Jump to content

E is for Elaboration (flower edition)


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Wo fing das an und wann? Mit 14 vielleicht? Als ich mir das erste Mal vorgestellt habe, wie eine hübsche Frau aus der Nachbarschaft im Keller auf mich warten würde? In meiner Fantasie sollte sie dort einfach nur splitternackt auf der Waschmaschine sitzen. Gefesselt vielleicht. Sie würde niemals „Nein“ sagen, im Grunde würde sie gar nicht reden, sondern nur stöhnen. Und sie würde stets für alles zur Verfügung stehen. So wünschte ich mir das, ich dürfte alles mit ihr machen, was ich will... So malte ich mir das damals aus.

In jungen Jahren war ich garantiert noch richtig lieb und zärtlich. Küsschen hier, Streicheln da, Blümchen mit Vanille-Duft. Und dann kam Susi. Jup, die Susi wars, dieses unersättliche Luder. Sie wollte andauernd nur ficken und kam mit immer verrückteren Ideen an, wo und wie man es miteinander treiben könnte. Sie liebte es, ihren eingeölten Rubenskörper mit jugendlichem Elan rammeln zu lassen. Zugegeben, ich war ihr Fuck-boy. Und sie war die erste, die sagte: „Mach mit mir, was du willst!“. Oh man, war das erregend! Sie sagte schamlos: „Fick mich einfach durch!“. Und dann hab ich mit ihr all die Dinge gemacht, die sie sich wünschte. Fesseln, Haare ziehen, würgen... Ich sollte mich gierig an ihrem Körper bedienen und je rücksichtsloser ich es tat, desto mehr hat es sie angetörnt. Wisst ihr, was das geile an ihr war? Dass sie es wirklich so verlangt hat.

Dann, Jahre später, kam das Internet. Nachdem Bildchen durch Clips und Videos abgelöst wurden, führte die rastlose Suche nach neuem Wichsmaterial rasch in die Abgründe der BDSM-Szene. Da waren sie wirklich, die hübschen Frauen, die nackt in einem Keller saßen und darauf warteten, genommen zu werden. Meine frühen Fantasien waren irgendwo auf dieser Welt zur Wirklichkeit geworden, und zumindest in sexueller Hinsicht habe ich den Bezug zur Realität in diesen Jahren verloren.

War es, nachdem ich zum ersten Mal in einem Video gesehen habe, wie einer devoten Frau die Gerte hart über die Titten gezogen wird? Die Striemen und Prellungen auf ihrer weißen Haut haben mich noch mehr erregt, als die stummen Schreie aus ihrem geknebelten Mund. Doch als die Tränn liefen, fragte ich mich, wollte sie das wirklich so? Oder war es die Szene, in der ein Fetisch-Girl von einem Rudel zugekokster Hengste herumgereicht und stundenlang benutzt wird? Sie wurde nie gefragt, sie hat auch nie gesprochen, sie hat die Kerle einfach alles machen lassen. Und die Spuren auf ihrem Körper erzählten die schauerliche Geschichte, dass solche Tage für sie keine Seltenheit waren. Ein Teil von mir war angeekelt und schämte sich kurz nach dem Orgasmus. So erregend es auch war, die Szene zu beobachten, es war zeitgleich schockierend – nein, ein solcher Typ konnte und wollte ich nicht sein. Und dann passierte etwas sonderbares.

Die Erkenntnis kam nicht unerwartet, denn es fühlte sich nie richtig an. Und die Zeiten, in denen solche Filmchen über den Monitor flimmerten, sind seitdem Teil einer verblassenden Vergangenheit. Ich erkannte mehr und mehr, dass ich nicht in der Lage bin, einen hübschen Menschen so rücksichtslos zu schinden. Meine fürsorglichen Instinkte würden mich dazu bringen, sie vom Boden aufzuheben. Ich würde sie in Sicherheit bringen und ihr zeigen wollen, dass auch sie es wert ist, geliebt zu werden.

Alle Menschen haben Abgründe, nicht wahr? Bei mir ist es zum Beispiel die Lust, einer Frau beim Ficken eine Ohrfeige zu geben; ihren Kopf an den Haaren zu halten und ihr meinen Schwanz in den Hals zu schieben; meine Handabdrücke auf ihrem runden, weißen Arsch zu sehen; sie in einer bumsbaren Position zu fesseln; Schweiß, Spucke und Sperma auf ihrem Körper zu hinterlassen. Ich sehne mich danach all das tun zu können... Unter der Bedingung, dass sie es wirklich von mir will. Das müsste sie mir sagen, damit ich das Gefühl habe, ihre Wünsche zu erfüllen. Nur so würden mir meine eigenen Abgründe nicht wie etwas tyrannisches erscheinen. Dominant zu sein, bedeutet für mich nicht, einem anderen Menschen rücksichtslos und brutal den eigenen Willen aufzuzwingen. Das könnte ich nicht. Aber ich kann und möchte Dominanz als Liebesdienst verstehen, bei dem ihre und meine Neigungen das große Glück haben, sich wie Ying und Yang zu komplettieren. So absurd es klingen mag, ich kann nur ein Dom sein, wenn meine Sub es mir erlaubt.

Ich möchte ihre Stimme hören, die sagt: "Mach mit mir, was du willst!"

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Genau so sollte es sein! So sollte es immer sein! Wunderschön geschrieben, Dankeschön!

Geschrieben

Sehr schön geschrieben! Kann mich damit sehr gut identifizieren.

spieler321001
Geschrieben

Für diesen Beitrag erntest du meinen vollen Respekt. Endlich mal nicht das übliche Geschwätz!

Geschrieben

Du sprichst mir aus der Seele, genau so empfinde ich auch. Dir weiterhin eine gute Zeit, ich hoffe du findest was du suchst. Ich hatte so etwas leider auch noch nicht, aber ich bin dran und hoffe auf eine Dame aus Steißlingen. Sie ist genau das was ich mir wünsche. LG

Geschrieben

ja so was geträumt habe alle Jungs zwischen 14 und 16

Geschrieben

Vielen Dank für das positive Feedback

Geschrieben

Wenn alles hier so politisch korrekt sind gestatte mir, deinem geschrieben entsprechend, die Nachfrage:
Zitat;
"...nicht in der Lage bin, einen hübschen Menschen so rücksichtslos zu schinden...."
Weniger hübsche Menschen kommen nicht in den Genuss einer derartigen "Behandlung" ?

Geschrieben

Schön geschriebene Geschichte, denn auch, wenn sich das wie eine Beschreibung liest, ist es ja eine Geschichte, oder?

Und überhaupt nicht absurd, denn 'Mach mit mir, was du willst', oder tiefstes Vertrauen, ist das wichtigste Element der Submission.

Allzu oft wird Dominanz allein mit 'rücksichtslosem Ficken' missverstanden. Aber Dominanz zeigt sich gerade darin, nicht alles zu machen, was man will.

Das schärfer herauszustellen, fehlt mir etwas in deiner Geschichte.

hG

Geschrieben

Kann mich gut von "der anderen Seite" identifizieren. Warum als selbstständige, feministische Frau sexuell das Bedürfnis haben, vom Mann unterworfen zu werden? Aber es ist halt das, was ich mag: Haare ziehen, gewürgt werden, Beleidigungen, gefesselt sein, gezielte Schläge auf den Arsch/ Brüste/ Gesicht empfangen usw.

Solange es in Einverständnis ist und auf gegenseitigem Vertrauen beruht, kann man doch nur happy sein, dass man seine/ihre Sehnsüchte ausleben kann.

×
×
  • Neu erstellen...