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Das Spiel aus Lust und Macht?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo ihr lieben, ich habe mich jetzt einige Zeit durchs Forum gelesen und immer wieder bin ich auf das Wort Macht gestoßen. In diesem Zuammenhang fielen die Wörter Spiel und Lust.

Soviel ich mich da auch versuche einzulesen, es erschließt sich mir nicht.

Könnt ihr bitte so lieb sein und versuchen mir das zu erklären?

Liebe Grüße Emmy

Neugierig-99867
Geschrieben

Es gibt Menschen die empfinden Lust wenn sie macht über einen anderen ausüben können.ein Beispiel dafür wären Fessel Spiele,eine gefesselte Person ist nicht mächtig etwas zu tun.daher liegt das geschehen in der Hand des anderen, somit hat er die macht...hoffe ich konnte dir mit diesem Beispiel helfen, falls du noch Fragen hast bitte einfach stellen 😉

Geschrieben

Das Gefühl der Macht über dich und all die Dinge die du für deinen Dom voller Hingabe und mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln (Vorallem deinem Körper) erledigst. Dieses Gefühl das dein Dom verspürt wenn er deine bedingungslose ergebenheit erfährt, nennt man macht 😋

Geschrieben

Liebe Emmy,

viele, die in Ihrem Beruf eine leitende Position haben, wollen sehr gerne mal die Kontrolle abgeben und sich gehen lassen. Also die devote Rolle einnehmen.

Sie wollen, dass ein Dom die Kontrolle übernimmt und somit die Macht hat, über Sie zu bestimmen.

Da dies für Sie nur als Spiel gedacht ist, aus der Sie Ihre Lust ziehen können, schlüpfen Sie nach der Session wieder in Ihre alte Rolle.

 

Selbstverständlich kann das jeder für sich anders Definieren.

So würde ich es aber erklären.

 

Geschrieben

Macht empfindet man , wenn man die Kontrolle über etwas hat.

Für mich als Sub ist das spürbare Machtgefälle genau das, was mich kickt.

Das beste Beispiel ist doch der Moment,  in dem der devote Part vor dem dominanten Part kniet .

Ich spüre  in diesem Augenblick oder während des Spiels, dass mein Herr die "Fäden in der Hand hat" , sei es beim Bondage oder wenn er seine Schläge mit der Hand oder Gerte dosiert .

Ich gebe die Kontrolle ab und er bestimmt in allem was er tut über meinen Körper und über meine Seele.

 

 

 

 

Geschrieben

Es geht darum deinem Partner (egal ob fester Freund oder nur Play Partner) die totale Kontrolle zu geben, zuzulassen dass er oder sie Macht über dich ausübt. Für viele Menschen mich eingeschlossen ist das so der größte Vertrauensbeweis den es gibt. Und dieses Gefühl kann sehr berauschend sein und deine Lust steigern die du während des Spiels erlebst, und diese bedingungslose Ergebenheit ist dann für viele ein Grund sich sehr viel Mühe zu geben, sozusagen als kleines Dankeschön um sich beim anderen erkenntlich zu zeigen.

Geschrieben

Macht, Kontrolle und Verantwortung abzugeben gibt mir Ruhe, Stille im Kopf. Ich genieße es keine Gedanken haben müssen. 

Wenn ich nur tue, was ein anderer bestimmt, dann kann ich nicht viel falsch machen. Und wenn er nur tut, was er will, dann kann ich auch nichts falsch machen. 

Es hat viel mit Vertrauen zu tun. Wenn er mich zum Fallen bringt, muss er mich auffangen. Wenn er mich über den Abgrund hält, sollte er nicht loslassen. Nie merkst du so sehr, gehalten zu sein, wie wenn es über einem Abgrund ist. Ihm die Macht dazu zu geben mich zu zerstören und darauf zu vertrauen, dass er es nicht tut und dadurch eben dieses Gefühl des Gehaltenseins zu spüren. 

 

Diesen Machtaustausch merkst du am meisten, wenn du dich über diesen Abgrund begibst - wehrlos, ausgeliefert, Schmerz.

Ein "Ja Herr", wo ich eigentlich "Nein" sagen möchte, weil ich Angst habe. Und dann zu merken, dass ich die Angst besiegen konnte und nicht gefallen bin. 

 

Aber Machtaustausch kann auch anders aussehen, innig und liebevoll - das Kümmern, das Dienen - in beide Richtungen. Für mich geht Dominanz immer Hand in Hand damit Verantwortung zu übernehmen. Besitz gibt Rechte aber auch Pflichten. 

 

Das sind mal so ein paar Gedanken von mir, allgemeingültig muss das nicht sein. 

Geschrieben (bearbeitet)

@Waldkater1701, Diese Theorie würde ich vorsichtig pauschalisieren... auch weil ich schon häufiger hörte "Dominant ist man(n) oder eben nicht" 😎 ☺️

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben (bearbeitet)

@Teaspoon, Seht toll geschrieben , trifft es meiner Meinung aus Sicht einer Sub perfekt .

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben

Macht verführt, Macht verdirbt und wer die Macht hat, der macht. Wer nichts macht, hat keine Macht und wer gar nix macht, hat die Macht nie bekommen und ist meist alleine. Wenn man allerdings die Macht hat, dann macht man meist mehr als derjenige der die Macht nicht hat. Ganz selten allerdings hat mehr die Person die Macht, welche nicht macht, das nennt sich dann "topping from the bottom" oder auf deutsch "Machthaber von unten". Dazu sei gesagt, das unten sein nicht automatisch heißt machtlos zu sein und das wiederum ist dann ... ach naja, du verstehst sicher worauf ich hinaus möchte. Es ist ein wenig vertrackt und manchmal eben etwas anders. Wichtig ist, machtlos ist nur wer es auch sein möchte. 
 

Ich hoffe ich hab dich nicht verwirrt. 

Geschrieben

Das alles ist rational nicht wirklich erklärbar. Da könnte man wahrscheinlich Bibliotheken mit Theorien füllen und jede Theorie würde nur den Standpunkt des Autors wiederspiegeln. @LittleEmmy21, das ganze spielt sich (zumindest bei mir) eher auf der Ebene der Gefühle ab. Es ist eine Neigung, eine Passion. Alle Erklärungen sind Quatsch, wenn du selbst nicht dieses Gefühl in dir trägst, wenn du selbst keine Lust bei Machtgefällen verspürst. Und das ist auch völlig okay so. Es ist auch nicht irgendeine elitäre und besondere Art der Lust. Dahinter steckt auch nicht irgendeine besondere und bedeutsamere Hingabe an den Partner - den hatten Julia und Romeo auch und deren Stinogeschichte der Hingabe überdauern schon seit Jahrhunderten ;-)

Es ist einfach nur eine Neigung, mehr nicht.

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Summersun82:

Diese Theorie würde ich vorsichtig pauschalisieren... auch weil ich schon häufiger hörte "Dominant ist man(n) oder eben nicht" 😎 ☺️

Diese Theorie halte ich auch für Quatsch, wird aber gebetsmühlenartig wiederholt. Ich halte es für einen modernen Mythos. Ja, es wird Menschen in leitenden Positionen geben die gern mal devot sind, aber es wird auch Menschen geben, die in leitenden Positionen gern mal ungefiltert dominant sind.

Geschrieben

Macht ist ein Steuerungsinstrument. @ThinkKink hat das wundervoll beschrieben. Macht hat eine Aktivseite, die kommt von Machen und eine Passivseite von Machen lassen. Das bedeutet, dass beide Parts Macht haben so lange die Geschichte einvernehmlich verläuft. Es erfordert ähnlich viel Kraft einen Menschen zu fühlen, wie es braucht sich der Führung anzuvertrauen. Doch je nach dem woran man in seinem Leben gewöhnt ist, oder wie die individuellen Vorlieben gestreut sind, fällt die eine oder andere Seite leichter oder ist berauschender. Bei Switchern ist das situationsabhängig. 

Mit dieser Macht lässt sich trefflich zwielen. Dabei kann das Gefälle auch die Intensität des Erlebens beeinflussen. So wie Hitze intensiv wahrgenommen wird ebenso wie Kälte. Diesen Kontrast jedoch gleichzeitig zu haben ist berauschend. Macht haben und machtlos zu sein, gleichzeitig, weil man sich hingibt.

Und nur weil der Devote Part mitteilt, was ihm gefällt, oder er dem Dom nicht mehr aus dem Kopf geht, ist das noch lange kein Topping from the Bottom. Verdeutlicht aber, dass Lust und Macht unzählige Facetten hat.

So sehe ich das 😊. Viel Spaß beim Auskundschaften.

Geschrieben

 

vor 14 Stunden, schrieb Teaspoon:

Macht, Kontrolle und Verantwortung abzugeben gibt mir Ruhe, Stille im Kopf. Ich genieße es keine Gedanken haben müssen. 

Wenn ich nur tue, was ein anderer bestimmt, dann kann ich nicht viel falsch machen. Und wenn er nur tut, was er will, dann kann ich auch nichts falsch machen. 

Hier wurden schon einige schöne Beispiele genannt.
Besonders schön fand ich hier die Auslegung von @Teaspoon. Sich als Sub vertrauensvoll fallen zu lassen oder umgekehrt als Dom so viel Vertrauen und Zuneigung zu verdienen, dass Sub dieses bereitwillig tut.
 

*Alles IMHO
Macht gliedert sich für mich in 3 Phasen:

- Erlangen der Macht bzw. das Herstellen des Machtgefälles
Das kann auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen. Nur einige Beispiele wären, die Erziehung eines Sklaven, Hingabe aus einer naturgegebenen devoten Veranlagung oder als Geschenk im Zusammenspiel mit einem Caretaker.

- Wie drückt sich das Machtgefälle aus?
Auch hier kann es unterschiedlicher nicht sein. Aus reiner Hingabe seinem Dom gegenüber oder die Abgabe der Kontrolle z.B. durch Fixierung und Fesseln. Gibt man als Sub die Kontrolle ab, erlangt der Dom auf die eine oder andere Weise Macht über diese.

- Was wird mit der erlangten Macht gemacht?
Nun kann der Dom dieses natürlich zu seinem eigenen Vorteil oder Vergnügen nutzen. Genau so gut kann er aber das Machtgefälle nutzen um genau dieses nicht zu tun, die angebotene Macht kann auch dazu genutzt werden, die Sub zu belohnen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

**TL;DR:
Wie es zum Machtgefälle kommt, wie sich diese anschließend ausdrückt und was dann damit gemacht wird, ist so unterschiedlich wie die Menschen und das Zusammenspiel dieser.

***Zum Abschluss als Beispiel oder Anregung etwas aus der Kiste der persönlichen Präferenzen:
Ich als Dom bevorzuge zwar gerne eine gewisse devote Grundhaltung, möchte mir aber diese Unterwerfung verdienen und zwar durch Zuneigung. Ich möchte meiner Sub einen sicheren Raum bieten, indem sie sich bereitwillig hingeben kann. Durch Schutz, Vertrauen und Fürsorge erarbeite ich mir die Hingabe meiner Sub.
Sobald dieses geschafft ist, gibt es für mich zwei Wege, dieses zu Nutzen. Entweder für meine eigenen sadistischen Neigungen (im Idealfall ist sie selber masochistisch und hat selbst Gefallen daran), dabei ist das Ziel sie eben nicht zu fixieren, sie soll sich bereitwillig dem (süßen) Schmerz hingeben ODER die Macht wird für das Gegenteil und zum Wohle der Sub genutzt, sei es durch das Erfüllen ihrer Bedürfnisse und Gelüste (Denn wer weiß besser was sie braucht als ich?) oder auch ganz abseits des Schlafzimmers, ein Ausflug den sie sich gewünscht hat oder einfach nur das ausführen zu einem schönen Essen.

Geschrieben

per se unterschreib ich da erstma @Teaspoon's comment!

würd aber gerne noch ergänzen, dasses da n sehr sehr weites feld gibt, was nu wer im einzelnen als 'macht' ansieht
das kann von sexuellgeprägten (rollen)spielen über reine regularien gehn (man denke dabei an die keuschhaltung vieler devotlinge) bis eben hin zu ner permanenten machtverschiebung und spätens da isses eben kein spiel mehr und auch gehts grade im SM dann nich mehr um reine 'luststeigerung'

aber ich denk, dasse intention der passiven fast immer ähnlich iss, nämlich der sicherheitsgedanke, das sicherheitsempfinden

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