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Der Kampf zwischen Mann und Frau


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

Mit "einige" liegst Du wahrscheinlich schon auf einer ganz allgemein, auf alle möglichen Bereiche des Lebens beobachtbare soziale Schwäche.
Viele Menschen verstehen beispielsweise guten von schlechtem Humor nicht zu unterscheide. Anstatt miteinander lacht man(n)/frau/divers übereinander.
Das Missverständnis, welches entsteht, wenn Eigenliebe mit Narzissmus verwechselt wird, kann z. B. daran erkannt werden, dass Narzisten die Angewohnheit haben, wenn jemand am Boden liegt, noch draufzutreten.
Bin mir gar nicht so sicher, ob das nicht sogar ein ziemlich genderneutrales Phänomen ist. In jedem Fall ist die Gesellschaft ja auch unterbewusst oder bewusst beeinflusst durch beispielsweise gehypte Comedians, deren "Humor" davon lebt, andere lächerlich zu machen...meistens nicht in gegenseitigem Einverständnis. Echt sind dabei nur die Reaktionen.

Menschen, die sich nicht (außerhalb möglicher Rollenspiele ) respektvoll, mit Charme und Humor auf Augenhöhe begegnen können, sollten sich eventuell mal mit der Frage beschäftigen, was sie daran hindert.
Ich weiß nicht, was Du mit "Kampf" meinst.

Es gibt immer schlaue Leute, die der Welt erklären wollen, wie "der Mann" und wie "die Frau" tickt. Dann gibt es gesellschaftliche und kulturelle Normen, gegen die sich einzelne widersetzen, das könnte man dann als Kampf betrachten. Und es gibt tief verwurzelte, biologische Voraussetzungen, die bei Männern und Frauen grundverschieden sind und die unsere Gedanken und unser Handeln beeinflussen.

Ich kann es nur aus männlicher Perspektive schildern, aber wann immer jemand abfällig über Frauen (also alle) spricht vermute ich ein Minderwertigkeitsproblem dahinter und eine Suche nach der eigenen, überlegenen Identität.
daisy-gaga
  vor 26 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

Nein, es braucht ein aufbrechen genau dieser Strukturen und es braucht laute Menschen, die genau in diese Wunden ihre Finger reinlegen und drücken. Aufarbeiten können wir es geschichtlich wenn irgendwann mal Gleichstellung herrschen sollte und ich glaube, dass ich dies nicht mehr erleben werde. 

 

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Nein, ich denke auch zukünftige Generationen werden das noch nicht erleben. Zur Zeit scheint da eher wieder eine Rückentwicklung statt zu finden. Zum einen prägt schon die Spielzeugindustrie alte Rollenmodelle. Diese Spielzeuge werden zudem in speziellen Online- oder Fernsehprogrammen für Kinder und Jugendliche offensiv beworben. Kaum jemand stellt das infrage. Zudem gibt es unzählige Tutorials zum Thema Mode und schminken. Feminismus und Gleichstellung scheinen da nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.       

Von dem was ich so beobachten konnte in den letzten Jahren und was auch andere in meiner Umgebung beobachten, ist vieles bei dem Thema künstlich aufgebauscht und führt zu einer Eskalation der Lage. Offen über Probleme zu sprechen oder auch nur auf den Tisch zu bringen, welche Probleme wirklich bestehen und welche individuell sind oder an andere Bedingungen geknüpft sind, ist heutzutage kaum möglich.

Wobei auch gesagt werden muss, dass einige Gruppen vielleicht ein Interesse daran haben, dass es "Probleme" gibt, so wie Tankstellenbesitzer vielleicht ein Interesse daran haben, dass man immer Benzin brauch.

 

Einmal angenommen, wir lebten in einer nahezu perfekten Gesellschaft. Bräuchte es da noch groß Parteien, die für eine gerechtere Gesellschaft streiten? Selbstredend nicht. Sowohl im "gewerblichen Sinne" - also als politische Partei im Bundestag - als auch im "privaten Sinne" - z.B. als Aktivist für den Feminismus - würden diese Gruppierungen aufgrund des Sinnverlustes sich auflösen. Und mit dem Sinnverlust kämen auch andere Dinge hinzu. Mit dem Sinnverlust geht auch ein Ansehensverlust einher. Man wird vielleicht später noch geehrt, wie ein erfolgreicher General lange nach dem Krieg weiterhin geehrt wird, aber man ist nicht mehr in dem Sinne der Held wie im Augenblick des Handelns. Spätere Generationen vergessen vielleicht, wer dann die besagten Helden waren. Außerdem, wer gegen echte oder vermeintliche Ungerechtigkeit streitet, bekommt von anderen, denen das Thema ebenfalls betrifft, finanzielle Zuwendung wie z.B. Parteispenden. Tja, und wer von diesen Zuwendungen oder ihnen gleich kommende Auszahlungen leben möchte - was im Bundestag zu verdienen ist, da schüttel ich immer noch den Kopf - oder es auch nur auf das Ansehen abgesehen hat, der sollte dafür sorgen, dass immer genügend Probleme da sind.

 

Science Washing ist dabei durchaus ein Stichwort. Wenn Studien und Erhebungen zitiert werden, ist es meist nur eine, selbst wenn duzende vorhanden sind, und auch dann wird eher nach einem Narrativ das vorhandene Material begutachtet. Betrachtet man zum Beispiel, wie die Geschlechter im Durchschnitt (!) - schon das vergessen zu viele - politisch wählen, also konservativ oder liberal, so wird allzu häufig und allzu schnell geschossen: "Männer werden immer konservativer - haben wir etwas falsch gemacht?" Ich habe mir die Erhebung selbst mal angeschaut und kann sagen: Ja, Männer wurden bei Wahlen in den letzten 15 Jahren laut Erhebung konservativer. Doch die Entwicklung ist nichts im Vergleich zu den Frauen. Waren die Männer vor 15 Jahren noch bei 3 Punkten im Konservativen und heute bei 6 Punkten, sind die Frauen von 5 Punkten im liberalen Bereich auf 25 Punkte abgerauscht. Es haben sie also eigentlich vor allem die Frauen im Wahlverhalten geändert, wenn man die Erhebung richtig liest, nicht die Männer. Die aber viel wichtigere Frage, wenn man frühere Erhebungen heran zieht ist eher, warum ist plötzlich die Lücke da. Denn leichte Unterschiede gab es bis 1950 immer und ein auf und ab ebenso. Aber die Ergebnisse waren immer bei einander. Nur in den letzten Jahren zerriss es.

Ähnliches auch beim Gender-Pay-Gap, bei dem im über die Zahlen hinausgehenden Rahmen viel beschaut werden kann und sollte. Ich habe den Eindruck, der unbereinigte Gender-Pay-Gap wird gerne von Gruppen aufgeführt, die im besonderen betonen wollen, wie schlechte es Frauen in Deutschland nach ihrer Ansicht hätten. Dass in diese unbereinigte Erhebung alles hineinfließt, also auch die altvorderen Großunternehmer, deren Karriere vielleicht zu einer Zeit began, in der in Deutschland keine gleichen Rechte für Frauen bestanden und daher in dieser Gruppe überwiegend Männer vorliegen, wird nicht bedacht. Außerdem hinkt es hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Einen Bombenentschärfer mit einer "Hilfkraft" - wenn ich es mal so formulieren darf - zu vergleichen hinkt an jeder Stelle. Ebenso hinkt es auch daran, dass unbereinigt nicht mal die geleisteten Stunden gezählt werden. Und dass jemand, der nur 10 statt 40 Stunden leistet, weniger verdient, sollte bei gleichem Job eine Selbstverständlichkeit sein. Bereinigt schrumpft auch der Gender-Pay-Gap weit zusammen, nicht zuletzt, weil gleiche Arbeit für gleichen Lohn gesetzlich festgelegt ist und auch eigentlich jedem klar sein sollte, dass Unternehmen für gewöhnlich ein großes Interesse am Kostensparen hätten. Wäre eine große Lücke möglich, würde mit allen Jobs das gleiche geschehen wie mit dem Job als Sekretär. Heute oft mit dem weiblichen Geschlecht verbunden, war es eigentlich ein Männerjob wie Schlosser, Schreiner und sofort. Nach Einführung der Schreibmaschine wurde es aber ein Frauenjob, weil man damals meinte, dass Frauen, die Klavier spielen konnten, besser geeignet seien und selbstredend konnte man den Lohn auf einen Bruchteil von dem eines Mannes drücken. Und heute denkt man daher nicht mehr an Männer bei dem Job deswegen. Daher ist eine deutliche Lohnlücke eher fraglich.
Wenn man sich den Gender-Pay-Gap nun genauer beschaut, müsste man diesen eigentlich anderes betrachten, als es viele Personen in der Öffentlichkeit tun. Zunächst wäre da der Beruf. Zum einen die Frage, warum einige Berufe, die von Frauen oft gewählt werden, bezahlt werden, wie sie bezahlt werden. Wohlgemerkt, ohne politisches Blabla, sondern eher wirtschaftlich. Denn z.B. Pflege sollte gut bezahlt sein, doch wer soll das bezahlen, denn die Betroffenen selbst können es oft genug nicht. Wo könnte man wie welche Mittel einspeisen um den Lohn zu erhöhen. Dann kann man die Frage stellen, warum Frauen sich für Berufe oder Ausbildungen entscheiden, die wirtschaftlich nicht so gut sind. Ich selbst (als Mann) hatte die Wahl zwischen einem Studium in Geschichte und einer neuen Querausbildung zum Triebfahrzeugführer. Ich wählte Letzteres, weil das Studium am Ende ein kleineres Gehalt verspricht als ich in meiner Ausbildung zum Betriebselektroniker bekommen habe. Warum wird also bei den Frauen nicht ähnlich gewählt? Denn Mathe, Naturwissenschaften und Co können Mädchen und Frauen genauso gut wie Jungs und Männer. Das habe ich selbst erlebt. Und auch die genannte Ausbildung ist heute vor allem technisches Verständnis und Knöpfe und Hebel bedienen und nicht mehr Kohlen schaufeln. Es bestünde also hier und jetzt kein für mich objektiver Grund, nicht in diese Richtung zu gehen, wenn es um das Einkommen geht.
Aber wenn man die Lohnerhebung noch genauer beschaut, ist die Lohnlücke möglicherweise auch nicht in erster Linie zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Mutter und Nicht-Mutter. In wie weit es nun stimmt, kann ich durch meinen eingeschränkten Blickwinkel diesbezüglich nicht sagen, aber es erscheint mir glaubwürdig genug, wenn man einigen Berichten glauben kann, wie ein Kind die berufliche Laufbahn beeinflussen kann. Dass das dann ein Problem ist, dass wir als Gesellschaft ausgleichen sollten, sehe ich ein. Wir sollten es dann aber behutsam und mit dem Skalpel machen und nicht wie manche Leute mit der Breitaxt. Schließlich gewinnen wir nichts, wenn mit dem Ausgleich für Frauen die Männer benachteiligt werden.
Das jedoch wird selten so gründlich von denen beleuchtet, die damit um sich werfen. Schließlich könnten die Ergebnisse etwas anderes dann darstellen, als vielleicht behauptet werden soll.

 

Besonders verrückt finde ich den "Krieg der Geschlechter" wie ihn nun Menschen wie Jette Nietzard, die Chefin der Grünen Jugend, führt. Abgesehen davon, dass ich bei ihr überzeugt bin, dass sie krankhaft narzisstisch ist, führt ein Mensch wie sie unweigerlich zu einer Bewegung selbst bei Neutralen. Es geht ihr offensichtlich nicht um Gleichheit, da sie zum Teil Grundsätze der Justiz bezüglich Männern aushebeln möchte. Da sollte es dann nicht verwundern, wenn die Männer vorsichtshalber in die andere Richtung abwandern. Schließlich würde sich kein Mensch für eine Gesellschaft entscheiden, in der er Mensch zweiter Klasse ist. Es würde mich also nicht verwundern, wenn viele Männer, die eigentlich für Gleicheit sind, in entsprechende Gegenströmungen abwandern, um Menschen wie Jette Nietzard zu verhindern.

 

Leider gibt es aber auch real in der Gesellschaft immer wieder Dinge, die die Verhältnisse schwierig machen. Als Mann erlebe ich in der Öffentlichkeit durchaus mal Anfeindung. Nicht, weil ich irgendwie aufdringlich gebaggert habe oder sonst dergleichen. Sondern einfach, weil ich mal auf einer Bank gesessen und den Vögeln zugeschaut habe. Oft genug sagt der Blick der Frauen viel aus, wenn mal zufällig die Blicke sich kreuzen. Wenn sie vergeben sind - ihren Liebsten haben sie neben sich fest umschlungen oder an der Hand - dann zwinkern sie mir vielleicht zu oder dergleichen. Aber bei anderen, bei welchen ich vermute, dass sie nicht vergeben sind, werde ich zum Teil böse angeschaut oder sogar angepflaumt, obwohl ich nur auf der Bank sitze und beobachte. Auch bei Nacht nicht einfach. Es passiert schon mal, dass ein Teil des Weges, den man geht, nun auch ein anderer geht. Ärgerlich ist nur, dass ich gerne von den Leuten übersehen werde. Stöpsel im Ohr, Handy vor den Glupschern und dann nach einiger Zeit überrascht sein, dass ich da bin. Bei Jungs oder Männern habe ich immerhin das Glück, dass die selbst merken, dass sie einfach nur nicht aufmerksam waren, aber bei Frauen hatte ich schon Fälle, wo ich davor war die Beine in die Hand zu nehmen, weil sie wirkten, als wollten sie gleich die Polizei rufen. Und als jemand, der gut genug in Gesichtern lesen kann, dass ich selbst Katzen beim Pokern schlagen könnte, vermute ich, dass ich nicht weit bei den Frauen daneben lag. All den Ärger dann auch nur, weil die Frauen die erste Ebene der Selbstverteidigung missachten; nämlich seine Umgebung zu beobachten. Wäre ich in dem Falle wirklich der Mensch, den einzelne in mir sehen wollen, hätte ich diese Frauen bei Nacht schließlich ohne weiteres in die nächste dunkle Ecke zerren können.

Oben auf dann die Schwierigkeiten beim Dating. Das ist so ein Thema, über das zwischen den Geschlechtern kaum noch gesprochen werden kann. Oft, wenn ich von meinen negativen Erfahrungen dabei spreche, wird es ignoriert - "streng dich einfach mehr an" - abgewertet - "als Frau hat man es tausend Mal schwerer" - oder ich werde gleich damit beleidigt, dass man mich in eine allzu bekannte Schublade steckt, bevor man mich kennt. Dass ich Intimität in dem Sinne nicht kenne und auch nur ein Date überhaupt in meinem Leben hatte, will man weder hören noch anerkennen. Und vielen Freunden und Bekannten, alles Männer ähnlichen Alters, geht es ähnlich. Keiner von denen ist ein Anhänger von diesem Tate. Ich selbst und gewiss einige von denen würden diese Glatze mit Mistgabeln oder besseren Waffen bis zu seinem Ende jagen, alleine wegen seinem Gebaren. Doch durch den Frust und die Anfeindung ist es für mich wenig verwunderlich, wenn diese Männer immer weniger von Frauen halten. Und dann muss ich mal die böse, aber sicherlich philosophisch interessante Frage stellen: "Warum sollten diese Männer für Rechte kämpfen, die nur Frauen betreffen, die wiederum diese Männer anfeinden, weil sie als Männer geboren worden sind?"

 

Ich denke, man sollte wieder lernen, offener auf einander zuzugehen statt in allen Feinde zu sehen. Man sollte lieber versuchen, ein möglichst offen und sachliches Bild zu sehen statt das vermeintlich gewünschte. Denn wer wer in allen Leuten gleich Feinde zu sehen glaubt, statt sich zu fragen, ob es überhaupt richtig ist, der sät Wind. Und wer Wind sät, der wird Sturm ernten.

daisy-gaga
(bearbeitet)
  vor 25 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

Ich verstehe nicht so ganz was Schminken und Mode mit Feminismus oder nicht Feminismus zu tun haben. Vielleicht kannst Du dies erläutern.

 

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Mit dem einen (Mode und schminken) gibt es mehr Berührungspunkte, als mit dem anderen (Feminismus). Das das eine das andere nicht ausschließt ist mit klar, stelle ich auch nicht infrage. 

  vor 25 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

Überraschend finde ich es nicht dass Mode- und Schminkindustrie weiter vorne sind, da von klein auf Mädchen dazu angehalten wurden perfekt auszusehen und auch öffentlich geframet werden wenn sie dies nicht tun. Ganz schlimm ist es wenn Frauen altern, was es für hässliche öffentliche Kommentare gibt. Mode wird in der Hauptsache übrigens auch von Männern designt. Hosen mit zu kleinen Taschen, Kleider ohne Taschen, damit Frau ihre paar Utensilien noch in überteuerten kleinen Täschchen rumträgt. 

 

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Ja, da haben Männer mehr Freiheiten. Auch was die Körperpflege angeht. Zum Teil nimmt das für mein Empfinden unschöne Ausmaße an. 

Was die Mode betrifft, da sitze ich im selben Boot, wenn auch freiwillig. Die zu kleinen Hosentaschen oder gar das völlige fehlen von Taschen empfinde ich auch als nervig. Ich weiß nie wo ich das Portmonnaie, das Handy oder die Schlüssel lassen soll. 

Esther Schweins hatte mal angemerkt das es für Frauen über 50 z.B. keine Hauptrollen in Filmen und Serien gibt, nur Nebenrollen. 

Zu den Rollenmodellen die in der Kindheit geprägt werden gibt es eine interessante Doku. No more Boys and Girls von Collin Ulman-Fernandes.

 

  vor 25 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

Wir sind alle selbstverantwortlich was wir wie konsumieren. 

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Ja und nein. Für vieles fehlt das Bewusstsein. 

bearbeitet von daisy-gaga
daisy-gaga
  vor 1 Stunde, schrieb Stahldampf:

Oben auf dann die Schwierigkeiten beim Dating. Das ist so ein Thema, über das zwischen den Geschlechtern kaum noch gesprochen werden kann. Oft, wenn ich von meinen negativen Erfahrungen dabei spreche, wird es ignoriert - "streng dich einfach mehr an" - abgewertet - "als Frau hat man es tausend Mal schwerer" - oder ich werde gleich damit beleidigt, dass man mich in eine allzu bekannte Schublade steckt, bevor man mich kennt. Dass ich Intimität in dem Sinne nicht kenne und auch nur ein Date überhaupt in meinem Leben hatte, will man weder hören noch anerkennen. Und vielen Freunden und Bekannten, alles Männer ähnlichen Alters, geht es ähnlich. Keiner von denen ist ein Anhänger von diesem Tate. Ich selbst und gewiss einige von denen würden diese Glatze mit Mistgabeln oder besseren Waffen bis zu seinem Ende jagen, alleine wegen seinem Gebaren. Doch durch den Frust und die Anfeindung ist es für mich wenig verwunderlich, wenn diese Männer immer weniger von Frauen halten. Und dann muss ich mal die böse, aber sicherlich philosophisch interessante Frage stellen: "Warum sollten diese Männer für Rechte kämpfen, die nur Frauen betreffen, die wiederum diese Männer anfeinden, weil sie als Männer geboren worden sind?"

 

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Verstehe ich das richtig, das du dem zu folge noch keine Beziehung hattest? Was denkst du sind die Gründe dafür? 

Ich selber hatte in meinem Leben bisher nur eine längere Beziehung und sehr viele sehr kurze. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar Dauersingles. Beide Geschlechter. Beide suchen die Ursache, oder gar Schuld dafür beim jeweils anderem Geschlecht. Bei mir war das auch mal so. Ich hatte mich dann aber gefragt wie ich es denn bisher geschafft hatte Frauen für mich zu gewinnen? Da wurde mir deutlich das die Ursache bei mir lag und derzeit auch noch liegt.    

daisy-gaga

In dem Zusammenhang gibt es Situationen in denen ich auch nicht weiß wie ich mich als Mann verhalten soll. 

Ein Beispiel. Da es in Hamburg grundsätzlich schwierig ist das Auto los zu werden nutze ich dort oft Bus und Bahn. An einer S-Bahnstation gibt es eine lange Unterführung die schlecht beleuchtet ist. Wenn ich spät unterwegs bin, sind kaum noch weitere Fahrgäste da, die dort ebenfalls ein oder aussteigen. Ab und an war schon mal nur eine Dame dabei. Entweder hatte ich mich beeilt, um vor ihr die Unterführung zu erreichen, oder ich habe abgewartet bis sie durch ist und tat so als würde ich etwas auf dem Fahrplan oder meinem Handy nachsehen. Aber aus keinen Fall wollte ich den Eindruck vermitteln ich würde ihr folgen. Dazu kommt noch das ich auch einen schnellen Schritt habe. 

Ähnlich verhält es sich mit dem Parkhaus an einer anderen  Bus und Bahnstation. Ein etwa 100m langer Weg, der schlecht beleuchtet ist, verbindet den Bahnhof mit dem Parkhaus. Links und rechts vom Weg sind Büsche. Auch hier versuche ich entweder schneller zu sein, oder ich warte ab, bis die Dame das Parkhaus erreicht hat. Im Parkhaus meide ich den Fahrstuhl und nehme lieber die Treppe. 

Ich weiß einfach nicht wie ich mich da richtig verhalten soll. Grundsätzlich werde ich da als langhaariger Typ mit tätowierten Armen wahrgenommen, denke ich. Also eher jemand der mutmaßlich als Täter in Frage käme. Also bleibe ich in solchen Situationen lieber auf Abstand.  

(bearbeitet)
  vor einer Stunde, schrieb daisy-gaga:

In dem Zusammenhang gibt es Situationen in denen ich auch nicht weiß wie ich mich als Mann verhalten soll. 

Ein Beispiel. Da es in Hamburg grundsätzlich schwierig ist das Auto los zu werden nutze ich dort oft Bus und Bahn. An einer S-Bahnstation gibt es eine lange Unterführung die schlecht beleuchtet ist. Wenn ich spät unterwegs bin, sind kaum noch weitere Fahrgäste da, die dort ebenfalls ein oder aussteigen. Ab und an war schon mal nur eine Dame dabei. Entweder hatte ich mich beeilt, um vor ihr die Unterführung zu erreichen, oder ich habe abgewartet bis sie durch ist und tat so als würde ich etwas auf dem Fahrplan oder meinem Handy nachsehen. Aber aus keinen Fall wollte ich den Eindruck vermitteln ich würde ihr folgen. Dazu kommt noch das ich auch einen schnellen Schritt habe. 

Ähnlich verhält es sich mit dem Parkhaus an einer anderen  Bus und Bahnstation. Ein etwa 100m langer Weg, der schlecht beleuchtet ist, verbindet den Bahnhof mit dem Parkhaus. Links und rechts vom Weg sind Büsche. Auch hier versuche ich entweder schneller zu sein, oder ich warte ab, bis die Dame das Parkhaus erreicht hat. Im Parkhaus meide ich den Fahrstuhl und nehme lieber die Treppe. 

Ich weiß einfach nicht wie ich mich da richtig verhalten soll. Grundsätzlich werde ich da als langhaariger Typ mit tätowierten Armen wahrgenommen, denke ich. Also eher jemand der mutmaßlich als Täter in Frage käme. Also bleibe ich in solchen Situationen lieber auf Abstand.  

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Dein Verhalten ehrt dich einerseits, "du denkst mit" in geschilderten Situation. Andererseits muss man sich auch nicht unnötig selbst einschränken, eine Frau in der Dunkelheit ist keine Person auf die man jetzt spezielle Rücksicht nehmen muss, wenn man ein reines Gewissen hat. Du läufst den gleichen Weg wie sie, thats it, das hat sie hinzunehmen und du kannst es auch. Sollte es zum Blickkontakt kommen, weil sie sich z.b. umdreht, reicht auch ein freundliches Gesicht und ggfs ein "guten Abend".

bearbeitet von Tau08
  vor 23 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Ein reines Gewissen habe ich tatsächlich nicht, wie mir gerade deutlich wird. Ich habe tatsächlich Schuldgefühle. Mir wird gerade deutlich, das ich in meiner Kindheit häusliche Gewalt erlebt hatte. Zum einen von meiner Mutter gegen mich und zum anderen von meinem Vater gegen meine Mutter. Ich konnte da nichts anderes tun, als loszulaufen, zu meiner Schwester, die im selben Blog lebte und 20 Jahre älter war als ich. Sie ist dann dazwischen gegangen. Später, da war ich so vierzehn oder fünfzehn, bin ich dazwischen gegangen. Das sind zwei Vorfälle an die ich mich erinnern kann. 

Meine Mutter hatte immer mal Blutergüsse im Gesicht oder an den Armen. Sie sagte immer das käme von ihrem Rheuma. Ich hatte das nie infrage gestellt. Ich frage mich gerade wie ich so blöd sein konnte. 

Mit vierzehn oder fünfzehn wurde ich mal Zeuge eines sexuellen Übergriffs in meiner Klasse. Meine Klassenkameraden (Jungen und Mädchen) standen nur da und sahen zu. Niemand tat etwas, oder sagte etwas. Ich auch nicht. Ich hatte nur Angst. Angst vor dem was mir passieren könnte wenn ich eingreife. Das beschäftigt mich auch immer wieder. Ich habe große Schuldgefühle deshalb und schäme mich dafür das ich so feige war. 

Als ich mit dem Cross-Dressen anfing, da war ich sechzehn, wurde ich selber Opfer eines sexuellen Übergriffs. Ein Junge mit dem ich bis dahin befreundet war, packte mich und griff mir in die Hose. Ich konnte mich schnell wieder befreien und schrie in an. Später, als Erwachsene trafen wir uns wieder und schraubten gemeinsam an Autos. Über diesen Vorfall haben wir nie gesprochen. Ich wüsste auch nicht wie. Ich könnte es nicht ansprechen.   

Vielleicht spielt das bei meinem Verhalten eine Rolle. 

Ich habe auch schon Beziehungen zu Frauen beendet, weil ich angst davor hatte, ich könnte ihnen schaden. Aus dem selben Grund wollte ich auch lange keine Kinder haben.  

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Ich glaube du musst dich noch etwas mehr mit dir und deinen Gefühlen bzw Sichtweisen auseinandersetzen Daisy. 

Es gibt wegen den geschilderten Dingen keinen Anlass zu Schuld- oder Schamgefühlen. Diese bremsen dich und tun dir nicht gut.

Jeder Mensch war oder ist in manchen Situationen ängstlich oder schweigt oder ist blockiert, umso mehr, je jünger man ist und je weniger Lebenserfahrung man hat. Auch sind Mut, Zivilcourage und ähnliche Eigenschaften um in diesen Situationen eingreifen oder handeln zu können ungleich verteilt. Hat die Natur ein vorsichtiges oder ängstliches oder sensibles Gemüt mitgegeben, ist es zunächst einfach mal so und deswegen sollte man nicht Schuldgefühle haben. Heute, Jahrzehnte später, nicht mehr! Du erkennst viele Punkte klar. Nutze sie um dich stärker zu machen, aber nicht zum Grübeln, denn heute bist du nicht mehr dieser Junge von einst. Es gibt zahlreiche Dinge im Zuge des Lebens die negativ geprägt haben. Zum damaligen Zeitpunkt/ Moment hast du aber das getan was dir richtig erschien und was dir möglich war. Heute würdest du es anders tun. Lerne dir da zu vergeben. 

 

  vor 4 Stunden, schrieb TaliX:

Bei Genderpayback gehe ich noch d'accord, aber was Frauen angeht, die sich erschreckend, wenn sie plötzlich einen unbekannten Mann sehen, und Du kommst mit Wind säen-Sturm ernten...

Du hast keine Ahnung, wie es ist, von ***age Jahren an dauernd ausweichen zu müssen vor männlichen Zudringlichkeiten. Mir ist 10 Jahre später ein/aufgefallen, dass ich nachts um 3 auf dem Heimweg knapp einem Gangr.ape entkam. Weil ich so vielen solche Situationsn hatte, dass ich nicht mehr emotional reagiere. Wie ein Kriegsveteran, der ständig auf Hypervigilance ist.
Ich werde keine der Frauen sein, die ein "böses" Gesicht machen, wenn ich Dir nachts begegne. Weil ich lernen musste, mir nichts anmerken zu lassen, um entkommen zu können. Ich hasse nicht Männer generell, nur fühle ich mich mit keinem sicher, den ich nicht von Grund auf kenne. Taxifahrer, The***ut, Lehrer, Kollege, Mitschüler, Physiothe***ut - sie alle haben versucht, gegen meine sexuelle Selbstbestimmung zu verstoßen.

Die Frauen schulden es Dir nicht, freundlich zu lächeln, wenn sie plötzlich merken, sie sind allein mit Dir, wo niemand sie hört oder sieht. Wir sind viele Veteranen aus einem Krieg, bei dem wir Beute sind. Nicht von all Deinen Geschlechtsgenossen, aber von einem absolut nicht unerheblichen Prozentteil, der uns Angst und Schrecken gelehrt hat.

Dass Du keinen Sexualpartner abbekommst - das geht auch vielen Frauen so. Vielleicht nicht zu gleichen Teilen. Männer sind auch Opfer geworden von Sexstraftaten, das erkenne ich an. Nur eben nicht in solchen enormen Ziffern. Die Aggressoren sind mit überwältigenden Mehrheit Männer.

Sieh es mal so: Viele Skinheads sind auch links oder unpolitisch. Begegnet man einem davon nachts, und gehört zu den Gruppen, auf die Nazis gern Hatz machen - ist das dann verwerflich, sich zu erschrecken? Die Gesichtszüge nicht kontrollieren zu können? Sät man damit Wind?

 

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Vielleicht habe ich mich etwas ungünstig ausgedrückt. Das mit dem Lächeln oder dergleichen AM TAGE und selbst in der Nacht wäre mir einerlei. Es ist so das ich AM TAGE auf der Bank SITZE, keines falls nähe suche oder sonst wie, und dafür böse Blicke bekomme, weil sich einfach mal Blicke kreuzen. Zumal die Augen etwas sind, dass einem viel darüber verraten, was beim Gegenüber vermutlich durch den Kopf geht. Würden sie also neutral schauen und mehr nicht, statt nur einen Wimpernschlag vom Mittelfinger und blöden Sprüchen entfernt zu sein, würde ich mich höchstens ungesehen fühlen und mehr nicht.

Das andere ist dann nachts, wenn man vielleicht von einer Betriebsfeier oder sonst etwas kommt und einfach nur auf möglichst direktem Weg zum nächsten Bahnhof, zur nächsten Bushaltestelle oder nach Hause unterwegs ist und dabei unweigerlich ähnliche Wege geht. Es ist zumeist keine Situation, bei der ich unmittelbar zwei Meter hinter den Frauen hergehe, sondern ich bin meist schon eher 20 Meter entfernt und nur daran interessiert in aller Ruhe nach Hause oder sonstwo hin zu kommen. Und dann zieht sich das über einige hundert Meter hin, wenn nicht sogar Kilometer, wo ich entweder sehr wenig oder oft gar nicht bemerkt werde, wenn es so eskaliert. Wenn mir einer "folgen" sollte - Überraschung: auch Männer sind nachts nicht so sicher wie behauptet. Einmal nicht aufgepasst und schon ist das Springmesser in der Brust. - dann bemerke ich es recht zeitnahe, weil ich Augen und Ohren offen halte. Zudem achte ich sehr auf das Verhalten meines Gegenübers, vor allem darauf, wo der Fokus liegt. Denn gleich den Löwen würde auch ein Mensch, wenn er mich als Beute ansieht, mich mit dem Blick fokusieren und sein Verhalten stark an meines anpassen. Die meisten sind aber auf anderes, Taschentuch für die Volle Nase, Dreck auf der Hose oder dergleichen, fixiert. Diese Frauen haben aber, wie ich schon meinte, die Augen mehr auf ihrem Handy als auf die Umgebung und hören dann noch Musik über Ohrstöpsel mit Geräuschunterdrückung. Und wenn ich dann nach einiger Zeit bemerkt werde oder einfach nur aufhole, weil sie gerade an einer roten Ampel wartet, bin ich für sie "plötzlich" da, wobei dann nicht einfach nur ein Aufschrei kommt und etwas schnelle Atmen, sondern die mich angucken, als würde ich ihnen eine 9mm an die Schlefe halten. Das Ding ist aber, wenn sie ihre Umgebung mehr im Blick gehabt hätten, vor allem wenn sie schon Angst vor solchen Unglücksfällen haben, hätten sie schon weit im Vorfeld bemerkt, dass ich auf dem gleichen Weg bin und mein Verhalten nicht mehr an sie gekoppelt ist als an die Laternen am Wegesrand. (Anders gesagt, ich würde um sie herum gehen, wenn sie mir im Weg stehen, aber sonst gehe ich meinen Weg und kümmer mich nicht um sie.) Aber das machen die Frauen in den Fällen halt nicht. Und wenn ich dann "da" bin, rattern die vermutlich die letzte Horrormeldungen der letzten Wochen durch, wo ich dann nur sagen kann, dass der Gedanke in der Richtung nichts bringt, weil die Frauen schon längst ein Opfer wären, wenn ich ein solcher Mensch wäre, weil sie mir reichlich Gelegenheit geben würden.

Mich also dann, was einzelne Frauen schon versucht haben, in die "Das-ist-gewiss-ein-Ver.gewa.ltiger"-Schublade zu stecken, ist nun wirklich unterste Schublade und Vorverurteilung ohne Ende. Es wäre vor allem noch das Eine, wenn sie mich nur etwas beäugen würden, weil in jedem Menschen das Potential zum Verbrecher steckt, doch ich habe schon Dinger erlebt, bei denen die Frauen auf mich reagiert haben, als würde an jeder Ecke ein Steckbrief von meinem Gesicht samt Aufzählung aller möglichen Schwerverbrechen hängen.

Und wenn man dann noch selbst wegen Nichtigkeiten, weil man mal um ein Date gefragt hat, wo einem ein "Nein" ebenso gereicht hätte wie ein "Ja" um sich selbst wenigstens sagen zu können, man hat es versucht, für diese Nichtigkeit mit einem Rausschmiss aus dem Kolleg oder sonst wo rechnen muss, dann macht das mit einem was. Ich muss dabei mal offen zugeben, dass ich schon Phasen in meinem Leben hatte, wo ich deswegen schon die klare Haltung hatte, dass im unwahrscheinlichen Falle, dass ich Chef meines eigenen Unternehmens werden würde, nach Möglichkeit keine Frauen einstelle, weil sie (aus meiner damalig subjektiven Erfahrung heraus) nur Ärger bedeuten. Dank dessen, dass ich mittlerweile eine Freundin im Freundeskreis habe, bei der ich auch zumindest ein Mal einen wesentlich forscheren Versuch machen konnte und es trotz der Absage unserer Freundschaft sogar einen Gefallen getan hat, bin ich von der Entwicklung runter. Aber es hat doch Wunden geschlagen.

Nicht jeder will etwas böses, aber jedem zu begegnen als sei er bewiesen böse, bringt andere nur gegen einen auf. Und das ist der Punkt mit dem Wind.

 

Und was die Sache mit den Skinheads angeht, wäre ich da vorsichtig. Ich wage zu behaupten, dass die meisten vielleicht auf Radau, aber nicht unbedingt auf Gewalt aus sind. Und sonst begegne ich ihnen wie ich allen begegne. Es sind Menschen, die Bedürfnisse und Gefühle haben und genau so ihr Leben leben wollen wie ich.

  vor 7 Stunden, schrieb daisy-gaga:

Verstehe ich das richtig, das du dem zu folge noch keine Beziehung hattest? Was denkst du sind die Gründe dafür? 

Ich selber hatte in meinem Leben bisher nur eine längere Beziehung und sehr viele sehr kurze. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar Dauersingles. Beide Geschlechter. Beide suchen die Ursache, oder gar Schuld dafür beim jeweils anderem Geschlecht. Bei mir war das auch mal so. Ich hatte mich dann aber gefragt wie ich es denn bisher geschafft hatte Frauen für mich zu gewinnen? Da wurde mir deutlich das die Ursache bei mir lag und derzeit auch noch liegt.    

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Eine Beziehung hatte ich wirklich noch nie. Nur mit 14 mal ein Mädchen geküsst. In Puncto Einvernehmlichkeit vielleicht beim ersten Kuss in der Grauzone, aber die danach folgenden in jedem Falle einvernehmlich. Geworden ist daraus aber nichts.

Als Grund nehme ich vor allem fehlende Möglichkeiten an. Ich habe mich beruflich viel in technischen und auch gefährlichen Bereichen aufgehalten. Da trifft man so selten auf Frauen wie man in der Wüste Wasser findet.

Ansonsten hatte ich anfangs noch gehofft, es renkt sich schon von selbst ein. Dann hatte ich gedacht, es liegt an mir und ich muss etwas tun, wobei ich alles ausgeschöpft habe, was mir möglich war. Aber mittlerweile denke ich zusehens, dass der Fehler auf der anderen Seite liegt.
Das einzige Date, welches ich hatte, kam nur zustande, weil die Dame vermeintlich mitbekommen hatte, dass ich ein Hund besäße. Ich habe aber nur erzählt, dass ich mich um einen Hund kümmere - übrigens bis heute - und ich habe mich auf das Date auch nur eingelassen, weil die Auswahl nicht gerade groß war und vielleicht nur der erste Eindruck schlecht war. Lange Geschichte in schnell: Nein, wie sich rausstellte, war der erste Eindruck nicht so fern der späteren Eindrücke.
Ansonsten habe ich oft genug alleine deshalb davor oder danach in die Röhre geguckt, weil einfach keine Frauen da waren bzw. der Altersunterschied bei aller Toleranz zur gegenseitigen und einvernehmlichen Ablehnung für Beziehungsideen führten, wenn man das ironisch ausdrücken darf. Mit Anfang zwanzig kann man sich vielleicht anfang dreißig vorstellen, aber anfang sechsig ist dann doch etwas zu viel.

Entsprechend ergab sich wenig, außer vielleicht am Kolleg und da war die Auswahl auch schon begrenzt, weil zumeist vergeben. Zudem hat man mir wegen einer Geschichte die Hölle heiß gemacht, so dass ich dann ganz die Füße still hielt um mein Abitur nicht zu riskieren. Verrückt war dann nur noch, dass die Vergebenen meinten, ich sei eigentlich eine gute Partie, obwohl ich ihnen gegenüber wesentlich ungeschönter auftrat als bei den anderen. Mit einer glaubte ich mich sogar überworfen zu haben und am nächsten Tag war trotzdem alles in Ordnung. Und auch mit einer jetzt befreundeten Frau gleichen Alters gab es Augenblicke, die in klassischen Liebesschnulzen nicht vorkommen oder zumindest in dem Kontext anzeigen würde, dass diese Beziehung über alle Maßen schlecht ist, und heute bin ich durch den Vertrauenszuwachs daraus an dem Punkt, dass ich sie auf Händen tragen würde, nur um sie glücklich zu machen. Dabei sei angemerkt, dass sie sich nicht unterbuttern ließ, aber fair und tolerant war. Ich habe mich nach dem Vorfall etwas geschämt. Aber ich habe dabei halt auch gelernt, dass ich ihr Vertrauen kann. Denn sollte ich mal in ein Fettnäpfchen treten, wird sie mir es sagen und nicht den Kopf abreißen, und sollte ich mental in einer Ausnahmelage sein, wird sie mich liebevoll zusammenschlagen und anschließend zudecken wie ein kleines Kind. (Ganz so vielleicht nicht, aber ich denke, sie wüsste mich schon richtig zu nehmen.) Wenn ich halt an diese letzten Sachen denke und ebenso daran denke, dass meine Großeltern sich ein mal in meiner Gegenwart stritten und ich gerade im Streit merken durfte, dass sie zusammen passen - es war ein Streit auf Augenhöhe, bei dem sich keiner eine Blöße in irgendeine Richtung gab - , denke ich vereinzelt schon, dass ich vielleicht im Streit die Frau fürs Leben finde. Wobei ich allerdings meine Zweifel habe.

Vereinzelt habe ich im realen Leben schon alleinstehende Frauen fragen dürfen, nach was für einen Ehemann oder Gleichgestellten sie suchen. Oft war es dann eine Liste an körperlichen Attributen, wo ich dann oft genug dachte: "Nette Liste an bestimmt extrem seltenen Eigenschaften. Abgesehen vom Umstand wie selten dieser Mann ist, hätte ich dann mal gewusst, wo die Stelle kommt, an der der Charakter aufgelistet ist." Körpergröße kam dabei sehr häufig vor. Vor dem Erlebnis habe ich noch gedacht, es sei nur ein Mythos, der von irgendwelchen ganz verrückten Männern erfunden wurde. Aber nein, es ist sehr echt und in einem Fall, wo ich für eine Nachbarin vorschlug, ein Blinddate mit einem Arbeitskollegen einzufädeln, von dem sie zunächst begeistert war, zerschlug sich sofort in dem Augenblick, als ich auf Nachfrage zugab, dass er unter 1,80m groß sei. Ich gebe zu, in dem Augenblick wollte ich dieser Frau wegen Dummheit eine Scheuern. Ich habe ihr gesagt, er habe sich einvernehmlich von seiner Frau getrennt, mit der er viele jahre zusammengelebt hat, und dass ich ohne mit der Wimper zu zucken dafür bürge, dass er ein anständiger Mann ist. Und trotzdem war der Stein des Anstoßes, dass ihm vielleicht ein halber Zentimeter zu 1,80m fehlte. Für eine Beziehung völlig irrelevant und ein einmaliger Schuss ins eigene Bein.

 

Ich denke daher also mittlerweile nicht mehr, dass es noch an mir liegt. Nicht nur aus der Erfahrung oben, sonder auch beim Blick in den Freundes- und Bekanntenkreises, wo viele Männer sind, bei denen ich noch verstehen würde, wenn die mir vorgezogen werden würden. Aber auch die werden links liegen gelassen. 

(bearbeitet)
  vor einer Stunde, schrieb Schneeflöckchen:

Ablehnung, die Dich nicht mal betraf so wütend dass man körperliche Gewalt anwenden will. 

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Ich zitiere diesen Absatz einmal und lasse ihn ansonsten unkommentiert stehen weil er für sich genommen eine starke Aussage hat über die Menschen gern einmal nachdenken können. 

bearbeitet von NoDoll
  Vor 12 Stunden, schrieb NoDoll:

 Nun dann will ich mal. Und nein @daisy-gaga, hier gibt es keine Bombe zu entschärfen. Ich werfe nur kurz ein paar Dinge ein und widme mich dann wieder meinem Tagewerk oder so ähnlich.

Vorweg, ich halte ich im Folgendem Text allgemein. Bedeutet, ich schreibe von Männern und Frauen und niemand muss sich der Ansage "du darfst/sollt/musst nicht so verallgemeinern" bedienen. Wir alle wissen das nicht jeder angesprochen ist auf den es eben nicht zutrifft. Also werten wir meinen verallgemeinernden Aussagen bitte wie ein "Kinder essen gerne Süßigkeiten". Das ist verallgemeinernd und doch in den meisten Fällen wahr. Auf wen meine Ausführungen nicht zutreffen, muss sich auch nicht angesprochen fühlen und muss bitte auch nicht mit whataboutism anfangen. 

Der Kampf zwischen Männern und Frauen existiert vor allem auf Social Media. Dort wird dieser vermeintliche Kampf tatsächlich sehr befeuert und schwappt auch auf Dating Plattformen und zunehmen in den Alltag über. 
Ist es wirklich ein Kampf A gegen B oder ist es eher ein Kampf gegen Wandel und das Aufzeigen von Defiziten aus dem eben dieser Kampf A gegen B fingiert wird? 
Schauen wir einmal zurück stellen wir fest, Frauen haben Jahrzehnt um Jahrzehnt mal leiser und mal lauter gekämpft. Für verschiedene Dinge. Sei es nun das Wahlrecht, das Recht auf Autonomie, die Anerkennung das *** in der Ehe eben genau dies ist, *** und damit ein Strafbestand, um Anerkennung der Arbeit die Frauen schon immer geleistet haben und dessen Entlohnung. Von Gewalt gegen Frauen will ich hier gar nicht erst anfangen. 

Und nun befinden Männer und Frauen sich in einem "Beziehungsstreit". Frauen sind plötzlich lauter als je zuvor. Female Rage nennt man es neuerdings und nimmt damit Bezug auf diese neue Lautstärke von Frauen. 

Das eigentliche Problem hierbei ist, man, also Mann, ist es nicht gewohnt wenn Frauen laut sind, laut auf diese Defizite hinweisen. Und man, also Mann, ist damit bisweilen überrascht sogar überfordert. (Bitte daran denken, nicht an der Verallgemeinerung festbeißen). 
Die Sache ist, Frauen haben schon sehr sehr lange auf diese Dinge hingewiesen doch sie wurden nicht so angehört wie es notwendig gewesen wäre. Dieser "Kampf" ist gar nicht gewollt doch scheint er nötig zu sein damit eben gehört wird. 

Warum nenne ich es einen "Beziehungsstreit"? 
Weil es recht sinnbildlich ist. Dazu eine kleine Anekdote aus meinem eigenen Leben zum nicht gehört werden und der Frage warum Frauen denn "so zickig" sind. 

Als ich meinen Ex Mann kennenlernte lebte er allein in seiner Wohnung, hatte seinen eigenen Haushalt im Griff, sogar besser als ich meinen. 
In dem Moment als wir zusammenzogen und Kinder bekamen, war er nicht mehr in der Lage den Haushalt mitzuführen. Er schaffte es nicht einmal den Müll rauszubringen weil er dann auf dem Weg zu seinem Auto einen Umweg von 15 Metern hätte gehen müssen. Also nahm ich den Müll mit. Zusammen mit einem Einjährigen auf dem Arm und einem Dreijährigen an der Hand. Und dies ist nur eines der kleinen Beispiele über die ich während unserer Ehe immer und immer wieder mit ihm sprach. 
Als ich ihm dann eröffnete das ich mich trennen werde war er total überrascht. Er konnte das nicht verstehen, sich das nicht erklärten. Er fragte mich warum und ich sagte es ihm. Er fragte warum ich denn nie etwas gesagt hätte. Ich habe etwas gesagt, immer und immer wieder. Er hat es nur nicht "gehört". 

Und so ist es aktuell mit der grundsätzlichen Beziehung zwischen Frauen und Männern. Wir "trennen" uns gerade von Männern die uns nicht hören und wir sind laut damit sie uns in Zukunft hören wenn sie über die Überraschung hinweggekommen sind. 

Der "Kampf" entsteht weil Männer eben so überrascht und überfordert damit sind. Sie fühlen sich angegriffen und gehen in Kampfhaltung. Sie wollen nicht die Buh Männer sein und sie wollen auch nicht einsehen das sie Teil des Problems sind. Es ist so viel einfacher weiterzumachen wie bisher und das Eva-Prinzip aufrecht zu erhalten. Die Frau ist schuld. Sie fühlen sich durch die neuen Grenzen die Frauen aufzeigen entmannt. Sie stellen sich nicht neben Frauen um gemeinsam an den Defiziten zu arbeiten, sie stellen sich vor die Frauen um ihnen zu erklären was sie falsch machen. Sie stellen sich nicht gemeinsam mit Frauen gegen jene auf die die eigentlichen Missetäter sind um eine gemeinsame Front zu bilden, sie beharren darauf das man nicht alle über einen Kamm scheren soll. Sie sagen sie würden sich fremdschämen, unternehmen aber nichts aktiv etwas dagegen. (Nochmals, bitte nicht an der Verallgemeinerung festbeißen). Sie finden Gründe Frauen zu hassen. Aktuell hasst man, also Mann, besonders die bösen Feministinnen denn die sind die Wurzel allen Übels. Und ja, dann kommen diese Argumente wie, na make up und Kleidung, Beinrasur etc. Wenn eine Frau ein Make up Tutorial macht kann sie ja keine Frauenrechtlerin sein. 
Wer sagt das eine Feministin nicht geschminkt sein darf? Das sie nicht Hausfrau und Mutter sein darf? Das sie nicht gern kochen und backen darf? Klar darf sie. Das ist der wesentliche Punkt, sie darf und sie kann weil sie es möchte.
Man verläuft sich in einer Kette aus Klischees die nach wie vor ihren Ursprung im Patriachat hat. Frauen die sich hübsch machen, machen dies um Männern zu gefallen. Und mit diesem Mindset gehen Menschen durch die Welt und geben es weiter. Alles was Frau macht, ist für den Mann. Das war früher so als Frauen tatsächlich noch davon abhängig waren einen Mann zu heiraten um versorgt zu sein doch dies ist heute nicht mehr notwendig und so können Frauen all dies tun weil sie einfach Bock darauf haben.
Nun stehen Frauen auf und sagen, nö, ich mache das für mich und wieder ist man, also Mann, überrascht. Kann ja gar nicht sein. Warum sollte eine Frau sich für sich selbst sexy Dessous anziehen oder die Haare föhnen? Nee nee, unmöglich. Mann möchte das einfach nicht wahrhaben. 

Gleichzeitig stehen wir vor dem Problem das Frauen sich in eine neue Richtung weiterentwickelt haben. Nämlich in ihrer Autonomie. Männer hingegen kommen da nicht ganz so schnell hinterher und stecken noch irgendwo zwischen alten Rollenbildern und der neuen Realität fest. 
Es beginnt mit Femiziden die meistens passieren weil es eine Zurückweisung gab und geht weiter mit dem eigenen Bild von echter Männlichkeit. Die Frage ob der Gentleman noch erwünscht ist, ob Jungs die Eiskunstlaufen mögen schwul sein müssen, der Zugang zu den eigenen Gefühlen erlaubt ist. Sei nicht so emotional wie ein Mädchen, das ist unmännlich. Wer hat denn angefangen Gefühle wie Trauer, Enttäuschung, Verletzung als eindeutig weiblich und damit unmännlich zu deklarieren? Für wen ist das gut und wer ist leidtragend? Alle. 

Was ist nun also mit diesem Kampf zwischen Männern und Frauen? Muss der wirklich sein oder, gibt es den den wirklich? Er muss nicht sein und es gibt ihn nur weil das einander hören nicht funktioniert. 
Woran liegt es also das es eher lauter statt leiser wird und es keinen Frieden gibt? Weil Frauen derzeit genauso agieren wie Männer, Verhalten spiegeln. Die Taktik der Männer besteht daraus selbst noch lauter zu werden und/oder Tatsachen zu leugnen. Wie den Gender pay gap. Liest man hier, den gibts ja gar nicht.
Natürlich gibt es den. Man liest hier auch, Frauen wären genauso gewalttätig und kriminell wie Männer. Wir reden hier jedoch von sehr unterschiedlichen Ausgangspositionen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls noch nicht von Massen***en an Männern durch Frauenrudel gehört. Auch nicht das tausende Frauen sich in Telegramm Gruppen zusammenfinden um dort zu diskutieren wie man Männer am besten betäuben und missbrauchen kann, dieses filmen und in jenen Gruppen teilen. Ich habe auch noch nicht gehört das Frauen Männern Abends im Park beim joggen auflauern um sie ins Gebüsch zu zerren. Ich kenne auch keinen Fall (mag mich aber irren) in dem eine junge Frau einen 75 Jährigen Mann in einem Parkhaus *** hat. Was ich weiß ist das letzte Woche ein Medizinstudent in Belgien nach einer *** freigesprochen wurde weil, so der Richter, er ja noch seine ganze Zukunft vor sich hat und er ja ansonsten ein lieber Kerl ist. Was ich weiß ist das bei den letzten olympischen Spielen ein Sportler teilnehmen durfte der ein Mädchen unter Drogen gesetzt und *** hat und der gefeiert wurde.
Was ich weiß ist das Großvater der über Jahre hinweg seine Enkeltöchter missbraucht hat, vor zwei Jahren zu nur drei Jahren Haft verurteilt wurde wovon er nur eines absitzen musste weil er, laut Berufungsgereicht, ja schon so alt sei und seinen Lebensabend in Frieden genießen soll. Darum haben wir die Situation wie wir sie haben. 
Mal ein paar Fragen über die man sich, wen man möchte, Gedanken machen kann.
Wenn jemand einen verdorbenen Joghurt isst, hat man jemals gesagt "nicht jeder Joghurt ist verdorben"?
Wenn jemand von einem Auto angefahren wurde, hat man jemals gesagt "nicht jeder Autofahrer fährt Leute an"? 
Warum sagen wir dann heute "nicht alle Männer sind so"? Wenn Frauen diese Themen wie eben Gewalt gegen Frauen ansprechen? 

Haben wir einen Kampf Männer gegen Frauen? Nein eigentlich nicht. Wir haben einen Kampf gegen Unrecht bei dem Männer noch nicht ganz verstanden haben das es kein Kampf gegen sie ist sondern gegen ein System in dem oben Genanntes passiert und ein Gegenwirken viel zu langsam bis gar nicht statt findet. 
Daraus ergibt sich am Ende auch das Dating immer schwieriger wird denn denn die Grundstimmung ist, jeder macht alles falsch. Selbsternannte Dating Coaches bei TikTok erzählen dir was du alles falsch machst und wie du es richtig machst, vorzugsweise durch Manipulation, was Frauen wiederum noch wütender macht weil es einfach nur Bullshit ist. Man lässt sich über das jeweils andere Geschlecht aus, verteilt die Schuldfrage nach Belieben und auf keinen Fall hört man zu oder fragt die Person selbst was sie denn möchte denn jeder andere weiß besser was du möchtest als du selbst. 
Wir haben Probleme beim Dating weil wir aufgehört haben Menschen zu daten sondern, im Kontext dieser Seite, Vorlieben und Kinks daten wollen.

Und damit @daisy-gaga ziehe ich mich hier auch wieder raus weil ich weiß das ich gerade wieder ganz vielen Leuten auf die Füße getreten bin die sich jetzt erst einmal ihrer Empörung Luft machen müssen. 

Es war mir ein inneres Blumenpflücken. 
 

Ausklappen  

Ich würde gerne mehr als einmal das 🤍 anklicken. Danke dass du dir die Mühe gemacht hast, so einen langen Text zu verfassen!

  vor 13 Stunden, schrieb NoDoll:

 Nun dann will ich mal. Und nein @daisy-gaga, hier gibt es keine Bombe zu entschärfen. Ich werfe nur kurz ein paar Dinge ein und widme mich dann wieder meinem Tagewerk oder so ähnlich.

Vorweg, ich halte ich im Folgendem Text allgemein. Bedeutet, ich schreibe von Männern und Frauen und niemand muss sich der Ansage "du darfst/sollt/musst nicht so verallgemeinern" bedienen. Wir alle wissen das nicht jeder angesprochen ist auf den es eben nicht zutrifft. Also werten wir meinen verallgemeinernden Aussagen bitte wie ein "Kinder essen gerne Süßigkeiten". Das ist verallgemeinernd und doch in den meisten Fällen wahr. Auf wen meine Ausführungen nicht zutreffen, muss sich auch nicht angesprochen fühlen und muss bitte auch nicht mit whataboutism anfangen. 

Der Kampf zwischen Männern und Frauen existiert vor allem auf Social Media. Dort wird dieser vermeintliche Kampf tatsächlich sehr befeuert und schwappt auch auf Dating Plattformen und zunehmen in den Alltag über. 
Ist es wirklich ein Kampf A gegen B oder ist es eher ein Kampf gegen Wandel und das Aufzeigen von Defiziten aus dem eben dieser Kampf A gegen B fingiert wird? 
Schauen wir einmal zurück stellen wir fest, Frauen haben Jahrzehnt um Jahrzehnt mal leiser und mal lauter gekämpft. Für verschiedene Dinge. Sei es nun das Wahlrecht, das Recht auf Autonomie, die Anerkennung das *** in der Ehe eben genau dies ist, *** und damit ein Strafbestand, um Anerkennung der Arbeit die Frauen schon immer geleistet haben und dessen Entlohnung. Von Gewalt gegen Frauen will ich hier gar nicht erst anfangen. 

Und nun befinden Männer und Frauen sich in einem "Beziehungsstreit". Frauen sind plötzlich lauter als je zuvor. Female Rage nennt man es neuerdings und nimmt damit Bezug auf diese neue Lautstärke von Frauen. 

Das eigentliche Problem hierbei ist, man, also Mann, ist es nicht gewohnt wenn Frauen laut sind, laut auf diese Defizite hinweisen. Und man, also Mann, ist damit bisweilen überrascht sogar überfordert. (Bitte daran denken, nicht an der Verallgemeinerung festbeißen). 
Die Sache ist, Frauen haben schon sehr sehr lange auf diese Dinge hingewiesen doch sie wurden nicht so angehört wie es notwendig gewesen wäre. Dieser "Kampf" ist gar nicht gewollt doch scheint er nötig zu sein damit eben gehört wird. 

Warum nenne ich es einen "Beziehungsstreit"? 
Weil es recht sinnbildlich ist. Dazu eine kleine Anekdote aus meinem eigenen Leben zum nicht gehört werden und der Frage warum Frauen denn "so zickig" sind. 

Als ich meinen Ex Mann kennenlernte lebte er allein in seiner Wohnung, hatte seinen eigenen Haushalt im Griff, sogar besser als ich meinen. 
In dem Moment als wir zusammenzogen und Kinder bekamen, war er nicht mehr in der Lage den Haushalt mitzuführen. Er schaffte es nicht einmal den Müll rauszubringen weil er dann auf dem Weg zu seinem Auto einen Umweg von 15 Metern hätte gehen müssen. Also nahm ich den Müll mit. Zusammen mit einem Einjährigen auf dem Arm und einem Dreijährigen an der Hand. Und dies ist nur eines der kleinen Beispiele über die ich während unserer Ehe immer und immer wieder mit ihm sprach. 
Als ich ihm dann eröffnete das ich mich trennen werde war er total überrascht. Er konnte das nicht verstehen, sich das nicht erklärten. Er fragte mich warum und ich sagte es ihm. Er fragte warum ich denn nie etwas gesagt hätte. Ich habe etwas gesagt, immer und immer wieder. Er hat es nur nicht "gehört". 

Und so ist es aktuell mit der grundsätzlichen Beziehung zwischen Frauen und Männern. Wir "trennen" uns gerade von Männern die uns nicht hören und wir sind laut damit sie uns in Zukunft hören wenn sie über die Überraschung hinweggekommen sind. 

Der "Kampf" entsteht weil Männer eben so überrascht und überfordert damit sind. Sie fühlen sich angegriffen und gehen in Kampfhaltung. Sie wollen nicht die Buh Männer sein und sie wollen auch nicht einsehen das sie Teil des Problems sind. Es ist so viel einfacher weiterzumachen wie bisher und das Eva-Prinzip aufrecht zu erhalten. Die Frau ist schuld. Sie fühlen sich durch die neuen Grenzen die Frauen aufzeigen entmannt. Sie stellen sich nicht neben Frauen um gemeinsam an den Defiziten zu arbeiten, sie stellen sich vor die Frauen um ihnen zu erklären was sie falsch machen. Sie stellen sich nicht gemeinsam mit Frauen gegen jene auf die die eigentlichen Missetäter sind um eine gemeinsame Front zu bilden, sie beharren darauf das man nicht alle über einen Kamm scheren soll. Sie sagen sie würden sich fremdschämen, unternehmen aber nichts aktiv etwas dagegen. (Nochmals, bitte nicht an der Verallgemeinerung festbeißen). Sie finden Gründe Frauen zu hassen. Aktuell hasst man, also Mann, besonders die bösen Feministinnen denn die sind die Wurzel allen Übels. Und ja, dann kommen diese Argumente wie, na make up und Kleidung, Beinrasur etc. Wenn eine Frau ein Make up Tutorial macht kann sie ja keine Frauenrechtlerin sein. 
Wer sagt das eine Feministin nicht geschminkt sein darf? Das sie nicht Hausfrau und Mutter sein darf? Das sie nicht gern kochen und backen darf? Klar darf sie. Das ist der wesentliche Punkt, sie darf und sie kann weil sie es möchte.
Man verläuft sich in einer Kette aus Klischees die nach wie vor ihren Ursprung im Patriachat hat. Frauen die sich hübsch machen, machen dies um Männern zu gefallen. Und mit diesem Mindset gehen Menschen durch die Welt und geben es weiter. Alles was Frau macht, ist für den Mann. Das war früher so als Frauen tatsächlich noch davon abhängig waren einen Mann zu heiraten um versorgt zu sein doch dies ist heute nicht mehr notwendig und so können Frauen all dies tun weil sie einfach Bock darauf haben.
Nun stehen Frauen auf und sagen, nö, ich mache das für mich und wieder ist man, also Mann, überrascht. Kann ja gar nicht sein. Warum sollte eine Frau sich für sich selbst sexy Dessous anziehen oder die Haare föhnen? Nee nee, unmöglich. Mann möchte das einfach nicht wahrhaben. 

Gleichzeitig stehen wir vor dem Problem das Frauen sich in eine neue Richtung weiterentwickelt haben. Nämlich in ihrer Autonomie. Männer hingegen kommen da nicht ganz so schnell hinterher und stecken noch irgendwo zwischen alten Rollenbildern und der neuen Realität fest. 
Es beginnt mit Femiziden die meistens passieren weil es eine Zurückweisung gab und geht weiter mit dem eigenen Bild von echter Männlichkeit. Die Frage ob der Gentleman noch erwünscht ist, ob Jungs die Eiskunstlaufen mögen schwul sein müssen, der Zugang zu den eigenen Gefühlen erlaubt ist. Sei nicht so emotional wie ein Mädchen, das ist unmännlich. Wer hat denn angefangen Gefühle wie Trauer, Enttäuschung, Verletzung als eindeutig weiblich und damit unmännlich zu deklarieren? Für wen ist das gut und wer ist leidtragend? Alle. 

Was ist nun also mit diesem Kampf zwischen Männern und Frauen? Muss der wirklich sein oder, gibt es den den wirklich? Er muss nicht sein und es gibt ihn nur weil das einander hören nicht funktioniert. 
Woran liegt es also das es eher lauter statt leiser wird und es keinen Frieden gibt? Weil Frauen derzeit genauso agieren wie Männer, Verhalten spiegeln. Die Taktik der Männer besteht daraus selbst noch lauter zu werden und/oder Tatsachen zu leugnen. Wie den Gender pay gap. Liest man hier, den gibts ja gar nicht.
Natürlich gibt es den. Man liest hier auch, Frauen wären genauso gewalttätig und kriminell wie Männer. Wir reden hier jedoch von sehr unterschiedlichen Ausgangspositionen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls noch nicht von Massen***en an Männern durch Frauenrudel gehört. Auch nicht das tausende Frauen sich in Telegramm Gruppen zusammenfinden um dort zu diskutieren wie man Männer am besten betäuben und missbrauchen kann, dieses filmen und in jenen Gruppen teilen. Ich habe auch noch nicht gehört das Frauen Männern Abends im Park beim joggen auflauern um sie ins Gebüsch zu zerren. Ich kenne auch keinen Fall (mag mich aber irren) in dem eine junge Frau einen 75 Jährigen Mann in einem Parkhaus *** hat. Was ich weiß ist das letzte Woche ein Medizinstudent in Belgien nach einer *** freigesprochen wurde weil, so der Richter, er ja noch seine ganze Zukunft vor sich hat und er ja ansonsten ein lieber Kerl ist. Was ich weiß ist das bei den letzten olympischen Spielen ein Sportler teilnehmen durfte der ein Mädchen unter Drogen gesetzt und *** hat und der gefeiert wurde.
Was ich weiß ist das Großvater der über Jahre hinweg seine Enkeltöchter missbraucht hat, vor zwei Jahren zu nur drei Jahren Haft verurteilt wurde wovon er nur eines absitzen musste weil er, laut Berufungsgereicht, ja schon so alt sei und seinen Lebensabend in Frieden genießen soll. Darum haben wir die Situation wie wir sie haben. 
Mal ein paar Fragen über die man sich, wen man möchte, Gedanken machen kann.
Wenn jemand einen verdorbenen Joghurt isst, hat man jemals gesagt "nicht jeder Joghurt ist verdorben"?
Wenn jemand von einem Auto angefahren wurde, hat man jemals gesagt "nicht jeder Autofahrer fährt Leute an"? 
Warum sagen wir dann heute "nicht alle Männer sind so"? Wenn Frauen diese Themen wie eben Gewalt gegen Frauen ansprechen? 

Haben wir einen Kampf Männer gegen Frauen? Nein eigentlich nicht. Wir haben einen Kampf gegen Unrecht bei dem Männer noch nicht ganz verstanden haben das es kein Kampf gegen sie ist sondern gegen ein System in dem oben Genanntes passiert und ein Gegenwirken viel zu langsam bis gar nicht statt findet. 
Daraus ergibt sich am Ende auch das Dating immer schwieriger wird denn denn die Grundstimmung ist, jeder macht alles falsch. Selbsternannte Dating Coaches bei TikTok erzählen dir was du alles falsch machst und wie du es richtig machst, vorzugsweise durch Manipulation, was Frauen wiederum noch wütender macht weil es einfach nur Bullshit ist. Man lässt sich über das jeweils andere Geschlecht aus, verteilt die Schuldfrage nach Belieben und auf keinen Fall hört man zu oder fragt die Person selbst was sie denn möchte denn jeder andere weiß besser was du möchtest als du selbst. 
Wir haben Probleme beim Dating weil wir aufgehört haben Menschen zu daten sondern, im Kontext dieser Seite, Vorlieben und Kinks daten wollen.

Und damit @daisy-gaga ziehe ich mich hier auch wieder raus weil ich weiß das ich gerade wieder ganz vielen Leuten auf die Füße getreten bin die sich jetzt erst einmal ihrer Empörung Luft machen müssen. 

Es war mir ein inneres Blumenpflücken. 
 

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Auf die Füße treten: Bislang blieb der shitstorm aus 😉

Dein Beitrag stellt eben Männer etwas unter Generalverdacht und das kann als nervig empfunden werden. Was aber nicht bedeutet, dass die von dir angesprochenen Punkte unwahr sind. 

Es gibt viele gesellschaftliche Themen die nicht optimal sind. Ob Umwelt/ Klima, Frauenrechte/ Femizide, Ausländerhass, Fleischkonsum und so vieles mehr.

Überall gibt es Aktivisten und Aktivismus um für bessere Standards zu kämpfen und überall gibt es aber auch Menschen die davon genervt werden, die das nicht ständig hören und vorgehalten bekommen wollen. Sie kennen die Problematik, handeln aber nicht aktiv sondern vielleicht passiv oder gar nicht, sie wollen nicht belehrt und bevormundet werden. Sie setzen Prioritäten anders und reagieren auch mal genervt oder verärgert wenn sie pro aktiv auf diese Themen angesprochen werden, zumal seitens von Aktivisten eben oft auch Ideologien und Belehrungen ausgehen.

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