Sophia und Daniel Mehr als Kollegen Part 2

April 4

Sie verbrachten die Nacht damit, durch den Club zu schlendern, verschiedene Räume zu betreten, zu beobachten. Daniel erklärte ihr Dinge, ließ sie fragen, ließ sie fühlen. Er schien zu wissen, wie weit er gehen konnte, ohne sie zu überfordern. Sie setzten sich in eine ruhige Lounge, wo das Licht gedämpft war und die Geräusche des Clubs wie eine ferne Melodie wirkten.

„Und? Wie war deine letzte Beziehung?“, fragte er schließlich, während er langsam an seinem Glas nippte.

Sophia zögerte. „Toxisch“, gab sie schließlich zu. „Ich war immer die Perfekte. Die, die alles richtig machen musste. Aber ich konnte nie… mich selbst sein. Es war nicht das, was ich wollte.“

Daniel nickte langsam. „Und was willst du?“

Sie senkte den Blick, dann sah sie ihn direkt an. „Ich will mich fallen lassen können. Ich will jemandem vertrauen. Ich will nicht die Kontrolle haben.“

Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. „Das klingt nach einer Sub.“

Sie errötete leicht, aber wich seinem Blick nicht aus. „Ja. Aber ich will es nicht, weil es von mir erwartet wird. Ich will es, weil es sich richtig anfühlt.“

Er lehnte sich ein wenig vor. „Das ist der richtige Weg.“

Dann wurde ihre Aufmerksamkeit von einer Bewegung auf der Bühne angezogen. Eine junge Frau wurde langsam an einem Haken hochgezogen, ihre Hände mit Ketten gefesselt. Ein älterer Mann trat vor sie, strich ihr sanft über die Haut, bevor er mit einer Gerte über ihre Oberschenkel strich. Sophia hielt den Atem an.

„Willst du es dir ansehen?“, fragte Daniel leise.

Sie nickte, ohne ihn anzusehen. Ihr Blick war gefesselt von der Szene vor ihr. Der erste Schlag traf die Haut der Frau mit einem lauten Klatschen. Sie keuchte auf, ihr Körper spannte sich an. Daniel beobachtete Sophia, wie sie sich auf die Lippe biss, die Szene mit geweiteten Augen verfolgte.

Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu. Sophia und Daniel beobachteten die Vorführung bis zum Schluss. Der Raum war von gespannter Stille erfüllt, nur durchbrochen vom rhythmischen Klang der Peitsche und dem leisen, unterdrückten Keuchen der Frau an den Ketten. Sophia spürte eine Wärme, die nichts mit der Raumtemperatur zu tun hatte. Daniel stand dicht neben ihr, sein Blick glitt hinüber, prüfend, beobachtend. "Genießt du es?" fragte er schließlich leise.

Sophia biss sich auf die Lippe, ihr Blick haftete weiterhin an der Szene. "Ja...", hauchte sie, fast überrascht von ihrer eigenen Ehrlichkeit. Daniel nickte nur, ein kaum wahrnehmbares Lächeln umspielte seine Lippen, doch er unternahm nichts weiter. Stattdessen standen sie einfach da, Seite an Seite, während die Vorführung endete und die Gäste langsam wieder in Gespräche verfielen.

Sie unterhielten sich noch eine Weile, doch Daniel ließ das Thema unausgesprochen stehen. Er wusste, dass Sophia es verarbeiten musste, dass es ein erster Schritt für sie war. Schließlich bot er an, sie nach Hause zu fahren. Sie nahm das Angebot an, und die Fahrt verlief in angenehmem Schweigen. Vor ihrer Haustür angekommen, sah sie ihn noch einmal an. "Danke für den wundervollen Abend, Daniel. Bis morgen."

Er hielt ihren Blick für einen Moment fest, ein leichtes Lächeln in seinen Augen. "Bis morgen, Sophia. Schlaf gut."

Drinnen angekommen, schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich kurz dagegen. Der Abend hatte eine Schwere in sich getragen, eine Bedeutung, die sie noch nicht ganz greifen konnte. Sie zog sich langsam aus, legte ihren Mantel ab, schlüpfte aus den Schuhen und schließlich in ihr Bett. Doch der Schlaf kam nicht.

Vor ihrem inneren Auge spielten sich die Szenen des Abends erneut ab. Die Frau in den Ketten, der dominante Mann, der sie geführt hatte. Doch nach und nach verblassten ihre Gesichter – stattdessen war es ihre eigene Haut, die sich an kaltem Metall schmiegte, ihre eigenen Arme, die über ihren Kopf gebunden waren. Und es war Daniel, der um sie herumging, ruhig, kontrolliert, seine Finger über ihre erhitzte Haut streichen ließ. Die Vorstellung war so intensiv, dass sie kaum bemerkte, wie ihre Hände langsam über ihren eigenen Körper glitten.

Ein leises Keuchen entkam ihren Lippen, als ihre Fantasie immer lebhafter wurde. Sie stellte sich vor, wie er sie berührte, wie seine Stimme sanft, aber bestimmend in ihr Ohr drang. Ihr Körper reagierte unbewusst, suchte nach mehr, ließ sich von den Bildern leiten, die ihr Geist erschuf. Wellen der Lust durchzogen sie, während sie sich den Händen eines Mannes hingab, der nicht einmal wirklich da war – und als sie schließlich befreit wurde, war sein Name das Letzte, das ihr durch den Kopf ging, bevor sie erschöpft in den Schlaf glitt