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Der Umschlag


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Es ist eine Geschichte nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie dir nicht gefällt, dann tut es mir leid. Wenn sie dir doch gefällt würde ich mich natürlich über Feedback freuen.

Du hältst ihn in der Hand, diesen dunklen Umschlag mit der weißen Schrift, den du eben aus deinem Briefkasten gefischt hast. Der dunkle Umschlag fasst sich gut an, er ist schwer, nicht aus diesem billigen Papier der Behörden. Groß steht dein Name in geschwungener Schrift auf der Vorderseite, einen Absender suchst du vergebens, außer deinem Namen und einem Siegel aus dunkelrotem Wachs ist nichts weiter auf dem Briefumschlag zu finden. Dir fällt sofort aus, dass dein Name nicht aus dem Drucker kommt, dein Name wurde mit Hand geschrieben und das Wachsiegel auf der Rückseite mit sehr viel Liebe zum Detail aufgebracht.

Du öffnest ihn vorsichtig, das Siegel bricht mit einem leisen knacken. Deine zarten Finger holen das schwarze Blattpapier aus seiner Verpackung und legen es vor dich auf den massiven Holztisch. Schnell ist der Briefumschlag beiseite gelegt und du beginnst den, in Handschrift geschriebenen, Brief zu lesen. Dir gefällt es, dass sich jemand diese Mühe gemacht hat. Jeder Buchstaube sieht wie gemalt aus, mit hoher Präzision und einem Hang zum Perfektionismus wurden die Buchstaben auf das Papier gebracht.

Es ist deine Einladung zu einem ersten Treffen mit einem Dom, die hier vor dir auf dem Tisch liegt. Bisher hatten wir nur gechattet, telefoniert und unzählige Whatsapp-Nachrichten ausgetauscht. Vertrauen haben wir aufgebaut. Wir haben uns etwas kennen gelernt. Es war dein Wunsch, dass wir uns näher kennen lernen, dass wir uns auf einen Kaffee treffen.

Der Brief ist die Einladung dazu. Natürlich hätte ich dir die Adresse auch per Whatsapp geben können. Ich will aber dass dieses Date für dich etwas Besonderes wird, auch wenn uns beiden klar ist, dass es zu keiner Session kommen wird. Dafür kennen wir uns noch zu wenig. Dafür fehlt noch das Vertrauen. Dafür weiß ich noch viel zu wenig über dich.

Mit einem Lächeln auf deinen Lippen legst du den Brief auf die Seite, es dauert noch zwei Tage bis wir uns sehen werden.

Das Treffen

Heute soll es also soweit sein, du wirst mich treffen, mir das erstmal real in die Augen sehen. Ob du aufgeregt bist? Mit Sicherheit bist du etwas aufgeregt. Du beginnst deinen Tag mit einem starken Espresso bevor du unter die Dusche springst, dich gründlich rasierst und dir viel warmes Wasser über deinen Körper laufen lässt. Du genießt deinen Anblick um Spiegel, kümmerst dich um deine Haare und schminkst dich ganz dezent.

Die größte Qual steht dir noch bevor. Du schreibst mir kurz ob das schon zum BDSM gehört - Dass ich dich damit quäle dir keine Kleidung vorzuschreiben. Ich finde das für das erste Treffen nicht angebracht. Ob ich es später machen werde? Wir werden sehen.

Du entscheidest dich für einen enge Jeans, schwarze Stiefeletten mit Blockabsatz und ein figurbetontes Oberteil. Deine Haare werden von einem schwarzen Haargummi zu einem strengen Pferdeschwanz gezwungen.

Viel zu früh machst du dich auf zum Treffpunkt. Ein keines Kaffee in der Altstadt soll es also sein. Wir erkennen uns sofort. Umarmen uns und betreten das Kaffee. Der Geruch der uns in die Nasen strömt ist schon fast betörend.

Wir nehmen Platz, reden über vieles, über Hobbys, Familie, die Freunde aber kaum über SM, obwohl dich dieses Thema so reizt, du willst es endlich erleben. Es ausprobieren und spüren. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der du auf deinem Stuhl von links nach rechts rutschst sprichst du es an. "Wann spielen wir?"

Mit dieser Frage überrumpelst du mich etwas. Sie passt nicht zu dem was du die letzte Zeit geschrieben hast. Dass du sehr viel Wert auf Sicherheit legst. Dass du erst nach mehreren Treffen bereit wärst zu spielen.
Es freut mich zu wissen, dass ich wohl ein Stückweit dein Vertrauen bekommen habe. Dass du mir diese Ehre zuteilwerden lässt. Dass du mir soweit vertraust mit mir zu spielen.

Wir bezahlen, ich übernehme natürlich die Rechnung.

Wir verlassen das Kaffee. Ich flüstere dir ins Ohr. Du machst kehrt und kommst kurze Zeit später wieder zurück. Steckst etwas in meine Jackentasche und verschränkst deine Arme hinter dem Rücken. So gehen wir durch den Park, in Richtung der Parkplätze wo wir unsere Autos abgestellt hatten.

Auf dem Weg reden wir über vieles aber nicht über BDSM. Ich genieße deinen Anblick, deinen Duft und wie du dich bewegst. Am Auto angekommen sprichst du BDSM doch wieder an, machst nochmal deutlich, dass du unbedingt spielen willst. Ich weiße dich drauf hin, dass wir eine Regel hatten. "Öffne den Mund." Ich greife in meine Jackentasche ...
Geschrieben

Diese Geschichte gefällt mir ... sehr gut geschrieben ... einfühlsam ... ausdrucksstark ... 

ABER:

Es schreit förmlich nach einer Fortsetzung ... 😊

UND:

... was holst du denn aus der Jackentasche? (😉) ... oder was verschwindet in ihrem Mund? ...

Geschrieben

Gute Geschichte bitte mehr davon 

Ich gehe davon aus das sie ihren Slip in die Tasche gesteckt hat und ihn später in ihr Maul gestopft wurde. So läuft es zumindest bei mir. 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ein toller Anfang, super toller Schreibstil, großes Lob. Freue mich auch auf eine Fortsetzung...

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