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Konstellationen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

In einem Club habe ich letztens eine sehr sympathische Dame kennen lernen dürfen. Als ich nebenbei erwähnte, dass ich auf Seiten wie Fetisch unterwegs bin, wurde sie sehr ausweichend und murmelte nur etwas von Menschen in ihrem Umfeld und Konstellationen. Da die Aussage nach einer sehr persönlichen Angelegenheit klang, habe ich das Thema nicht weiter verfolgt. Aber die Bemerkung hat mich lange über zwischenmenschliche Beziehungen und ihre Erscheinungsformen nachdenken lassen.

Um eine meiner liebsten Kommunikationsexperten Vera F. Birkenbihl zu paraphrasieren: „Jeder lebt auf seiner eigenen Insel und so sehr wir versuchen andere Inseln mit unserer zu vergleichen bleiben es doch Andere.“ Das menschliche Gehirn ist ein Experte des Vergleichens, Kategorisierens und In-Schubladen-Steckens. Prinzipiell in Fragen des Überlebens absolut notwendig, ist es in der modernen, komplexen Gesellschaft oft ein Hindernis. Niemand kann sich wirklich in einen anderen Menschen hineinversetzen. Im besten Falle erreichen wir eine annähernde Schätzung.

Oftmals versuchen wir unsere Beziehungen mit konkreten Begriffen zu versehen: Feste und Offene, Freundschaften mit und ohne Plus, Affären, Familie und vieles mehr. Was dabei oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass jeder einzelne diese Begriffe anders interpretiert und manchmal auch verdeckte Absichten bei der Anbahnung zwischenmenschlicher Verbindungen verfolgt. Ich persönlich durfte einige Freundschaften plus genießen, welche eine ungemeine Bereicherung für mein Leben darstellen, selbst wenn das plus oft mit der Zeit weggefallen ist. Eine gute Freundin meinerseits verbindet damit hauptsächlich den negativen Aspekt einer mangelnden Festlegung zwischen Beziehung und Affäre. Wie oft hört man von einer Freundschaft plus, bei welcher einer der Beteiligten eigentlich eine feste Beziehung möchte?

Eine Lehre, die ich aus zwölf und zwei Jahren Beziehung, ein paar Freundschaften plus und wenigen Affären gezogen habe, ist Folgende: Es ist egal wie wir etwas benennen. Entscheidend sind die Absichten, Wünsche und Grenzen der beteiligten Parteien. So schwierig, herzzerbrechend und unangenehm es manchmal sein mag ist es meine Einstellung, dass der beste Weg ist von Anfang an und bei wesentlichen Änderungen klar zu kommunizieren was man voneinander möchte und erwartet. Egal welches Etikett ich am Ende einer Beziehung verpasse, kann sie nur funktionieren, wenn alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Alles andere kann nur scheitern und in verletzten Gefühlen enden.

Solange alle Seiten ehrlich zu sich selbst und allen anderen sind, können so unglaublich wertvolle und belastbare Beziehungen jeglicher Art entstehen. So sehr ich mir und allen anderen dieses Ideal wünsche, bleibt es doch nur das: Ein Ideal.

Geschrieben (bearbeitet)

Niemand sagt, dass ein Ideal schlecht ist. Das Problem mit Idealen ist in der Regeln nur, dass sie unerreichbar sind. Aber danach streben kann man immer.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Fettfinger
Geschrieben (bearbeitet)

Im Prinzip hast du recht und es wäre das absolut logische Verhalten. Aber Beziehungen beruhen nicht auf Logik, sie beruhen auf Emotionen. 

 

Wenn z. B. in einer FreundschaftPlus einer von beiden weitergehende Gefühle entwickelt, dann geht das mit einer Angst einher den anderen zu verlieren. Verliebtsein ist im Gehirn wie süchtig sein. Der andere ist eine Droge und nicht jeder schafft den kalten Entzug. Man will mit diesem Menschen interagieren, nicht nur sexuell, aber Gefühle zu haben muss dann bedeuten auch die rein freundschaftliche Interaktion zu beenden. Man verliert beides. Für den Part, der diese Gefühle nicht hatte, mag rückblickend dann die Bereicherung stehen (so wie du es beschreibst) für den anderen mit Gefühlen bleibt die Frage: "Warum war ich nicht genug für das ganze Paket, für alles?" 

 

Ich gebe dir recht, wie man es nennt ist fast egal und doch leiten sich aus der Benennung solcher Konstrukte gewisse gesellschaftliche Regeln und gewisse Rechte und Pflichten ab. In dem Zusammenhang halte ich mich an den Spruch: "Ehefrauendinge tut die Ehefrau." Was ich bereit bin für einen Mann zu tun hängt also auch davon ab, welchen Status er mir einräumt, was er bereit ist, für mich zu tun. Es geht dabei um Symmetrie. Denn nur symmetrische Beziehungen sind für beide positiv, sonst leidet der, der mehr will. 

 

Ich gehöre insgesamt zu den Menschen, die auf einer Beziehung ein gewisses "Etikett" brauchen, um mich daran orientieren zu können, was geht und was nicht und was von mir verlangt wird und was ich nicht verlangen darf. Hängt viel auch damit zusammen meine Grenzen zu wahren und hilft mir dann, wenn der andere wiedermal anders spricht als er handelt und ich mit der Diskrepanz umgehen muss. 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben (bearbeitet)

Bezüglich Logik und Emotionen gebe ich dir Recht. Und es gibt Konstrukte, welche in dieser Hinsicht einfacher zu leben sind als andere.

Freundschaft plus für mich eines der komplexesten und emotional herausfordernsten Konzepte, welches einen hohen Grad Selbstwahrnehmung und Ehrlichkeit (besonders zu sich selbst) benötigt. Wie du beschreibst, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich auf einer Seite vielleicht Gefühle entwickeln. Außerdem kratzt F+ sehr hart an der Grenze zu einer festen Beziehung. Denn schließlich ist mir dieser Mensch so wichtig, dass ich ihn auch neben sexuellen Dingen in meinem Leben haben möchte.

Und ähnlich wie bei Beziehungen ist meine Erfahrung, dass es bei F+ am Anfang eine gewisse "Rosarote-Brille-Phase" gibt, in der man sich häufig sieht und sehr viel Zeit miteinander verbringt. Es ist auch mir schon passiert, dass ich am Ende einer solchen Phase emotional gefordert war, als der Kontakt weniger wurde und sich die andere Seite mehr mit anderen getroffen hat. Hier muss man sich dann ernsthaft damit beschäftigen, ob diese Gefühle mehr als nur Besitzansprüche durch den engen Kontakt sind.

Die Frage, welche ich mir stelle ist, warum "muss" man die freundschaftliche Interaktion beenden, wenn es tatsächlich ernsthafte Gefühle sind? Beenden sollte man es, wenn man selbst sicher ist, den Abstand nicht wahren zu können oder die andere Seite mit den kommunizierten Gefühlen überfordert ist. Aber sollte man selbst seine Gefühle soweit zurückstellen können, dass eine freundschaftliche Ebene weiterhin möglich ist und der andere damit klar kommen, sehe ich keinen Grund den Kontakt abzubrechen.

Grundvoraussetzung ist hier natürlich, dass es sich hier um reflektierte Menschen handelt, welche offen und ehrlich miteinander kommunizieren. Der Tod einer solchen Beziehung ist in meinen Augen, wenn eine Seite aus welchen Gründen auch immer ihre Absichten und Erwartungen verbirgt.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Ähmmm und was soll *uns* das jetzt sagen TE ?

vor 15 Minuten, schrieb MskWolf:

Die Frage, welche ich mir stelle ist, warum "muss" man die freundschaftliche Interaktion beenden, wenn es tatsächlich ernsthafte Gefühle sind? Beenden sollte man es, wenn man selbst sicher ist, den Abstand nicht wahren zu können oder die andere Seite mit den kommunizierten Gefühlen überfordert ist. Aber sollte man selbst seine Gefühle soweit zurückstellen können, dass eine freundschaftliche Ebene weiterhin möglich ist und der andere damit klar kommen, sehe ich keinen Grund den Kontakt abzubrechen.

Die Frage ist doch kann ich mit den Gefühlen umgehen, den eigenen und denen die mir entgegen gebracht werden, sowie mit den damit einhergehenden Erwartungen. Kann ich das nicht so gibts nur einen Weg. Dann muss es einen Schlussstrich geben.

Also mithin viele Worte für eine klare Sache. Halte ich meine Gefühle nicht aus, oder den Erwartungsdruck befinde ich mich in der für mich falschen Konstellation.

bearbeitet von Domedan
  • Moderator
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb MskWolf:

Grundvoraussetzung ist hier natürlich, dass es sich hier um reflektierte Menschen handelt, welche offen und ehrlich miteinander kommunizieren.

Offeneheit und Ehrlichkeit ist doch in jeder Lebenslage wichtig, nicht nur in den verschiedenen Beziehungsarten.

Wenn Menschen miteinader auskommen wollen, egal ob auf Basis der Logik oder auf Basis von Emotionen, denn ist offen und ehrlich sein die erste Priorität.

vor 12 Minuten, schrieb MskWolf:

Die Frage, welche ich mir stelle ist, warum "muss" man die freundschaftliche Interaktion beenden, wenn es tatsächlich ernsthafte Gefühle sind?

Wenn ernsthafte Gefühle im Spiel sind, sieht man Einiges mit anderen Augen, dies kann eine Freundschaft (plus) sicher etwas negativ beeinflussen. Eventuell hat dann der Eine andere Erwartungen/Hoffnungen an den Anderen, als bei Beginn der Konstellation.

Geschrieben
vor 11 Minuten, schrieb FETMOD-UYEN:

Wenn Menschen miteinader auskommen wollen, egal ob auf Basis der Logik oder auf Basis von Emotionen, denn ist offen und ehrlich sein die erste Priorität.

Nur laufen Beziehungsmodelle nicht aufgrund von Logik, sondern auf *Wohlfühlfaktoren* der unterschiedlichsten Art und auf *Bedürfniserfüllung*, der eigenen und der des Partners. Und auf vielen Ebenen auch der nonverbalen, empathischen.

Geschrieben
vor 39 Minuten, schrieb FETMOD-UYEN:

Offeneheit und Ehrlichkeit ist doch in jeder Lebenslage wichtig, nicht nur in den verschiedenen Beziehungsarten.

Wenn Menschen miteinader auskommen wollen, egal ob auf Basis der Logik oder auf Basis von Emotionen, denn ist offen und ehrlich sein die erste Priorität.

Da sind wir halt wieder beim Thema Ideale. Ich stimme der Aussage zu, doch gibt da einige Faktoren, die oft dazu führen, dass nicht so offen und ehrlich kommuniziert wird wie es vielleich am besten wäre. Seien es Angst vor der Reaktion, Unwissenheit über die eigene Gefühlwelt oder schlicht der Wunsch andere zu manipulieren.

 

vor 44 Minuten, schrieb Domedan:

Ähmmm und was soll *uns* das jetzt sagen TE ?

Ich wollte nur den implizierten Zwang in Frage stellen. Wie du erwähnt hast, geht es letztendlich darum für die eigene Situation die richtige Lösung zu finden. Ich bin einfach kein Freund von "da muss man". Schließlich ist alles im Leben eine Frage des "kommt drauf an".

  • Moderator
Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb MskWolf:

Ich bin einfach kein Freund von "da muss man". Schließlich ist alles im Leben eine Frage des "kommt drauf an".

Ein guter Satz. Dem stimme ich  zu.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Minuten, schrieb MskWolf:

Ich bin einfach kein Freund von "da muss man". Schließlich ist alles im Leben eine Frage des "kommt drauf an".

Was muss *man*, darum geht es doch in Zwischenmenschlichen Situationen weniger, müssen tut man aufs Klo, was essen und trinken, atmen und schlafen zwischendurch. Und Beziehungen sind auch kein *Kommt darauf an*, so entstehen sie nicht. Früher einmal wurden so mal Ehen geschlossen, aber die Zeit sollte vorbei sein. Auch wenn es in bestimmten Kulturkreisen noch vorkommt.

Ich führe doch keine Freundschaft oder eine Beziehung aus *kommt doch darauf an*, sry sondern weil ich mich bei den Menschen aufgehoben, angenommen fühle und zwar so wie ich bin. Ich führe doch sowas nicht um Tagesstruktur zu bekommen. Freundschaften und Beziehungen kann eh nur der vernünftigen pflegen der auch mit sich selbst klar kommt.

bearbeitet von Domedan
Geschrieben

Ich habe das Gefühl, es wird hier ein wenig außerhalb des Kontexts argumentiert. Schließlich stand am Anfang dieser speziellen Diskussion die Frage nach dem Umgang mit veränderten Gefühlen und Umständen einer schon bestehenden Beziehung und nicht deren Etablierung.

Außerdem sagtest du ja selbst:

vor einer Stunde, schrieb Domedan:

Nur laufen Beziehungsmodelle nicht aufgrund von Logik, sondern auf *Wohlfühlfaktoren* der unterschiedlichsten Art und auf *Bedürfniserfüllung*, der eigenen und der des Partners. Und auf vielen Ebenen auch der nonverbalen, empathischen.

Böse Menschen könnten die von dir erwähnte Bedürfnisserfüllung genauso zynisch außerhalb des Kontexts verwenden, wie du mein "kommt drauf an".

Du meintest vorhin, ich benutze zu viele Worte für einfache Dinge. Da aber anscheinend die wenigen Worte missverständlich sind, müssen es wohl wieder mehr werden.

Kern meiner initialen Ausage war die Verweigerung, dass es keine festen Regeln gibt, wie mit zwischenmenschlichen Beziehungen umzugehen ist. Der Hinweis auf das "kommt drauf an" sollte ein Augenmerk auf die Tatsache richten, dass man Änderungen in Gefühlen und Umständen nicht isoliert betrachten und daraus eine Vorgehensweise ableiten kann, sondern immer die Verhältnisse der involvierten Menschen, ihre Geschichte und die Umständen die zu den Änderungen geführt haben eine erhebliche Rolle spielen. Letztendlich können nur die Beteiligten einer solchen Sache eine fundierte und nachhaltige Lösung spielen. Kommentatoren von außerhalb einer Beziehung werden niemals das volle Bild kennen und dementsprechend keine tatsächlichen Lösungen, sondern höchstens "gut gemeinte" Ratschläge mit fraglicher Qualität abgeben können.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man sich eine Beziehung wie eine Wippe vorstellt, dann besteht sie so lange, wie alles im Gleichgewicht bleibt, ob dabei das Gleichgewicht fast von selbst besteht oder einer sich verrenken muss, hat dann wieder mit Symmetrie bzw. Asymmetrie der Beziehung zu tun. 

 

Aber wie viel von dem, was schmerzt oder nicht gefällt wird durch anderes kompensiert? Und macht man deshalb Schluss? Oder ist es nur Tagesform? Oder gibt es neben dem noch weitere verbindende Elemente? 

 

Menschen die Schluss machen, tragen das oft ne Weile mit sich rum, bis sie sich selbst klar darüber sind, ob sie sich sicher sind. 

FreundschaftPlus hat dabei fast den Vorteil, dass man nicht Schluss machen muss, sondern es einfach auslaufen lassen kann. 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben

Warum kann die Freundschaft nach Wegfall des Plus nicht bestehen? 

 

Gute Frage, ich hätte es mir gewünscht. Aber erst brauchte ich den Abstand und nun will er nicht mehr die Nähe dessen, was ich Freundschaft nenne (im Unterschied zur Bekanntschaft, die mit zweimal im Jahr melden auskommt.) 

Ohne darüber geredet zu haben, kann ich nicht wissen, warum das so ist. Wäre ich verbittert, könnte ich vermuten, es ging ihm die ganze Zeit nur um Sex. Aber eigentlich glaube ich das nicht. 

 

Ist vielleicht am Ende doch einfach die selbe Frage wie die, warum man nach dem Ende einer Beziehung nicht einfach Freunde bleiben kann. 

Geschrieben

Ich kenne weder deine Situation noch den Mann über welchen die sprichst. Von daher kann und will ich mir kein Urteil anmaßen.

Ich kann allerdings aus meiner Erfahrung berichten:

Freundschaft sowohl nach F+ als auch Beziehung kann existieren.

Ich hatte zwei F+ mit Damen, welche ab einem gewissen Zeitpunkt das Plus haben fallen lassen. Eine, weil sie bewusst alle "Freunde" aussortiert hat, welche augenscheinlich nur Sex wollten. Die andere, weil sich eine Beziehung ergeben hat in der sie monogam sein wollte. Mit beiden habe ich noch regelmäßigen Kontakt und schätze sie als wertvolle Menschen in meinem Leben. Natürlich musste ich selbst hart mit meinem Ego kämpfen. Sowohl der Gedanke von "war es einfach nur unbefriedigend für sie?" als auch einer gewisser Teil (absolut ungerechtfertigten) Besitzanspruches. Entscheidend war für mich, dass ich sie eben als Menschen schätze mit denen ich Sex hatte und nicht Sexualpartner mit denen sich auch mal so treffen konnte.

Die Sache mit der Beziehung war da wesentlich schwieriger. Nach zwölf Jahren, einem sehr hässlichen Ende und fast 3 Jahren Funkstille kam wieder ein Kontakt zustande. Wir mussten beide sehr schmerzhafte Tatsachen hinnehmen, lange gehegte Missverständnisse ausräumen und uns eingestehen, dass wir beide unseren eigenen Anteil am Scheitern hatten. Maßgeblich war letzten Ende, dass wir beide einen Menschen, der fast zwei Drittel Teil unseres Lebens und mehr Familie als die "echte" Familie war, nicht aufgeben wollten. Oft scheitert die Freundschaft nach einer Beziehung an der Tatsache, dass eine oder beide Seiten eben ihren Teil nicht tragen will und die "Schuld" komplett der anderen geben. Schließlich ist es wesentlich einfach und angenehmer, wenn man sich selbst erzählen kann, dass man selbst alles richtig gemacht hat und nur der andere nicht mitziehen wollte.

Meiner persönlichen Einschätzung nach sind Beziehungen, die an nur einer Person scheitern, eine absolute Ausnahme. Sich selbst aber einzugestehen, etwas persönlich wertvolles bewusst oder unbewusst kaputt gemacht zu haben, ist unglaublich schmerzhaft und etwas, das sich die meisten Menschen nicht antun wollen.

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb MskWolf:

Kommentatoren von außerhalb einer Beziehung werden niemals das volle Bild kennen und dementsprechend keine tatsächlichen Lösungen, sondern höchstens "gut gemeinte" Ratschläge mit fraglicher Qualität abgeben können.

Da gebe ich Vorbehaltlos recht, in Beziehungsfragen anderer ist jeder fremde Rat *teuer* und kann Falsch liegen, es sei denn es handelt sich im Offensichtliches wie Häusliche Gewalt und der gleichen, wo im Bekanntenkreis immer noch zu häufig weggesehen wird.

vor 18 Minuten, schrieb MskWolf:

Meiner persönlichen Einschätzung nach sind Beziehungen, die an nur einer Person scheitern, eine absolute Ausnahme. Sich selbst aber einzugestehen, etwas persönlich wertvolles bewusst oder unbewusst kaputt gemacht zu haben, ist unglaublich schmerzhaft und etwas, das sich die meisten Menschen nicht antun wollen.

Es gibt zwar den Satz: "zum zusammen gehen gehören zwei, zum wegrennen reicht einer." Aber es stimmt Beziehungen scheitern selten an einen Partner alleine.

vor 47 Minuten, schrieb Teaspoon:

Gute Frage, ich hätte es mir gewünscht. Aber erst brauchte ich den Abstand und nun will er nicht mehr die Nähe dessen, was ich Freundschaft nenne (im Unterschied zur Bekanntschaft, die mit zweimal im Jahr melden auskommt.) 

Da Frage ich mich dann aber ob bei einer solchen Freundschaft dann nicht doch das + überwogen hat. Eine echte Freundschaft übersteht auch Jahre von seltenen und gar keinen Kontakt.

Geschrieben

@Domedan wie gesagt, das glaube ich nicht. Und was in sagen wir mal10 Jahren ist, werden wir in 10 Jahren vielleicht wissen. 

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Was glaubste nicht @Teaspoon, das es nicht nur an einen liegt wenn etwas scheitert ? Oder sogenannte Freundschaften+, ist bei echten Freundschaften eine komplizierte Sache weil es in der Regel die Freundschaft verändert und es selten bei beiden Beteiligten auf der gleichen Ebene bleibt dann, deswegen *schmerzt* es ja auch wenn der eine dann diese besondere Nähe, aus welchen Gründen auch immer nicht mehr möchte.

Ich persönlich kenne nur einen einzigen Fall wo das funktioniert hat in meinem Umfeld. Auf der anderen habe ich es einmal bewusst aus diesen Gründen abgelehnt es zu einem + kommen zu lassen obschon *wir* beide damals im singlemodus waren. Mit einander im *Bett* zu landen verändert eine Freundschaft massiv, bis hin zu Erwartungen und Missverständnissen und Enttäuschungen. Wenn die Hormone durchknallen sind wir weniger Selbstbestimmt als wie wir oft meinen.

Da klappt es eher eine Beziehung in eine Freundschaft zu überführen, aber meist auch nur wenn beide ihren Anteil am scheitern auch eingestehen können. Sind jedenfalls meine Erfahrungen damit.

bearbeitet von Domedan
AndersimNorden
Geschrieben

Ich glaube jede zwischenmenschliche Beziehung / Konstellation mit etwas mehr Tiefgang, egal ob mit sexuellem Inhalt oder nicht, hat seine einzigartigen Eigenheiten, genauso wie dessen Bruch.

Von daher gebe ich allen und keinem Recht von dem was ich hier gelesen habe und noch lesen werde...

Geschrieben

@Domedan natürlich sind alle Beteiligten einer Konstellation an deren gelingen oder scheitern beteiligt.

 

Nicht alles hat man dabei in der Hand. Für einige dieser Konstellationen benötigt es eben Gefühle und verdammt wäre ich reich, wenn ich wüsste, wie man diese einfach mal  anschaltet oder ausschaltet. 

 

Manchmal liegt die "Schuld" auch einfach nur darin zu sein, wie man ist. Und da würde ich nicht von Schuld sprechen. 

Geschrieben

Ich glaube eine Welt in der man Gefühle einfach ab- und anschalten könnte wäre eine gar fürchterliche.

vor 8 Minuten, schrieb Teaspoon:

Manchmal liegt die "Schuld" auch einfach nur darin zu sein, wie man ist. Und da würde ich nicht von Schuld sprechen. 

Ich persönlich versuche sowohl das Wort als auch das Konzept von "Schuld" von zwischenmenschlichen Beziehungen fernzuhalten. Schließlich hat beides eine ziemlich negative Konotation von absichtlich oder zumindest fahrlässig falschem Handeln. Meiner Erfahrung nach liegen die meisten Konfliktpunkte in Missverständnissen, unerkannten oder unterbewusst unterdrückten Gefühlen oder oft einfach nur im Wandel der Persönlichkeit durch Erfahrungen im Leben. Schuld hat an so etwas niemand und es hilft dort auch nicht eine Schuld zu suchen. Ganz im Gegenteil steht es oft einer konstruktiven Konfliktlösung im Weg, weil sich Menschen angegriffen und verletzt fühlen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

Nicht alles hat man dabei in der Hand. Für einige dieser Konstellationen benötigt es eben Gefühle und verdammt wäre ich reich, wenn ich wüsste, wie man diese einfach mal  anschaltet oder ausschaltet. 

Das stimmt tea, nicht alles in seinen Gefühlen hat man(n)/frau oder was sonst was dabei im Griff, und man kann auch in *bester* Absicht falsche Entscheidungen treffen oder sich einfach auseinander entwickeln. Ich denke mal keiner wäre wirklich reich könnte er seine Gefühle nach bedarf steuern, mit ihnen zu leben und sie aus zu halten das ist die Kunst, einfach dazu stehen wie man nun mal ist.

Und mitunter scheitern *Konstrukte* im Leben weil einer einfach verpasst wohin sich der Partner entwickelt, was völlig normal ist denn wir alle entwickeln uns je nach unseren Erfahrungen. Wenn ich heute noch so denken würde wie vor 30 Jahren, ja dann wäre ich ein ignoranter Torr.

vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

Manchmal liegt die "Schuld" auch einfach nur darin zu sein, wie man ist. Und da würde ich nicht von Schuld sprechen. 

Von Schuld dabei zu sprechen oder nur zu denken ist der falsche weg und ja in unseren Interaktionen verletzen wir manchmal andere, manchmal ohne es gleich zu bemerken, oder Überfordern sie. Sehen uns in einer Situation die *wir* nicht leisten können. Selbst wenn dabei heraus kommt: " hier stehe ich, ich armer Torr und bin zu Klug wie je zuvor............."

bearbeitet von Domedan
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