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eine kleine BDSM Geschichte ;)


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

um mal wenn nix los ist die Stimmung anzukurbeln bringt der Spruch:

Frauen sollten auf jeden Fall gut im Bett, ausgestattet mit hervorragenden Fähigkeiten am Herd, dem Mann stets unterwürfig zur Stelle, mit einem Blick für die zu erledigenden Hausarbeiten gesegnet sowie mit einem lieblichem Äußeren und optionalen Rundungen an den richtigen Stellen bedacht sein.

alle Emanzipierten auf die Palme :clapping: und gegen mich auf :P warum eigentlich? ist ja ungefähr so wie sich hier Sub oder Sklavin verhalten

bearbeitet von SilverAger
Geschrieben
vor 13 Minuten, schrieb SilverAger:

um mal wenn nix los ist die Stimmung anzukurbeln bringt der Spruch:

Frauen sollten auf jeden Fall gut im Bett, ausgestattet mit hervorragenden Fähigkeiten am Herd, dem Mann stets unterwürfig zur Stelle, mit einem Blick für die zu erledigenden Hausarbeiten gesegnet sowie mit einem lieblichem Äußeren und optionalen Rundungen an den richtigen Stellen bedacht sein.

alle Emanzipierten auf die Palme :clapping: und gegen mich auf :P warum eigentlich? ist ja ungefähr so wie sich hier Sub oder Sklavin verhalten

Ich denke weil viele - und nicht nur hier - das alles viel zu eng sehen weil se das Spiel nicht verstanden haben und obendrein auch nicht mal selbst reflektiert sind :)

Geschrieben (bearbeitet)

noch eine kleine Geschichte:

Ich war 16, pubertierend. In der Schule hatten wir getrennte Turnhallen (Jungen/Mädchen), sowie getrennte Umkleidekabinen, die jedoch mit einer Tür verbunden waren, die nicht immer abgeschlossen war. Unsere Turnhalle wurde auch manchmal von einer Frauen-Volleyballmannschaft genutzt. Wir Jungen hatten Nachmittags-Sportunterricht. In der anderen Halle spielte die besagte Volleyballmannschaft: Frauen. Am Ende der sehr anstrengenden Stunde musste ich noch zum Lehrer, während sich alle anderen Jungs schon umziehen durften. Als ich endlich fertig war, schlenderte ich selbst in die Umkleide. Ich war der letzte, denn alle waren schon gegangen. Auß dem Nachbarraum, der Frauenumkleide hörte ich das Gegacker der ganzen "Tussies", wie ich damals zu sagen pflegte. Auf einmal öffnete sich die Tür zur Nachbarumkleide und eine Frau guckte herein, und fragte böse "Sag mal, hast DU zufällig meine schöne Uhr gesehen?" Ich wusste nicht was die Frage sollte und verneinte barsch. Aber auf einmal sah die Frau es in meiner Tasche funkeln und ich schaltete sofort: ein mit mir im Streit liegender Klassenkamerad hat die Uhr entwendet, mir in die Tasche gelegt, um mir eine Straftat unterzuschieben! Wie kriminell. Aber die Sache nahm ihren Lauf. Mehrere Frauen kamen, teilweise mit freiem Oberkörper, herein und urchwühlten meine Tasche. Eine hielt mich von hinten wie einen Kriminellen fest. Ich beteuerte, dass ich es nicht war. Alle waren sich einig, dass sie einen Dieb dingfest gemacht hatten und schleiften mich in die Frauenumkleide. Nur mit meinen zugegeben engen Unterhosen stand ich vor der Riege der Damen, wie vor einem Tribunal. Ich dünner Junge vor einer Horde böse guckender Sportlerinnen, die mich zur Rede stellten "Gib es zu!". "Nein, ich war es nicht“ sagte ich mit hochrotem Kopf, denn die Situation war für mich unangenehm bis beängstigend. "So, lügen willst Du kleiner mieser Sack auch noch?“ lästerte die eine. Eine andere konterte allerdings lachend "Naja, ob es ein kleiner Sack ist, wissen wir doch gar nicht“. Die Stimmung kippte etwas und die Damen schienen einen gewissen Humor in die Runde zu bringen, was mich anfänglich beruhigte. Aber es sollte der Anfang schmerzlicher Erfahrungen sein. "Das werden wir doch mal genauer überprüfen, Du kleiner mieser Straftäter, Du“. Zwei Frauen kamen auf mich zu und packten mich zappelnden Jüngling, schleppten mich unter die Frauendusche und hielten mich, wild atmend und nach Luft japsend, unter die Dusche. Dabei wurde auch mein Höschen nass, sodass man meine durchaus schönen Hängehoden erkennen konnte. "Ei, was haben wir denn da? Und wer sagte vorhin von Euch, kleiner Sack? Ha ha“. Ich stand wie ein begossener Pudel vor den Frauen, die berieten, was sie wohl jetzt mit mir machen. Viele Vorschläge wurden beraten. "Meldet ihn dem Direktor“, "Geben wir ihm eine Ohrfeige“, bis schließlich, zu meinem Entsetzen, der Vorschlag kam "Also, ich fänd’s am besten, wenn wir ihm in seine Eier treten, damit er weiß, wie er sich gegenüber Frauen zu verhalten hat“. Ein Gelächter brach aus, teilweise Applaus und Rufe wie "Ja, die Gelegenheit sollten wir nutzen“ oder "Das wollte ich schon immer mal sehen“, eine andere jubelte "Jaaa, das Gesicht von ihm will ich sehen“. Gut, das wurde also beschlossen. Ich bettelte, flehte und wurde rot und aufgeregt. "Bitte, nein, nicht in die Eier“, winselte ich untertänigste. Doch das Tribunal hatte beschlossen. Ich wurde zurück in die Umkleide gebracht, festgehalten und mir wurde unter Gelächter, Erstaunen, Fingerzeigen und starrenden Blicken die Hose runtergezogen. Eine Frau, die ich in meiner Scham flehend ansah, sah mir tief in die Augen und ich dachte, sie erlöste mich und brachte die anderen zur Räson, aber sie sagte mir nur, tief in die Augen sehend, "ich freue mich schon, wenn Dir gleich Deine Eier getreten werden ha ha“ schmerzliche Scham und Ausgeliefertsein empfand ich...ich wurde festgehalten, zappelte und zappelte. Eine Frau suchte noch einige Minuten ihr Handy, weil sie das Erlebnis für den nächsten Frauenabend noch festhalten wollte. Eine dicke Frau kam zu mir und streichelte sanft (aber veräppelnd) mein Kopf "Jo, mein Kleiner, gleich werden doch hoffentlich ein richtig schönes Glockenkonzert von Dir hören, oder? Hahaha“. Diese Demütigung. Meine Hoden zogen sich derweil stark zusammen, was den Damen nicht gefiel. "So ist das zu klein, da kann ja kaum was wehtun bei diesem kleinen Sack. Er soll hängen“ Sie schütteten warmes Wasser über mein Gehänge und zogen mir die Eier lang. Solange bis sie schön baumelten. Auf einmal ging alles blitzschnell. Drei Damen packten mich und stellten mich aufrecht, spreizten mir die Beine, hielten mein Gesicht hoch und unter Jubel und Gekreische gab mir die kräftigste von allen einen festen gradlinigen Kick genau mitten in meine baumelnden Nüsse. Ein Schmerz.. "Auhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh" heulte ich. Die beiden Frauen neben mir, die mich hielten, flüsterten mir erregt und hämisch ins Ohr "Na, tut das weh? War das nett?“ "Ich hoffe Dein fetter Diebessack hat jetzt gerad Super Gau. Hahaha“. Ich dachte ich hätte es überstanden und würde losgelassen werden, aber auf einmal begann ein furioses Klatschkonzert "Nochmal, nochmal, nochmal in die Eier“ riefen sie völlig aufgelöst und ungezügelt. Ich wurde auf die Sitzbank gelegt und festgehalten. Mein dicker glänzenden Hängesack stand allen zur freien Verfügung und nun entfachte sich ein Streit, wer denn nochmal Eierhauen dürfe "Ich will auch mal“ "Nein, ich“. Und es wurde vereinbart, dass es reihum ginge und mir einen Eierklatscher verpassen dürfte und so war es auch, abwechselnd hielten mich welche fest, während eine sich an mir probierte, alles gefilmt auf dem Handy. Als ich kaum noch konnte und heulte, schrie und zappelte, kam schließlich die Frau an die Reihe, der ich angeblich die Uhr gestohlen hatte. Sie war ganz nackt, außer an den Füßen, da trug sie Schuhe. Ich konnte ihre ausladende Vulva, feucht und eindringlich erkennen, sowie ihre hängenden Brüste. Auf einmal nahm sie ihre Finger und öffnete leicht ihre Vagina - ich musste dorthin gucken. "Da guck, das ist eine Frau, ohne Eier aber mit einer Muschi, die sagt, wo es langgeht“. Alles lachte. Sie legte mich richtig zurecht, zog mir die Eier lang, den Schwanz wendete sie noch oben, sie stieg auf die Sitzbank und sagte "So, schaut her, was mit einem frisch behaarten Säckchen passiert, das meine Uhr klaut“. Und sie stieß mit ihrer Schuhsole auf meine Dinger, dass mir hören und sehen verging. Sofort wurde ich losgelassen, ich schreite, japste, atmete ächzend, windete mich wie ein Aal auf dem Boden, während die Frauen im Takt klatschten, lachten und die nackte Tretern mit ihrer dominanten Muschi beglückwünschten, die sich wie eine Siegerin im Wettkampf brüstete und umgarnt wurde. Dann hockte sie sich zu meinem Kopf auf den Boden und sagte leise "Also, denk dran. Mir nie mehr irgendetwas zu klauen“. Und schaute sie verheult an, dann sank sich mein Blick. Sie kauerte direkt an meinem Kopf, zwischen ihren Beinen sah ich tief in ihre dunkle Muschi und meine noch heute einen süßlichen Duft vernommen zu haben.

bearbeitet von Topi
*Bitte keine Komplettformatierungen der Texte vornehmen, danke
Geschrieben
vor 19 Stunden, schrieb jana679:

Zja in geschichten na klar !!! 

Die realität bietet so viele fasetten ohne happy end , da darf man doch ner geschichte ein happy end versetzen ... 

Bin halt ein optimist ???

Dann versetze ich dir doch lieber in dieser Welt ein tolles Happy End und lass die Geschichten sein..;)

Geschrieben (bearbeitet)

Gab es vor 40 Jahren schon Handys mit Videofunktion??? *koppkratz ;)

bearbeitet von Topi
*Vollzitat des Vorpostings gelöscht
Geschrieben

Meine Krallen sind noch nicht geschärft heut früh!  ?...

Schon unglaublich was ein happy end hier bei manche auslöst.... ???

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb zuckerchen:

Wie heißt das Zauberwort??

Bier???...Dankeee:jumping:

Geschrieben (bearbeitet)

Er hatte sich die Schürze losgebunden und mir beim Hinausgehen sein bonne nuit entgegengebrummt, bevor er sich auf sein altes Fahrrad schwang und in der kalten Nacht verschwand. Jacquie ist ein großartiger Koch und ich mag ihn sehr, auch wenn er seine Griesgrämigkeit vor sich herträgt wie einen Topf Bouillabaisse. Er war schon Koch im Temps des Cerises, als das kleine Restaurant mit den rot-weiß gewürfelten Tisch­decken, das etwas abseits vom belebten Boulevard Saint-Germain in der Rue Princesse liegt, noch meinem Vater gehörte. Mein Vater liebte das Chanson von der »Zeit der Kirschen«, die so schön ist und so schnell vorbei, dieses zugleich lebensbejahende und etwas wehmütige Lied über Liebende, die sich finden und wieder verlieren. Und obwohl sich die französische Linke dieses alte Lied später zur inoffiziellen Hymne erkoren hat, als ein Bild für Aufbruch und Fortschritt, glaube ich, daß der wahre Grund, weshalb Papa sein Restaurant so nannte, weniger dem Gedenken an die Pariser Kommune geschuldet war, sondern ganz persönlichen Erinnerungen. Dies ist der Ort, an dem ich aufgewachsen bin, und wenn ich nach der Schule mit meinen Heften in der Küche saß, umgeben vom Geklapper der Töpfe und Pfannen und von tausend verheißungsvollen Gerüchen, konnte ich sicher sein, daß Jacquie immer eine kleine Leckerei für mich hatte. Jacquie, der eigentlich Jacques Auguste Berton heißt, kommt aus der Normandie, wo man bis zum Horizont sehen kann, wo die Luft nach Salz schmeckt und das endlose Meer, über dem Wind und Wolken ihr rastloses Spiel treiben, dem Auge nicht den Blick verstellt. Mehr als einmal am Tag versichert er mir, daß er es liebt, weit zu gucken, weit! Manchmal wird ihm Paris zu eng und zu laut, und dann sehnt er sich an die Küste zurück. »Wer einmal den Geruch der Côte Fleurie in der Nase hat, wie kann der sich in den Pariser Abgasen wohlfühlen, sag mir das!?« Er wedelt mit dem Fleischmesser und schaut mich vorwurfsvoll mit seinen großen braunen Augen an, bevor er sich mit einer ungeduldigen Bewegung die dunklen Haare aus der Stirn wischt, die mehr und mehr – ich sehe es mit einer gewissen Rührung – von silbrigen Fäden durchzogen sind. Es ist doch erst ein paar Jahre her, daß dieser stämmige Mann mit den großen Händen einem vierzehnjährigen Mädchen mit langen dunkelblonden Zöpfen gezeigt hat, wie man die vollkommene Crème brûlée zubereitet. Es war das erste Gericht, mit dem ich meine Freundinnen beeindruckte. Jacquie ist natürlich nicht irgendein Koch. Als junger Mann hat er in der berühmten Ferme Saint-Siméon gearbeitet, in Honfleur, der kleinen Stadt am Atlantik mit diesem ganz besonderen Licht – Fluchtpunkt der Maler und Künstler. »Das hatte schon etwas mehr Stil, meine liebe Aurélie.« Doch so viel Jacquie auch schimpft – ich lächle still, weil ich weiß, daß er mich nie im Stich lassen würde. Und so war es auch in jenem letzten November, in dem der Himmel über Paris weiß wie Milch war und die Menschen mit dicken Wollschals durch die Straßen hasteten. Ein November, der so viel kälter war als alle anderen, die ich in Paris erlebt hatte. Oder kam mir das nur so vor? Wenige Wochen zuvor war mein Vater gestorben. Einfach so, ohne Vorwarnung, hatte sein Herz eines Tages beschlossen, nicht mehr zu schlagen. Jacquie fand ihn, als er nachmittags das Restaurant aufschloß. Papa lag friedlich auf dem Fußboden – umgeben von frischen Gemüsen, Lammkeulen, Jakobsmuscheln und Kräutern, die er morgens auf dem Markt gekauft hatte.Er hinterließ mir sein Restaurant, das Rezept für sein berühmtes Menu d’amour mit dem er angeblich vor vielen Jahren die Liebe meiner Mutter gewonnen hatte (sie starb, als ich noch sehr klein war, deswegen werde ich nie wissen, ob er nicht doch geschwindelt hat), und einige kluge Sätze über das Leben. Er war achtundsechzig Jahre alt, und ich fand das viel zu früh. Aber Menschen, die man liebt, sterben immer zu früh, nicht wahr, egal, wie alt sie werden.  »Die Jahre bedeuten nichts. Nur was in ihnen geschieht«, hatte mein Vater einmal gesagt, als er Rosen auf das Grab meiner Mutter legte. Und als ich im Herbst etwas verzagt, aber doch entschlossen in seine Fußstapfen trat, traf mich die Erkenntnis, daß ich nun ziemlich allein auf der Welt war, mit voller Wucht. Gott sei Dank hatte ich Claude. Er arbeitete als Bühnenbildner am Theater, und der riesige Schreibtisch, der in seiner kleinen Atelierwohnung im Bastilleviertel unter dem Fenster stand, quoll stets über von Zeichnungen und kleinen Modellen aus Karton. Wenn er einen größeren Auftrag hatte, tauchte er manchmal für ein paar Tage ab. »Ich bin nächste Woche nicht vorhanden«, sagte er dann, und ich mußte mich erst daran gewöhnen, daß er tatsächlich weder ans Telefon ging noch die Tür öffnete, obwohl ich Sturm klingelte. Kurze Zeit später war er wieder da, als wäre nichts gewesen. Er schien am Himmel auf wie ein Regenbogen, nicht zu fassen und wunderschön, küßte mich übermütig auf den Mund, nannte mich »meine Kleine«, und die Sonne spielte in seinen goldblonden Locken Versteck. Dann nahm er mich an der Hand, zog mich mit sich fort und präsentierte mir mit flackerndem Blick seine Entwürfe. Sagen durfte man nichts. Als ich Claude erst einige Monate kannte, hatte ich einmal den Fehler begangen, meine Meinung unbefangen zu äußern, und mit schiefgelegtem Kopf laut überlegt, was man noch verbessern könnte. Claude hatte mich fassungslos angestarrt, seine wasserblauen Augen schienen fast überzulaufen, und mit einer einzigen heftigen Handbewegung hatte er seinen Schreibtisch leergefegt. Farben, Stifte, Blätter, Gläser, Pinsel und kleine Kartonstücke wirbelten durch die Luft wie Konfetti, und das filigrane, in sorgsamer Arbeit gefertigte Bühnenmodell für Shakespeares Sommernachtstraum zerbrach in tausend Stücke. Seither hielt ich mich mit kritischen Bemerkungen zurück. Claude war sehr impulsiv, sehr wechselhaft in seinen Stimmungen, sehr zärtlich und sehr besonders. Alles an ihm war »sehr«, ein wohltemperiertes Mittelmaß schien es nicht zu geben. Wir waren damals ungefähr zwei Jahre zusammen, und es wäre mir nie in den Sinn gekommen, die Beziehung zu diesem komplizierten und höchst eigenwilligen Menschen infrage zu stellen. Wenn man genau hinsieht, hat doch jeder von uns seine Kompliziertheiten, seine Empfindlichkeiten und Spleens. Es gibt Dinge, die wir tun, oder Dinge, die wir niemals tun würden, oder nur unter ganz bestimmten Umständen. Dinge, über die andere lachen, den Kopf schütteln, sich wundern. Merkwürdige Dinge, die nur zu uns gehören. Ich zum Beispiel sammle Gedanken. In meinem Schlafzimmer gibt es eine Wand mit bunten Zetteln voller Gedanken, die ich festgehalten habe, damit sie mir in ihrer Flüchtigkeit nicht verlorengehen. Gedanken über belauschte Gespräche im Café, über Rituale und warum sie so wichtig sind, Gedanken über Küsse im Park bei Nacht, über das Herz und über Hotelzimmer, über Hände, Gartenbänke, Photos, über Geheimnisse und wann man sie preisgibt, über das Licht in den Bäumen, und über die Zeit, wenn sie stillsteht. Meine kleinen Notizen haften an der hellen Tapete wie tropische Schmetterlinge, eingefangene Momente, die keinem Zweck dienen außer dem, in meiner Nähe zu bleiben, und wenn ich die Balkontür öffne und ein leichter Luftzug durch das Zimmer streicht, zittern sie ein wenig, so als wollten sie davonfliegen. »Was ist das?!« Claude hatte ungläubig die Augenbrauen hochgezogen, als er meine Schmetterlingssammlung zum erstenmal sah. Er war vor der Wand stehengeblieben und hatte interessiert einige Notizen gelesen. »Willst du ein Buch schreiben?« Ich wurde rot und schüttelte den Kopf.  »Um Gottes willen, nein! Ich mache das …«, ich mußte selbst einen Moment überlegen, fand aber keine wirklich überzeugende Erklärung, »weißt du, ich mache das einfach so. Kein Grund. So wie andere Leute Photos machen.« »Kann es sein, daß du ein kleines bißchen versponnen bist, ma petite?« hatte Claude gefragt, und dann hatte er die Hand unter meinen Rock geschoben. »Aber das macht nichts, gar nichts, ich bin ja auch ein bißchen verrückt …«, er strich mit den Lippen über meinen Hals und mir wurde ganz heiß, »… nach dir.« Wenige Minuten später lagen wir auf dem Bett, meine Haare gerieten in ein wundervolles Durcheinander, die Sonne schien durch die halb zugezogenen Gardinen und malte kleine zitternde Kreise auf den Holzfußboden, und anschließend hätte ich einen weiteren Zettel an die Wand heften können Über die Liebe am Nachmittag. Ich tat es nicht. Claude hatte Hunger, und ich machte Omelettes für uns, und er sagte, ein Mädchen, das solche Omelettes machen könne, dürfe sich jeden Spleen erlauben. Also hier noch etwas: Immer wenn ich unglücklich oder unruhig bin, gehe ich los und kaufe Blumen. Natürlich mag ich Blumen auch, wenn ich glücklich bin, aber an diesen Tagen, wenn alles schiefläuft, sind Blumen für mich wie der Beginn einer neuen Ordnung, etwas, das immer vollkommen ist, egal, was passiert. Ich stelle ein paar blaue Glockenblumen in die Vase, und es geht mir besser. Ich pflanze Blumen auf meinem alten Steinbalkon, der zum Hof hinausgeht, und habe sofort das befriedigende Gefühl, etwas ganz Sinnvolles zu tun. Ich verliere mich darin, die Pflanzen aus dem Zeitungspapier zu wickeln, sie behutsam aus den Plastikbehältern zu lösen und in die Töpfe zu setzen. Wenn ich mit den Fingern in die feuchte Erde greife und darin herumwühle, wird alles ganz einfach, und ich setze meinem Kummer wahre Kaskaden aus Rosen, Hortensien und Glyzinien entgegen. Ich mag keine Veränderungen in meinem Leben. Ich nehme immer dieselben Wege, wenn ich zur Arbeit gehe, ich habe eine ganz bestimmte Bank in den Tuilerien, die ich heimlich als meine Bank betrachte. Und ich würde mich niemals im Dunkeln auf einer Treppe umdrehen, weil ich das unbestimmte Gefühl hätte, daß hinter mir etwas lauert, das nach mir greift, wenn ich nur zurückschaue. Das mit der Treppe habe ich übrigens niemandem erzählt, nicht einmal Claude. Ich glaube, er hat mir damals auch nicht alles erzählt. Tagsüber gingen wir beide unserer Wege. Was Claude abends machte, wenn ich im Restaurant arbeitete, wußte ich nicht immer so genau. Vielleicht wollte ich es auch nicht wissen. Aber nachts, wenn die Einsamkeit sich über Paris senkte, wenn die letzten Bars schlossen und ein paar Nachtschwärmer fröstelnd auf die Straße traten, lag ich in seinen Armen und fühlte mich sicher. Als ich an jenem Abend die Lichter im Restaurant löschte und mich mit einer Schachtel voller Himbeer-Macarons auf den Weg nach Hause machte, ahnte ich noch nicht, daß meine Wohnung genauso leer sein würde wie mein Restaurant. Es war, wie gesagt, ein Tag wie jeder andere. Nur daß Claude sich mit drei Sätzen aus meinem Leben verabschiedet hatte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wußte ich, daß etwas nicht in Ordnung war. Leider gehöre ich nicht zu den Menschen, die mit einem Schlag hellwach sind, und so war es zunächst auch mehr ein merkwürdiges unbestimmtes Unwohlsein als dieser eine konkrete Gedanke, der sich allmählich in mein Bewußtsein schob. Ich lag in den weichen, nach Lavendel duftenden Kissen, von draußen drangen gedämpft die Geräusche des Hofes hinein. Ein weinendes Kind, die beschwichtigende Stimme einer Mutter, schwere Schritte, die sich langsam entfernten, das Hoftor, das quietschend ins Schloß fiel. Ich blinzelte und drehte mich zur Seite. Halb im Schlaf noch streckte ich meine Hand aus und tastete nach etwas, das nicht mehr da war. »Claude?« murmelte ich. Und dann war der Gedanke angekommen. Claude hatte mich verlassen! Was gestern nacht noch seltsam unwirklich erschienen war und nach mehreren Gläsern Rotwein so unwirklich wurde, daß ich es auch hätte geträumt haben können, wurde mit Anbruch dieses grauen Novembermorgens unwiderruflich. Reglos lag ich da und lauschte, aber die Wohnung blieb still. Aus der Küche kam kein Geräusch. Keiner, der mit den großen dunkelblauen Tassen herumklapperte und leise fluchte, weil die Milch übergekocht war. Kein Duft nach Kaffee, der die Müdigkeit vertrieb. Kein leises Surren eines elektrischen Rasierers. Kein Wort. Ich wandte den Kopf und sah zur Balkontür hinüber, die leichten, weißen Vorhänge waren nicht zugezogen und ein kalter Morgen drückte sich gegen die Scheiben. Ich zog die Decke fester um mich und dachte daran, wie ich gestern mit meinen Macarons nichtsahnend in die leere, dunkle Wohnung getreten war. Nur das Licht in der Küche brannte, und ich hatte einen Moment verständnislos auf das einsame Stilleben gestarrt, das sich im Schein der schwarzmetallenen Hängelampe meinem Blick darbot. Ein handgeschriebener Brief, der offen auf dem alten Küchentisch lag, darauf das Glas Aprikosenmarmelade, mit der Claude sich am Morgen sein Croissant bestrichen hatte. Eine Schale mit Obst. Eine Kerze, zur Hälfe abgebrannt. Zwei Stoffservietten, die nachlässig zusammengerollt waren und in silbernen Serviettenringen steckten. Claude schrieb mir nie, nicht einmal einen Zettel. Er hatte eine manische Beziehung zu seinem Mobiltelefon, und wenn sich seine Pläne änderten, rief er mich an oder hinterließ eine Nachricht auf meiner Mailbox. »Claude?« rief ich und hoffte noch irgendwie auf eine Antwort, aber da griff schon die kalte Hand der Angst nach mir. Ich ließ die Arme sinken, die Macarons rutschten aus der Schachtel und fielen in Zeitlupe auf den Boden. Mir wurde ein bißchen schwindlig. Ich setzte mich auf einen der vier Holzstühle und zog das Blatt unglaublich vorsichtig zu mir heran, als ob das etwas hätte ändern können. Wieder und wieder hatte ich die wenigen Worte gelesen, die Claude in seiner großen, steilen Schrift zu Papier gebracht hatte, und am Ende meinte ich seine rauhe Stimme zu hören, ganz nah an meinem Ohr, wie ein Flüstern in der Nacht: Aurélie, ich habe die Frau meines Lebens kennengelernt. Es tut mir leid, daß es gerade jetzt passiert ist, aber irgendwann wäre es sowieso geschehen. Paß gut auf Dich auf, Claude

Erst war ich reglos sitzengeblieben. Nur mein Herz klopfte wie verrückt. So also fühlte es sich an, wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Am Vormittag hatte Claude sich noch mit einem Kuß im Flur von mir verabschiedet, der mir besonders zärtlich schien. Ich wußte nicht, daß es ein Kuß war, der mich verriet. Eine Lüge! Wie erbärmlich, sich auf diese Weise davonzustehlen!  In einer Aufwallung von ohnmächtiger Wut zerknüllte ich das Papier und warf es in eine Ecke. Sekunden später hockte ich laut aufschluchzend davor und strich den Bogen wieder glatt. Ich trank ein Glas Rotwein und dann noch eines. Ich zog mein Telefon aus der Tasche und rief Claude immer wieder an. Ich hinterließ verzweifelte Bitten und wilde Beschimpfungen. Ich ging in der Wohnung auf und ab, nahm wieder einen Schluck, um mir Mut zu machen, und schrie in den Hörer, er solle mich auf der Stelle zurückrufen. Ich glaube, ich habe es ungefähr fünfundzwanzigmal probiert, bevor ich mit der dumpfen Klarsichtigkeit, die der Alkohol einem bisweilen beschert, zu der Erkenntnis kam, daß meine Versuche vergeblich bleiben würden. Claude war bereits Lichtjahre entfernt, und meine Worte konnten ihn nicht mehr erreichen. Mein Kopf schmerzte. Ich stand auf und tappte in meinem kurzen Nachthemd – eigentlich war es das viel zu große blau-weiß gestreifte Oberteil von Claudes Pyjama, das ich mir in der Nacht noch irgendwie übergezogen hatte – durch die Wohnung wie eine Somnambule. Die Tür zum Badezimmer stand auf. Ich ließ meinen Blick schweifen, um mich zu vergewissern. Der Rasierapparat war verschwunden, ebenso wie die Zahnbürste und das Aramis-Parfum. Im Wohnzimmer fehlte die weinrote Kaschmirdecke, die ich Claude zum Geburtstag geschenkt hatte, und über dem Stuhl hing nicht wie sonst achtlos hingeworfen sein dunkler Pullover. Der Regenmantel an der Garderobe links neben der Eingangstür war fort. Ich riß den Kleiderschrank auf, der im Flur stand. Ein paar leere Kleiderbügel schlugen mit leisem Klirren gegeneinander. Ich holte tief Luft. Alles ausgeräumt. Selbst an die Socken in der untersten Schublade hatte Claude gedacht. Er mußte seinen Abgang sehr sorgfältig geplant haben, und ich fragte mich, wie es sein konnte, daß ich nichts gemerkt hatte, nichts. Davon, daß er vorhatte zu gehen. Davon, daß er sich verliebt hatte. Davon, daß er bereits eine andere Frau küßte, während er mich küßte. In dem hohen goldgerahmten Spiegel, der im Flur über der Kommode hing, spiegelte sich mein blasses verweintes Gesicht wie ein bleicher Mond, der von zitternden, dunkelblonden Wellen umgeben war. Meine langen, in der Mitte gescheitelten Haare waren zerzaust wie nach einer wilden Liebesnacht, nur daß es keine heftigen Umarmungen und geflüsterten Schwüre gegeben hatte. »Du hast Haare wie eine Märchenprinzessin«, hatte Claude gesagt. »Du bist meine Titania.« Ich lachte bitter auf, trat ganz nah an den Spiegel heran und musterte mich mit dem unerbittlichen Blick der Verzweifelten. In meiner Verfassung und mit den tiefen Schatten unter meinen Augen erinnerte ich eher an die Irre von Chaillot, fand ich. Rechts über mir steckte im Rahmen des Spiegels das Photo von Claude und mir, das ich so sehr mochte. Es war an einem lauen Sommerabend entstanden, als wir über den Pont des Arts schlenderten. Ein beleibter Afrikaner, der auf der Brücke seine Taschen zum Verkauf ausgebreitet hatte, hatte es von uns gemacht. Ich erinnere mich noch, daß er unglaublich große Hände hatte – zwischen seinen Fingern wirkte meine kleine Kamera wie ein Puppenspielzeug – und daß es eine Weile dauerte, bis er endlich auf den Aus­löser drückte. Wir lachen beide auf diesem Photo, unsere Köpfe eng aneinandergeschmiegt, vor einem tiefblauen Himmel, der die Silhouette von Paris zärtlich einhüllt. Lügen Photos oder sagen sie die Wahrheit? Im Schmerz wird man philosophisch. Ich nahm das Bild herunter, legte es auf das dunkle Holz und stützte mich mit beiden Händen auf die Kommode. »Que ça dure!« hatte der schwarze Mann aus Afrika uns mit tiefer Stimme und rollendem »r« lachend nachgerufen. »Que ça dure!« Möge es so bleiben! Ich merkte, wie sich meine Augen erneut mit Tränen füllten. Sie liefen mir die Wangen hinunter und platschten wie dicke Regentropfen auf Claude und mich und unser Lächeln und diesen ganzen Paris-für-Verliebte-Quatsch, bis alles zur Unkenntlichkeit verschwamm. Ich zog die Schublade auf und stopfte das Photo zwischen die Schals und Handschuhe. »So«, sagte ich. Und dann noch einmal: »So.« Dann drückte ich die Schublade zu und dachte darüber nach, wie einfach es doch war, aus dem Leben eines anderen zu verschwinden. Für Claude hatten ein paar Stunden gereicht. Und wie es aussah, war das gestreifte Hemd eines Herrenpyjamas, das wohl eher absichtslos unter meinem Kopfkissen vergessen worden war, das einzige, was mir von ihm blieb.

bearbeitet von Topi
*Bitte keine Komplettformatierungen der Texte vornehmen, danke
Geschrieben (bearbeitet)

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bearbeitet von SilverAger
Löschen den Inhalt, wenn du dies löschen willst. ja ich will
Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb SilverAger:

omG das Tropi Profil von poppen und gay nun auch noch hier :gimp:

- das Böse ist immer und überall

- es schikaniert vorsätzlich wenns was nicht kennt

- immer grundlos und verteilt sinnlose (an kostenlose User) Verwarnpunkte um Profile zu Sperren

Wer und wo?

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
Am 31.7.2017 at 16:25, schrieb Joeddorf:

Wo ist eigentlich das Prob jemaden von Herzen zu lieben und gleichzeitig auch BDSM zu praktizieren? Das Spiel mit Augenhöhe und Machtgefälle wird doch dadurch erst richtig interessant, meine Meinung

Ich habe das Glück so jemanden zu haben und wir beide leben BDSM aus obwohl wir uns lieben. 

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