Eine Zwangslage (eng. Predicament) ist definiert als eine schwierige, verwirrende oder sehr unangenehme Situation, weshalb sich normalerweise niemand freiwillig in eine solche Situation begibt. Predicament Bondage besteht fast immer darin, die gefesselte Person in eine Situation zu bringen, in der es keinen wirklichen Ausweg, sondern nur die Entscheidung zwischen zwei wahrhaft ungemütlichen Alternativen zu wählen gibt, deshalb wird Predicament Bondage auch Zwickmühlen Bondage genannt. Hier ein paar Beispiele:
Das Gute ist, man braucht überhaupt keine spezielle Ausrüstung dafür. Predicament Bondage kann man mit dem gleichen Spielzeug starten, das man sonst auch benutzt: Seile, Ketten, Gerte, Klemmen usw. Zwangslagen funktionieren sogar, wenn nicht einmal physische Fesseln vorhanden sind. Die richtigen Kommandos reichen aus, wenn die notwendige Fantasie gepaart mit gewissen anatomischen Grundkenntnissen vorhanden ist. Du solltest bestenfalls wissen, wie dein/e Sub tickt. Was macht ihn/sie an? Wie bewegt er/sie sich?
Abgesehen von den normalen Regeln für das sichere Spiel bei “normalem” Bondage und BDSM gibt es keine besonderen Regeln für Zwickmühlen Bondage, abgesehen von den folgenden:
Wenn du ein Bondage-Liebhaber bist und über das nötige Equipment verfügst, kannst du deine Seile, Fesseln und Ketten für Bondage in Zwangslagen verwenden. Die Fesselung selbst muss nicht einmal besonders unangenehm und harsch sein. Es reicht völlig einen Gegenstand oder ein Körperteil, das der/die Sub haben will, außerhalb der Reichweite zu platzieren. Bring ihn/sie dazu, sich zu drehen, sich zu strecken oder sich in der Fesselung zu winden, wenn er/sie das Lieblingsspielzeug erreichen will.
Eine ideale Kombination für Predicament Bondage ist Orgasmuskontrolle und Folter, denn es ist ein herrlich sadistisches Vergnügen für jede/n Dom, seiner/seinem Sub dabei zuzusehen, wie sie/er sich quält, um endlich zum Höhepunkt zu kommen, besonders wenn dieses Vergnügen mit beinahe unerträglichen Schmerzen verbunden ist.
Viele Menschen, die Schmerzen eigentlich nicht mögen, genießen sie im Spiel trotzdem gerne, z.B. um sie für ihren Top zu ertragen. Genauso kann man es genießen, seine/n Sub in den Lust-Wahnsinn zu treiben, ohne wirklich ernsthaft quälen zu wollen. Das Predicament Spiel lässt sich in jede Dynamik des BDSM integrieren. Letztlich kommt es darauf an, mit welcher Intensität es gespielt wird.
Es geht nur darum, zu necken und zu quälen. Das Grundprinzip dieser Spielart besteht darin, dass die Person, die gefesselt wird, niemals gewinnen kann. Alle ihre Optionen enden mit einer Kapitulation und/oder Schmerz für sie. Das Vergnügen für alle Beteiligten liegt darin, die Kontrolle aufzugeben und sich dem Spiel hinzugeben.
Es ist ratsam, erst Erfahrungen mit “normalem” Bondage zu sammeln, bevor man sich an Spielen mit Predicament versucht. Als Top musst du dir sicher sein, wie gefesselt wird und vor allem musst du wissen, welche Risiken bestehen, bevor du eine weitere Gefahrenstufe hinzufügen kannst.
Auch für den devoten Part ist es besser, langsam in die Materie einzusteigen. Eine “normale” Session mit Bondage und BDSM löst intensive Empfindungen aus, die unerfahrene Spieler überwältigen können. Damit sollte man erst einmal lernen, klarzukommen, bevor man das Spiel durch das Hinzufügen eines Predicament weiter steigert.
Hier sind ein paar Ideen, mit denen man starten kann:
Solange man Risk Aware Consensual Kink (RACK) praktiziert, kann man mit Predicament Bondage jede Menge Spaß haben, indem man ein wenig Angst und Schmerz mit den Fesseln kombiniert.
Wenn du eine tolle und außergewöhnliche Bondage-Idee für das Predicament-Spiel hast, teile sie mit uns und füge Predicament Bondage als einen deiner Fetische zu deinem Profil hinzu, damit du andere finden kannst, die genauso neugierig darauf sind wie du!
Victoria Blisse ist Autorin erotischer Geschichten und Botschafterin für #Kinkpositivity und #Sexpositivity. Auf Smut.UK organisiert sie kinky Events für Menschen mit literarischer Neigung.
Übersetzt von Tomas Bordemé. Autor und Blogger, der für Fetisch.de über BDSM und Erotik schreibt.
Bilder: shutterstock/Dmitry Morgan, shutterstock/Nikolay Moroz
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