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Erfahrungsaustausch Polygamie/offene Beziehung/BDSM parallel zur Partnerschaft


xO****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hey, danke für die Tipps.
Bei uns ist es genauso, allerdings hätte ich gerne, dass meine Frau was mit anderen hat. Die Fantasie dazu hat sie auch immerhin schon geäußert.

Mal schauen, wie es sich entwickelt

Geschrieben

@13806Hat deine Frau denn auch ihre Affäre? Dann könnte sie es vielleicht entspannter sehen?

Geschrieben (bearbeitet)

Statt dich an den Möglichkeiten zu erfreuen, die deine Frau dir einräumt, solltest du dich mal fragen, warum sie das überhaupt so mitmacht. 

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass dir die Antwort auf diese Frage nicht gefallen wird.

 

P.S.

Ich halte persönlich gar nichts von dem Konzept der "Offenen Beziehung" und so etwas würde für mich auch nicht in Frage kommen. Das mag für manche Paare eine gewisse Zeit lang funktionieren, aber letztlich manifestiert es immer den Anfang vom Ende, überwiegen die damit verbunden Risiken für die Beziehung oder es dient nur dazu das Ende (bzw. eine bereits vorhandene oder angestrebte Affäre) einseitig oder nachträglich zu legitimieren.

Eine Ausnahme bilden nur sogenannte Cuckold-Beziehungen oder Beziehungen in denen beide etwas gemeinsam machen (Swinger z.B.), dies ist hier aber nicht der Fall, weil die Frau ja bewusst NICHT in die Aktivitäten eingebunden werden möchte.

bearbeitet von SirTorben
Geschrieben

Ich gehe jetzt nicht weiter auf den Thread ein, es wird OffTopic.

Meine Vorschläge um einem Partner sein Ausleben der Bedürfnisse im SM oder Fetisch Bereich zu ermöglichen.

-Frage dich, wie hoch ist der Stellenwert der eigenen Bedürfnisse in deiner Beziehung  ? 

- Mach dir Gedanken über mögliche Folgen und Konsequenzen.

- Grenzen besprechen, was kann und möchte der Partner akzeptieren.

- Den Partner beim Ausleben teil haben lassen. Passiv oder aktiv, je nachdem, was der Partner verkraftet .( Nichts ist schlimmer, wie die Ungewissheit)

-Dem Partner nichts verschweigen, offene ehrliche Gespräche.

 

Geschrieben

ich kenne das von freunden die es auch so leben allerdings ...sind sie auch untereinander offen..deine freundin macht das nur mit um dich nich zu verlieren , nicht weil sie da auch gefallen dran hat ... das wird früher oder später in die brüche gehen... meine meinung

Geschrieben (bearbeitet)

Naja, es geht auch anders.

Seit mehr als sechs Jahren bin ich mit meiner Frau zusammen. Seit etwas mehr als vier Jahren sind wir verheiratet. Schon am ersten Abend habe ich ihr reinen Wein eingeschenkt. Meines Erachtens sind faule Kompromisse, Intransparenz und unerfüllbare Erwartungen, das zersetzenste, was es in einer Beziehung geben kann. Und das in allen Bereichen. Als ich meine Frau kennengelernt hatte, war ich zu der Zeit noch mit einer Domse aus München liiert. Es war eine zutiefst leidenschaftliche, romantische Affäre - ja wir haben uns innig geliebt und waren so weit weg von der Realität, wie man es sich nur vorstellen kann! Aufgrund der räumlichen Distanz und anderer Faktoren, die ich hier jetzt nicht ausführen werde, weil es schlicht zu lange dauert, war das aber schon von Beginn an schwierig und anstrengend in der Umsetzung. Ich konnte sie nur alle paar Wochenenden sehen, der Rest der Zeit war für mich, mal abesehen von meinen Freund*Innen, geprägt von Einsamkeit und schmerzlich fehlender Intimität. Depression und der entsprechender Leidensdruck waren vorhanden. Mehr als Arbeit und die Wochenenden hatte ich so gut wie nicht.

Dann kam meine Frau hinzu und ich habe konsequent von Beginn an die Karten auf den Tisch gelegt. Und sie hat mich von Beginn an, ganz und gar angenommen. Es war und es ist eine wunderbare Erfahrung radikal angenommen zusein und kompromisslos - ja selbstlos - geliebt zu werden. Das beruht auf Gegenseitigkeit und das habe ich von ihr gelernt. Fast ein Jahr war ich mit beiden zusammen, beide gaben mir ihren Segen, beiden lag etwas daran, dass ich wieder glücklich werden konnte. Beide haben mir geholfen wieder gesund zu werden. Beide haben mir gezeigt, dass Liebe kein Besitzanspruch ist, sie haben mir gezeigt, dass Liebe frei ist, sonst ist es keine. Beide haben mir beigebracht was Liebe ist und beide haben mich ganz, auch in meinen Bedürfissen, als Mensch angenommen. Alles davor hat mich unglücklich und krank gemacht. So abgedorschen romantisch es sich anhören mag: Ja, ich spreche von Heilung durch Liebe. Und auch das haben sie von mir bekommen!

Irgendwann gab es, unabhängig von der Dreierbeziehung, bei meiner Dome gewisse Entscheidungen, die ich nicht mittragen konnte und wollte - und das hatte ich von Beginn an klar formuliert. Deshalb habe ich die Beziehung mit ihr beendet, was vor allem für sie hart war, da sie durch mich auch echte Liebe erfahren durfte - das erste Mal in ihrem Leben. Für mich war das aber auch alles andere als ein Zuckerschlecken. Nichts wollte ich weniger als ihr weh zu tun und genau das habe ich getan. Tja, dass Leben ist schön, von einfach war nie die Rede!

Meine Frau hat mir klar gemacht, dass Menschsein nicht bedeutet, jeden Wunsch erfüllen zu müssen und schon gar nicht WOLLEN zu müssen. Wir sind keine Maschienen! Deshalb dürfen wir auch "nebenraus". Wir betrachten es in keinster Weise als "Liebesbeweis" den anderen durch Verzicht leiden zu lassen - im Gegenteil, wir halten das für zutiefst egoistisch! Und Egoismus hat rein gar nichts mit Liebe für uns zu tun - es ist das genaue Gegenteil!

Wir sehen auch die Risiken. Geteilte Intimität und Bedürfnissbefriedigung welche der andere schlicht nicht will - weil einfach nicht ihres/seines - erhöht das Risiko einer Trennung. Für uns ist aber klar, dass Liebe mehr damit zu tun hat, den anderen gehen zu lassen wenn er/sie dort glücklicher ist, als ihn/sie im Eigeninteresse festzuhalten. Liebe ist für uns viel mehr die Fähigkeit loszulasse als festzuhalten.

Unsere Beziehung basiert auf Liebe, Tranzparenz und Vertrauen. Und dies wird kontinuierlich gepflegt. Seit sechs Jahren machen wir das schon so. Das paradoxe ist, dass aufgrund der uns gegebenen Freiheit und radikale Akzeptanz bei uns auch das Bedürnfiss nach externer Befiedigung auf beinahe Null zurückgegangen ist. Seit meiner "Münchenzeit" habe ich nichts außerhalb ernsthaft gesucht und sie hat es nie getan. Und wenn es soweit ist, dann freuen wir uns, dass der andere Spaß gehabt hat. Wir sind uns sehr sicher, dass wir gemeinsam alt werden. Und sie sagte mir gerade: "Und wir sehen manchmal schon gemeinsam alt aus..." :$

Wie wir das im einzelnen geregelt haben, kann ich gerne in einem anderen Beitrag erzählen.

Liebe Güße,

Neo!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

Tja mit der offenen Beziehung ist das so eine Sache. Manchmal funktioniert es damit ganz gut, muss ja auch keine Dauerzustand sein, dann ist was "verkehrt" in der Beziehung denke ich mal. Als 24/7 gepolter Dom bin ich eigentlich eher monogam eingestellt. Aber wenn muss das für beide gelten, sonst nehme ich mir auch die Freiheit woanders zu naschen. Brauchen tue ich es nicht, aber wenn gleiches Recht für beide.

Geschrieben

@NeoMindLiebe ist bedingungslos, Beziehung ist es nicht.

Wenn eine Person zu lieben bedeutet, dass ich mich selbst fertig mache, weil irgendetwas an der Beziehung mich unglücklich macht, dann habe ich das egoistische Recht zu gehen. 

Ich lebe Monogamie, erwarte es von meinem Partner. Er muss es nicht sein, nur dann muss ich nicht bleiben. Meine Art eine Beziehung zu führen ist deshalb nicht schlechter, als andere Formen. Aber es ist die Art von Beziehung, die mir gut tut und mich emotional gesund hält. 

 

Ich sehe es leider auch so, lieber Fragesteller, deine Frau verbiegt sich dir zu liebe. 

Geschrieben

Wow, hier geht es ja ab. Vielen Dank Leute, ich freue mich über die Antworten.

Aber sorry, die ein oder andere sollte mit Vorurteilen etwas vorsichtig sein, ihr kennt weder mich noch meine Frau. @KimiTastisch und @Mademoiselle_Pandora, sorry finde das fast schon ein bisschen unverschämt formuliert. 

Also: Meine Frau und ich reden schon immer über ALLES. Schon bevor wir wirklich zusammen waren, habe ich ihr von meinen Neigungen erzählt und für sie war das alles total interessant und wie schon oben geschrieben, haben wir viel ausprobiert. Wir waren auch in Swingerclubs (immernoch, findet sie auch gut, die Sache geht eher von ihr aus) und sind schon immer sehr offen. Und eben durch diese Offenheit und dass wir immer wieder über alles reden, stellte sich irgendwann heraus, dass ihr BDSM einfach keinen Spaß macht und wir schraubten das wieder zurück.

Wir analysieren uns ständig selbst, jeder sich und wir beide uns gegenseitig. Meine Frau ist sehr intelligent und genauso sehr selbstbewusst. Wir sind uns inzwischen beide einig, dass das große Versprechen von ewiger Monogamie und vollkommener sexueller/körperlicher Treue eine der großen Menschheitslügen ist und von unserer kirchlich geprägten Kultur herrührt (aber das Extra-Thema würde jetzt zu weit führen - und ja, auch in diesem Thema habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht und sehr viel gelesen - bitte jetzt nicht wieder mit Vorurteilen kommen, ohne dass ich überhaupt schreibe, wie ich das tiefer meine).

Somit habe ich nicht nur MICH gefragt, @SirTorben, warum sie das tut, sondern auch meine Frau. Und sie hat sich das auch selbst gefragt. Und es ist ganz einfach: Ich habe ihr nie Druck mit meinen Neigungen gemacht, aber selbstverständlich schwingte das Thema bei ihr im Kopf immer mit. D.h. sie wusste ja immer, auf was ich sonst noch stehe, aber sie wollte/konnte mir es nicht geben. Ich habe es nicht gefordert, aber sie wusste, es würde mich noch glücklicher machen, wenn ich DAS eben auch noch ausleben könnte.

Als sie dann auf der Reise mit dem Vorschlag kam, unsere Sexualität polylateral zu öffnen, waren wir beide von der Idee recht begeistert. Wir haben viel darüber gesprochen, wie das ablaufen könnte. Und um auch @Teaspoon zu antworten: Ja, sie "darf" natürlich auch. Sie würde dann eher nach dem Feiern im Club mit einem Mann nach Hause gehen. Darüber haben wir gesprochen und uns geeinigt, wie das ablaufen könnte usw. Es kam nur noch nicht dazu (gerade aktuell wegen C-Krise sowieso nicht mehr).

Das "was" und "wie" ist aber eben auch entscheidend. Wie @Mademoiselle_Pandora eher niveaulos ausgedrückt hat, geht es mir eben nicht um "Rumfixxxn", sondern um das psychologische Spiel, was ich in diesem Portal ja hoffentlich nicht weiter erläutern muss. Dazu muss meinerseits GV oder OV nicht zwingend dazu gehören (kann aber, kommt ja auch auf die potenzielle Spielpartnerin an und was meine Frau dann eben "erlaubt"). Fremdgehen ist es ja von vornerein nicht, weil ja immer alles höchst transparent und ehrlich gehalten wird. Freifahrtsschein gibt es sowieso schonmal garnicht. Für keinen von uns. Von Anfang an war die Verabredung, dass man immer Schritt für Schritt über alles spricht und jedes Mal neu hinterfragt, ob es für den anderen noch ok so ist. Das könnte quasi bedeuten, dass ich mich mit einer Dame drei Mal treffe, aber dann könnte meine Frau sagen, nein, leider musst du die Liaison wieder beenden, warum auch immer. Das könnte hart für mich sein. Aber im Moment könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass meine Neigungen und deren Ausleben mir jemals wichtiger als meine Frau sein könnten.

@LouBellou Wörter sind erstmal Hülsen, in die jeder nach seinem Wissensstand und seinen Erfahrungswerten individuellen Inhalt interpretiert. Bei dem Wort "Kaffee" werden sich alle recht einig sein, was man darunter versteht. Beim Wort "Partner" gehen die Interpretationen schon weit auseinander, beim Begriff "Offene Beziehung" laufen die individuellen Gedanken amok in alle Richtungen. Meine Frau und ich würden daher auch nicht sagen, wir haben eine offene Beziehung. Wir wissen ehrlich gesagt (noch) nicht, wie wir es nennen wollen, oder ob wir dafür überhaupt einen Namen brauchen. Jedenfalls glauben wir, dass eher die Monogamie/ewige Treue eine Modeerscheinung ist, die in Relation zum bestehen der Menschheit eine recht neue Idee ist. Zu Zeiten fehlender Verhütung mag die Idee sehr sinnvoll gewesen sein, in 100 Jahren werden unsere Enkel über diese Illusion vielleicht schmunzeln. So zumindest unsere Einschätzung - andere Meinungen werden ja stets respektiert ;-)

@NeoMind sehr interessanter Beitrag. Super auch, dass dir das so viel geholfen hat. Und ich lese daraus, dass wir uns da in den meisten Punkten wohl sehr einig sind.

Sorry, viel Text Leute und während ich das schreibe macht es schon bling ding ding und es werden immer mehr Beiträge. Cool, da habe ich echt in ein Wespennest getroffen (oder wie man das sagt) :-)

Liebe Grüße,
F.

Geschrieben (bearbeitet)

Liebe @Teaspoon,

ich erhebe hier in keinster Weise den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschielich leben sie Liebe und Beziehung aus. Wie gesagt, es geht auch anders. Das Wort auch ist in diesem Kontext wichtig. Klar, dass waren subjektive Wahrnehmungen, Sichtweisen und Meinungen, die ich formuliert habe, aber das waren schlicht unsere. Und wir beide sind inzwischen noch glücklicher zusammen wie wir es am Beginn unserer Beziehung waren. Wir trennen Liebe und Beziehung nicht, wir sehen es als Liebesbeziehung. Es mögen zwar zwei Worte drinnstecken, es wird nach unserer gemeinsamen Auffassung aber zurecht zusammengeschrieben. Ich widerspreche deiner Auffassung in keinster Weise, es sollen alle nach ihrer Fasson seelig werden.

Liebe @LouBellou,

ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Aber Mode, war für mich schon immer ein Fremdwort. Entsprechend kann und will ich mir solche Modewörter gar nicht merken. Geschweigedenn, mich daran zu orienteren - es interessiert mich schlicht und einfach nicht und meine Frau auch nicht. Also, wir haben einfach konsequent unser eigenes Ding drauß gemacht.

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

Achso, was ich vielleicht noch erwähnen könnte: Seit unserer Übereinkunft ist unser Sexualleben sogar nochmal echt neu aufgeflammt kann man sagen. Dass es nach ein paar Jahren nicht mehr wie am Anfang war hängt natürlich auch mit der Zeit, Schwangerschaft, Kind usw. zusammen. Aber nach dieser o.g. Übereinkunft hatte sie plötzlich wieder jeden Tag Lust auf Sex - als ob sie das irgendwie befreit hat. Sie glaubt, dass es damit zu tun hat, dass sie quasi im Unterbewusstsein nicht mehr die BDSM Geschichte hat, die sie mir nicht erfüllen mag.

Geschrieben

Ich hatte mal eine offene Beziehung nach dem „don’t ask, don’t tell“ Prinzip ... war irgendwie ziemlich bitter für mich

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber @13806,

was Du geschrieben hast, hätte ebenso von uns kommen können. Wir sehen es genauso. Die gesellschaftlich/religiöse Prägung, welche uns durch Funk, Fernsehn, Internet, Literatur bis zur letzten Schmonzette über Generationen eingetrichtert wurde, hat uns alle geprägt. Und ich finde sogar, dass die patriachale Angst des Mannes vor der freien Sexualität der Frau (siehe Hexenverbrennungen) bis zum heutigen Tage unterschwellig mitschwingt. Das ist nur meine Meinung. Ach ja, meine Frau teilt diese auch.

Sich von sowas zu befreien und mal zu schauen, was außerhalb dieser Prägungen denn eigentlich das eigene ist, ist sehr befeiend. Und wenn das beide machen, dann sind beide, oder vielleicht fühlt es sich auch nur so an, befreit. Es gibt für mich keinen besseren Sex als der, zwischen zwei befreiten, emanziperten Menschen. In der Tat ist der Sex mit der Zeit immer besser geworden je besser wir uns erkannt und befreit haben. Meine Frau hat mit mir gemeinsam (was uns von deiner Geschichte unterscheidet), dass Thema BDSM immer weiter gemeinsam entwickelt. Nur für den Hardcorestuff, würde ich das gar nicht mit ihr machen wollen. Schon allein deshalb, weil sie darauf keinen Bock hat. Ich wollte ihr auch alle Perversionen auftischen, bis sie sagte: "Stopp, ich muss nicht alles wissen. Nicht wissen kann auch ein Geschenk sein!". Mit anderen Worten: "Alles gut, ich liebe dich auch als perverse Sau. Nur meins ist es nicht". Und dann hat sie mich liebevoll in den Arm genommen und lange geküsst. Auch Vertrauen und Akzeptanz kann man auf so viele Art und Weisen vermitteln werden, dass es kaum zu beschreiben ist.

Vertrauen heißt einfach ehrlich zu sein für uns. Ebenso, dass man nicht alles wissen muss, um zu vertrauen. Hört sich jetzt vielleicht für einige paradox an, aber für uns ist es definiv so. Sie vertraut meinen Einschätzungen blind und bedingungslos. Sie weiß, dass ich ihr fast alles erzähle und räumt mir auch Platz für Geheimisse ein. Von denen es inzwischen sowieso keine mehr gibt... Außerdem weiß sie, dass sie sich darauf verlassen kann, dass ich sage, wo der Schuh drückt oder ich Zwiefel habe. Und das beruht alles auf Gegenseitigkeit.

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben
vor 13 Minuten, schrieb NeoMind:

... ich liebe dich auch als perverse Sau. Nur meins ist es nicht...

Hehe, genau DAS kenn ich! :-)

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde, schrieb NeoMind:

patriachale Angst des Mannes vor der freien Sexualität der Frau

Zeig mir mal eine Frau, die heutzutage nicht sexuell befreit ist. *lach*

Im Übrigen hattest Du genau den gegenteiligen Weg beschrieben, also den  Weg von einer polyamoren Beziehung in eine monogame Beziehung. Alles wunderbar, aber hier geht es eben um den Weg von einer monogamen Beziehung in eine "Offene Beziehung".

@13806

Auch ist die wirkliche Frage nach dem "Warum" nicht beantwortet. Denn die wirkliche Frage ist ja nicht ob man die sexuelle Monogamie aufgeben möchte oder nicht, das ist völlig ok und dafür gibt es auch viele Möglichkeiten.

Die wirkliche Frage ist:

Warum muss es dann ausgerechnet eine "Offene Beziehung" werden?

Warum nicht entsprechende Aktivitäten, die Dritte einbeziehen können, dann gemeinsam durchführen?

Das ist die entscheidende Frage und erst wenn du diese abschließend beantworten kannst, kannst Du es wirklich einschätzen. Was du jetzt vielleicht noch gar nicht kannst, da Du momentan in der Illusion von einer glücklichen, harmonischen und erfüllenden "Offenen Beziehung" gefangen bist, bestärkt durch deine Frau und in der sogar der Sex untereinander noch besser wird (wofür es übrigens auch mehrere Erklärungen gibt). 

Ich bleibe bei meiner Erklärung, dass so etwas selten gut ausgeht und sich nachträglich betrachtet dann meist völlig anders darstellt. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und ich wünsche Dir, dass es bei Dir/Euch dann die Ausnahme ist.

bearbeitet von SirTorben
Geschrieben

Das was du suchst, hat etwas mit deinem ***ager-Alter zu tun. Und vielleicht auch schon viel früher, als du deine ersten Erfahrungen mit Kälte und Leder auf deiner Haut hattest.
Du hast die Sehnsucht, dieses Trauma immer wieder und immer intensiver erleben zu wollen.

Solange du das Kuschelbedürfnis mit deiner Frau teilst und es nicht verloren geht, weil die Sucht nach dem Trauma immer größer wird, ist es für Euch beide noch gut.

Vielleicht hast Du Glück und es kippt zugunsten des gemeinsamen Glückes mit deiner Frau.

Ansonsten wirst Du Dich und deine Frau in der Sucht nach dem Trauma verlieren.

Pass auf dich auf. 😘

Geschrieben

Hallo @SirTorben,

es ging gar nicht darum, dass die Frau heutzutage nicht sexuell befreit ist. Es ging um die Prägung durch eine patriachalen Gesellschaft über Generationen, die Liebe und Frauen in übertragenen Sinne als Besitz definiert(e). Und ich rede hier nicht von irgendeiner Art BDSM-Beziehung. Und die (Gesichts/Besitz-) Verlustängste des Mannes - das schwingt unterschwellig bis heute mit. Toxische Männlichkeit ist ein Begriff, der viele auf die Palme bringt, sie es "nicht mehr hören können" und ich weiß, dass ich mich in der "Bruderschaft" nicht gerade beliebt damit mache. Aber dieser Begriff hat bis heute seine absurde und reale Bedeutung erhalten - und das ist nur ein Beispiel, dass es nach wie vor mitschwingt. Das und eineiges mehr prägen unsere Vorstellung von Beziehung bis heute. Das ist sind Fakten und ich bin der MEINUNG, dass sie stimmen. Und es braucht sich auch allgemein niemand in seinem Bild von Beziehung in irgendeiner Form Angegriffen fühlen, nur weil ich es für mich in Frage stelle und dies als Meinung klar formuliere. Es schadet ohnehin nie auch grundsätzliches immer mal wieder zu hinterfragen - wenn ihr mich fragt...

Und ja, ich gebe dir sogar recht, dass sich das von einer offenen zu einer Art geschlossenen Beziehung entwickelt hat. Wir genügen uns nun mal seit einer langen Zeit selbst und ein Ende ist bisher nicht abzusehen. Ich schätze aber, dass nichts so bleibt wie es ist - ich nenne das Entwicklung.  An unserem Arrangement hat sich 1. nichts geändert. 2. Spielen wir auch mit dem Gedanken es zu dritt zu versuchen. 3. Halten wir uns diese Optionen für den Fall der Fälle offen. Das heißt, im Unterschied zu einer geschlossenen Beziehung, haben wir die Sicherheit von Anbeginn zu wissen, wie wir damit umgehen MÖCHTEN. Ob und wie das in der Zukunft aussieht? Keine Ahnung, wahrscheinlich sogar anders - das ist ja auch normal im Leben. Bei uns funktioniert das super - und das seit Jahren. Selbst wenn ich eine funktionsfähige Wahrsagerkugel hätte, ich würde sie nicht nutzen... Ich hoffe, Du konntest mir soweit folgen?

Es geht weder um ein "Wer hat recht" sondern um ein "bei uns funktioniert es so". Bei anderen funktioniert es eben anders. Ich bin nur der MEINUNG, dass viele einfach auch glücklicher wären, wenn sie es mal auf diesem Wege probieren würden, anstatt sich klassisch ein Lebenlang gemeinsam ins Unglück zu stürtzen. Allein die Scheidungsquote, die nach der Coronakrise steigen wird, ist ein öffentlich zugänglicher Beleg hierfür. @drkhippielangstrumpfhats probiert und ist damit auf die Nase gefallen - na und?! Kann mir irgendjemand sagen in welchen Beziehungformen sowas nicht passiert? Wie gesagt, bei uns hat es geklappt, funktioniert immer noch gut - und ich bin mir sehr sicher, dass es auch in Zukunft funktionieren wird - egal wie wir es dann gestalten.

Liebe Grüße,

Neo!

 

 

Geschrieben

Hallo @NeoMind,

Du solltest mich nicht falsch verstehen, ich schätze deine Beträge hier grundsätzlich. Ich will jetzt auch gar nicht auf alles eingehen, was Du an mich adressiert hast, denn das wäre hier alles mehr oder weniger "off-topic".

Nur soviel, ich denke, du hast ein falsches Bild von dem was ein Herr, wie ich, macht oder denkt. Vielleicht wirfst du da zu viel mit irgendwelchen Doms in eine Schublade. Aber es ist generell so, dass ein wirklicher Herr genau das macht (und noch vieles mehr), eine Frau sexuell öffnen. Oder besser ausgedrückt, sie zu ihrer ursprünglichen Sexualität zurück zu führen, Prägungen, die ihrem Ausleben im Wege stehen zu entfernen, usw.. Natürlich gilt das für mich, jeder Herr hat andere Vorstellungen, generalisieren lässt sich da nur wenig.

Dies bedeutet auch nicht, dass man sexuell monogam sein muss, aber, dass man in einer Beziehung die richtigen Prioritäten hat. Das (insbesondere für eine D/s-Beziehung) elementare Vertrauensverhältnis nicht unnötig riskiert wird und daher besser entsprechende Aktivitäten dann auch GEMEINSAM ausführt werden und nicht "Jeder für sich und dann sehen wir mal, was dabei rauskommt".

Ich vertrete halt die MEINUNG, dass jemand, der Alleingänge braucht, in der heutigen Zeit ja ganz locker Single bleiben kann und jemand der sich eine feste Lebensbeziehung wünscht, dann auch in dieser Beziehung und GEMEINSAM mit dem Partner/der Partnerin seine GANZHEITLICHE Erfüllung anstreben sollte. Andernfalls passt da etwas einfach nicht zusammen und das wird sich dann auch irgendwann zeigen, ob man vorher noch versucht, dies mit einer "Offenen Beziehung" zu kompensieren oder nicht. 

Auch gehört es zu meinem Verständnis, dass eine "Offene Beziehung" oft vorgeschlagen wird, um eine längst bestehende oder bereits einseitig gedanklich angestrebte Affäre quasi (nachträglich) zu legalisieren, was ich in diesem Fall aber so nicht unterstellt hatte. Möglich wäre auch dies.

Ebenfalls verhält es sich so, dass ich mich intensiv mit Beziehungsdynamiken, sowohl im Mainstream-Bereich wie auch im D/s-Bereich auskenne. Auch was den Zustand der meisten Mainstream-Beziehungen betrifft, brauche ich sicher keine Nachhilfe, denn es hat ja seinen Grund, dass ich die Mainstream-Beziehungsform für mich ablehne.

Aber das Entscheidende und damit komme ich dann auch nochmals zum eigentlichen Thema zurück, ist, dass es hier gar nicht um Themen wie "sexuelle Befreiung der Frau" oder "unterschwellige Verlustängste des Mannes"  ging, sondern eben um das Thema "Offene Beziehung" und daraus abgeleitet auch deren mögliche Motivation, Risiken, Folgen und Alternativen.

Und zwar für den Fall, dass diese "Offene Beziehung" auch wirklich vollzogen wird und nicht, wie in Deinem Fall, nur (noch) als gedankliches Modell und Optionen vorhanden ist. (Und "es zu dritt zu versuchen" ist eben keine Offene Beziehung, das nenn man dann einfach Dreier.) Bei realem Vollzug einer wirklichen "Offenen Beziehung", also wenn die Partner neben ihre Primärbeziehung auch noch getrennt voneinander Affären haben, wird dann auch das gelten, was ich zu diesem Thema geschrieben hatte.

Viele Grüße

SirTorben

Geschrieben

Hallo @drkhippielangstrumpf,

mir ist gerade aufgefallen, dass das beim lesen blöder rüberkommt als es gemeint ist.

vor 4 Stunden, schrieb NeoMind:

@drkhippielangstrumpfhats probiert und ist damit auf die Nase gefallen - na und?!

Das tut mir für dich natürlich echt leid, dass das so mies gelaufen ist. Damit wollte ich nur sagen, dass es allen passieren kann - und wahrscheinlich auch schon passiert ist. Und das in allen Formen der Beziehung. Für mich ist das ein normaler Teil des Lebens - auch wenns bitter ist und weh tut.

Also, sorry, falls es bei Dir so rüber kam.

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben

Hi Loba,

 vielen Dank für deinen Beitrag. Finde ich sehr interessant und dass du nach sechs Jahren noch sagst, dass es gut klappt, finde ich ja schonmal super :)

Den "Tipp", meiner Frau die andere(n) Dame(n) nicht zu zeigen, verstehe ich gut. Aber ich denke, meine Frau und ich brauchen einfach die Transparenz. Es war eher die Ungewissheit, was ihr zu schaffen gemacht hat, als ich mich mit der für sie Unbekannten getroffen habe.

Noch bevor ich mich hier angemeldet habe, hatte ich mit meiner Frau über eine gemeinsame Bekannte gesprochen, von der ich annahm, sie würde auch auf bdsm stehen und zu mir passen. Meine Frau war mit konkret dieser Dame absolut einverstanden und sagte, mit IHR wäre es gar kein Problem. Also hab ich tatsächlich meinen Mut zusammengenommen und mich mit der Bekannten verabredet um ihr zu erklären, wie das mit meiner Frau so ist und dass ich mit ihr (der gemeinsamen Bekannten) gern eine rein sexuelle Beziehung eingehen würde. Mit dem Gefühl, sie könnte auch Interesse an mir haben, lag ich zwar gut. Aber das Interesse war ihr leider zu groß als dass sie bei mir als vergebenem Mann die "zweite Geige" ohne Chance auf Liebe spielen wollen würde. Nach dieser Abfuhr habe ich mich eben hier und noch einem anderen Portal angemeldet.

 

Was ich aber eigentlich suche, ist EINE (=Anzahl, nicht unbest. Artikel) feste Spielpartnerin, die dann hoffentlich nicht mehr wechselt. Und die sollte meine Frau dann schon auch mal kennenlernen, einfach damit sie weiß, wie das alles so ungefähr ist und die Ungewissheit wegfällt.

Und ja, genau wie du sagst, wir arbeiten daran. Wir justieren noch die Feinheiten sozusagen. Aber ja, vielleicht sage ich in einem Jahr, die Spielpartnerin hat noch 4mal gewechselt und meine Frau will einfach lieber nichts davon wissen und sie nicht kennenlernen. Wer weiß...

Ansonsten schön, dass hier ein wenig diskutiert wird. Nur wenn ich lese, fast alle Frauen wären sexuell selbstbestimmt, dann fühle ich (als Feminist) mich vor so einem Riesen Berg Unwissenheit, dass ich verzweifelt aufgebe, hier mitzureden. Ich weiß nicht wo ich anfangen sollte. Hab das auch meiner Frau gesagt, die auch Feministin ist und sich sehr intensiv mit Frauenrechten, Gleichstellung (global sowie in D) beschäftigt. Sie sagte nur: Ohje, wer schreibt denn da? Und verdrehte die Augen. Aber ok, das wie gesagt aus Kapazitätsgründen nur am Rande.

Bald klappt es hoffentlich mit einem nachgeholten Treffen mit einer Dame ganz aus meiner Nähe, die selbst verheiratet ist. Das sind zumindest vielversprechende Eckdaten. Wie es dann wirklich passt, mal schauen...

Geschrieben

Ja, wirklich interessant wie das bei euch beiden so läuft.

Es stimmt, es ist schon mit einer ständigen Arbeit, Rücksichtnahme und mit genug Geduld verbunden, um jedem die Zeit zu geben die er/sie/* so braucht. Und da der Mensch und das Leben nun mal so ist, läuft es mit beidem oft genug nicht synchron. Geduld ist da die gemeinsame Hauptaufgabe. Wer diese gemeinsam bewältigt, der wird dadurch eben auch viel Vertrauen aufbauen können. Und diese Art von Beziehung braucht vermutlich sogar noch mehr davon als das "klassische" Beziehungsmodell.

Das größte Vertrauen muss man jedoch zu sich selbst haben. Wenn ich auch nur den geringsten Selbstzweifel hätte, dass ich A) nicht treu bleiben könnte und B) dass mich die Verlustängste in die Eifersucht treiben würden, dann hätte ich das Arrangement unverzüglich zur disposition gestellt. Und es ist klar für uns beide, dass wenn einer von uns das nicht mehr will, es unverzüglich Geschichte ist. Gemeinsam oder gar nicht. Und für gar nicht lieben wir uns einfach zu sehr.

Klar, Arbeit, Rücksichtnahme, Geduld, Zeit und Vertrauen, welche Paarbeziehung braucht das nicht? Ihr können alle auch als Allgemeinplätze sehen. Zumindest in meinem subjektiven Erleben habe ich in dieser Art Beziehung mehr von allem investieren müssen. Und ich glaube, dass auch dadurch unsere Beziehung so gut läuft und die Bindung so fest ist. Hey, ich meine, wir sind seit ca. sechs Jahren zusammen und wir haben uns nur zwei, vielleicht drei mal "gestritten" (lach!). Und es war schon wenige Minuten danach wieder alles gut. Es ist weiß Gott nicht so, als hätten wir es immer leicht miteinander. Ja, manchmal müssen wir auch geduldig warten, bis wir den/die andere wieder ertragen können (vor allem morgens wenn ich noch keinen Kaffee hatte! Dagegen sehen die apokalyptischen Reiter aus wie vier Koalas auf einem Pferd - also die eukalyptischen Reiter...) - das ist normal!

Und das aller beste ist, dass nach einer sehr langen Phase mit wiederkerhenden gesundheitlichen Problemen, meine Frau gestern beim Vöglen endlich wieder ihre Phantasien äußern konnte - bezüglich einer "Wiedereröffnung" unserer Beziehung! Wie geil ist das denn?! Erst am Donnerstag haben wir uns hier darüber unterhalten.

So läufts: Man siehts einfach nicht kommen und man muss hart arbeiten ohne Garantien. Und by the way, ist es mir ehrlich gesagt auch scheißegal, wie man das benennen soll...

Liebe Grüße,

Neo!

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