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Weiblicher Sadismus


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Dies ist die Geschichte von meinem ersten Mal.

Weibliche Sadistinnen sind sexy, und sie existieren!

 

Wir waren jung. Wir waren unerfahren.

Es war in der dunklen Zeit noch vor dem Internet. Wir hatten uns über Chiffre-Anzeigen in einer Gothic-Zeitschrift kennengelernt, eine klassische Brieffreundschaft. Damals hat man noch liebevoll stilechte Briefe mit schönem Papier und schwarzer Tinte von Hand gekritzelt und echte Fotos getauscht.

 

Meine erste langfristige Beziehung war seit einiger Zeit gescheitert, mein SM-Outing lag noch nicht lange zurück (und hatte mir viel Kummer eingebracht).

 

Diese junge Dame und ich verstanden uns aber blendend. Wir nannten das „Seelenverwandschaft“. ;)

Außerdem war sie hübsch und sie selbst fand mich auch sehr attraktiv.

Natürlich kamen wir irgendwann auf das Thema SM zu sprechen.

 

Hols der Teufel, sie hatte großes Interesse daran, und zwar am sadistisch-dominanten Part!

 

Hatte ich vorher noch versucht, meine Neigung zu verleugnen (das selbst gebaute Zubehör war bereits vernichtet), so stand ich jetzt mit meiner Neigung, Herz und Haaren (damals noch lang) buchstäblich in Flammen, mein Puls raste und meine Finger zitterten. Kaum war ich in der Lage, Feder und Tintenfass zu führen (ja, Gothic-Szene halt ;)…

 

Sie gestand mir Ihre geheime Fantasie…

Sie wollte gerne einen Mann, vorzugsweise mich, blutig schlagen…

Die Vorstellung von echter Folter reizte sie.

Das Ganze in Fesseln. Kein Entkommen.

Sie fand mich sexy, wollte aber keinen Sex, das hat sie gleich dazu gesagt.

Sie wollte… einfach nur das!

 

Wie hätte ich mich dem entziehen können?

Ich zweifelte zwar an meinem Verstand, habe aber einem Treffen sofort zugestimmt.

Wir wohnten mehrere Stunden Fahrzeit auseinander.

Sie wollte selbst die lange Fahrt auf sich nehmen, da es bei ihr zu Hause nicht gehen würde.

Ich hatte damals eine Sousterrain-Wohnung.

 

Wir traffen uns am frühen Nachmittag, und es war wie ein erstes Date zwischen zwei Verliebten. Sie war bezaubernd. Hübsch wie auf den Bildern, ein wenig verlegen und etwas schüchtern. Aber auch aufgeregt, daß sah man ihr an. Wir saßen zunächst beisammen und tranken eine Tasse Tee (Gothic-Szene halt ;).

Sie betrachtete die Bilder, die ich gezeichnet hatte (SM-Motive) und war davon sichtlich angetan, sagte aber nicht viel dazu. Wir redeten eher über Musik und Belangloses.

Trotzdem vibrierte vor sexuelle Spannung geradezu die Luft.

Plötzlich befand sie, daß es nun an der Zeit sei!

Ich fühlte mich aber noch gar nicht bereit… wir hatten doch grad noch über Belangloses gesprochen. Sollte es nicht so eine Art Vorspiel geben, quasi als Einleitung?

 

Sie hielt mir wortlos ihre Füße hin (sie wußte von meiner Vorliebe).

Während ich meinen Job erledigte, betrachtete sie mich verträumt von oben herab. Kein Zeichen von Erregung oder Genuß. Statt dessen stahl sich ein leises Lächeln in ihr Gesicht, und ich konnte förmlich sehen, wo sie mit den Gedanken bereits war…

Sie war so unbeschreiblich sexy in diesem Moment!

Unvermittelt reichte es ihr (und es war echt nich lange gewesen!), sie wollte jetzt endlich „loslegen“. Sie schnappte sich den „Rohrstock“ (es war ein trockener Blumenstock aus schlichtem Bambus, den ich beim Nachbarn aus dem Keller geklaut hatte) und ließ ihn prüfend in die Hand klatschen. Sofort verzog sie schmerzverzerrt ihr Gesicht (das Ding war hart und starr) und sagte nur: „Gut, das wird gehen“.

Ich sollte mich nackt ausziehen und auf das Bett legen. Sie fesselte relativ ungeschickt Hände und Beine, indem sie sie einfach an den Gelenken zusammenband, aber nirgendwo fixierte. Zwar bot das Bett bot dafür auch keine wirkliche Gelegenheit, aber mir wären zwar zig Methoden eingefallen, die Bewegungsfreiheit trotzdem besser zu unterbinden (das hatte ich ja auch gezeichnet!).

Jetzt aber gab es keine Möglichkeit mehr für irgend etwas, denn sie legte nun tatsächlich los…!

 

Das Folgende weiß ich nur, weil sie mir danach davon erzählte.

Sie schlug mich mit dem „Rohrstock“ derart beherzt auf den Hintern, daß sie beim Ausholen immer wieder an der Decke anstieß.

Ich muss mich wohl aufgebäumt haben, jedenfalls war es nötig, mich immer wieder runterzudrücken.

Sie beobachtete mit Interesse, wie die Haut beim Schlagen sich erst rötete, dann die ersten Schwielen bildete und diese weiter anschwollen. Diese bearbeitete sie dann gezielt weiter, bis die Haut zu brechen begann und jeder Schlag ein wenig Blut versprühte.

Damit war sie dann zufrieden…

 

Ich hatte derweil andere Sorgen. Ich glaube, ich bin noch nicht einmal zum Jammern gekommen, bwz. wenn, so hat sie davon nichts gemerkt…

Am Meisten hat es mich aufgeregt, nicht ordentlich gefesselt zu sein, und ich war noch versucht, einfach aufzustehen und zu flüchten. Dann scheine ich allerdings einen Blackout gehabt zu haben, jedenfalls schien es überraschend schnell vorbei zu sein.

Ihrer Aussage nach war es aber lang, ziemlich lang sogar, wie sie mir im Anschluss mit leisem Lächeln berichtete…

 

Es war eine Freude, sie danach zu sehen! Die Haare hatten sich etwas gelöst, die Wangen waren lebhaft leicht gerötet, und ihre Augen blitzten… Wir brauchten beide ein wenig Zeit, um uns wieder zu sammeln. Sie wirkte auch sehr erleichtert und entspannt.

Dann sind wir noch eine Burgruine besichtigen gefahren (Gothic-Szene halt), ganz wie ein verliebtes Paar.

Am frühen Abend hat sie sich dann wieder auf den Heimweg gemacht.

Zuvor allerdings wollte sie sich unbedingt nochmal meinen Hintern ansehen. Der sah allerdings übel aus. Ein riesiges Hämatom begann sich abzuzeichnen, dazu die Schwielen. Blut war nicht viel zu sehen.

Sie hatte trotzdem Angst, es könnte sich eine Entzündung bilden, aber nicht dergleichen ist geschehen. Es tat halt noch ein paar Tage ordentlich weh, und ich gab mein Bestes, um sie dahingehend zu beruhigen.

 

Wir haben danach noch versucht, den Kontakt zu halten, bzw. eine Beziehung aufzubauen, aber sie begann, das Interesse daran zu verlieren, bzw. hatte ein wenig Angst vor dem eigenen Trieb entwickelt. Wir hatte noch weitere Treffen und schönen Stunden zusammen, aber es wurde nie wieder intim. Ich glaube, letzten Endes hatte sie Ihren Platz im Leben einfach noch nicht gefunden.

Letztlich trennte sich unsere Wege.

 

Ich allerdings kann mein erstes Mal nicht vergessen und hat mich vermutlich für alle Zeit „verdorben“.

Ich habe versucht, normale Beziehungen zu führen und ich hatte auch Beziehungen mit gelebtem SM - Anteil, aber kein Erlebnis kam diesem gleich.

 

Seitdem stehe ich auf weibliche Sadistinnen…

Nicht aber auf den Schmerz als solchen.

Der ist immer wieder furchtbar für mich und ich ertrage ihn nicht sehr gut. ;)

Geschrieben

Das ist eine sehr schöne Geschichte... Da wird mir ganz warm ums Herz..

Es sollte mehr Gruppen geben, die SM öffentlich praktizieren, das ist Meinung und der Beitrag der mir dazu einfällt. Denn ich finde es traurig, dass so viele potentielle SMler verkümmern. 

Geschrieben

Ja, ein sehr schönes Erlebnis sehr schön beschrieben!
Und in sehr vielem konnte ich mich wiederfinden... , auch weil so ähnlich selber erlebt. Von den Chiffre-Anzeigen... über "Am meisten hat es mich aufgeregt nicht ordentlich gefesselt zu sein..." bis "...aber nicht auf den Schmerz als solchen". Aber wenn Sie´s glücklich macht ertragen wir dies doch gerne!
Und einen lieben Gruß von der Schlampe
Steffi

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