann nach 2 Jahren verdutzt festgestellt, dass wir uns ja schon seit 2 Jahren treffen... also seit zwei Jahren eine Beziehung haben. Inzwischen sind es vier Jahre :-)

- Beziehung sollte sich für mich wie tiefe Freundschaft anfühlen bzw. ich verstehe nicht den Unterschied zwischen Beziehung und tiefer Freundschaft. Ich weiß, den gibt es für viele, nur ich spüre den nicht. Manchmal sag ich, dass ich QPR (queer-platonic relationships) suche, doch das verstehen viele nicht und dann ist "Beziehung" sprachlich doch wieder die nächste Näherung, weil Freundschaft für viele was zweitklassiges zur Beziehung ist (obwohl Freundschaften statistisch betrachtet länger halten).

- Ich empfinde Liebe, nur kein klassisches Verliebtsein. Ich habe nicht weniger Liebe in meinem Leben, sondern vielleicht in Summe sogar bisschen mehr als Menschen, die diese intensiven Gefühle vor allem für einige wenige Partnermenschen reserviert haben. Ich empfinde Liebe, große Dankbarkeit, Verbundenheit, Wertschätzung (Freundesliebe, philia) für meine Freunde (die Menschen, die alles über mich wissen). Ich hab auch schon meine freundlischaftliche Zuneigung brieflich kundgetan, weil ich mich danach fühlte und auch keine Erwiderung erwartete, worauf der angeschriebene (platonische) Freund antwortete, dass das schon fast als "aromantischer Liebesbrief" durchgehen könnte und für sich gesehen schon fast wieder romantisch ist, wenn er mich nicht besser kennen würde, aber da er mich gut kennt, hat er ihn einfach lächelnd zur Kenntnis genommen. Er ist auch aro :o) Da weiß ich einfach, dass er es nicht in den falschen Hals bekommt oder seltsame Schlussfolgerungen zieht.

 - Ich empfinde erotische Anziehung und kann mich enorm dafür begeistern, wenn sich ein Mensch gut anfühlt und gut berührt. Ob ich sexuelle Anziehung empfinde, kann ich nicht mal sagen. Vielleicht demisexuell, aber sinnlich-erotische Anziehung empfinde ich definitiv. Die richtige Berührung schaltet mir den Kopf aus.

- Als meine Kinder geboren wurden, hat mich das voll von den Socken gehauen. Ich konnte mir erstmals vorstellen, wie sich Verliebtsein für "normale" Menschen anfühlen könnte. Es hat mich auch überhaupt nicht gestört oder eingeschränkt, die kleinen Würmchen tags im Tragetuch und nachts im Bett ständig bei mir zu haben. Schlafentzug, kein Problem. Selbst beim 3. nächtlichen Wake-up-Call nach Mitternacht zum Stillen hab ich mich über die gemeinsame Zeit gefreut. Ja, mich hatte es voll erwischt und ich hab die intensiven und anstrengenden ersten zwei Jahre bei allen drei Kindern gefeiert :o) Also agape (selbstlose Liebe ohne Erwartung einer Gegenliebe) empfinde ich auch.

Ich sehe vielleicht nicht rosarot, doch die anderen Farben dafür umso intensiver ;-)

bearbeitet von frau_rotkäppchen
  vor 4 Stunden, schrieb frau_rotkäppchen:

Ich sehe vielleicht nicht rosarot, doch die anderen Farben dafür umso intensiver ;-)

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danke für deine ausführliche antwort..und jaa, ich erkenn mich wieder! :)   hatte nie n namen für bisher

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