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Vertrauen geschenkt bekommen, dafür bedankt … und nun ich bin verwirrt


ro****

Empfohlener Beitrag

Ich kann dazu nur sagen "Trust No one" 😊 selbst wenn sie dir erzählen, sie vertrauen dir.. Vertrauen ist etwas, das man wachsen lassen kann, aber niemals von Anfang an da ist, bei niemandem.
Vielen fällt es leichter, sich verhältnismäßig anonym zu entlasten.
Aus dem Englischen gibt es den Begriff des Traumadumpings, einfach andere (ohne Konsens) mit den eigenen Lasten zu beschweren, um es ein wenig leichter zu haben (und Wartelisten für Therapie sind lang, dann hat man nur 50Minuten pro Sitzung einmal die Woche - oder man möchte auch wissen, was Normalsterbliche denken.

Die Frage ist, willst Du das hören?

Gibt jede Menge Leute, die als "gute Zuhörer" gebeutelt herauskommen aus dem Wartezimmer, weil sie jetzt Frau Schmitz' Horrorstory mit dem Brustkrebs gehört haben und wofür der Schwager der Enkelin nun im Bau sitzt.

Dafür ist ein Dankeschön nicht immer angemessen. Weil, Konsens und Grenzen.
Vertrauen wird wie auch Freundschaft einfach inflationär benutzt. Die Begriffe sind einfach zu Wordhülsen verkommen. Also bis auf die handvoll Menschen, die es verdienen, einfach ignorieren.

Game Theory: Ich bin sehr offen ehrlich - Wir sind alle Menschen - und daraus entsteht eine win-win Situation

Aber: ziehst du mich über den Tisch, dann ziehe ich zurück. Und zumeist verliere ich bei loose-loose weniger.

Man nennt es Game Theory ... 🤷‍♂️

Hab u h mir noch nie Gedanken darüber gemacht...
Mir passiert es so oft das fremde mir ihr Herz ausschütten, an der Bushaltestelle, wenn ich iwo auf wen warte, hier, erst letzt auf der Messe...
Manche Menschen strahlen eben sowas aus hab ich das Gefühl...
Solange du das verkraften kannst okay aber lass dich nicht auslaugen ist mein Tipp.
  Vor 25 Minuten , schrieb AlphaLykos:
Ich kann dazu nur sagen "Trust No one" 😊 selbst wenn sie dir erzählen, sie vertrauen dir.. Vertrauen ist etwas, das man wachsen lassen kann, aber niemals von Anfang an da ist, bei niemandem.
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Sehe ich vom Prinzip her ähnlich.
Vertrauen kann man sich erarbeiten oder wachsen lassen. Beim "Trust no one" sehe ich das etwas anders. Wenn ich niemandem zumindest ein gewisses Maß an Grundvertrauen vorschieße, dann kann auch kein weitergehendes Vertrauen entstehen.

Nur handelt es sich bei den mir anvertrauten Dingen um nachprüfbare Dinge. Und auch deren "Verbreitungsgrad" lässt sich ja "überprüfen". Wenn der Partner/die Vertrauensperson erstaunt fragt "Davon hat sie dir erzählt? Da vertraut er/sie dir aber sehr.", bzw. "Davon hast du ihm erzählt. Du scheinst uhm ja echt sehr zu vertrauen" ist das schon mal ein halbwegs verlässliches Indiz dafür, dass das Vertrauen in mich echt ist. (Konsens, darüber mit dem Partner/ der Vertrauensperson, zu sprechen lag jeweils vor bzw. Es war der Partner/die Vertrauensperson bei einem Gespräch über das Thema mit ihm/ihr dabei und das Thema wurde nicht von mir forciert).

rootcause

Vielleicht ist die Gegenüberperson einfach oversharing, da kommt es zu derlei Dingen.

 

Viele Dank für die vielen Warnhinweise. Keine Panik, ich bin nicht soooo blauäugig. 🙂

Es geht mir auch nicht schlecht mit dem mir entgegen gebrachten Vertrauen, handelt es sich doch ausschließlich um Menschen, die ich mir ausgesucht habe um mit ihnen Zeit zu verbringen. Auch handelt es sich um niemand aninymen ihne Gesicht aus dem anonymen Internet oder überhaupt um jemanden, den ich nicht in Persona zumindest gesehen bzw. gesprochen habe.

Oder darum, dass mir jemand die Schallplatte "Das Klagelied der Kaulquappen in 12 Stunden" ins Ohr drückt.

Es geht mir schlicht wirklich darum, zu erfahren, ob es euch schon passiert ist, dass ihr jemanden getroffen habt, bei dem ihr nach sehr kurzer Zeit so viel Vertrauen gefasst habt, dass ihr dem/derjenigen auch den "Schlüssel zum Familientresor mit der dreckigen Wäsche der letzten Jahrtausende" anvertrauen würdet, und was der Auslöser dafür war. 

Barkeeper und ITler dürfen nicht mitspielen. Denen vertraut man auch das Dreckige unter den Fingernägeln nach 2 Sekunden an. 🤣

Mir ist es halt noch nie passiert, dass ich zu mir gesagt habe "Dem/der vertraue ich jetzt". Das Vertrauen ist immer gewachsen. Mal schnelker mal langsamer. Aber es gab nie den Punkt/den Auslöser an dem ich hätte sagen können "Jetzt. Jetzt schenke ich dir mein Vertrauen".

rootcause

Uff... Vertrauen scheint bei mir eh kompliziertes Feld zu sein. Ich bin selbst ein Mensch, dem anscheinend viel zu schnell sehr privates anvertraut wird. Auch sehr intime Sachen.... Schlechte Erfahrungen usw. Und ich weiß bis heute nicht, wie ich das anstelle und wie ich es ggf vermeiden kann - mit Ausnahme von es einfach zu sagen. Aber so ein Schalter zum vorab umlegen wäre manchmal praktisch... Fängt das Gegenüber erstmal an, ist unterbrechen manchmal sehr schwierig, gerade wenn es ein emotionales Thema ist. Im übrigen passiert mir das mehr mit mir nicht so bekannten Menschen. Die aus meinem engen Kreis fragen ggf auch nach, ob ich Kapazitäten habe bzw kennen auch, dass ich da ggf Grenzen ziehen muss um meine Energie zu wahren 🤣

Ich gebe allerdings auch in bestimmten Bereichen einen Vertrauensvorschuss, wie weit dieser geht kann unterschiedlich ausfallen. Ein online Kontakt, der mit mir länger schreibt und jetzt mit mir auf einem Fesseltreffen Shibari machen möchte, kann je nachdem welche Aussagen getätigt wurden, ein bisschen mehr Vertrauen vorgestreckt bekommen als die Person, die ich erst seit fünf Minuten kenne und mich spontan fesseln möchte. Letztere bekäme vielleicht sogar einen Korb für den Moment.

In anderen Bereichen gibt es diesen Vertrauensvorschuss quasi gar nicht oder er ist mit einer "falschen" Handlung zunichte gemacht und Mensch muss bei 0 anfangen.

Und ja, auch ich teile hier durchaus mal Inhalte, die ich bei nicht BDSMlern niemals äußern würde. Allerdings überlege ich auch schon gründlich, ob und inwieweit ich das Preis gebe. Meistens überlege ich auch, ob es jemanden helfen könnte dieses oder jenes zu lesen.

Ebenso wurde mir schon vorgeworfen, ich konnte nicht vertrauen, würde dieser Person überhaupt nicht vertrauen, weil das mit den Bereichen nicht verstanden wurde.
Ich kann jemanden im Shibari Kontext viel mehr vertrauen als im BDSM Kontext. Und das nur ausgelöst von kleinen Aussagen, die im Shibari Kontext passt. Aber im BDSM Kontext Differenzen aufwirft, die mir das Gefühl geben, da vorsichtiger sein zu müssen und ein "einfach mal machen lassen" dann erst Recht überhaupt nicht geht. 🤷 Und manchen Menschen vertraue ich nur als nicht Kinky Person, egal wie viel Erfahrung und Co dahinter stecken mag.

Ich glaube, mittlerweile würde ich von Personen, die ein "entweder ganz vertrauen oder gar nicht" einfordern, Abstand nehmen. Menschen, die mir zu viel Vertrauen und zu viel anvertrauen sind mir mittlerweile auch immer mehr suspekt. Irgendwo kann das auch eine Grenzüberschreitung sein... Und gerade wenn man etwas erzählen möchte, was für Menschen ein Traumatrigger sein könnte... Wäre es besser nachzufragen, anstatt darauf zu vertrauen, das Gegenüber verträgt es schon.
Mich macht dein Gedanke, dein Denkanstoß nach- denklich. Tatsächlich habe ich dies nämlich getan, mein Vertrauen sehr schnell verschenkt und lebe( Gott und mir selbst sei Dank) gut damit.
Aber warum habe ich dies getan? Warum wollte ich dies tun?
Grundsätzlich bin ich wohl sehr vertrauensselig, sehr offen, ein Herzmensch. Das muss nicht bewertet werden, so bin ich.
Ich mag die Antwort von Sinnlicher_Magier:


Jeder Mensch, den ich kennenlerne, bekommt bei mir ein "Vertrauenskonto mit Basis-Guthaben". Was er/sie draus macht, bleibt ihm/ihr überlassen. Fährt das Konto auf Null, war's das: und tschüs!

Mi dem und Tschüss kann ich nicht so gut umgehen. Aber da sind wir ja alle sehr individuell.
Aber das beschreibt auch meine Sicht ganz gut und vor allem kurz und knapp:)
Ich suche und wähle sehr gezielt ... das ist das große Los der Weiblichkeit auf diesen Portalen... und lerne nur kennen, wer wirklich über das Schreiben zu "passen" scheint. Das ist nie eine Garantie aber eben der erste Schritt.
Nun habe ich meinen Partner und er hat mein Vertrauen von Anfang an.
Niemand ist gefeit vor Enttäuschungen.
Entscheidet selbst, was ihr geben wollt!
Es scheint wohl so zu sein das es mehrere Arten von "Vertrauen" gibt. Ich z.B. hab Bekannte und auch Freunde sowie Kumpel und auch Verwandte. Das größte Vertrauen hab ich zu meiner Frau und zu meiner Mutter. Und doch gibt es Dinge in meinem Kopf über die ich nur mit mir selbst rede. Wie gesagt, je näher mir jemand steht desto mehr Vertrauen hab ich. Andererseits sollte man auch Ärzten vertrauen,was oft genug auch schief geht,und auch diversen Dienstleistern wie Autowerkstätten, Dachdecker, Klempner usw. Aber das ist eben wieder eine andere Art Vertrauen. Noch eine weitere Art des Vertrauens ist gegenüber meines Schwertkampfpartners im Hobby. Er sollte mich nicht verletzen und ich umgekehrt ihn bzw. sie auch nicht. Mir wiederumkann man durchaus vertrauen. Aber ob das jeder kann muß das jeweilige Gegenüber bestimmen, nicht ich.
  vor 3 Stunden, schrieb Alexiel_Mistress:

Hab u h mir noch nie Gedanken darüber gemacht...
Mir passiert es so oft das fremde mir ihr Herz ausschütten, an der Bushaltestelle, wenn ich iwo auf wen warte, hier, erst letzt auf der Messe...
Manche Menschen strahlen eben sowas aus hab ich das Gefühl...
Solange du das verkraften kannst okay aber lass dich nicht auslaugen ist mein Tipp.

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Das hat aber nichts damit zu tun, dass dir dieser Mensch vertraut. Dieser Mensch benutzt dich als emotionaler Mülleimer. Er wird sein Problem los und du kennst ihn noch nicht mal. Ich verwahre mich gegen solche Übergriffe. 

Sub007-MissGnadenlos
Ohne jemanden persönlich zu kennen gibt es kein Vertrauen. Dafür ist es einfach zu riskant und gefährlich. Und aus diesem Grund habe ich mich auch erst zweimal fesseln lassen,was ein wunderbares Gefühl ist wenn man sich fallen lassen kann und vertraut. Bei mir gibt es auch keinen Schalter für Vertrauen. Es ist ein Weg den man, jetzt mit meiner Herrin, zusammen geht
Ich brauche ziemlich lange, bis ich jemandem vertrauen kann. Schritt für Schritt. Dazu muss ich sehen, reden (und möglichst nicht nur über BDSM), fühlen. Der Schalter legt sich ggf irgendwann von alleine um, aber so richtig beeinflussen kann ich das nicht.
  vor 4 Stunden, schrieb rootcause:

Gibt es wirklich so einen Schalter bei Vertrauen? Ich kenne es von mir selbst halt nicht. Und finde es daher auch schwierig zu verstehen.

Ausklappen  

Ich hab jetzt nicht alles in diesem Thread hier gelesen, aber mit dem Vertrauen ist es ganz einfach INDIVIDUELL. Der/die eine ist viel offener und vertraut schnell (und ungefragt), der/die andere braucht zunächst ganz viel Kenner- und Vertrauenlernen.

Wenn mich nun eine/r anschreibt und viel Vertrauen zu mir hat, ich das aber (noch?) nicht erwidern kann, dann bleibe ich erst mal verschlossen(er). Wenn mir das "zu viel Vertrauen" ist, was mir geschenkt (oder zugemutet) wird, kann ich (nett) drum bitten, mir nicht so viel Vertrauliches zu erzählen. Oder die Ignore-Taste drücken.

Wenn mir einer sehr schnell vertraut, ist das KEINE AUTOMATISCHE VERPFLICHTUNG, dass ich das Vertrauen gleich erwidere. Aber vielleicht kann ich ja später doch mehr vertrauen, wenn ich mehr Vertrauen gefunden habe.

"Das Internt" verleitet durch die Anonymität der Individuen, schnell(er) zu vertrauen. Ich muss zugeben, dass ich hier im Forum schon Dinge von mir preisgegeben habe, die ich "draußen" nicht so schnell zeigen würde. Das finde ich aber in Ordnung.

Ich vertraue wohl schnell und wurde schon beim 1. Treffen gefesselt...😂 Aufs Bett geworfen mit den Handschellen auf dem Rücken, während er irgendwelche Ketten über die Balken warf und ich ein wenig Angst hatte...

Aber von bdsm mal abgesehen. Ja, ich vertraue Leuten wohl eher schnell. Früher wurde mir das schon zum Verhängnis. Heute bin ich etwas vorsichtiger, schaue zweimal hin... 

Aber meine Gedanken sind erstmal "gut". Ich denke, dass es stimmt, was Leute schreiben. Irrtümer merke ich manchmal erst spät. Umso wichtiger war es mir, lange zu schreiben, da ich meine Gutgläubigkeit und Risikofreude kenne... 

Ja, es kann auch sein, dass ich manchmal zu viel erzähle. Einfach so spontan... Es ist gut, wenn man mich darauf hinweist, wenn etwas überfordert. Ich verlange da nämlich keine allzu große Widmung allem gegenüber, was ich so erzähle... (könnten ja aber Leute meinen)

Ich muss immer noch überlegen, bevor ich was raushaue und es gelingt mir mal besser, mal schlechter...

Ich bin aber immer offen, ehrlich, nahbar...

Manchmal auch unvorsichtig. Wo noch ein Ersatzschlüssel für die Wohnung hinterlegt ist, weiß jeder. Voll simpel, in dem Blumenkübel. Ich komme gar nicht drauf, dass jemand böse Absichten haben könnte...🙈

Mein Herr sieht Manches nicht so locker... Aber es ist gut, dass sich das ergänzt.

Er grübelt manchmal viel, unterstellt Menschen "Hintergedanken". Ja, nicht alle sind hilfsbereit, weil sie uneigennützige und fromme Samariter sind. Aber manche... Ich denke, man hilft, weil man das gerne tut...

Er ist da schon hinterfragender... Manchmal mir aber auch zu "negativ" denkend. 

Es ist meistens so eine goldene Mitte richtig. 🙂 Da ist der Austausch bei uns aber sehr gut drüber! 

Vertrauen? Sollte man wohl nicht blind und zu voreilig. Nur weil was "reizvoll" ist... Aber man muss auch nicht zu misstrauisch sein, finde ich... 

  vor 4 Stunden, schrieb rootcause:

Moin zusammen,

Vorweg: Mich irritiert einiges, das bei mir in letzter Zeit vorgefallen ist. Vieles positiv, anderes nur irritierend. Einer dieser verwirrenden Punkte ist: Vertrauen. Beziehungsweise mit welcher Geschwindigkeit vertraut wird.

Normalerweise kann ich Dinge gut mit mir selbst, mit dem Gegenüber oder Vertrauenspersonen aus machen, nun scheint es jedoch so, als bräuchte ich mehr Input als sonst um zu verstehen wie das sein kann.

Hive mind, please do your magic.

Das mir manchmal vertraut wird, nachdem man mich über einen längeren Zeitraum kennen gelernt hat, ist ja in Ordnung. Man hat miteinander Zeit verbracht, viel geredet, evtl. etwas gespielt und noch viel mehr geredet. Sprich, man hat sich kennen und schätzen gelernt. Es hat sich, nach und nach, ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut.

Und es ist für mich auch vollkommen in Ordnung, wenn das mal etwas schneller geht. Schließlich suchen Menschen, und damit auch ich, sich die Menschen aus, mit denen sie Zeit verbringen wollen. Die also nicht gänzlich unsympathisch sind.

Was mich verwirrt ist weniger, dass mir „unsolicited“ Vertrauen geschenkt wird. Das kam in letzter Zeit „gehäuft“ vor. Ich bedanke mich für das mir entgegen gebrachte Vertrauen und frage womit ich es mir verdient hätte. Ja klar, man kennt sich vom Sehen her vielleicht schon länger, aber halt nur vom Sehen und ggf. „Guten Tag“ sagen. Vielleicht hat man auch etwas mehr geredet oder mal miteinander gespielt.

Ich selbst mache, wie ein paar wissen, auch nicht zwingend eine „Mördergrube aus meinen Herzen“. Gibt ja an mir auch nicht soooo viel Geheimnisvolles, also Dinge, die nun wirklich keiner von mir weiß, außer meiner Sklavin und ein, zwei weitere sehr enge und gute Freunde. Aber diese paar Sachen behalte ich dann doch für mich, bis ich die Leute wirklich kenne.

Bitte nicht missverstehen, ich freue mich sehr darüber, wenn mir vertraut wird, fühle mich dankbar, geehrt, geschätzt und würde nie etwas verraten, das mir im Vertrauen gesagt wird. Ok, unter Folter vielleicht. Aber nie freiwillig.

Das alles irritiert mich auch weniger. Was mich verwirrt sind die Antworten auf die Frage, womit ich mir das Vertrauen verdient habe.

Das geht von (übertrieben dargestellt) „Ich sehe dich“, über „die Art, wie du mit mir geredet hast/mit mir umgegangen bist“, hin zu „Dein Blick lässt es nicht zu, dir was zu verheimlichen“ und „ich habe einfach beschlossen dir zu vertrauen … leb damit🤣“.

Also so quasi „Vertrauen aus dem Nichts“. Zumindest, aus meiner Sicht, ohne greifbaren Grund.

Schalter umgelegt -> Vertrauen

Gibt es wirklich so einen Schalter bei Vertrauen? Ich kenne es von mir selbst halt nicht. Und finde es daher auch schwierig zu verstehen.

Viele Grüße

rootcause

Ausklappen  

jack@jackXjacqueline für rootcause:

Ich bringe jetzt mal etwas ungeordnet meine Gedanken dazu für dich ein (und natürlich für die, die es interesseren mag).

Beim Lesen deines Beitrags kam in mir folgende Frage auf: Geht es hier eigentlich wirklich um Vertrauen, oder sprichst du von Offenheit? Und wenn es um Vertrauen geht, könnte man die Sache auch umgekehrt angehen und sich die Frage stellen: Warum misstrauen wir? Und wie hat sich dieses Verhalten im zeitlichen Verlauf geändert, eben in letzter Zeit oder zum Beispiel während deiner Lebensspanne, also etwas, woran du vielleicht eine Veränderung festmachen kannst, die z.B. auch in der gesellschaftlichen Entwicklung stattgefunden hat.

Offenheit hat für mich jetzt erst mal etwas mit Aufrichtigkeit zu tun. Ein aufrichtiger Mensch ist grundsätzlich erstmal ehrlich zu sich selbst und hat dementsprechend auch weniger ein Problem, es anderen gegenüber zu sein. Diese Aufrichtigkeit kann dann dazu führen, dass der Mensch freimütig mehr von sich preis gibt als man es gewohnt ist und das hat dann am Ende gar nicht unbedingt etwas mit dir zu tun oder wie vertrauenswürdig du bist, sondern entspringt rein dem Wesen des Anderen. Zu viel Aufrichtigkeit kann dann allerdings auch zu Leichtsinnigkeit führen und ein nicht-vertrauenswürdiger Mensch könnte dies natürlich ausnutzen.

Vetrauen andererseits ist ja nichts, worauf wir uns wirklich einigen, weil jeder hier seine eigenen Grenzen zieht. Jeder entscheidet für sich allein, mehr oder weniger bewusst, welche Informationen man von sich preisgibt, jeder in seinem Tempo und nach seinem empfinden. Ein cleverer, charismatischer Gegenüber kann hier durch gekonntes Verhalten und Fragestellung mitunter mehr und auch schneller etwas aus jemandem herausholen als er es eigentlich wollte und in der Regel tut, auch aus den Dingen, die man zwischen den Zeilen herauslesen kann, die einem selbst gar nicht bewusst sind.

Die Frage ist dann: begegnest du in letzter Zeit einfach nur mehr aufrichtigen Menschen, oder bedingt dein Verhalten, die Art und Weise wie du dich gibst, im Anderen ein Gefühl, es bei dir mit jemandem zu tun zu haben, dem man vertrauen kann und damit schneller Dinge von sich preiszugeben? Da wir uns ja persönlich bereits begegnet sind, könnte ich dir dazu privat noch etwas aus meiner Sicht schreiben.

Mir persönlich fällt auf, blicke ich zum Beispiel zwei Jahrzehnte zurück, dass Menschen mindestens mir gegenüber, aber aus meiner Sicht möglicherweise auch ganz allgemein, eher misstrauischer als vertrauensseeliger geworden sind. Ich denke, die Ereignisse in den letzten fünf Jahren haben dabei vermutlich auch eine größere Rolle gespielt als es den meisten bewusst ist. Das jetzt hier auszubreiten spränge aber sämtlichen Rahmen und da ich hier ohnehin in den Augen von vielen schon persona non-grata bin, möchte ich das auch nicht weiter vertiefen.

Ich selbst muss sagen, dass ich heute misstrauischer als früher bin, es aber durchaus davon abhängt, mit wem ich es im Einzelfall zu tun habe. Das liegt bei mir schlicht und einfach daran, dass mein Vertrauen in den vergangenen Jahren in der Breite massiv gebrochen wurde, durch die Mehrheit der Gesellschaft im Zuge der stattgefundenen Ereignisse, die dabei durch ihr Handeln einen äußerst bedenklichen Charakter offenbart hat, den ich so nicht erwartet hätte und von dem nicht abzusehen ist, wohin es in Zukunft noch führt. Denke ich an meine Jugendzeit zurück, an meine vergangene Hilfsbereitschaft, so ist davon nur noch bedingt und sehr selektiv etwas übrig geblieben. Ich bleibe höflich, bin heute aber distanzierter und zurückhaltender als noch vor wenigen Jahren. Der tiefe Vertrauensbruch hallt nach. Trotzdem habe ich mir meine Aufrichtigkeit bewahrt und versuche diese nach wie vor zum Ausdruck zu bringen, so gut ich es kann. Ich stehe zu dem, wie ich bin und zu allem was ich denke, auch wenn ich die Details manchmal lieber nicht in der Öffentlichkeit preisgeben und für mich behalten sollte, weil im Hinterkopf dann doch die Frage der Vertrauenswürdigkeit und auch ein "ist es das Wert?" aufkommt. Die berühmte Schere im Kopf, die sich einen aufdrängt. Oft ist es aber nur der Mangel an Gesprächspartnern mit der entsprechenden Offenheit ihrerseits. Ich bin dankbar für Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, tue mich selbst aber heute sehr schwer damit.

Soviel dazu erstmal. Gerne mehr per PN, wenn du Fragen hast. Hier möchte ich mich weiterhin sehr zurückhalten.

...zischt ab.

  vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

Das hat aber nichts damit zu tun, dass dir dieser Mensch vertraut. Dieser Mensch benutzt dich als emotionaler Mülleimer. Er wird sein Problem los und du kennst ihn noch nicht mal. Ich verwahre mich gegen solche Übergriffe. 

Ausklappen  

 

Hat das was mit Vertrauen zu tun? Es ist doch eher so, das man oft leichter jemand Wildfremden etwas erzählen/gestehen kann, als nahen Angehörigen, oder nich?

 

Und es gibt manche Menschen, die strahlen einfach etwas aus, das man sich sicher fühlt... denen man bereits von Anfang an ein gewisses Maß an Vertrauen entgegen bringt, ohne den Grund erklären zu können

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