„Im Takt der Kontrolle“ Part 7

[ju****]

Du blinzelst langsam, hältst seinem Blick stand. Dann, mit einem kaum merklichen Zucken deiner Lippen, antwortest du:

„Nadeln.“

Er zieht leicht eine Augenbraue hoch. Kein Lachen. Kein Spott. Nur ein stilles, prüfendes Nicken. Und du weißt: Das war kein Punktverlust. Das war ein Schachzug.

Dann schweigst du. Lässt eine Pause entstehen, als wolltest du die zweite Frage ignorieren – doch er wartet. Natürlich wartet er. Also greifst du zu deiner Lüge. Elegant, ruhig. Fast überzeugend.

„Klar hab ich jemanden an mich rangelassen. Ich bin ein offenes Buch.“

Du betonst das Letzte süßlich, fast schon übertrieben. Ein offensichtliches Spiel – für jemanden, der aufpasst. Und du willst, dass er aufpasst.

Ein leises Schnauben von ihm. Vielleicht amüsiert. Vielleicht enttäuscht.

Aber er sagt nichts. Noch nicht.

Dann die dritte Frage.

Du hebst das Kinn ein wenig, der Blick trotzig, stolz. Und ohne zu zögern:

„Das gleiche Miststück wie ich jetzt bin.“

Stille.

Und dann – das Unerwartete.

Er legt die Reitgerte sanft beiseite. Keine Bewegung, kein Geräusch. Nur dieses stille, spürbare Loslassen von Erwartung. Fast so, als hätte er bekommen, was er wollte – oder etwas viel Tieferes verstanden.

Er tritt näher an deinen Kopf. Seine Hand fährt langsam durch dein Haar – nicht grob, nicht sanft. Einfach… präsent. Dann beugt er sich runter, seine Stirn fast an deiner.

„Du weißt, was das Schlimmste ist, Chaoskatze?“

Seine Stimme ist leise. Nah.

„Ich glaube dir. Bei allen drei Antworten. Und du glaubst, du hast mich gespielt. Dabei hast du dich selbst verraten.“

Er lehnt sich zurück. Betrachtet dich. Mit einem Blick, der weniger dominant, aber viel gefährlicher ist: verständnisvoll.

Denn er hat dich gesehen. Nicht besiegt – aber durchschaut.

„Willst du weiterspielen?“ fragt er ruhig.

„Oder willst du sehen, wie es ist, wenn ich die Maske abnehme?“

Die Luft knistert. Nicht wegen Angst. Nicht wegen Schmerz. Sondern weil du weißt: Jetzt kommt der nächste Level.