Jump to content

Finden soziale Kontakte heute überwiegend online statt?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

du hast Recht, der “trend“ geht immer mehr ins digitale und das wird definitiv und hat bereits folgeschwere Auswirkungen auf die Psyche der Menschen haben,…das was du da aus deiner Jugend beschreibst ist definitiv gesünder und „normaler“ als das was man heute so beobachten kann. Die Menschen vereinsamen und verkümmern und merken es nicht mal, da sie sich permanent online ablenken können.
Es ist aufjedenfall ein interessantes Thema.
Guten Morgen
Für viele, mich eingeschlossen, ist das Handy ein sehr wichtiger Alltagsgegenstand geworden. Sehr viel spielt sich online ab und gerade als ich noch jünger war, begann gerade der Aufstieg der Messenger und Apps wie Facebook, Insta, damals noch SchülerVZ etc. Dort kannte ich alle meine Kontakte ausnahmslos und es fing da schon an, dass man nach der Schule mit Freunden gechattet hat. Seitdem ich 18 bin nutze ich diese quasi garnichtmehr, bzw. nurnoch Messenger(wie Whatsapp) mit Freunden und Bekannten. In den USA fängt gerade teilweise eine kleine Kehrtwende hin zu klappbaren alten Handys und weg von den Smartphones, an. Ich habe meine Freunde mit denen ich gerne Zeit verbringe, diese App ist für mich eher eine Informations/Diskussionsquelle. Bei Symphatie und langem vorherigen Austausch treffe ich mich auch gerne, aber da die Personen meistens weiter weg wohnen, geht das nicht so einfach und schnell.
Was du mit den Schallplatten beschreibst geht uns glaube ich beinahe allen so, es hat sich nunmal viel verändert. Wie sehr ich mich als Kind/Jugendlicher darauf gefreut habe an einem Samstag in die Stadt zu gehen und mir ein neues Spiel zu kaufen.. mittlerweile wird das online gekauft und heruntergeladen, schneller und effizienter, aber das Erlebniss bleibt auf der Strecke. M.m.n. ist das ab und an sehr schade. Trotzdem bin ich dem gegenüber nicht negativ gestimmt, da es auch viel positives gibt und genau das versuche ich herauszufiltern. Nimm das positive mit und lass das negative liegen. Aber ja, es passiert viel mehr online als noch vor 20 Jahre, keine Frage und die Entwicklung dahin ist sicherlich nicht immer gut.
  vor 6 Minuten, schrieb xxSlayyx:

Was du mit den Schallplatten beschreibst geht uns glaube ich beinahe allen so, es hat sich nunmal viel verändert. Wie sehr ich mich als Kind/Jugendlicher darauf gefreut habe an einem Samstag in die Stadt zu gehen und mir ein neues Spiel zu kaufen.. mittlerweile wird das online gekauft und heruntergeladen, schneller und effizienter, aber das Erlebniss bleibt auf der Strecke. M.m.n. ist das ab und an sehr schade. Trotzdem bin ich dem gegenüber nicht negativ gestimmt, da es auch viel positives gibt und genau das versuche ich herauszufiltern. Nimm das positive mit und lass das negative liegen. Aber ja, es passiert viel mehr online als noch vor 20 Jahre, keine Frage und die Entwicklung dahin ist sicherlich nicht immer gut.

Ausklappen  

Das Ding ist ja auch, das all diese Geschäfte heute gar nicht mehr existieren. Ich lebe in einem Außenbezirk von Hamburg. Wenn ich nicht für jedes Teil erst in die Statt fahren will, dann bleibt nur der Kauf online. Somit ist es Segen und Fluch zugleich.   

Ich vernetze mich im Internet gerne mit Menschen, die meine Interessen teilen, sehe diese aber nicht als "Freunde". Halte meinen "inner circle" in der Regel privat eher klein. Bin auch eher der ruhige Typ Mensch. Hatte aber auch bis 2018/19 noch meinen heiß geliebten Dinosaurier, mein Nokia X2. 😂 Bin ua von dieser ganzen Online-Dating Nummer nicht wirklich überzeugt, aber schau mal, was sich hier ggf ergibt. Der Austausch hier kann auch nicht schaden. Außerdem schwirrt meine beste Freundin hier schon seit Jahren rum. 🤷
Es hat mit der digitalen Entwicklung zutun.
Ich bin eine Generation wo gerade der Übergang stattfand. Bei mir war es 50:50 gerade kamen die Handys und die PCs kamen in die Haushalte und wurden bezahlbar. Man verbrachte die Nachmittage teilweise in der Woche nach der Schule vor dem TV und schaute RTL2. Oder man war nach der Schule draußen mit seinen Freunden oder im Freizeitzentrum. Hinterhöfe, Baumhäusern oder Parks, Kidsclubs, Sport etc. Man war einfach draußen und hat sich mit den Kids aus der Nachbarstadt oder den Cliquen getroffen.
Dann kam das Internet dazu. Bei mir war es damals die goth Szene. In meiner Heimatstadt kamen sich alle Jugendliche da angemeldet und man hat sich dann an dem Stammplatz in der Innenstadt getroffen und in Clubs und zu Events. Damals war es auch schon so das man viel über die Seite sich abgesprochen und kommuniziert hat, aber überwiegend real gesehen hat. Die 400 Leute von der Website hab ich auf den Events größtenteils mit Nickname oder realen Namen angesprochen.
Aber auch damals ging der trennt los, dass viele Jugendliche sich Zuhause zurück zogen und in die online Welt flohen. Mein jüngerer Bruder war einer davon. Er interessierte sich nicht für reale menschen. in der Schule sprach er mit niemanden und am Nachmittag zockte er stundenlang mit anderen personen per Skype und ICQ und schrien sich gegenseitig im Ego Shooter an. Während ich nur unterwegs war, ob Wind oder Wetter. Beim Stammplatz, in der Piraten Kneipe, wo wir als Kids damals auch rein durften am Wochenende. Zu den Musik Bands/Underground Bands die jedes Wochenende stattfand. Man kannte seine Bands der Stadt, traf sich in Musik räumen oder machte mit. Oder traf sich in Freizeitzentrum. Oben könnte man Aktivitäten jeglicher Art kostenlos mitmachen. Ob Theater Gruppe, Keramik basteln, einen PC Raum gab es hier auch. Und unten im Jugendclub spielten sie Magic und Yugioh. Überall sah man die einzelnen Gruppierungen.
Was einen großen Unterschied zu jetzt auch ausmacht ist, dass alles Geld kostet (verständlich) und es kaum Möglichkeiten gibt wo die Kids wo wir malad einfach hin können. Überall wird man nicht mehr geduldet, es gibt kaum mehr Angebote, die genutzt oder wertgeschätzt werden. Es ist kaum bis gar nichts mehr bezahlbar. Die Möglichkeit für Jugendliche sind beschränkt oder nicht toleriert. Dazu kommt das unmögliche verhalten der Masse hinzu. Auch damals hatte man Quatsch und Unsinn im Kopf, aber man war anders erzogen und hat nichts mutwillig kaputt gemacht. Heute sieht man alles nur noch kaputt, beschmiert, voller Schmutz und hinterlassen Müll. Weil es dir Generation nicht mehr sichert. Zudem ist für Welt immer digitaler und vielfältiger geworden und die Jugendlichen die sich damals noch trafen über die verschiedenen Gruppierungen hinaus, sind jetzt strickt voneinander getrennt. Wir unsichtbare Mauern zwischen ihnen. Ich sehe kaum mehr welche draußen. Auch die erwachsenen hängen größtenteils hinterm Smartphone. Ich sehe wie die Kids verlernt haben Zuhause zu spielen und nur noch vor dem Handy hängen.
Auch ich hatte als Kind, TV, PC und Konsolen und trotzdem befand sich meine Welt vor allem draußen. Heute ist es echt schwer bekannte und Freunde zu treffen, weil alle verstreut sind und man sich lediglich Mal schreibt. Man hat sich aber auch auseinander gelebt.
Bei mir jetzt ist es 50:50 ich habe noch viele Kontakte von damals die ich alle persönlich kenne, aber seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Also die Menschen aus meinem jüngeren leben und Heimatstadt und die paar Kontakte die ich in der neuen Stadt gefunden habe. Aber die andere Hälfte ist zu Kontakten aus dem Internet wo ich aber auch größtenteils daran arbeite weniger Kontakte zu heben, dafür aber die Chance zu nehmen und sie persönlich kennen zu lernen.
Machst du alles richtig. Bin 95er und fühle mich bereits fehl am Platz in der heutigen Zeit. Wenn ich eine familie hätte wäre mir alles andere ohne hin egal. Mach weiter so und werde jeun teil der zombies💪
@daisy-gaga ja, da hast du Recht. Online ist, sind wir ehrlich, einfach bequemer. Ich wollte mir letzten Samstag ein Hemd in der Stadt kaufen und war innerhalb von 5min wieder draußen, da die Warteschlange zur Umkleide endlos lang war..
Aber bedenke, es kommt alles mit der Zeit wieder. Wenn die 5 Schallplattenshops alle zumachen, macht in 2 Jahren 1 Shop wieder auf.

Das Internet oder auch das Smartphone sind für mich tools, nicht das Leben. Wer real sucht,  wird nicht im Netz verbleiben,  sondern es eher zum Austausch oder dem leichteren Finden benutzen.

Weder online noch offline viele Kontakte hier. Wenn ich etwas tue oder plane, komme ich oft nicht mal auf die Idee, das andere da sind.
Online mache ich aber sehr viel, was offline einfach nicht geht, man niemanden findet, nicht auf dem Land, oder allgemein in Deutschland wenig.
Wobei ich nicht unbedingt das Internet brauche, auch offline haben die Geräte viel zu bieten. Als Introvert ist schreiben eh einfacher als reden, und man sucht weniger Kontakte überhaupt.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal, was man draußen so machen kann.
Bin aber wahrscheinlich auch nicht repräsentativ für 98
  vor 17 Minuten, schrieb sn_X:

PS: Bin offen für online und offline, aber kann bei beiden nicht gut Kontakte knüpfen.

Ausklappen  

Fällt dir die Kontaktpflege den leicht, bzw. online leichter?  

Die Antworten sind interessant ...

In London gehen wir einach ins Pub zu einem Munch. Nach einer Weile kennst du Leute und freust dich auf neue Gesichter - der erste Schritt ist schwierig, danach ist es ein Selbstläufer ...

Die Generationsfrage ist sehr stereotypisch und ich stimme ihr nicht zu. Ich beobachte, dass die junge Szene hier in München sehr aktiv ist, sich verschiedentlich trifft - allerdings abgekoppelt von den "Alten", weil der Unterschied im Kopf einfach zu groß ist ...

Allerdings: Die Internetszene in Deutschland ist sehr groß ...

Jedoch: Wer Kinksters treffen möchte, kann es ...

Und zum Schluss: Die Hürde ist höher in Deutschland, weil (1) Organisatoren oftmals Bedingungen an Teilnahme stellen (2) viel in Privatgruppen abläuft (3) man an Tischen sitzt und nicht steht (4) ...

Ein Anfang ist gemacht, aber ein weiter Weg ist noch zu gehen

Viele Menschen haben nur einen sehr engen Freundeskreis, wer keine große Familie hat und wo sich nach dem Studium alle in alle Himmelsrichtungen verteilt haben, hat selten Treffen, beim Einkaufen ist man anonym im Supermarkt unterwegs - oder wie auch die Fragestellerin per Smartphone und Computer online unterwegs. Soziale Kontakte sind online, gut erreichbar, leicht auch mal zu ignorieren, die wenigen echten Freunde (= die, die in einer mißlichen Situation nachts um 3 angerufen werden können oder auch anrufen würden) trifft man auch mehr per Telefon und Online. In Vereinen sind auch nur immer wenige wirklich in Präsenz da, bei Online-Veranstaltungen findet man oft mehr von den interessierten. Aber da jeder seine eigenen Verpflichtungen hat, verschiebt sich die Menge an Kontakten zu wenigen in Präsenz und mehr Online. Noch dazu kommt, dass, wenn man nicht grade in der Nähe einer Großstadt lebt, sondern wie ich mindestens 100km Fahrt hat, um in ein Zentrum zu kommen, dann ist gerade mit Fantasien aus dem BDSM-Spektrum der nächste Präsenz-Stammtisch weit und die Kommunikation hier im anonymen Forum einfacher. Man kann ja schlecht der gut aussehenden Frau im Supermarkt eine Kassette von Bondage-Fantasien ins Ohr drücken / manchmal ging da früher auf einem Mittelaltermarkt mal was, wenn man über Inquisition u.ä. ins Gespräch kam, aber das ist auch lange vorbei...

Nun ja, ich finde nicht dass es ein „Generationending“ ist, für mich hat es eher mit dem individuellen Wesen zu tun. Ist man introvertiert oder extrovertiert, findet man leichter Anschluss oder eher nicht. Ich habe generationsübergreifend mit unterschiedlichen Menschen zu tun und tatsächlich nehme ich wahr, dass sich viele treffen wollen und dies auch tun. Ich selbst liebe es meine Freunde zu treffen und das kommunizieren über diverse Messanger rundet einfach den Alltag ab um auf dem Laufenden zu sein.

Könnte ich auf‘s Handy verzichten? Sicherlich, aber will ich das… nö, ich war schon immer Technik affin und habe mich gern mit neuen technischen Dingen auseinandergesetzt, außerdem nutze ich es hauptsächlich zum Musik hören. Wir hatten damals in der Schule Pager, da gabs noch keine Handys 😂  Online bin ich zweckmäßig unterwegs, ich will was wissen, dann recherchiere ich und gut ist. Ich erinnere mich immer noch daran, wie mein ExMann mich mal gebeten hat, an seinem Rechner nach einem bestimmten Rezept zu suchen… gesucht, gedruckt, Rechner runtergefahren. Er war sichtlich irritiert 😆 „Wie Du bist schon fertig? Du kannst noch surfen.“… och nee, ist mir zu langweilig. Ich wollte lieber Zeit mit ihm verbringen, ich sah da keinen Sinn drin und dies liegt nun 20 Jahre zurück und daran hat sich nichts geändert. Wenn ich Freunde treffe oder Verabredungen habe, dann beachte ich mein Handy nicht. Ich empfinde es als unhöflich und genieße  die gemeinsame Zeit. 

Mein Handy habe ich immer mit und nutze es täglich zum Musik hören, Termine vereinbaren, bestellen… mein Laptop hingehend 1x im Jahr für die Steuererklärung 😂

Ich habe heute hier eine "date" Anzeige geschlossen, in der es klar um ein neutrales Treffen ging nur ein bdsm Messe besuch... Muss ich sagen warum ich die schließen musste?
Nach so einer Erfahrung bleib ich lieber online, sicher hinter meinem Filter (den ich ja zur Absprache öffnen musste und zum Glück ist er wieder an)....
Und ja es wird immer mehr online passieren bis der Trend zurück geht.. Wann sind schlaghosen wieder in, müsste es nicht langsam wieder an der Zeit sein?
Ich vermisse Schlaghosen sehr 😞
(bearbeitet)
  vor 3 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Hallo zusammen,

ich bin Jahrgang 74 und noch ohne Handy und ohne Internet aufgewachsen. Das Handy habe ich heute oftmals gar nicht dabei wenn ich unterwegs bin, da es für die Hosen- oder Jackentasche einfach zu groß ist. Das Internet nutze ich überwiegend zur Recherche oder zum Shoppen und verkaufen. Alle meine Kontakte auf facebook kenne ich persönlich. Ich bin auch noch in einem Forum für Modellrennsport unterwegs. Auch da kenne ich die meisten User hier aus dem Norden persönlich.

Hier auf dieser Seite sieht es schon anders aus. Die meisten sind mir persönlich nicht bekannt, von wenigen kenne ich die Stimmen von Telefonaten. Dennoch finden meine sozialen Kontakte überwiegend im Real Life statt. 

Das scheint aber nicht bei allen so zu sein. Einige haben ewig lange Freundeslisten, kennen aber nur einen Bruchteil davon persönlich. Einige bleiben lieber Zuhause und gehen nicht gern raus, verbringen ihre Freizeit lieber online. Manchmal erscheint es mir so als würde sich ein Trend dahin entwickeln. 

Musik ist auch ein Beispiel dafür. Schallplatten kaufen war in meiner Jugend regelrecht ein Event. Man verabredete sich, zog gemeinsam durch die Läden. Man sprach sich ab, wer was kauft. Hinterher traf man sich zu gemeinsamen hören, Tapes machen und tauschen. Heute wird gestreamt oder downgeloadet. Es werden Playlists geteilt. Und jeder bleibt dabei für sich.   

Wie seht ihr das?

Verbringt ihr eure Freizeit lieber online oder seit ihr lieber aktiv, unterwegs mit der Familie, mit Freunden u.s.w.? 

Ist das so ein Generationending? 

Ausklappen  

Ich halte es nicht für ein Generationending, bzw. auf gewisse Weise ist es das zwar, aber es geschieht aus meiner Sicht nicht auf freiwilliger Basis oder weil es nur Vorteile mit sich brächte, die wir früher nicht hatten. Vermeintlicher Fortschritt wird ja gerne immer nur positiv verklärt und vor allem öffentlich kaum kritisch hinterfragt, u.a. weil in vielen Fällen nur wirtschaftliche Interessen dabei der Treiber waren und sind.

Jugendliche verbringen heute pro Woche im Schnitt 70 Stunden online (Quelle: Jugend-Digital-Studie 2021), d.h. etwa 10 Stunden am Tag - das ist mehr als die Hälfte der Wachzeit. Davon entfallen nicht einmal 4 Stunden auf produktive Tätigkeiten, also im Rahmen von Bildung & Co. Der überwiegende Teil beschränkt sich also auf Konsum. Das ist insofern bemerkenswert wie erschreckend, weil es die Nutzungdauer von beispielsweise Fernsehen aus früheren Zeiten bei Weitem in den Schatten stellt. Das Problem ist, und dies ist auch vielfältig belegt, dass die ganzen populären Apps und Spiele so aufgebaut sind, dass sie ein großes Suchtpotential in sich bergen und de facto süchtig machen. Und das betrifft nicht nur Jugendliche, aber diese insbesonders. Das Smartphone spielt hierbei als Endgerät die tragende Rolle. Die Art und Weise, wie viele Menschen damit umgehen, dass sie es kaum noch aus der Hand legen können, weil es ständig ihre Aufmerksamkeit bindet, dass sie in der Öffentlichkeit ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen, legt nahe, dass wir es hier bereits im großen Maßstab mit Suchtverhalten zu tun haben. Man redet natürlich nicht darüber und spielt es herunter, findet Argumente die das Verhalten rechtfertigen, eben wie ein Süchtiger auch seine Droge stets nur in einem positiven Lichte wahrnimmt. Letzten Endes ist in meinen Augen aufgrund es beobachteten Verhaltens und auch Studien zu dieser Problematik die Smartphone-Sucht die größte verdrängte und akzeptierte Volkskrankheit der Gegenwart. Zumal es messbar auch die Aufmerksamkeitsschwelle und Gedächtnisleistung reduziert (Stichwort: Brain-Drain-Effekt). Kurz gesagt: den plakativen Spruch aus damaliger Zeit, "Fernsehen macht dumm", kann man sehr gut auch auf das Smartphone anwenden. Hinzu kommen negative Effekte, z.B. Mütter, die nicht mehr den Blickkontakt zu ihrem Kind im Kinderwagen pflegen und lieber auf das Smartphone schauen, mit traumatisierenden Folgen für die psychische Entwicklung des Kindes. Aber das ist nur ein kleiner Abriss über die Dinge, die mit spontan ins Gedächtnis kommen. Die Problematik ist viel zu komplex um hier alle Punkte beleuchten zu können. Letzten Endes würde ich aber Zusammenfassen, dass das Online-Verhalten unterm Strich deutlich mehr negative Effekte mit sich bringt als positive.

Ich verbringe meine Freizeit bewusst offline. Das Smartphone liegt meist den ganzen Tag auf dem Tisch und brauche ich es nicht zwingend, nehme ich es auch nicht mit nach draußen. Zudem vermeide ich digitale Lösungen, die man mir aufdrängen will und ziehe den analogen Weg vor, der oftmals sogar viel praktischer ist. Mit meinem ehemaligen Hintergrund als "Nerd" und ITler, vor allem im Bereich IT-Sicherheit, habe ich auf das Thema aber ohnehin einen anderen, kritischeren Blick als die Allgemeinheit. Der Laptop und alles was an Hardware hinten dran hängt ist dann zum überwiegenden Teil nur Werkzeug und Arbeitsgerät.

Ich bin dann mal wieder auf Tauchstation, es war gerade praktischer dir das hier und nicht alles privat zu schreiben @daisy-gaga. Und vielleicht auch um ein wenig kritisches Bewusstsein durch die angesprochenen Punkte in der Allgemeinheit anzustoßen, sich selbt und seinen Umgang mit diesen Technologien, die heute unseren Alltag immer mehr bestimmen, zu hinterfragen.

bearbeitet von jackXjacqueline
  vor 21 Minuten, schrieb Alexiel_Mistress:

Wann sind schlaghosen wieder in, müsste es nicht langsam wieder an der Zeit sein?
Ich vermisse Schlaghosen sehr 😞

Ausklappen  

Na, die waren doch nie out. Ich laufe seit über 30 Jahren damit herum. :P

Guten Tag Gaga,

Danke. Das ist ein tolles und auch für mich interessantes Thema.

Das wahre Leben findet offline in der Realität statt. Treffen die nur online stattfinden sind zwar reizvoll aber ohne echten Tiefgang und entbehren den echten Reiz.

Onlinemessaging, Telefonie und Emails sind daher für mich platte Kommunikation ohne wahren Nährwert. So verhungerte nämlich eine mir wichtige Beziehung, die ich noch immer als Autist analysiere, weil sie mir sehr wichtig war.

Meine Offlinezeit verbringe ich mit Sportfreunden in der Taucherei als Buddy und Lehrer. Die Familie hat zwar Priorität, aber auf einem bestimmten festen Platz.

Ein gutes Buch, Musik, anregende Gespräche mit geistig und seelisch nährenden Eindrücken bin ich gegenüber nie abgeneigt.

Je nachdem wie die Prägung und persönliche Situation ist, mag die Waage mal in die eine oder andere Richtung schwingen.

Einen Kreis mag es generationsbedingt betreffen, da sie ihre Bubble nicht verlassen haben oder wollen.

Andere haben wegen Distanz, Beziehungssituation oder fragwürdiger Diskretion die Notwendigkeit.

 

Nochmals, Danke. Es ist ein vielseitiges, komplexes Thema.

Da bin ich komplett anders. 1987 hab ich mich erstmals mit Leuten, die ich nur aus dem Chat kannte, zum Kino verabredet. Von den Montagsdemos hab ich online ein halbes Jahr vorher schon gehört, von den Leuten , die sie organisiert haben, bevor die Presse darüber berichtet hat. 1992 kannte ich die Hälfte der privaten Internetnutzer (es gab noch keinen Browser) persönlich. Ich bin IT-ler und Netzwerker (auch mit Menschen), Kommunikation ist mein Thema, heute eher inhaltlich als technisch.
Das erste Smartphone bekam ich beruflich, privat hab ich mir sehr spät eins gekauft. Mehrere Lebensabschnittsgefährtinnen habe ich online kennengelernt. Zu Freunden halte ich online Kontakt, telefoniere aber auch stundenlang (bin relativ frisch in HH).
Ich hab mir für den Städteurlaub einen sehr guten Stadtplan gekauft, ihn aber anders als sonst kein einziges Mal aufgeklappt (OsmAnd+ mit OpenstreetMap). Usw...
Ich habe das Handy viel zu oft dabei. Ich nutze verschiedene Plattformen, immer mit dem Ziel die Kontakte auch zu treffen in angemessener Zeit. Beim nur chatten erschliesst sich mir der Sinn nicht. Mein letzter Gameboy hatte einen monochrom Display
×
×
  • Neu erstellen...