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Grenzen und deren Einhaltung


An****

Empfohlener Beitrag

Pfirsichdieb
Ich sehe es nicht als Floskel und habe schon oft gehört, dass manche Doms so handeln. Grenzen werden abgesprochen und eingehalten, dafür sind sie da! Eine Verschiebung und Grenzüberschreitung sollte klar kommuniziert werden! Im Zweifel wende ich das Ampelprinzip anstelle des Safewords an.
SluttyFeetSissyWhore
Hängt sehr vom Kontext ab... wenn jemand selber damit sagt, dass gewisse, EIGENE Grenzen übertreten werden können, wenn bestimmte Bedingungen passen, ist das ja eine Entscheidung.
Wenn aber jemand damit ankündigt - und so klingt es im ersten Beispiel - dass er/sie/dey die Grenzen des Gegenübers sprengen will... dann um solche Leute nen weiten Bogen machen. BDSM lebt und existiert nur im Vertrauen. Und der Satz stellt klar, dass du der Person nicht vertrauen können wirst.
Ein erster Punkt, der zu klären ist, was versteht Sub unter Grenze, was versteht Dom darunter.
Beide haben Ihre Vorstellung, Ihre Definition vom Begriff. Und diese können unterschiedlich sein und dadurch zu Missverständnissen führen.
Ähnlich wie z.b. beim Begriff "Pünktlichkeit" - A versteht darunter auf die Minute Pünktlich, für B ist ein +/- 10 Minuten völlig in Ordnung. So kann es unabsichtlich passieren, dass B immer wieder den Augen von A unpünktlich ist.

Zurück zu Grenzen. Was genau ist eine Grenze? Grenze zwischen Komm-vor-zone und der Wachstumszone? Diese darf gerne auch erweitert und gedehnt werden.
Diese zu sprengen ist sicherlich ebenso möglich. Das Ergebnis ist das gleiche, die Komm-vor-zone wird größer.
Alleine durch die Wortwahl entstehen jedoch unterschiedliche Bilder und Gefühle.

Ist die Grenze jedoch für A eine harte Grenze, ein Tabu, so ist dies durch B zu akzeptieren und zu beachten ( sofern nicht anders vereinbart zwischen den Beiden).

Ob dieser Satz, die Grenzen zu sprengen, jetzt "nur Floskel" ist oder mehr kann ich natürlich nicht beurteilen.

Grenzen verschieben sich eher im Rahmen ihrer Ausbildung und Erziehung zur 3 Loch Fickstute.

Beispiel:
Fickmaschine für 30 Minuten, erst ein Schwanz in die Fotze, dann 2 Löcher/ Fotze/Arsch 2x Fotze, oder 2x Arsch und dann 3.Schwänze, 2 x Fotze und Arsch!

Bei Strom das gleiche…
Erst Nippelklemmen , dann auch an den Schamlippen, zudem Stromgerte am Kitzler und zum Schluss auch Stromplug mit Fernbedienung in ihrer Prachtfotze!

So etwas verstehe ich unter verschieben, sprengen wäre definitiv ein tabu Thema…
Hart Anal ohne Vordehnung und Vorankündigung was schon eher CNC ist.
☝️


Ich möchte mich den vorangegangenen Beiträgen größtenteils anschließen.
Und diese um den folgenden Punkt erweitern und auch mit einem Beispiel belegen das es greifbarer wird:
Grenzen sind im ersten Sinn eine Vorstellung. Man denkt das einem etwas nicht gefällt. Und meistens ist das dann auch so. Und bleibt auch so. Aber manchmal stellt man sich auch Dinge anders vor wie sie sind und man setzt sich eine Grenze weil man eine falsche Vorstellung hat. Hier kann man nur durch Erklären, Vertrauen und ein vorsichtiges Experiment ggf. eine Grenze fallen lassen.

Ich hatte dies mal mit "Latex" und einer Person die meinte das dies voll nichts für sie ist, und durch meine Erklärungen hab ich es im ersten Moment sogar noch schlimmer gemacht in dem ich gesagt hatte:"Berührungen nimmt man viel intensiver wahr". Dadurch wurde es schon fast ein hart Limit weil die Person meinte sie wird nicht gerne berührt. Und noch intensiver will sie das erst recht nicht.
Diese Person hat sich dann doch getraut es mal zu probieren, und wollte dann fast nicht mehr raus. Und auch Berührungen waren kein Problem denn ja sie sind intensiver, aber auch anders. Und damit nicht negativ assoziiert gewesen.

Sowas passiert nicht häufig, aber es kann mal passieren. Und die Grenze wurde im Konsens "gesprengt".

Trotzdem gilt einfach so und speziell ohne Konsens geht man nicht über Grenzen hinweg.

Aber vielleicht hilft dies beim einordnen.
Du kannst Grenzen natürlich verschieben oder verändern über die Zeit.

Man sollte halt verstehen, dass das die Entscheidung der Person ist, die die Grenze setzt.
(bearbeitet)

Um mal auf das Wording einzugehen...

Ich denke da an die 'gesprengten Ketten' unserer Sozialisierung und somit ist das vielleicht gar nicht einmal so negativ.

Natürlich impliziert, ich sprengen deine Grenzen, reiße sie nieder, Gewalt.

Und das man da vorsichtig sein sollte, das man nicht unter die Räder kommt, das sollte im Rahmen des Selbstschutz klar sein.

Was aber auch zu bedenken ist, viele nutzen Begriffe in ihren Profilen, die so offensichtlich die Werbetrommel am laufen halten.

Superdupermegaerlebniswelt mit drei Ausrufezeichen. 

Im Gespräch, da kann man erst herausfinden, ist das tatsächlich jemand, der/die einen überrollen will und nur die eigene Agenda verfolgt?

Zwischen dem geschriebenen Wort und dem tatsächlichen Handeln, können auch mal Welten liegen. Sowohl im guten als auch im schlechten.

Das ist keine Einladung sich blind in etwas zu stürzen. Gerade für AnfängerInnen ist das aber halt auch schwer einzuschätzen.

bearbeitet von Ademar
Korrektur

ich selbst sehe grenzen als 'zu erweiternd' an, tabus und nogos jedoch sind zu respektiern!

also wär erstma die frage, was genau der kerle damit sagen wollte...  die formulierung allerdings macht mich misstrauisch, würd ich sofort nachfragen

Sagen die Personen das über sich aus, dass sie Grenzen des Gegenübers grundlegend als dehnbar / sprengbar oder dergleichen sehen = heißt das oftmals Abstand halten. Aus meiner Sicht ist das eine persönliche Redflag und der Großteil meint es definitiv nicht wertschätzend dem Gegenüber gegenüber mit dieser Formulierung.

Bezieht sich das auf die eigenen persönliche Grenzen, dann ist das halt unglücklich formuliert, bzw. eine Einladung für einige Red Flag Menschen bzw Tätermenschen oder dergleichen. Muss nicht jeder, der drauf anspringt so sein, aber es ist aus meiner Sicht eine Einladung.

Deine eigenen Grenzen dehnen / verschieben kannst nur du. Die Freigabe bzw. Konsens hierfür geben ebenfalls. Selbst wenn du sagst "Ich mag es, wenn an meine Grenzen gegangen wird" gilt das ggf nicht für alle deine Grenzen. Und nicht jeden Tag oder so. Das entscheidest du. Nicht jemand anderes. Versucht das jemand ohne deine Zustimmung/Konsens zu tun, verbanne diese Person aus deinem Leben - meine persönliche Sicht.

Davon ausgenommen sind Unfälle, der eine Schlag, der mal daneben ging und scheiße weh tut. Das sind Dinge, die auch ohne Absicht mal passieren können und im Risikoprofil mit rein sein sollten bzw. man auf solche Praktiken verzichtet, wenn's gar nicht geht (sprich kein Spanking, wenn das Risiko von einem falsch gesetzten Schlag zu hoch ist). Mensch macht Fehler und schätzt sein Gegenüber mal falsch ein, man selbst sagt in dem Moment kein Safeword, verkneift sich die Reaktionen und schon ist eine Grenzüberschreitung passiert. Das kann auch die tagesaktuelle Schmerzgrenze sein... Das ist auch ggf. eine Grenzverschiebung, wo ggf beide die Grenze vorher nicht sahen.

Vorsicht bei Menschen, die sich da dann so rausreden versuchen mit "Konnte man nicht einschätzen" oder sowas. Das kann mal passieren, wenn die Grenze aber bekannt war, sollte dem nicht so sein.

Daher bekannte Grenzen immer vorab klar kommunizieren. Alles gilt natürlich auch für Tabus! Lieber zu viel einschränken als zu wenig. Lieber ggf mit einer "das ist erlaubt, alles andere ist Tabu" Liste arbeiten. Dann darf nur das gemacht werden, was 100% erlaubt ist. Alles andere ist komplett Tabu.
(bearbeitet)

"Grenzen sprengen" wäre eine Red Flag für mich. Neben so jemanden würde ich nicht mal mein Glas offen stehen lassen, geschweige denn spielen.

Ausdiskutiert kann vieles werden. Ich bin zu sehr vielem bereit, um der Partnerin eine Freundin zu machen. Kommt aber nix zurück, das ich schön finde, wäre meine Bereitschaft dazu aber recht schnell im Keller. Für vieles, das ich an sich echt gern mag, braucht es halt verschiedene Grade an Vertrauen. Die muss man sich halt über gemeinsam verbrachte Zeit, Gespräche und softeres Spielen am Anfang verdienen. Es kommt auch auf die Art an. Gerade im Bereich Demütigung brauche ich eine warme Persönlichkeit, die man entweder hat oder nicht.

bearbeitet von Krateros

Das ist das Problem, dass mal wieder in BDSM Kreisen Wörter eine andere Definition verpasst bekommen.

In der Welt da draußen, da redet man von Grenzen, Grenzen setzen, Grenzverletzendes verhalten usw.. Grenzüberschreitungen sind ein Sache die sollte man nicht tun, sie sind ein Angriff auf die andere Person, man übergeht ihre Neins, übergeht ihr Consent. Grenzverletzendes Verhalten ist niemals ok. Wenn ich "Nein" sage, ist das eine Grenze. Nein ist Nein und niemand auf der Welt hat das Recht, da irgendwas versuchen zu dehnen oder umzuändern.

Dann kommt die Szene und teilt das auf in Tabus und Grenzen. Da werden die Neins plötzlich Tabus genannt und die Grenzen das ist, der Horizont, der Punkt an den man sich aktuell zu gehen wagt und wohl fühlt. Diese Grenzen mag man dann als erweiterbar sehen. Muss  man aber nicht. Und schon gar nicht die Grenzen anderer! Das muss jeder selbst entscheiden.

Und dann tun BDSMler oft so, als wäre diese neue eigene Definition naturgegeben und müsste jedem klar sein. Ist sie nicht! Es ist ehrlich gesagt schon ein Bisschen albern. Aber ja, das steckt dahinter

Ist alles nicht so einfach mit den Grenzen und Tabus. Für mich gab es bisher keine Tabus, nur Grenzen. Wie bereits öfter erwähnt ist hier die Unterscheidung in Grenzen und Tabus geläufiger. Würde für mich auch mehr Sinn ergeben, aber widerspricht halt dem was wir unter Grenze normalerweise verstehen. In dem Sinne hätte ich dann nur Tabus und eher wenige Grenzen, wobei ich die Tabus auch anständig ausformulieren müsste. Tabus sind für mich Sachen die irreparable Schäden verursachen und die ich auch zur Anzeige bringen würde. Dann wären Grenzen an sich verschiebbar, ja, aber die müssten von mir komplett erforscht sein, damit ich die Unterscheidung Grenze und Tabu treffen kann. An Grenzen des Gegenübers nage ich gerne, spiele mit Ihnen, und oft wurden sie sehr schnell, natürlich in beidseitigem Einverständnis, "übergangen". Ein Tabu meines Gegenüber würde ich nicht übergehen, da ich das einfach auf mich projizieren kann und mit einer Anzeige rechnen müsste. Das wäre dann alles andere als gut gelaufen und wir wollen ja alle Spaß haben. Als Beispiel..sexuelle Handlungen an Kindern sind ein Tabu, irgendwas in die Richtung würde ich aktiv zur Anzeige bringen, da ist nichts verschiebbar. Pegging kann ich nicht richtig einordnen, es ist kein Tabu, da die Vorstellung nichts ist, was mich nachhaltig schädigen würde (Normale Größe, Gleitgel, etc). Es wäre eventuell eine Grenze, aber eine die ich mir selbst auferlege weil ich weiß, dass ich das nicht mag. Ich wurde noch nie gepeggt, habe daher keine Ahnung davon, also kann ichs nicht als Grenze definieren. Dass mich eine Frau dazu überredet, kann ich mir durchaus vorstellen, danach könnte ich es dann in Sparte "Grenze" schieben, falls es mir garnicht passt, eventuell wird es neutral oder eine Vorliebe. Kaviar brauche ich nicht auszuprobieren um zu wissen, dass es ein Tabu ist und ich es bei widerhandeln zur Anzeige bringen würde, auch wenn da die Chancen wahrscheinlich schlecht stünden, dass das Konsequenzen hätte. Da ich nur mit einer bestimmten Sparte Mensch sexuelles auslebe und meine Sexualität gut einschätzen kann weis ich, dass manches sowieso nie Thema sein wird. Dass das Thema bei D und S wahrscheinlich etwas auseinander geht, ist mir auch bewusst.
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