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Mein Ich ist weg


JokerJack

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Mein ich ist weg?

Vllt. fängst du an zu akzeptieren, daß das Leben uns verändert. Niemand findet zurück zu dem, was oder wer er einmal war.

LG von ner Bordi

Geschrieben

Mein ich ist weg?

Vllt. fängst du an zu akzeptieren, daß das Leben uns verändert. Niemand findet zurück zu dem, was oder wer er einmal war.

LG von ner Bordi

Geschrieben (bearbeitet)

Eine Identitätskrise kann schon mal vorkommen. Das ist ja nichts anderes als die Feststellung, dass man vielleicht nicht (mehr) der ist, der man gerne sein ... oder den man präsentieren möchte.

Bei deiner Begabung fällt dir das vielleicht besonders stark auf und schwer.

Wenn es für die Krise keinen äusseren, traumatischen, Anlass gibt, ergibt dann eher die Frage, wieviel Authentizität bin ich bereit zuzulassen und auszuhalten. Leben ist Veränderung. Was ist dann das Festhalten wollen an etwas, was vielleicht vergangen ist?

Klar, wenn eine Beziehung nicht bereit oder in der Lage ist, sich mit zu entwickeln, entsteht schnell der Wunsch, alles möglichst in Stasis zu halten, aus Furcht, sie zu verlieren. Ob das so eine gute Lösung ist? Aber vielleicht kann man sich auch neu erfinden und eine höhere Ebene erreichen? Nur so wird aus Scrooge ein Ebenezer.

hG

bearbeitet von Hugh124C41plus
Geschrieben

Das Problem ist, ich bin nicht mehr authentisch. Ich war es, bevor ich abgedriftet bin. Ich maskiere mich mit einem Dasein als Braver, obwohl ich mich selbst dafür verabscheue.  Es liegt schon ein Selbsthass darin, weil ich glaubte, ich müsse nun ein "guter" Vater sein, wie "alle Väter".

Vor ein paar Tagen habe ich gemerkt, dass mein Sohn mich liebt, egal wie anders ich bin und dass meine Frau mein eigentliches, mein "bösartiges" FtW-Ich unvoreingenommen liebt. Sie hat mich ja auch so kennen und lieben gelernt.

Es ist jetzt nur an mir, den Schutzmantel des Stinos abzulegen und der Welt "Fuck off" zu sagen.

Geschrieben

Wenn deine Familie dich liebt, musst du was sehr richtig gemacht haben. Aber bedingungslos geliebt zu werden kann für manchen schon als eine zu grosse Verantwortung empfunden werden.

Ich sympathisiere sehr mit dem Buddhismus, deshalb hab ich eine etwas andere Sicht auf "Böses".

hG

Geschrieben (bearbeitet)

Buddhismus finde ich auch sehr schön. Nur leider hasse ich für das viel zu sehr und zu leidenschaftlich.:jumping:

Gut, hassen ist irgendwie ein doch überdehnter Begriff. Ich laufe nicht rum und schrei Leuten meinen Hass entgegen, oder klopfer ihnen einen Tunnel ins Gesicht. Vielmehr verabscheue ich einen Gutteil der Weltbevölkerung und missachte sie.

Wohl habe ich noch nie eine Schlägerei mitgemacht. Ich muss ja nur geistig schlagen oder warten, bis ein Clown von selbst von seinen Stelzen fällt und sich den Hals bricht.

bearbeitet von JokerJack
Geschrieben

Das ist doch deine völlig freie und eigene Entscheidung.

Aber damit stehst du trotzdem nicht ausserhalb des Lebens und des Kreislaufs. 😜.

hG 

Geschrieben

Philosophisch betrachtet...

...weiß ich es nicht.

Aber ein Skorpion steht auch nicht außerhalb. Er bringt nur eben manchmal andere nach Außerhalb. ;)

Geschrieben
Ich würde sagen du entwickelst dich weiter und erkennst deine sub Seite.
Wenn du die befriedigst kommt der alte Dom zurück.
Ist halt Kommunikation deines Unterbewusstseins mit dir.

Lg. Und viel Spaß beim erkunden der neuen Welt.
Geschrieben (bearbeitet)

Eine Sub-Seite an mir habe ich nicht gefunden, aber wieder den Spaß am Bösesein. Ich musste mir wohl mal offen Schwächen eingestehen, um selbst meine Überlegenheit wieder zu erkennen. Es befriedigt mich nun wieder im sexuellen, wie auch im Alltag der führende (teils egomane) Part zu sein und meinen Willen auszuleben. Ich sehe jetzt, dass ich der Stärkere bin und an erster Stelle stehe, nicht trotz dass sie stark ist, sondern weil sie stark ist mich auszuhalten. Trotz meiner Eigenheiten, die sich langsam ins Positive wandeln.

bearbeitet von JokerJack
Geschrieben

Ich als ebenfalls Aspi kenne dieses sich mit etwas identifizieren und vermissen wenn es wegfällt aus beruflicher Sicht. Das hat mit den Special Interests zu tun, wie Aspis bestimmte Themen verarbeiten. Das SI ist das totale Aufsaugen von Informationen, die dann das gesamte Leben zu sein scheinen.Doch das geht nicht unendlich weiter. Mal an einem neutralen Beispiel. Da ist ein Aspi, dessen SI von Kindheit an es ist, Fahrpläne auswendig zu lernen, evtl findet er auch Bahnhöfe interessant, da er dort Fahrpläne in freier Wildbahn findet. An Bahnhöfen nerven ihn aber die Menschen und der Lärm. Er versucht Lösungen zu finden, wird Bauingenieur bei der Bahn um Wohlfühlbahnhöfe zu gestalten. sein Herz schlägt für Bahnhöfe und er glaubt das sei sein SI. Nebenher muss er dazu natürlich immer noch deutschlandweit die Zugbewegungen studieren, er muss ja wissen wo wieviel Gleise in dem Bahnhof benötigt werden. 
Darum fällt es ihm nicht auf, dass es eigentlich die unbedeutenden Fahrpläne sind, die ihn antreiben. 
Nu lagert sein Arbeitgeber die Bauabteilung aus, lässt externe Architekten nach europäischer Ausschreibung die Bahnhöfe gestalten, er wird arbeitslos, findet eine neue Stelle und soll nun Einkaufszentren Chillig gestalten. Hat ja was von Bahnhof, Geschäfte, Menschenmassen. Das macht er auch gut, aber es fehlt eine wesentliche Komponente, da geht nix nach Fahrplan. Sich weiter mit Fahrplänen zu beschäftigen ist unlogisch, macht nur wehmütig, da es an den ehemaligen Traumjob erinnert und letztlich fällt ihm auf, dass das gestalten von Gebäuden ihm gar keinen Spaß macht. Also macht das SI plötzlich nicht mehr glücklich, es fällt raus, weitere Beschäftigung damit sorgt für ein Gefühl von "Speicher voll". Außerdem fallen durch einen Jobwechsel viele Routinen weg oder müssen geändert werden,  wodurch Aspis sich plötzlich In so einem Moment fühlen, als würden sie die Kontrolle verlieren. Sie werden unsicher, wie einst als Kind, wo sie Strategien lernen mussten die Welt unter Kontrolle zu bringen. Die einen entwickeln Zwänge um Ordnung ins gefühlte Chaos zu bringen, andere schleudern der Welt ihren Hass entgegen um sich überlegen zu fühlen, und andere werden kreativ und gestalten sich eine eigene Welt abgekapselt von der der anderen. Doch das funktioniert halt nicht über die gesamte Lebensspanne, da Zuviel passiert. Irgendwann (wenn existentielle Bedingungen sich ändern, wenn man emotional überwältigt wird, ob.... die Geburt eines Kindes kann das sein, oder Verlusterfahrungen, bei mir war's sowas banales wie ein Umzug....mit dem ich unbewusst unglücklich war und nicht wieder in mein Leben reinfand)  bricht das Ganze wieder zusammen und man steht wieder am Anfang. 

Das endet dann oft im autistisches Burnout, und da beschreiben viele dieses Gefühl sich selbst verloren zu haben. Bei manchen ist das der Moment wo sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen und darüber erst erfahren, dass sie Asperger sind. Gibt so viele spätdiagnistizierte, die dann erst lernen müssen sich selbst wiederzufinden und das ihr bisheriges Leben voller Maskerade, voller Erwartungen anderer war, obwohl sie vorher sich für sehr toughe Persönlichkeiten hielten. Das bessert sich erst wenn ein neues SI gefunden wurde. Bis dahin gilt es das Leben neu zu ordnen, vorwärts zu schauen statt zurück. 

Geschrieben

👏 Excellente Darstellung. Auch, wenn das hier vielleicht nicht so ganz passt.

hG

Geschrieben
vor 11 Stunden, schrieb Jerkgirl:

Ich als ebenfalls Aspi kenne dieses sich mit etwas identifizieren und vermissen wenn es wegfällt aus beruflicher Sicht. Das hat mit den Special Interests zu tun, wie Aspis bestimmte Themen verarbeiten. Das SI ist das totale Aufsaugen von Informationen, die dann das gesamte Leben zu sein scheinen.Doch das geht nicht unendlich weiter. Mal an einem neutralen Beispiel. Da ist ein Aspi, dessen SI von Kindheit an es ist, Fahrpläne auswendig zu lernen, evtl findet er auch Bahnhöfe interessant, da er dort Fahrpläne in freier Wildbahn findet. An Bahnhöfen nerven ihn aber die Menschen und der Lärm. Er versucht Lösungen zu finden, wird Bauingenieur bei der Bahn um Wohlfühlbahnhöfe zu gestalten. sein Herz schlägt für Bahnhöfe und er glaubt das sei sein SI. Nebenher muss er dazu natürlich immer noch deutschlandweit die Zugbewegungen studieren, er muss ja wissen wo wieviel Gleise in dem Bahnhof benötigt werden. 
Darum fällt es ihm nicht auf, dass es eigentlich die unbedeutenden Fahrpläne sind, die ihn antreiben. 
Nu lagert sein Arbeitgeber die Bauabteilung aus, lässt externe Architekten nach europäischer Ausschreibung die Bahnhöfe gestalten, er wird arbeitslos, findet eine neue Stelle und soll nun Einkaufszentren Chillig gestalten. Hat ja was von Bahnhof, Geschäfte, Menschenmassen. Das macht er auch gut, aber es fehlt eine wesentliche Komponente, da geht nix nach Fahrplan. Sich weiter mit Fahrplänen zu beschäftigen ist unlogisch, macht nur wehmütig, da es an den ehemaligen Traumjob erinnert und letztlich fällt ihm auf, dass das gestalten von Gebäuden ihm gar keinen Spaß macht. Also macht das SI plötzlich nicht mehr glücklich, es fällt raus, weitere Beschäftigung damit sorgt für ein Gefühl von "Speicher voll". Außerdem fallen durch einen Jobwechsel viele Routinen weg oder müssen geändert werden,  wodurch Aspis sich plötzlich In so einem Moment fühlen, als würden sie die Kontrolle verlieren. Sie werden unsicher, wie einst als Kind, wo sie Strategien lernen mussten die Welt unter Kontrolle zu bringen. Die einen entwickeln Zwänge um Ordnung ins gefühlte Chaos zu bringen, andere schleudern der Welt ihren Hass entgegen um sich überlegen zu fühlen, und andere werden kreativ und gestalten sich eine eigene Welt abgekapselt von der der anderen. Doch das funktioniert halt nicht über die gesamte Lebensspanne, da Zuviel passiert. Irgendwann (wenn existentielle Bedingungen sich ändern, wenn man emotional überwältigt wird, ob.... die Geburt eines Kindes kann das sein, oder Verlusterfahrungen, bei mir war's sowas banales wie ein Umzug....mit dem ich unbewusst unglücklich war und nicht wieder in mein Leben reinfand)  bricht das Ganze wieder zusammen und man steht wieder am Anfang. 

Das endet dann oft im autistisches Burnout, und da beschreiben viele dieses Gefühl sich selbst verloren zu haben. Bei manchen ist das der Moment wo sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen und darüber erst erfahren, dass sie Asperger sind. Gibt so viele spätdiagnistizierte, die dann erst lernen müssen sich selbst wiederzufinden und das ihr bisheriges Leben voller Maskerade, voller Erwartungen anderer war, obwohl sie vorher sich für sehr toughe Persönlichkeiten hielten. Das bessert sich erst wenn ein neues SI gefunden wurde. Bis dahin gilt es das Leben neu zu ordnen, vorwärts zu schauen statt zurück. 

damit  beschreibst aber nur die typischen asperger...
das gros von uns iss aber untypisch und zudem meist sehr selbstreflektiert

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