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Sklaventum


Minerva-2451

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt Menschen, die sehnen sich nach permanenter Unterdrückung und Erniedrigung. Das gibt ihnen den Kick. Obwohl ich selbst ja auch devot bin und mich in gewisser Weise als Sklave betrachte (mein Profilname verrät es ja schon^^), wäre mir das oben Beschriebene zu extrem. Für mich ist das Ganze ein Spiel, welches im Rahmen von BDSM-Sessions stattfindet. Aber außerhalb dieser Sessions bin ich kein Sklave mehr bzw. betrachte mich nicht mehr als einer.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Na ja man kann das nicht verstehen wenn man das nicht wirklich liebt .
Für mich ist es das größte die Kontrolle abzugeben und mich zu unterwerfen.
Es macht mich auch im Kopf frei und ich merke wie ich das denken verliere.

Geschrieben (bearbeitet)

Schwer zu erklären, worin der Reiz liegt. 

Zunächst mal ist es ein gewisses Spiel. Ich habe nämlich die Möglichkeit meinen Herren selbst zu wählen. Das ist ja der Charakter der !freiwilligen! Unterwerfung. Ich bestimme damit den Rahmen, indem wir uns dann bewegen werden. So wähle ich keinen Herren, der mich keuschhalten will oder erniedrigt. Ich habe Schläge nicht zu erdulden oder Penetration zu gewährleisten, wenn ich es nicht will. Ich will es aber. Und so gebe ich meinem Herrn die Macht es zu tun. 

 

Das ist nämlich der zweite Punkt. Es gibt nichts, das du machen MUSST, bevor du dich Sklave/Sklavin nennen darfst. Es gibt nichts das du erdulden musst, wenn es gänzlich gegen deinen Willen geht. Denn damit würde man das Gebiet des BDSM verlassen. Es gibt Sklavinnen /Sklaven die sich bewusst einen Herren suchen, der sie ausdrücklich gegen ihren Willen behandelt, aber das ist im Metakonsenz letztlich auch ihre Entscheidung. 

 

Da mag man sich fragen, ob man dann noch von Sklave/Sklavin sprechen kann. Ja, natürlich, wenn es kickt. Und das war ja auch die Frage, warum es das tut. 

 

Wie gesagt schwer zu beschreiben... 

Ich wähle einen Herrn, von dem ich glaube, dass er mein Wohl im Auge hat. Der mich als ein (kostbares) Eigentum betrachtet, das einen Wert für ihn hat. Der Wert für ihn besteht zum einen darin, dass ich tue, was er verlangt. Er kann genießen, dass er genau die sexuelle Zuwendung bekommt, die er braucht oder will. Ich genieße dabei, dass ich nichts falsch machen kann, weil ich ja auf ausdrücklichem Befehl handle. 

Er kann genießen, dass er Macht erleben kann. Sich auch groß fühlen kann. Idealer Weise für mich, geschieht das aber nicht durch kleinmachen und Erniedrigung der Sklavin, sondern indem er die Unterwerfung als ein Geschenk annimmt, das ihn erhöht. 

Und hier ist für mich ein wichtiger Punkt. Es fühlt sich so an, dass ich mit meiner Unterwerfung dastehe, geben will, gefallen will, dienen will und dann eben dieses passende Gegenstück brauche, der das annimmt und genießt. Und damit mir genau das gibt, was ich brauche. Mir die Möglichkeit gibt, zu sein, wie ich bin. 

Muss mir alles gefallen, was er dann von mir fordert? Nein, natürlich nicht. Solange es innerhalb meiner Grenzen liegt, habe ich ihm ja das Recht gegeben genau so über mich zu verfügen. Und es sind ja auch genau diese Momente, die das Machtgefälle spürbar machen. Darin liegt eben auch ein Reiz für mich, dass mich das zwingt auch mal aus meiner Komfortzone zu kommen und zu sehen, was passiert. Es ist der Kontrast, der das Erleben noch intensiver macht.

Manchmal kann ich einen Befehl (z.B. aus Scham) nicht ausführen, trotz Bemühen. Ich habe keine Ahnung, wie ich erklären kann, dass es mich sehr unglücklich macht. Vielleicht weil es mich so zufrieden macht, zu gefallen? Es dann doch irgendwann zu schaffen, macht stolz und lässt mich wachsen. Es ist also keineswegs so, dass ich es als Abwärtsspirale empfinde, ich dadurch zur tabulosen gebrochenen Schlampe werde, sondern in meinem Stolz als Sklavin wachse. Und es sind nicht die Strafen, die mich motivieren, mein bestes zu geben und an Grenzen zu gehen. 

Und dann ist da natürlich der Genuss, Verantwortung abzugeben. Ich fühle mich sicher und geborgen, denn er wird auf sein Eigentum achten. Das ist ein Zustand, in dem man zuletzt als Kind war, als man nicht alles mochte, was die Eltern bestimmt haben, sich aber auch um nichts Sorgen machen musste. Es fühlt sich einfach gut an, mal nicht entscheiden zu müssen. 

Sich als Eigentum zu übergeben heißt außerdem, dass da jemand ist, der mich (als Sklavin) annimmt. Und wir wollen doch alle angenommen werden. Genauso wie der Herr angenommen sein will. Und ich glaube, das ist, was er daraus ziehen kann. Dass er angenommen wird, nichts falsch machen kann und nicht gegen meinen Willen handeln kann, weil ich meinen Willen ja an ihn abgegeben habe. 

 

Aber alles das ist mein subjektives Empfinden und andere mögen es anders sehen. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

In einer Welt, in der zunehmend alles verfügbar und kontrollierbar ist, kann bewusste Kontrollabgabe sehr befreiend sein. Nicht entscheiden müssen, sondern bedingungslose Hingabe (bis zur Aufopferung). Herr/Herrin zu sein bedeutet ja auch nicht zwangsläufig grausam und egoistisch zu sein, es bedeutet zu "dürfen". Die Hingabe, die mir entgegengebracht wird, ist für mich der Kick...
Die mir freiwillig überlassene Macht!

Geschrieben

Für mich ist es ein geben und nehmen von beiden Seiten, innerhalb eines Machtgefälles.

So wie es sich im Sklaventum verhält, so muss auch jemand gewillt sein erstmal die Situation einzuschätzen um eine Strafe zu geben, denn diese sollte nicht oft unbegründet sein, sonst ist es kein langzeitlicher "Spaß". In fast jeder Situation in unserem Leben geht es um Machtgefälle, manchmal mehr und manchmal weniger, so hat auch ein Sklaventum eine härtere oder eine weichere Gangart. Für mancheinen ist es schön sich einfach nur fesseln zu lassen, auch dass ist Machtgefälle, andere hingegen lassen sich in Käfigen im Keller einsperren und wieder andere wollen nicht in den Käfig, fühlen sich aber von der Macht ihres Gegenübers so beeindruckt dass sie einen Aufenthalt im Käfig gut und/oder sogar geil finden.

Ich habe nie als Sklave gedient, verstehe die Seite hingegen trotzdem und es hilft mir sehr auf der Herrnseite. Also nein, man muss es selbst nicht erlebt haben, man muss es nur verstehen und sich klar sein wie sich die Person gegenüber fühlt und was man, so wie ich von einer Sklavin erhalten will. So entsteht ein Lenken und so wird aus dem Sklaventum "nur" ein Wort. Ich nenne es zB Harmonie wenn es für beide passt und das ganze bei mir Alltag.

Geschrieben

Einfache Gegenfrage. Warum trägst du DW und was bewegt dich dazu ... die Antwort auf diese einfach Frage beantwortet auch zugleich deine eigenen Fragen. So einfach ist das.

Geschrieben (bearbeitet)

@Teaspoon, das hast du aber verdammt gut intelligent und  verständlich geschrieben. Deine Wortwahl ist beeindruckend. Sklave zu sein, hat ja nichts mit dem herkömmlichen Sklaventum früherer Zeit zu tun, das ist mir jetzt klar geworden, auch dass ein Sklave  durchaus seine eigene Befiedigung erfährt. Du scheinst ein kluger wunderbarer und besonderer Mensch zu sein, der über begrenzte Gedanken und Überzeugungen hinaussehen kann.

bearbeitet von FETMOD-FF
@Nennung eingefügt.
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