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Dom mit "Handicap" - Risiko oder überbewertet


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo ihr Lieben und Bösen da draußen,

es geht mir hier nicht um sichtbare Behinderungen, eher um die unsichtbaren Verletzungen und Erkrankungen, die mensch so haben kann.... und dem Risiko dabei/davon/damit...

 

Ich zB kenne einen manisch-depressiven dominanten Sadisten, der mich mal wahnsinnig reizte, ich aber aus Angst Respekt vor der Erkrankung niemals mit ihm alleine im stillen Kämmerchen gespielt hätte. Was wäre, wenn er umgekippt wäre, mitten im Play.... er war medikamentös nicht gut eingestellt, ich habe es selber erlebt. Und da dann irgendwo fixiert zu sein, eventuell noch verletzt und er kann mich nicht mehr befreien, weil er mit sich selber zu tun hat und selber komm ich da auch nicht mehr raus...

 

Ein/e sub mit Epilepsie.... auch hier können mal die Medikamente nicht mehr greifen....

 

In wie weit ist es euch wichtig, zu wissen, was der Partner an Erkrankungen hat?

Muß ich als Partner wissen, wie ich im Notfall reagieren muß? Wo ich eventuelle Notfallmedikamente finde und wie die angewandt werden?

 

Also, nicht, dass ich mich schon mit meinem Anamnese-Bogen "vorstelle" beim ersten Date und eine Kopie meines Medikamenten-Planes überreiche, aber bevor es "so richtig" zur Sache geht, würde ich das schon ganz gerne abklären!

Nicht, weil they dann nicht mehr zur Debatte steht, wenn es to much ist, sondern um uns beide abzusichern.... mir ist es nämlich herzlich wurscht, ob nun gegangen oder gerollt wird, getanzt oder gezuckt, gerappt oder gestottert.

 

Und nun ihr.

Wie genau wisst ihr über Erkrankungen eures Partners Bescheid?

 

LG

das i

 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
wechstaben verbuchselt
Geschrieben

Also, ich finde, im Spiel sollte man sich voll vertrauen. Dazu zählt, für mich, auch dass man dem Gegenüber seine Handycaps offen legt. Sonst kann es im Spiel zu eher Monty-Python-angehauchten Szenen kommen und das ist eher bedingt lustig.
Also, ich habe Asperger. Das heißt, ich hab z.B. Schwierigkeiten, mich in mein Gegenüber zu versetzen. Wenn das bekannt ist und Beachtung findet, macht es richtig Spaß.

Geschrieben

Ich finde das besonders wichtig. Wir wissen zu 100% über unsere"Wehwehchen" Bescheid. Aufgrund der gegenseitigen Führsorge sollte das eigene Ego hier nicht im Wege stehen. Asthma, Diabetis, Artrose usw. können echte Einschränkungen sein. Hier solltw der (Spiel-) Partner schon wissen, wo die Medis sind. Bei unbehandelten oder akuten psychologischen Einschränkungen hätte ich persönlich meine Probleme damit. BDSM ist kein Heilmittel für gesundheitliche Probleme.

Geschrieben

Vorsichtig ist besser als Nachsicht. Deshalb, immer Sicherheitsvorkehrungen treffen!  

Geschrieben

Danke für diesen wirklich sehr wertvoller Beitrag, @I-Tüpfelchen! Ich kläre auch diesen Aspekt in den vielen Gesprächen vorher ab - eine Übersicht über die körperlichen und seelischen „Besonderheiten“ seines Gegenüber sollte Dom haben - wem das alles egal ist, handelt ohne Verantwortungsgefühl.

Insoweit weiß ich, wie es meiner Sub geht und was ich immer im Hinterkopf haben muss - oftmals mehr, als die meisten anderen Menschen ihres Lebensumfelds

Geschrieben

Ich empfehle ebenso, das man Erkrankungen und Medikamente seines Gegenübers kennt sowieso auch seine eigenen Preis gibt sobald es Ernst wird.

Geschrieben

Zu wissen welche handicaps der Partner hat und was im Fall des Falles gemacht werden muss und evtl. notwendige Hilfmittel bereit zu haben gehört meiner Meinung nach zu den Grundinformationen und ist eigentl. noch wichtiger als Tabus u. Vorlieben. Bei manchen führen handicaps auch sicher zu Einschränkungen, die man nur beachten kann, wenn man davon weiss. Sowas gehört für mich dazu. Wichtig ist dabei aber auch das die betroffenen Person auch verantwortlich handelt und wenn es einem nicht gut geht dieses auch sagt. Es fällt keinem ein Zacken aus der Krone wenn man z.B. merkt das einem schwindlig wird das man das sagt und wenn man DOM ist das Spiel dann auch unter- o. abbricht.
Es stört nicht beim Spiel wenn ein notwendiges Medikament in der Ecke steht, kann aber durchaus hilfreich sein wenn der andere weiss was im Fall des Falles zu tun ist. Und auch bei psychischen handicaps kommt es darauf an was es ist. Es gibt so viele Dinge und unterschiedliche Auswirkungen davon, dass man nicht sagen kann das klappt nicht. Das muss jeder für sich selber wissen ob er mit der Situation umgehen kann u. evtl. auch mal eine Session auf einen anderen Tag verschieben..

Geschrieben

Für mich ist es sehr wichtig zu wissen , ob mein Gegenüber Handycaps hat. Körperlich oder Medikamenten bedingt ! Ich frage schon in den * Vorgesprächen * danach - nicht als Ausschlussgrund sondern um mich darauf einzustellen! Wenn etwas gesundheitsbedingt nicht möglich oder nur eingeschränkt möglich ist,beachte ich dieses und änder das Spiel dementsprechend ab.

Geschrieben

Ich empfinde das auch als ein sehr wichtiges Thema und lege da sehr viel wert auf gegenseitige Offenheit.

Ich habe bereits beide Seiten erlebt wo es von Vorteil war dass beide von den Baustellen der/des anderen Bescheid wussten.

 

Ich hatte eine Spielpartnerin die erst nach und nach mit ihren mentalen Problemen rausgerückt ist und im Nachhinein sehr Dankbar darüber war, dass ich das ganze wusste.

Ich selbst hatte vor einigen Jahren temporäre Herz-Kreislauf-Probleme die ich offen kommuniziert habe und auch in dieser Zeit von Spielarten abgesehen habe, bei denen meine Spielpartnerin im Rahmen eines "Ausfalls" meinerseits handlungsunfähig gewesen wäre. Also in dem konkreten Fall keine Fixierungen oder ähnliches.

Ich hatte es leider auch schon dass ich erst im Nachhinein erfahren habe dass eine Spielpartnerin "unser SM" benutzt hat um ihre Autoaggression zu kompensieren und immer mehr gefordert hat und das deutlich in den gesundheitsgefährdenden Bereich ging. Da ich das sehr befremdlich fand habe ich gezielt das Gespräch gesucht und sie ist erst dann damit rausgerückt...

 

Im Rahmen all dieser Erlebnisse kann ich nur sagen dass Einschränkungen/Erkrankungen/Störungen völlig wertfrei sind, aber es ist wichtig darüber zu sprechen. Keiner von uns ist perfekt und keiner kann dem anderen hinter die Stirn schauen.

Geschrieben

Sehr gutes Thema I-Tüpfelchen, weil ich möchte nicht überrascht werden wenn mein partner/in einen epileptischen Anfall hat und man sich Sorgen macht etwas falsch zu machen und man hat ja dann die Verantwortung für diese Person. Also man soll sich nicht gleich mit seinem Anamnese-Bogen bewerben, wie du es so schön sagst, sondern das gehört eher zu feinen Ton, damit mein gegenüber Bescheid weiß und nicht aus allen Wolken fällt und nicht weiß was diese/r hat und wie man helfen kann. So sehe ich das zumindest.

Geschrieben

Ich bin Epileptiker, habe es meinen Meister von vorn herein gesagt. Fair geht vor und mein Partner muss doch wissen was bei einen Anfall zu tun ist.

Geschrieben

Absprache und Rückmeldungen sind eh die Essenz des Ganzen. Dazu gehört für mich auch am Anfang nach Allergieen, körperl. u. psychischen Krankheiten, Ernährungsweise, Unverträglichkeiten, OPs etc zu fragen.
Daran sieht man auch einen guten Teil der Selbstpflege und Bewusstsein.
Beide Seiten dürfen ihre Fehler haben und auch offen damit umgehen- denn eine tiefgründige Bindung kommt ohne Ehrlichkeit und Vertrauensvorschüsse nicht aus.
Makellosigkeit macht keinen Dom aus- Authentizität schon.
Was wichtig ist, ist das keine Seite ernsthaft Angst haben sollte sich auszudrücken und man sich sicher sein kann, dass man Probleme zusammen und zufriedenstellend angehen kann.

Geschrieben
Vor 3 Stunden, schrieb MissSweety:

Ich finde das besonders wichtig. Wir wissen zu 100% über unsere"Wehwehchen" Bescheid. Aufgrund der gegenseitigen Führsorge sollte das eigene Ego hier nicht im Wege stehen. Asthma, Diabetis, Artrose usw. können echte Einschränkungen sein. Hier solltw der (Spiel-) Partner schon wissen, wo die Medis sind. Bei unbehandelten oder akuten psychologischen Einschränkungen hätte ich persönlich meine Probleme damit. BDSM ist kein Heilmittel für gesundheitliche Probleme.

Das bdsm kein heilmittel ist, sollte jedem klar sein! Aber was hat das mit evtl akuten psychiatrischen einschränkungen zu tun? Jeder betroffene ist für sich selbst verantwortlich das ein- oder abzuschätzen, ob er das "aushält" oder nicht! Sowas sollten nicht allein dem dom überlassen werden.

@sensual***: leider sieht nicht jeder einkränkungen jeglicher art als wertfrei! Mancheiner stört sich schon daran, wenn sub etwas depressiv ist oder auch nur ein bißchen zurückhaltend! Wieder andere wollen gar nicht erst persönliches vom gegenüber wissen. Klar is sowas mist! Aber auch solche leute gibt es.... und auch diese leute verdienen die gleiche toleranz, die man selbst erwartet.

Geschrieben

Ich bin voll dabei. Asthma oder Epilepsie im Seil, Klaustrophobie und Masken, Rheuma ( mit starken Schmerzmitteln) und Schläge passen einfach nicht gut zusammen. 

Geschrieben

Ich bin in meiner Kindheit fast ertrunken. Waterboarding spiele bei mir daher nicht möglich. Das ist nicht schlimm, wenn der Gegenüber es weiß und damit umgehen kann. Das gibt doch erst das Vertrauen, wenn mein Gegenüber meine Schwächen kennt, sie akzeptiert und trotz und wegen ihnen auf mich aufpasst! BDSM ist für mich schonungslos ehrlich, muss es sein, ohne Ehrlichkeit ist es viel zu gefährlich!

Geschrieben

Ich bin selber Epileptiker und habe da keinerlei Probleme mit, letztendlich kann man ja auch einen Anfall bekommen wenn man allein ist. Klar Risiken gibt es immer, aber solange man medikamentös anständig eingestellt ist würde ich sagen auf der Autobahn fahren ist gefärlicher.

Geschrieben

Absolut.
Meine aktuelle Gespielin hat Probleme mit den Knien, leichte COPD, keine Allergien, nimmt 2 Medikamente, die kenne ich und die Dosis. Ich kenne die Bedarfsmedikation.

Das gehört zur Verantwortung.

Ich lache schon immer den ollen Witz ab: Welche Frage hat der Hausarzt mit einem Meister gemeinsam? Gibt es Beschwerden, von denen ich wissen sollte?

Ich selbst nehme keine.

Ich bin da selbst gespalten. Also ich fixiere nicht oft komplett.
Ich habs so gemacht, dass ichs wenn dann immer recht ähnlich mache.
Es ist so ein Abturn- na ja aber wir haben tatsächlich eine Methode ausgeknobelt und 1x versucht wie sie da alleine rauskommen könnte.

Ist zwar abturn.. aber mir gehts jetzt besser.

Wenn beim fixieren was passiert war bis dahin auch n Horror von mir.

Das sind so die Sachen über die man nicht gerne redet. Aber wenn du mich fragst und ich ganz ehrlich bin- ich habe das wirklich abgesichert.

Ich mach an dem linken Arm eine Schleife, statt Knoten, die Schlaufe ist sehr lang.
Wenn einen keiner davon abhält könnte man das Stück peu a peu mit der Hand ziehen, dann würde das aufgehen und man könnte sich da irgendwann rauswinden.

Na ja. Das wird hoffentlich nie nötig sein.
Ich lass die aber auch keine Nacht lang liegen, da muss man evtl nochmal überlegen.

Das ist nix schlechtes, aber da musste ich mir noch nichts für überlegen.

Geschrieben

Das ist auf jeden Fall wichtig zu wissen ob ein Partner Medikamente nimmt oder Depressionen hat egal ob es der devote oder dominante ist .. ist kann für beide extrem gefährlich werden das nicht zu wissen... ich lasse mich nie auf einen devoten ein ohne seine Hintergrundgeschichte.. ganz ausführlich.. und ich sage auch ganz genau worauf man sich mit mit einlässt

Geschrieben

Medizinische Fragebogen und Medikamenten Plan sind notwendig. Mit so einem Partner habe Ich keine Probleme weil das mein Beruf ist.

Geschrieben

Naja ich möchte niemanden meine Krankheit auf die Nase binden. Die fällt eigentlich gar nicht auf. Außer der Besucher möchte tagsüber kommen. Deswegen haben es Gebundene bei mir schwer. Auf extreme Spiele fahre ich sowieso nicht ab und meine Medikamente sind nicht sonderlich stark.

Geschrieben

Zu allen Spielereien gehört Vertrauen und das heißt eben auch das beide alles wissen was die Gesundheit und Sicherheit beider gefährden kann während des Spiels.

Sprich Dinge die plötzlich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftreten können sollten angesprochen werden. Aber eben kein Masterplan für jede eventuelle Situation (ein Herzinfarkt kann jeden treffen im zweifel)

Gerade wenn es notfallmedikamente gibt die häufiger benötigt werden sollte der Ort und die vergabe bekannt sein, damit rettet man ja auch beide leben!

Geschrieben

Hallo ihr lieben

Also ich finde man sollte schon über die Erkrankungen des Partners Bescheid wissen!
Denn hier geht's rein um die gesundheit des Partners! Deswegen habe ich ja auch das mit meiner Tetraspastik in meinem profil stehen. Bei mir ist es grund voraussetzung zu wissen was für eine Erkrankung meine sub hat. Ich finde auch die Erkrankungen sollten schon beim ersten kennenlernen auf den Tisch. Und wenn ich weiß welche  Erkrankung meine sub hat. Dann muss ich mich als dom darüber schlau machen. Beziehungsweise mich Darüber belesen.  Damit ich weiß was gegeben falls zutun ist. mfg ktm500

Geschrieben

Ich finde es auch wichtig. Das Körperliche natürlich, sonst wundert man sich mal ganz plötzlich, wenn es knackt und knirscht oder - denke ohhh fein, Bunny verdreht die Augen vor Lust - es aber eine Ohnmacht ist. Doch wichtiger finde ich es fast noch bei psychischen Altlasten. Trauma, Introjekte oder auch nur fiese Trigger. Im günstigsten Fall sind es nur Fettnäpfchen, die man aber vermeiden kann, wenn man davon weiß.

Geschrieben
Am 8.12.2020 at 18:36, schrieb I-Tüpfelchen:

 

Ich zB kenne einen manisch-depressiven dominanten Sadisten, der mich mal wahnsinnig reizte, ich aber aus Angst Respekt vor der Erkrankung niemals mit ihm alleine im stillen Kämmerchen gespielt hätte. Was wäre, wenn er umgekippt wäre, mitten im Play.... er war medikamentös nicht gut eingestellt, ich habe es selber erlebt. Und da dann irgendwo fixiert zu sein, eventuell noch verletzt und er kann mich nicht mehr befreien, weil er mit sich selber zu tun hat und selber komm ich da auch nicht mehr raus...

 

 

Was stellst du dir denn bitte unter eine manischen oder depressiven Phase vor?
Etwas, was von einem Moment auf den anderen einsetzt und die betroffene Person handlungsunfähig macht? 
Vielleicht sollte man sich inhaltlich mit Dingen auseinander setzen, bevor man solche Annahmen trifft. Oder mit Leuten reden. 

Die einzige psychische Erkrankung, wo dir jemand einfach umkippen kann/einfach weg oder handlungsfähig ist, ist eine dissoziative Störung. Und das auch nicht zwingend lange.  Und ich glaube nicht, dass viele Menschen mit dissoziativen Störungen sich für die dominante Schiene entscheiden.

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