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Der Stripper | Karma


In****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Diese Geschichte ist frei erfunden und wird aus der Perspektive eines Mannes verfasst.

Als wäre sein Körper so leicht wie eine Feder ließ er ihn über dem Boden schweben, ohne dabei im Geringsten angestrengt auszusehen. Dieser Mensch schaffte es, seine Handlungen kinderleicht wirken zu lassen und gleichzeitig Dinge zu vollführen, die offensichtlich eine jahrelange Übung voraussetzten. Seine Bewegungen waren geschmeidig und ineinanderfließend und dennoch hart und mächtig. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie viel Kraft er aufbringen musste um sie auf diese perfektionierte Art auszuführen, was mich sogar noch mehr faszinierte, da er sehr schlank war. Immer wenn er seine Arme anhob konnte ich jede seiner Rippen sehen, ebenso zeichnete sich sein Brustkorb von seinem flachen Bauch ab. Seinen Rücken drückte er ständig durch, damit er eine ansprechende Kurve bildete und seinen Hintern betonte, welcher mir überings den Mund mit Speichel füllte, als stünde mein Lieblingsgericht vor meiner Nase.

Ich konnte meine Augen nicht von ihm abwenden, aus Sorge, sonst etwas zu verpassen. Sein Gesicht war so makellos, als hätte es jemand gezeichnet, ich konnte beinahe nicht fassen, dass er echt war. Doch er war echt, er war ein realer Mensch mit echter Haut, auf welcher der Schweiß stand und mit echten Lungen, die im Moment kräfig für ihn arbeiteten. Seine reale Brust hob und senkte sich schwer und seine vollen Lippen waren einen kleinen Spalt voneinander getrennt, damit ihr Besitzer genügend Sauerstoff in sich aufnehmen konnte. Er hatte auch echtes Haar, das wild um seinen Kopf flog, wenn er sich drehte, sich auf und abbewegte oder sich wie eine Fledermaus über Kopf hängen ließ, die Beine fest um die dünne Stange gedreht, um nicht herunter zu rutschen. Seine Arme hatten einige Muskelansätze, ohne nur ansatzweise bullig auszusehen, genau wie sein restlicher Körper wirkten sie schmal und verletzlich und gleichzeitig kraftvoll und sportlich.

Dass neben diesem Kunstwerk auch noch andere Tänzer anwesend waren hatte ich bereits ausgeblendet, als er mir das erste Mal ins Auge gefallen war. Seine Präsenz zog jedoch auch die Blicke vieler anderer auf sich, ohne mehr dafür zu tun, als die restlichen Stripper, nur bei ihm war es reizvoller, anziehender, gefühlvoller. Sie führten alle eine ähnliche Choreografie aus, jedoch war die Art, wie er sie vollbrachte einzigartig. Als wäre die Musik ein Teil seines Geistes und als würden unsichtbare Flügel aus seinen Schulterblättern wachsen, die ihn über der Bühne umhertrugen. Nicht ein einziges Mal berührten seine Fersen den Untergrund, ausschließlich die Spitzen seiner Zehen schlitterten hin und wieder über die Erde. Seine dünnen Beine waren in knielange, dunkle Strümpfe gehüllt, eine knappe Hose, die gerade sein Gesäß bedeckte und ein lockeres weißes, aufgeknöpftes Hemd mit einer schwarzen Krawatte waren die spärliche Bekleidung, die wirklich nur das Nötigste bedeckte, um noch etwas Platz für die Vorstellungskraft zu lassen. Und wenn man genau hinsah, konnte man noch ein schwarzes Halsband unter der Krawatte ausmachen, welches ebenfalls an seinem Hals lag.

Plötzlich dunkelte sich der gesamte Raum ab, die rötlichleuchtenden Scheinwerfer, die gerade noch versucht waren, jeder Bewegung der Tänzer zu folgen wurden abgeschaltet und zurück blieb ein fast schwarzer Raum, in welchem ich gerade noch erahnen konnte, wo sich was befand. Die jungen Männer hatten sich von ihren Stangen gelöst und verbeugten sich kurz, ehe einer nach dem anderen verschwand und anscheinend ein Schichtwechsel stattfand. Nein, dachte ich, er durfte nicht schon gehen. Ich konnte mich noch nicht einmal an sein Abbild gewöhnen!

Zielstrebig durchforstete ich den ganzen Raum, der sich langsam wieder mit sanften Farbenlichtern füllte und gerade, als er hinter einem Vorhang verschwand erwischte ihn mein Blick. Ich wühlte mich durch die Menge bis zum Backstagebereich, doch wurde davor von Securitypersonen grob zurückgehalten. "Kann ich Ihnen helfen?" kam mir eine Frau in ihren frühen Dreißigern entgegen und hob fragend die Augenbrauen. Ich nahm an, dass sie die Leiterin des Clubs war, auf ihrem Sakko stand ihr Name: Mrs. Flynt. "Dieser Tänzer, der hier gerade verschwunden ist, ich möchte zu ihm." brachte ich etwas hilflos heraus.

Kurz überlegte sie und drehte sich dann zu einem der riesigen Männer um, die die Türen bewachten. "Der Herr spricht von Karma." beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. Da Karma kein wirklicher Vorname war, schloss ich daraus, dass die Stripper Künstlernamen erhielten und ihre echten Namen verschleiert wurden. Mrs. Flynt nickte einmal wissend, bevor sie sich wieder mir zuwandte. "Bitte verzeihen Sie, ich kann ihre Sehnsucht gut verstehen, jedoch ist seine Schicht für Heute beendet. Es gibt noch eine große Menge anderer ganz hinteißender junger Männer, die auch großes Talent zeigen."
"Ich will ihn." verdeutlichte ich und entgegenete scharf ihrem Blick, dem sie jedoch standhielt. Ihre Augen verengten sich etwas, ohne Feindseligkeit auszudrücken, jedoch merkte ich ihr an, dass meine Worte ungewohnt vorlaut für sie waren. "Er ist morgen ab 20:00 Uhr wieder auf unserer Bühne zu sehen." Mit diesen Worten schwang eine Sicherheit mit, die ihr gesamtes Auftreten ebenso vermittelte. Ihr Kinn schob sich nach vorn und ihr Blick war durchdringend, doch ich konnte darauf nicht reagieren.
Mein Verlangen nach seinem atemberaubenden Körper ließ mich fast verrückt werden, ich musste ihn einfach sehen. "Ich will jetzt zu ihm." Die Dame schien die Lust in meinen Augen wiedererkannt zu haben, denn dieses Mal zogen sich ihre grünen Augen zu warnenden Schlitzen zusammen, als sei sie empört.

"Hören Sie, Sir, meine Jungs sind keine Huren. Sie tanzen und ihre Kunden sehen zu, kein Anfassen, kein Sexwork." stellte sie klar. Ein siegessicheres Grinsen bildete sich auf meinen Lippen, als sie dies sagte. In der Stadt erzählte man sich viel über diesen Club und auch über Prostitution, wenn nur der Preis angemessen genug war würden die Eigentümer jeden der Stripper für ein paar Stunden anbieten. "Und wenn ich eine private Tanzstunde mit ihm verlange?" fragte ich schelmisch, doch meine Gegenüberstehende wirkte weiterhin unbeeidruckt. Darauf zog ich eine Checkkarte aus meiner hinteren Hosentasche und kritzelte eine Summe darauf, die Mrs. Flynt beim Hinsehen dann doch einen anderen Gesichtsausdruck, als pures Desinteresse entlocken konnte. Ihr Blick hob sich und sie betrachtete mich kurz überlegend.

Es schien wirklich, als müsse sie mit sich selbst kämpfen, was ich nicht ganz verstand, schließlich verkaufte sie ihre Arbeiter den Gerüchten zu Folge regelmäßig an Wohlhabende, die sich ein bisschen Spaß und Abwechslung wünschten. "Gut, folgen Sie mir." sagte sie plötzlich, drehte sich um und verschwand hinter dem Vorhang, so wie er es kurze Zeit vorher getan hatte. Ich folgte ihr mit einem neckischen Blick an die Hühne gerichtet, die mir gerade noch den Weg versperrt hat und mir jetzt argwöhnisch hinterherstarrte.

Direkt hinter dem Vorhang befand sich ein kleiner Flur, der zu mehreren Türen führte. An einer der Türen hing ein Namensschild, auf welchem Karma eingraviert war. Die Frau öffnete diese ohne zu klopfen und schritt ungeniert in den Raum, worauf ich ihr etwas vorsichtiger folgte und ein absolut göttliches Bild erblicken konnte. Der junge Tänzer stand mit dem Rücken zu uns in einen weißen Bademantel gekleidet und drehte nur seinen Kopf in unsere Richtung, um uns über seine Schulter hinweg anschauen zu können. Ein Teil seines Rückens und seine rechte Schulter waren freigelegt, wobei mir das schwarze Halsband, welches sich noch immer um seinen dünnen Hals schlang, zum zweiten Mal heute auffiel. Ansonsten konnte ich nur seine Beine und Füße sehen, die überings zum ersten Mal in meiner Anwesenheit vollständig auf dem Boden auflagen. So konnte ich erst seine wahre Körpergröße feststellen, ich überragte ihn um fast einen ganzen Kopf. Als der Dunkelhaarige meine Begleitung erkannte senkten sich seine Augenlider ein Stück, er wandte sich gemächlich zu uns um und verbeugte sich schließlich mit geschlossenen Augen...
Geschrieben

immer diese pausen ist wie wochenende, also bitte bitte 

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