Fetisch/BDSM und die Psyche

[Gr****]

ACHTUNG! Ich möchte hier niemandem zu nahe treten. Fühlt euch also um Himmels Willen nicht persönlich angesprochen!

Wenn ich nun anfange aus meinem Nähkästchen zu erzählen, so komme ich unweigerlich an den Punkt, wo neben all den Bettgeschichten auch ganz klar der psychische Zustand meiner ehemaligen Partnerinnen erwähnt werden sollte.
Nichts und niemand im speziellen - Nein - vielmehr aber ein kurzer Abriss meiner Erfahrungen, den Übertrag zu den Mitgliedern hier und mein persönliches Fazit.

Ein Großteil meiner Bettgeschichten, die sich um spezielle Vorlieben drehten, beinhaltete auch so gut wie immer mindestens eine Macke meines Gegenübers.
So war meine letzte Gespielin ein krasser Fall von bipolarem Borderline. Das ist NICHT witzig, sag ich euch. Im Endeffekt brachte die ganze Sache mehr Leid als Freude und kostete mich viele Nerven.
Jetzt muß ich feststellen, daß einige Damen (und natürlich auch Kerle) hier - zumindest diejenigen, mit denen ich mal ein paar Worte wechseln konnte - scheinbar auch irgendwo ein leichtes bis heftiges Problem mit sich selbst haben.
Tatsächlich bestätigt sich mein Eindruck, überfliege ich bestimmte Foren-Einträge und Profilinhalte. Dieser Eindruck wiederum vermittelt mir das Gefühl, daß ich als ausgeglichene Person mich oft fehl am Platze fühle.

Wohlgemerkt beziehe ich mich hier NICHT auf die sexuellen Vorlieben und Spielarten, sondern tatsächlich auf das oftmals auffällige Verhalten.
Dazu gehören zum Beispiel heftige Stimmungsschwankungen im Chatverlauf oder andere plötzlich auftretende und unverständliche Aktionen.
Living on the edge...

Jetzt frage ich mich doch tatsächlich, ob ich mit diesem Gesamteindruck alleine bin oder ob das auch schon andere Leute hier festgestellt haben?
 

[Gelöschter Benutzer]

Tatsächlich ergeht es mir hier des Öfteren genauso. Viele (nicht alle und auch nicht die meisten!) Profile zeugen eher davon, dass die Person Hilfe bräuchte als alles andere...was allerdings auch gern ausgenutzt wird (wie man hier und da im Chat sehen kann).
Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen überhaupt keine der gängigen Spielarten hier...einiges finde ich aber doch echt bedenklich.

Was man nun mit der Feststellung machen soll, ist mir allerdings ein Rätsel.

Dennoch: Spannender Post und wichtiges Thema, wie ich finde! (:

[Gelöschter Benutzer]

Hätte es nicht besser Ausdrücken können, dieses Problem haben einige hier und wenn dann ins Gespräch kommst neigen sie, ihre Freunde/ Bekannte zu beeinflussen und melden dich grundlos dem Support. 
 

Ich sehe, dass genau so wie du ✌️

[ZartbisHart-3226]

Ich denke es ist vollkommen normal hier unnormale Menschen zu treffen.
Wer seine Fetisch frei und ungezwungen ausüben kann,
der kommt doch hier nur aus Neugierde vorbei.
„Psychos“ sind nur dann ein Problem, wenn man nicht damit umgehen kann.
Und „Psycho“ ist relativ❣️

[Ko****]

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?

Ganz ehrlich, ich glaube wir alle (Menschen) haben so unser Paket zu tragen.
(Außer die von DHL, die tragen auch Pakete von anderen )

Was ich damit sagen will, wir alle haben eine Macke. Mehr oder weniger. Und gerade solche Plattformen, wo man dann auch noch halbwegs anonym unterwegs sein kann verführen doch geradezu da mal die Sau raus zu lassen.
Als BDSM/Fetisch Mensch hast du in der öffentlichen Meinung doch eh einen an der Waffel.

Ich sag nur ICD F65.5

Da kann man doch gerade hier, oder auf anderen adäquaten Plattformen, ruhig mal aus dem Nähkästchen plaudern.
Mir ist es lieber die Leute gehen offen damit um als wenn ich das erst nach stundenlangen Gesprächen merke.

[FISHERMANS_FRIEND]

Wie auch im Reallife gibt es auch hier Menschen, die ganz einfach krank sind, oder schlechte Erfahrungen machen mussten. Das heißt aber ganz sicher nicht, das Alles was hier an Konversation zu lesen ist, auch zwangsläufig in Assoziation gebracht werden sollte.
Auffällige Verhaltensweisen sind oft auch charakterlich bedingt.
Helft einander, redet darüber.....
Man wird es Euch danken...

[Arasjal]

ist einem guten Freund von mir auch schnon aufgefallen...immer wenn er das Profil von jemandem nicht gelesen hat .ungefragt Pimmelbilder schickt..oder Frauen aufs ekelhafteste anschreibt..reagieren diese Psychomiezen agressiv..zum Glück kann ich aber in meinem Fall auch wenn ich keine Ahnung von psychologie habe die typischen zeichen wie Sommersprossen und rote Haare erkennen....

[Gelöschter Benutzer]

Mit der Partnerwahl verarbeitet der Mensch ja auch seine Vergangenheit und wie er das Thema Beziehung so kennen gelernt hat. Und ja, wenn du es anders als „normal“ suchst, dann bist du auch so 🤷🏻‍♂️

[Gelöschter Benutzer]

Ich bin definitiv eine dieser gestörten!

Nur im Gegensatz zu dir versteht es mein Dom mich zu führen und zwar mit der berühmt berüchtigten strengen aber liebevollen Hand. Er heilt tatsächlich meine Seele, minimiert meine Ängste und Störungen ohne selbst daran zu zerbrechen.

Entweder kann man mit uns  gestörten umgehen oder man versucht es erst gar nicht.

Entschuldige, wenn wir gestörten deinen inneren Frieden stören.

 

[Gr****]

Haha! Wundervoll!

Während LovelyScissor, X-Treme, Zartbishart, Kompromisslos und MARBUS die ganze Geschichte sachlich kommentieren - und dafür danke ich euch auch - kommt quasi direkt darunter schon die Fraktion, die sich persönlich angesprochen fühlt und Dinge in den OP dichtet, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Ist das nicht bezeichnend?

Wo ging es um Profile nicht lesen oder Pimmelbilder verschicken? Wo ging es um ekelhaftes anschreiben? Wo ging es um einen Dom, der was weiß ich wen führt?
Kinder, das alles interessiert mich aber sowas von überhaupt nicht. Bleibt sachlich und alles ist schick.

Andererseits... wenn ihr mich wirklich amüsieren wollt, dann macht ruhig weiter so.

bearbeitet April 1, 2020 von GreaseDaddy
Wort vergessen.

[Gelöschter Benutzer]

Ja das kann ich leider nur bestätigen und bin völlig deiner Meinung. Es gibt durchaus hier, egal ob Frau oder Mann, viele die ein psychisches Problem haben leider. Ist sicher nicht böse gemeint, allerdings sehr erschreckend das diesd Personen keine hilfe bekommen von Familie, Freunden, etc.

[Gr****]

@Soul-Reaper666,Allerdings. Wobei ich das schon vor meiner Anmeldung hier feststellen musste.
Eine Jugendliebe von mir entwickelte ihren Masochismus durch ihre Unzufriedenheit mit ihrer Vergangenheit.
Sie sah/sieht sich noch immer als Schuldige (obwohl das nur bruchteilhaft zutrifft) und möchte den Schmerz um sich damit zu strafen.
Es ist also kein expliziter Lustgewinn weil sie es grundsätzlich geil findet, sondern verbunden mit einer Art Trauma.

Ich hingegen bin frei von solchen Bürden und bin halt einfach was ich bin. Ein dominanter Kerl mit leicht sadistischen Tendenzen. (Ohne direkt damit verbundenem Trauma oder ähnlichem.)

bearbeitet April 2, 2020 von FETMOD-MM
unötiges Zitat, beeinträchtigt den Lesefluss

[Arasjal]

@GreaseDaddy,zitat:"Dazu gehören zum Beispiel heftige Stimmungsschwankungen im Chatverlauf oder andere plötzlich auftretende und unverständliche Aktionen."  sry dachte es wäre offensichtlich das ich mit meinem Ironischen Beitrag aufzeigen wollte das ..das oftmals dieses Vehalten nicht durch eine Störung hervor gerufen wird...sondern durch das verhalten der Personen die einen zb anschreiben....und finde diese überwiegen hier...also nur das Du auch den Zusammenhang verstehst

bearbeitet April 2, 2020 von FETMOD-MM
unötiges Zitat, beeinträchtigt den Lesefluss

[Gr****]

Stimmungsschwankungen, meine Gutste. Unerklärliche Stimmungsschwankungen, die oftmals ein Hinweis darauf sind, daß etwas nicht stimmen kann.
Ich kann nur von mir ausgehen und aus dem Alter mit dödeligen Anmachen und Pimmelbilder schicken bin ich raus.
Etwas weiter oben habe ich ein Schaubeispiel gebracht. Aber hier fällt das unter anderem eben auch auf.

bearbeitet April 2, 2020 von FETMOD-MM
unötiges Zitat, beeinträchtigt den Lesefluss

[Arasjal]

"Unerklärliche Stimmungsschwankungen, die oftmals ein Hinweis darauf sind, daß etwas nicht stimmen kann....." bedenke das diese vieleicht nur für Dich un erklärlich seien könnten^^ und für andere Personen halt Sinn machen...will hier keinen persönlich ansprechen...also fühl Dich bitte nicht angesprochen...aber einige Leute merken selber nicht wie blöd sie sich gerade gegenber anderen verhalten...und wundern sich dann über Reaktonen:-)

bearbeitet April 2, 2020 von FETMOD-MM
unötiges Zitat, beeinträchtigt den Lesefluss

[Gelöschter Benutzer]

Nun ja ich würde nicht gleich alles als psychisch Auffällig betrachten wollen, ist halt auch Tagesform oder PMS oder was weiß ich alles, Stress im Job und was es so alles geben kann, oder einfach mal Nase voll für den Moment. Und ja obschon das im Bereich BDSM reichlich anzutreffen ist, so aber auch ebenso unter stinos.

 

[cheiron]

Sei offen, sei ehrlich und unterhalte dich mit den Menschen. Alle Menschen haben gewisse Tendenzen sich auf bestimmte Weisen zu verhalten.
Mensch sein bedeutet es, seine eigenen Verhaltensmuster zu erkennen und einzuordnen. Neigungen bewusst zu machen. Und dann einen Weg zu finden damit umzugehen, ohne andere oder sich selbst respektlos zu behandeln.

Eine bipolare Störung ist halt offensichtlich. Egoismus, Egozentrik, Selbstsucht, fehlende Empathie; Soziopathen, Sadisten, sowas lässt sich besser tarnen. Perfekte Seelen haben wohl die wenigsten, auch von denen, die kein BDSM machen. Alle tragen ihre Lasten.

Seine Partnerin unterwerfen und kontrollieren zu wollen, hat auch einen Grund. Wir sollten schauen, wer wir sind und verstehen wieso wir etwas wollen. Wenn wir bestimmte Dinge nicht wollen, können wir das formulieren und uns nach einem Gespräch gegen einen weiteren Austausch entscheiden. Wir dürfen uns aber niemals als richtig oder falsch wahrnehmen. Am Ende ist man nur zu zweit oder dritt. Dann kommt es nur darauf an, wie man einander wahrnimmt. Solang man weggehen kann, kann man die Menschen sein lassen, was sie sind.

Der Seele des Menschen ist generell verletzbar, empfindsam und muss geschützt werden. Gelegentlich neigen devote Personen dazu sich selbst zu viel in Frage zu stellen und zuzumuten, und dominante Personen dazu, das zu wenig zu tun. Meiner Erfahrung nach funktioniert es gut, wenn generell Gleichberechtigung besteht, man wirklich alles von einander weiß und der dominante Part sich mehr Sorgen um die Unversehrtheit von Körper und Geist des devoten Parts macht, als dieser selbst. Dann kann sich der Sub tatsächlich fallenlassen und so gibt es keine Probleme mit Menschen, die andere als schwierig wahrnehmen. Man kann keinen Druck ausüben, wenn man keine Sicherheit bietet. Also erst sichergehen, dass sich jemand sicher und geborgen fühlt und verstehen, wie sie denkt und fühlt. Wenn man das nicht erreicht, lässt man es sein. Dann passt es nicht und ist gefährlich. Meiner Erfahrung nach, ist so das Schlimmste, was beiden passieren kann, etwas vertane Zeit.

[Gelöschter Benutzer]

Sorry aber deine Erfahrung ist natürlich schon "heftig".

Nun darauf zu folgern das viele einen an der Waffel haben .. hm.
Find ich genauso heftig.

Je nach Job, Leben, Sozialleben, Vorgeschichte, Alter... hat sicher jede / r seine berechtigten Aussetzter und Schwankungen. Menschlich normal würde ich sagen. Und in der aktuellen Situation ganz besonders.

Ich fände es eher bedenklich wenn jemand das alles völlig zu 100% ausblendet / ausblenden kann und ständig völlig rational und geplant auf dem gleichen Niveau "schwingt".

Ein Mensch ist ein gefühlstgeprägtes Wesen gesteuert von Hormonen, Umfeld, Streß, Ernährung und und ...

[Gelöschter Benutzer]

vor 4 Stunden, schrieb GreaseDaddy:

ein krasser Fall von bipolarem Borderline

daß einige  ...  mit denen ich mal ein paar Worte wechseln konnte - scheinbar auch irgendwo ein leichtes bis heftiges Problem mit sich selbst haben.
... bestätigt sich mein Eindruck, überfliege ich bestimmte Foren-Einträge und Profilinhalte.

... fehl am Platze fühle.

... oftmals auffällige Verhalten.  ... heftige Stimmungsschwankungen ...  andere plötzlich auftretende und unverständliche Aktionen.

Für deinen Mut(?), dein Selbstvertrauen, dich mit einer Borderlinethematik auseinanderzusetzen hast du meinen Respekt.

 

Allerdings frage ich mich schon, wie man beim 'Wechseln von ein paar Worten', beim 'Überfliegen' von Profilen und Forumsbeiträgen oder beim gelegentlichen Mitlesen im Chat, heftige Probleme und Stimmungsschwankungen sowie Verhaltensauffälligkeiten bei einem signifikanten Teil der Mitgliederschaft zu diagnostizieren vermag.

Ich habe selbst sicher tausende von Profilen gelesen(!), mit über hundert Menschen teils intensiven Gesprächs-Kontakt über längere Zeit gehabt. Da waren mal mehr, mal weniger besondere(!) Individuen dabei, manche hatten gerade einfach etwas Pech oder ein unangenehmes Erlebnis hinter sich oder fühlten sich allein. Keines dieser Gespräche möchte ich missen und 'fehl am Platze' habe ich mich nie gefühlt. Eher beschenkt, mit Vertrauen und Aufrichtigkeit, klar, auch mit vielen unterschiedlichen Gefühlen. Ich hab das verstanden oder es wurde mir erklärt, wenn ich danach gefragt habe. Vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück oder meine Macken passen hier hervorragend hin?

Es kommt ja auch darauf an, was man erwartet, wie offen man ist für Neues und Anderes.

Ich würde dir vorschlagen, einen zweiten, längeren, Blick zu riskieren und vielleicht erschliesst sich dir dann doch, wie toll diese 'weirdos' sein können.

LG

bearbeitet April 1, 2020 von Gelöschter Benutzer

[mucfun]

Ich denke, dass liegt bei vielen such an den 22h im Chat 😅.
Generell finde ich, dass manche Eskalationen auch auf mangelnde Transparenz bei manchen Teilnehmern zurückzuführen ist. Als Stino beschweren sich hier ja auch manche Damen über das ekelige Sklavenzeugs...
ich denke also, dass die eigenen Erwartungen häufiger und klarer hier formuliert gehören und bestimmte Themen offener und empathischer diskutiert werden sollten. Aber sicher gibt es genug Leute mit einer Macke. That‘s life

[Johny93]

Ich habe eine ähnliche Beziehung hinter mir wie du.
Ich war in der Beziehung ebenfalls der dominante Part
Und ich sehe es so, dass ich als Dom die Aufgabe habe meine Partnerin aufzubauen.
Denn Unterwerfung ist nichts selbstverständliches, sondern das größte Geschenk, dass einem ein/e Sub machen kann.
Es tut mir sehr leid für dich, aber mMn hast du in dem Bereich noch einiges zu lernen.
Wenn ich mit meiner Partnerin Grenzen ausbauen möchte oder ggf. sogar über Tabus hinaus gehen will, braucht es einfach absolutes Vertrauen. Und das bekommt man nicht einfach geschenkt, sondern man muss es sich verdienen. Ansonsten versucht man Sub zu brechen und das kann halt wirklich selbst der dümmste Affe
Und nein, das ist kein Angriff auf dich, sondern einfach meine ehrliche Sichtweise zu dem Thema.

[Si****]

Kann man, jedenfalls wenn es um Chat oder so geht, eigentlich ganz locker sehen.

Schlimm ist es nur, wenn solch eine "unentspannte Persönlichkeit" dann hier auch noch zur Moderatorin gemacht wird und einem den Spaß am Chat hier ganz verdirbt.

(Mal sehen, ob ich für diesen Kommentar jetzt auch Strafpunkte wegen Beleidigung und "unerwünschtem Verhalten" bekomme oder ob so etwas nur im Chat passiert.)

bearbeitet April 1, 2020 von SirTorben

[Ko****]

vor einer Stunde, schrieb Johny93:

Unterwerfung ist nichts selbstverständliches, sondern das größte Geschenk, dass einem ein/e Sub machen kann

Nope. Wenn Unterwerfung verschenkt wird will ich sie nicht haben.'
Ein Geschenk gibt es immer ohne Gegenleistung. Was ist diese Unterwerfung dann wert?

Ich will sie mir verdienen. Durch mein wirken auf meine Partnerin, meine Aufmerksamkeit, mein schützen und behüten und insbesondere durch meine verantwortungsvolle Führung.

Sorry für OT

[Ne****]

Hallo zusammen,

ich verstehe, was er meint. Auch mir ist das schon häufiger aufgefallen, dass es tendenziell mehr Menschen mit psychischen "Päckchen" gibt.

Ich glaube, dass es eben damit zu tun hat, dass sich hier eher nicht "die Normalos" treffen (die Anführungszeichen sind bewusst gesetzt). Und definitv ist die Konversation/Interaktion auch öfter eine Herausforderung als bei Menschen mit "leichtem Marschgepäck". Das liegt eben in der Sache der Natur. Jedoch sind es auch leidenschaftlichere und intensivere Erfahrungen. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein. Und so vielfältig die Individuen sind, so vielfältig sind auch die individuellen Hintergründe. Es wäre müßig, dass jetzt alles aufzudröseln. Fest steht, dass es eben auch meine Wahrnehmung ist.

Diese Wharnehmung wird jedoch auch von dem Umstand beeinflusst, dass es sich hier auch um ein intimeres Themengebiet handelt (BDSM/Sexualität), welches geschützt durch die Anonymität des Internets, auch direkter offengelegt wird, als im Offlinemodus oder unter "Normalos". Zudem ist es im Internet verbreiteter direkt und ungefiltert zu Antworten, hier öfters als Konter zu verstehen als im Reallife. Das Fehlen des Angesichtes eines Gegenübers macht etwas mit einem. Das Internet ist eine, systembedingt, hochgradig egozentrische Angelegenheit. Alle sind meist alleine mit sich und dem Screen. Mich erinnert das gelegentlich an die Zwiesprache meiner Wellensittiche mit den Spiegeln, früher. Das das leider normal ist, zeigt sich in so ziemlich jeder öffentlich zugänglichen Kommentarspalte. Und da nehme ich mich auch nicht aus. Was dagegen hilft, ist Reflexion - und das Mitdenken der anderen.

Nichts desto trotz, fällt es eben den "Päckchenschlepper*Innen" durch diese Päckchen meist etwas schwerer angemessen zu reflektieren. Es ist dann eben normal, dass sie sich in dem Maße auch nicht so abgrenzen können. Da liegt das Herz auf der Zunge, da ist die Zündschur kurz usw... Um es mal im "Alltagssprech" zu formulieren. Das hat aber auch sein gutes: Ich mag direkte Menschen, die sagen was sie denken. Mir kommt da manchmal der Spruch in den Sinn: Menschen ohne Macke find´ ich kacke! Aber selbst der Spruch ist allen anderen gegenüber ungerecht. Hier geht es schlicht um persönliche Präferenzen - und die haben wir bekanntlich alle!

Das Problem der persönlichen Präferenzen ist, dass man automatisch Informationen und Meinungen eher als wahr annimmt, als gegensätzliche. Das ist fucking normal, es geht jedem so - mir auch! Auch hier empfiehlt es sich zu reflektieren, seine eigene Wahrnehmung zu prüfen und die anderen mitzudenken! Sonst wird ruck zuck ein argumentativer Stellungskrieg drauß - und am Ende spielt es keine Rolle mehr wer wieviel "Marschgepäck" dabei hat. Und da Entweder-oder-Diskussionen, meiner Meinung nach, verschwendete Lengenszeit und Energie sind, sollte man das nach Möglichkeit unterlassen - führt ja zu nichts außer Polarisation.

Was die Wahrnehmung sicher auch noch beeinflusst ist: Das sie öfters mal bestätigt werden. Klischees gibt es ja auch nur, weil sie bedient werden! Nichtsdestotrotz sind es Klischees und sind schon per Definition keine Allgemeingültigkeit. Und ja, es ist wahr, dass ich manchmal denke "Boah, mein Gott, der/die/* haben richtig Probleme!". Da gibts genügend Beispiele. Von Devoten, die so sehr (auch wegen dieser "Päckchen") nicht mit sich, der Welt und ihrem Leben klarkommen, dass sie sich lieber bis zur Selbstaufgabe versklaven lassen wollen - anstatt sich echte, professionelle Hilfe zu holen, um selbst wieder klar zu kommen. Ich halte sowas für hochgradig bedenklich! Gerade, weil man sich dann eine Möglichkeit geschaffen hat, um sich den wahren Probelmen nicht stellen zu müssen. Das ist wie ein Inkassoverfahren, je länger man es vor sich her schiebt, desto höher wird der Preis, den man dafür zahlen muss. Es ist das eine, gelegentlich davon "Urlaub für die Seele" zu machen. Jeder der sich hin und wieder einen hinter die Schrankwand zimmert, weiß was ich meine. Bedenklich wird es, wenn man ohne nicht mehr kann! Und ja, Doms, die nur Doms sind weil sie etwas kompensieren müssen gehören hier ebenso dazu wie Soziopahten. Und bitte keine Diskussion "Das sind keine echten Doms", weil das ist klar, dass sind sie nicht! Sie sind aber hier und haben ihre psychischen Probleme, um das geht es.

Wer wie damit klar kommt oder nicht, spielt hierbei dann eben auch eher eine nachrangige Rolle. Es ändert an pathologischen Symbiosen trotzdem nichts. Fakt ist auch, dass sich viele guttun und sich die gegenseitgen Präferenzen ergänzen.

Das Spektrum ist weit. Das geht von A wie Asperger bis Z wie Zyniker. Man wird hier alles finden. Und man findet es auch häufiger als anderswo - nach meiner Wahrnehmung. Wie gesagt, es geht um Wahrnehmung, Wahrnehmung und Wahrnhemung. Dies bedeutet, dass sie subjektiv ist und ich erhebe keinen allgemeingültigen Wahrheitsanspruch. In Köpfe und Seelen kann ich trotzdem auch im echten Leben nicht schauen - und das ist mir bewusst.

Das ganze ist ein sowohl als auch, ist vielschichtig, läuft paralell, ergänzt und widerspricht sich - es gibt kein entweder oder. Ebenso versuche ich nicht zu werten, auch wenn mir das nicht immer gelingt - gebe ich mir hier bewusst große Mühe. Der Thread ist gut gemacht, die weiteren Antworten fand ich jedoch viel zu wertend - selbst wenn es kognitiv nachvollziehbar für mich war.

So, ich hoffe, dass sich hier auch von mir niemand auf die Füße getreten fühlt - wenn ja, bitte ich um Verzeihung - meine Intension war das sicher nicht.

Liebe Grüße,

Neo!

bearbeitet April 1, 2020 von NeoMind

[Ne****]

Zum Schluss noch eine Extraprotion Klugschiss:

Bipolar (affektive Störung) und Borderlien (teifgreifende Persönlichkeitsstörung) sind nicht das selbe! In Psychiatrien kommen sie zwar oft aus Platzmangel auf die selbe psychosomatische Abteilung. Haben aber bis auf die Stimmungsschwankungen nichts miteinander zu tun. Das in Klammern ist nur die offizielle Bezeichnung.

bearbeitet April 1, 2020 von NeoMind