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Übermorgen.


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ist das wirklich noch mein Freund, mein Lebenspartner, diese Stück Fleisch dort vor mir auf dem Fußboden? Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß auch nicht wie lange ich schon im Schein des Kaminfeuers in diesem Sessel sitze und den Körper dort vor mir auf dem Boden betrachte. Eine Stunde? Eine halbe Stunde? Drei Stunden? Mein Zeitgefühl hat mich verlassen. Es gibt nur mich, ihn, Tag, Nacht, Sex. Sein Rektum steht noch immer ein klein wenig offen und ich verspüre erneut den Drang mir seinen Arsch zu eigen zu machen. Ihm den Strapon wieder und wieder in seine Eingeweide zu rammen. Meinen Unterleib an seine Arschbacken klatschen zu hören.

Eigentlich bin ich garnicht so. Und eigentlich ist er ein lieber Kerl. Wir haben uns eher zufällig kennengelernt. Das Wie und Wo spielt keine Rolle, wichtig ist nur das wir uns mögen. Wir eine gute Zeit haben wenn wir zusammen sind. Wir lachen viel und beim Malefiz gewinne meistens ich. Der Sex den wir haben ist nicht berauschend, aber doch meistens gut.

Bis zu diesem Freitag. Es war ein solcher Stresstag in der Praxis. Erst der normale Patientenbetrieb bis Mittag, dann Impfungen am Fließband. Sie wissen schon, dieses Virus. Ich hatte ihn in einem Moment der Ruhe zwischendurch angerufen ob er mich abholen könne, wohl wissend das er früher Feierabend hat. Kurz vor 17:00 Uhr stand er an der Anmeldung. Ein wenig Papierkram noch, dann waren wir auf dem Weg zu meiner Wohnung. "Sollen wir Pizza bestellen? Ich bin zu müde um noch irgendetwas zu machen." "Klar."

Während ich unter die Dusche ging bestellte er die Pizzen. Champignons, Thunfisch, Oliven, doppelter Käse. Hockte mich nach dem Essen auf das Sofa, klagte ihm das Leid einer Arzthelferin der nach einem langen Arbeitstag die Füße schmerzten. Und er hatte nichts besseres zu tun als sich vor mir auf den Boden zu hocken, meine Füße in seine Hände zu nehmen und sie ein klein wenig zu massieren. Mit den Daumen von den Fersen aus über die Fußsohlen mit sanftem Druck in Richtung der Zehen zu streichen. Er ist kein professioneller Masseur, aber was er tat reichte aus das meine Füße sich anders anfühlten, das Gefühl von Schmerz einem wohligen Gefühl der Wärme wich. Einem Gefühl von Lust. "Würdest du sie küssen?" fragte ich nachdem er seine kleine Massage beendet hatte. Er küsste sie. Einfach so. Die Fußsohlen. den Spann. Ein Kribbeln erfasste mich aus dem Nichts heraus. Eine Spannung. Ein so nicht gekanntes Verlangen. Drückte ihm wie automatisiert meine Zehen auf den Mund. Zwischen die Lippen. In seinen Mund. Oh ja, ich habe es genossen. Habe das Gefühl meiner Zehen in seinem Mund genossen. Die Wärme. Seine Zunge. das Saugen, das Lutschen. Die aufsteigende Gier. Die Lust. Diese Lust, die mich seinen Kopf in meine Hände nehmen ließ, ihn führte wohin ich es wollte. Bis die Lust mich übermannte. Übermannte..., ein komischer Begriff für etwas das ich mir selber schenkte.

Die Tage und Wochen danach führte ein Teil meines Kopfes ein Eigenleben. Bilder, Szenen, kleine ungekannte Filme liefen in einem abgesperrten Teil meines Hirns. Unanständige Bilder. Schmutzige Filme. Szenen, die meinen Unterleib schier brennen ließen. Unlöschbar. Unauslöschbar wie der Wunsch sie real werden zu lassen.

Es geschah einfach so. Für Ende August hatten wir unseren ersten kleinen gemeinsamen kurzen Urlaub geplant. Eine Woche in der Eifel, ein kleines Ferienhaus für zwei. Hatten unser Geld zusammengeworfen, gebucht. Und ich, ich ließ meinen Phantasien freien Lauf was alles in dieser Woche passieren könnte. Was ich mit ihm tun und lassen könnte. Steigerte mich dermaßen hinein, das ich bei einem Versandhändler verschieden Dinge orderte. Triebgesteuert. Ohne zu wissen ob es mir gefiele. Ohne zu wissen ob es ihm gefiele, ob er sich überhaupt dazu bereit erklären würde meine Phantasien mit mir auszuleben. Es war mir egal. Der Rausch, der mich erfasst hatte ließ mich alles drumherum vergessen. Die Abgründe in die ich hinab stieg bestimmten meine Gedankenwelt für diese eine kommende Woche.

Ein hübsches kleines Häuschen. Am Waldrand gelegen, etwas Wiese vor dem Haus. Feldsteinfundament, viel Holz im inneren. Kleine, gemütliche Räume, spärlich eingerichtet, ein Kamin im Wohnraum. Wir richteten uns ein, duschten danach gemeinsam. "Würdest du mir einen Gefallen tun?" Der entscheidende Satz. Der Moment. Sein fragender Blick. "Würdest du? Ja? Bitte." Stillstehende Zeit. Blicke. "Und was möchtest du?" "Schließ deine Augen."  Er hat es getan. Er schloß seine Augen und ich gestaltete ihn so wie ich es mir in meiner Vorstellung ausgemalt hatte. Kopfhaube. Augenmaske. Halterlose schwarze Strümpfe. Pinkfarbene Plateaustiefel. Bauchwegkorsage für seine Wampe. (Ja, ich weiß, angesichts unseres Alters haben wir beide das ein oder andere Kilo zu viel um die Hüften herum, aber in meiner Phantasie...) Hand- und Fußfesseln. Ein Ringknebel. Ein Cockring. Ein Hodenring an dem ich eine Führkette befestigte. Es war perfekt. Er war perfekt. Das vollkommene Objekt meiner Begierde.  Ich habe mich an ihm, ich habe mich mit ihm ausgelebt. Habe mich von meinen Phantasien treiben lassen. 

Das Kaminfeuer taucht den Raum in warmes Licht, das Knistern und Knacken des verbrennenden Holzes ist noch das einzige Geräusch im Raum. Wir haben noch einen Tag bevor ich ihn zurückverwandele. Wir die Heimreise antreten. Ich liebe ihn für das was er für mich tut. Ich werde diese letzten Stunden genießen.  Stehe aus dem Sessel auf. Übermorgen ist weit. Und dann...

Geschrieben
Kleiner Poet du .😁 Schön geschrieben 👌 ich würde mir eine Frau wünschen☺️
Geschrieben

Danke für die positiven Rückmeldungen.

 

Geschrieben

Sehr schön geschrieben, toll gemacht, subtil und erotisch 

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