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Gibt es "rassistische" Fetische?


RikaSlavegirl

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich kann mich noch erinnern wie Mitte der 90er in der Metal, Punk & Goth Szene Opas alter NS Leder Mantel vom Dachboden ein heissbegehrtes Kleidungsstück war und wohl jeder mal wieder Opa besuchen war. Ohne Symbolik versteht sich ;-) Wobei bei einigen Punks aus Provokationsgründen das nicht immer der Fall war...

Die Menschheit sollte aus der Geschichte lernen und sie ansonsten abschliessen oder am besten vergessen, leider macht die Menschheit es genau andersherum und es wiederholt sich alles dadurch...

Geschrieben (bearbeitet)

Seufz die 90er waren schon toll. An der Lorenzkirche sitzen, die Haare mit Zuckerwasser frisieren, und den ACE Tetra Pak mit dem Joint rumreichen. Das war gefühltes frei sein. Und alle kauften Springerstiefel und rote Schnürseknel.

 

Die Springerstiefel kommen übrigens von den Feilschirmjägern 😂 

bearbeitet von Brighid
Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Stunden, schrieb RikaSlavegirl:

Hey!

Ich habe mich gefragt ob es rassistische fetische gibt, bzw ob ihr glaubt, dass ein fetisch jemand rassistisch macht.

Ein Beispiel; wenn ich beispielsweise statt eines Halsbandes ein Kopftuch zu tragen habe und genau genommen lediglich das Klischee in der Richtung lebe bzw. leben will, aber sonst weltoffen, freundlich und so weiter bin, ist es denn rassistisch oder nur eine Variante von BDSM?

Ja es gibt sie und damit wird sogar explizit in Pornoproduktionen, sogar Amateurpornos geworben. Das "N"-Wort ist da allgegenwärtig und die schwarzen Kerle mit Riesendödel und Vielspritz-Garantie in weißen Socken, die allerlei Frauen schwängern, nutzen das sogar selber. Diese Ausdrücke fallen zumindest in den englisch-sprachigen Pornos durchaus. Auch bei Amateur-Pornos die homosexuellen Inhalt haben. Es macht die Leute beiderseits geil. Das bezieht sich aber wohl eher auf den Dirty Talk dann eher.

Was es noch gibt ist natürlich der klassische Nazi-Fetisch... wie ihn kurioserweise Max Mosley gefeiert hat... hatte ja auch den Beigeschmack, dass die Familie Mosley eng mit dem Nazi-Regime verbunden war.

Also ja: es gibt sie, aber man darf sie nicht so offen ausleben, weil sie ggbfls. nach deutschem Recht sogar strafbar sind, also gewisse Ausdrücke usw.

In wie weit man allerdings gewisse Erniedrigungs-Fetische die auch Ausdrücke beinhalten schon/noch als "rassistisch" ansehen kann, das ist auch schwer zu beurteilen. Weil grade so Sachen wie Skins oder Alphas, Prolls usw. wo es dann um Sniffing, Bootlicking usw. geht ... da ist die Erregung halt wegen der erniedrigenden Handlung da - und auch da fallen tw. Begriffe die nicht grade "leicht" sind.

bearbeitet von Nussija
Geschrieben
vor 14 Stunden, schrieb RikaSlavegirl:

Hey!

Ich habe mich gefragt ob es rassistische fetische gibt, bzw ob ihr glaubt, dass ein fetisch jemand rassistisch macht.

Ein Beispiel; wenn ich beispielsweise statt eines Halsbandes ein Kopftuch zu tragen habe und genau genommen lediglich das Klischee in der Richtung lebe bzw. leben will, aber sonst weltoffen, freundlich und so weiter bin, ist es denn rassistisch oder nur eine Variante von BDSM?

Ja, es gibt rassistische Fetische. Die Grenzen sind fließend – und sie manifestieren sich bereits im "Stino"-Bereich, wenn jemand das Beuteschema auf beispielsweise eine bestimmte Hautfarbe/Augenform eingrenzt und eben diesen einen Phänotyp als Reiz "braucht".
Hingegen macht meiner Meinung nach kein Feitsch rassistisch, es ist die rassistische Gesinnung, die sich in einem Fetisch zeigen kann. Umgekehrt also.

Du schreibst "ein Kopftuch". Da gibt es ja nun die unterschiedlichsten Varianten. Wenn es Dein Kink ist, mit dem Kopftuch der oberbayerischen Urgroßtante herumzulaufen, ist das ganz bestimmt etwas anderes als ein Hijab, Maghnae oder Niqab, die Burka gar nicht erst zu erwähnen. All diese unterschiedlichen Formen stehen für jeweils etwas eigenes, eine eigene Qu'ran-Auslegung (nicht bei der Urgroßtante, der oberbayerischen, vermute ich mal) und eigene gesellschaftliche Traditionen. Wenn Du nun "das Klischee" bedienen willst/sollst, müsste Dir schon klar sein, welches. Einfach Kopftuch eben, das wird dann zwar nicht unbedingt rassistisch gelesen, aber dass es kulturelle Aneignung ist, wenn Du ein mit vielfachen Bedeutungsebenen aufgeladenes Symbol auf eine Bedeutungsebene reduzierst, die den fremden Blick von außen repräsentiert, das ist ziemlich offenkundig.

Und mal abgesehen von der kulturellen Aneignung: Angesichts dessen, was gerade im Iran los ist, wo Menschen erschlagen, erschossen, erhängt werden, weil sie die staatlich vorgeschriebene Kopftuchversion als Symbol der Unterdrückung einfachster Menschenrechte nicht länger tragen wollen (beziehungsweise als Männer die Vorschrift abschaffen wollen), ist das Tragen eines solchen Kopftuchs doch eine ziemlich klare politische Aussage. Da ist es dann völlig gleichgültig, ob Du "das" nicht gemeint haben willst, Du wirst "so" gelesen werden. Und dann ist es ausgesprochen schnuppe, ob Du "sonst weltoffen, freundlich und so weiter" bist. Das sind die allermeisten, die ein "Kopftuch" tragen, nämlich auch.

Geschrieben

Diese ganze Diskussion ist echt mal wieder vvoll Deutsch,. alles ins Extrem getrieben.

Ich habe jiahrelang in den USA gelebt; dort ist es unter meinen schwarzen Freunden ganz normal, dass man sich "Nigga" nennt - wenn ich bspw an Mike denke, er ist schwarz,  der nennt mich "My German Nigga" - und "Nigga" hat da eher die Bedeutung von Kumpel... 

Versteht mich nicht falsch - in den USA gibt es ganz alltäglichen Rassismus, wie man ihn sich hier nicht vorstellen kann , wenn man schwarz und ohne viel Dollars ist, hat man einfach die Arschkarte gezogen, ist einfach Fakt. Da sterben Leute, weil sie schwatz sind und von der Polizei 10x härter angefasst werden als Weisse; ist einfach nur Fakt - Black Lives Matter kam nicht ohne Grund...

Aber als das dann nach Deutrschland schwappte wurde es wieder bis ins Extrem verzerrt und Rastalocken an Weissen ist jetzt Kulturverbrechen...

Das muss echt am "Deutschen Wesen" liegen dass ihr in Deutschland immer alles bis ins Massivextrem treibt; mittlerweile glaube ich auch, dass  Nazis und SED/Stasi einfach auch nur so zwei 'Episoden der Geschichte sind, wos die Deutschen bis ins MAcimalextrem getrieben haben - und aktuell seid ihr auch wieder gut dabei ...

Sei es mittem im Verkehr auf die Strasse kleben, Brei auf van Goghs schütten, die Rastalocken, Wie nur allg. in Deutschland auf Quatsch bestanden wird, nur weils  "halt so ist" (z.B. Musik hören - hier in Spanien hör ich täglich die Musik meiner Nachbarn mit, würd da aber nie auf den Gedanken kommen Polizei anzurufen und die würden wg sowas auch gar nicht kommen hier(

Aber ok, es hat schon seine Gründe warum ich mich in Deu nie wohlgefühlt habe;  dieses deutsche alles in Extreme treiben, war einer davon.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke vielen ist gar nicht bewusst was ein Fetisch ist. 

 

Der Fetisch ist das "vergöttern oder verzaubert sein" nicht das "hassen" von Gegenständen, Materialien und Körperteilen. Es geht um austauschbare Objekte, nicht um Menschen.

 

Beispiel 1:

Ich hatte mal einen Spielpartner mit Gummimantel und Watthosenfetisch. Als ich meinte er solle mir eine Watthose raussuchen, damit ich die zum Bespielen anpassen kann, fing er fast das weinen an als ich mit der Schere zum ersten Schnitt ansetzte. An spielen war gar nicht mehr zu denken. Ich habe unterbewusst ein Trauma ausgelöst und wir mussten umgehend exakt das gleiche Watthose wieder bestellen. Die Panik das es sich anders anfühlt war bis zur Lieferung sehr groß. Erst als sie ankam und er keinen Unterschied feststellen konnte,  konnte er wieder entspannen.

 

Beispiel 2:

Ich kenne einen hochintelligenten Fussfetischisten. Er vergöttert fast alle Füsse nur nicht die seiner Frau. Und diese Frau liebt er aus tiefsten Herzen. Aber er bekommt einfach keinen hoch wenn er an ihre Füße denkt. Im Gegenteil diese findet er sogar extrem abstoßend.

 

Was Fetische sind ist klar definiert. So kann ich zum Beispiel keinen Toyfetisch haben, da Toys ja von vornherein einen sexuellen Zweck dienen. Sehe ich persönlich zwar anders, aber so wurde es eben definiert.

 

Wenn also jemand einen Fetisch auf eine asiatische Augenform hat, macht es einen nicht zum Rassisten wenn er bei einer afrikanischen Frau keinen hoch bekommt. Afrikanische Augen sind einfach nicht sein fetisch. 🤷‍♀️

bearbeitet von Brighid
Geschrieben
Alles klar so weit. Allgemein für mich zur Klarstellung: ich selbst lebe das von mir beschriebene nicht aus, schon gar nicht öffentlich. Alleine wegen dem Thema Iran. Im Alltag und bei anderen definiere ich das Kopftuch alleine nicht als Unterdrückung wenn wir bspw. Über Burka usw reden. Ich habe lediglich gemeint, dass es in dem speziellen Umstand zwischen mir und dem Dom diesem Zweck dient. Umgekehrt könnte man es auch über vorgegebene kleiderordnungen in meinem Fall machen. Ein Halsband etc. Kann ähnlich funktionieren.

Mir kam nur die Frage nur auf als ich diese Idee mal im Kopf durchgespielt habe, völlig los gelöst von politischen Weltgeschehen etc.

In meinem Fall geht es eher darum eine Art des Symbols zu haben welche ein Zeichen der Unterwerfung zwischen mir und Dom sind. Ich konnte nun hoffentlich besser erklären was ich meine mit "spielen" mit dem Klischee. Weiter oben die Erklärung war echt arg unglücklich gewählt worden von mir.

Aber auch hier wieder... viele interessante Ansichten und zum Glück auch sachlich und respektvoll ausformuliert. Zumindest mehr als befürchtet.
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Bottomboy:

Diese ganze Diskussion ist echt mal wieder vvoll Deutsch,. alles ins Extrem getrieben.

Ich habe jiahrelang [---]

Das gute alte "Ja aber, die tun doch ..." Schade, dass Du die Jahre langen Chance nicht genutzt hast. Also hier einmal mehr ausbuchstabiert: Wie sich Menschen einer bestimmten Gruppe selbst nennen, ist ein Zeichen der Selbstbestimmung. Ein Schimpfwort umzudrehen zu einer stolzen Identität können aber nur diejenigen, die mit diesem Wort faktisch beschrieben werden (andere Beispiele: "Hure", "Krüppel", "Schwul"). Dass Dich ein Schwarzer Mann mit dem Wort bezeichnet, mit dem er seine Homies anredet, ist ein Zeichen der Zuneigung und der Inklusion. Wenn Du ihn mit diesem Wort bezeichnest, ist das etwas ganz anderes. Und das weißt Du selbst sehr genau.

Die in diesem Thread erwähnte weiße Band, die wegen ihrer Rastalocken den Auftritt abbrechen musste? Das ist so überhaupt nicht wahr. Sie erlebten die Konsequenz, was passiert, wenn man Symbole, die für marginalisierte Gruppen identitätsstiftend sind, als Mitglied einer nicht marginalisierten Gruppe zum simplen Deko-Element erklärt. Und selbstverständlich waren es nicht allein die Rastalocken, sondern das gesamte Outfit, das mit "irgendwie afrikanisch" das gesamte Dilemma auf den Puntk bringt.

Im weiteren Verlauf Deines Postings mischst Du dann munter Endzeitstimmung in der Klimadiskussion, "typisch deutsche" Befindlichkeiten und allgemeinen "Quatsch" ... Klar, ich hab es begriffen, Du findest Deutschland doof. Was das nun aber mit der Ausgangsfrage der Posterin zu tun hat oder nicht eher mit Deinem Dringlichkeitsgefühl, uns Deine eigene Befindlichkeit mitzuteilen, erschließt sich vermutlich Dir selbst am besten. Nur solltest Du dann auch mit deutschen Zuständen argumentieren, scheint mir. Die Band, die auch Du in den Fokus rücktest? Das ist eine Schweizer Band, die in einem als multikulturellen Treffpunkt etablierten Lokal spielen sollte. Und wo ist das Lokal? In der Schweiz ...

Geschrieben
vor 39 Minuten, schrieb RikaSlavegirl:

In meinem Fall geht es eher darum eine Art des Symbols zu haben welche ein Zeichen der Unterwerfung zwischen mir und Dom sind. Ich konnte nun hoffentlich besser erklären was ich meine mit "spielen" mit dem Klischee. Weiter oben die Erklärung war echt arg unglücklich gewählt worden von mir.

Das ist dann der Knackpunkt: Was zwischen Euch beiden ein völlig klares Symbol Eurer privaten Situation wäre, wirkt nach außen als politisches Statement. Sicher, das Private ist politisch, so ein gesellschaftstheoretischer Ansatz, der mittlerweile rund ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Auch wenn der längst zu dem gesellschaftlichen Konsens gedreht wurde, dass politische Ansichten Privatsache sind, es bleibt problematisch, wenn die Symbolkraft eines Objeks oder einer Handlung so unterschiedlich deutbar ist. Sicher ließe sich argumentieren, dass eine für Euch gesetzte Bedeutung andere schlicht nichts angeht. Nur geht sie eben in dem Moment die anderen etwas an, in dem Ihr sie damit konfrontiert. Konfrontation ist aber überhaupt nicht Eure Absicht? Klar. Aber warum dann das private Symbol, von dem Ihr ja wisst, dass es in der Öffentlichkeit anders gedeutet wird als Ihr es für Euch gesetzt habt, in eben diese Öffentlichkeit tragen?

Geschrieben

Fridays for Future Hannover hatte als erster einer Band abgesagt, weil die Sängerin Dreadlocks hatte und man ihr sagte damit könne sie nicht auftreten. Wenn sie sich aber die Haare anschneiden würde dürften sie auftreten. Bis vor 10 Jahren konnte man fast an jeder Ecke sich Rastalocken und Dreadlocks machen lassen. Es geht nicht um kultureller Aneignung, sondern um kulturelles Teilen. 

 

Mittlerweile haben wir ein neues Level an Verurteilungen und Diskriminierung erreicht. Unsere Gesellschaft lebte viele Jahrhunderte von einem kulturellen Teilen, sowohl musikalisch, kulinarisch, kulturell und sexuell. Ich sage nur Kamasutra.

 

Ich liebe die türkische Küche und koche als Deutsche heute noch gerne. Werde ich bald dafür verhaftet, wenn ich der Freunden selbstgemachtes Baklava mitbringe? Die Frage die sich dann stellt mache ich mich kultureller Aneignung von der Türkei, Griechenland, oder Syrien schuldig?

 

Was ist mit den Musliminnen die sich nicht unterdrückt fühlen, sondern sich aus freien Stücken für das Kopftuch entschieden haben, weil es ihnen ein Gefühl von Geborgenheit, Schutz und Distanz gibt. Wird es ihnen bald vom Kopf gerissen werden, damit sie sich nackt, hilflos und ausgeliefert fühlen? Nur damit deutsche Idioten sagen können sie haben die Frauen in Deutschland vom Kopftuch befreit.


Was ist mit Shibari (Bondage)? Shibari war ursprünglich für Gefangenentransporte und Folter bestimmt. Und wurde erst viel später in Japan zur erotischen Kunst. Wollen wir das auch verbieten? Oder ist es da etwas anderes weil es uns einfach in den Kragen passt?

BDSM bedient sich vieler Spiele und Spielzeuge die ihren Ursprung aus dunklen Zeiten unserer Geschichte haben. Wollen wir das alles verbieten? Oder ist es da etwas anderes weil es uns einfach in den Kragen passt?

 

Es ist erschreckend wie viele das Wort Toleranz scheinbar bis heute noch nicht verstanden haben.

Geschrieben (bearbeitet)

@Maba-1959: Das eine Künstlerin genau wegen ihrer Rastalocken von Fridays for Future wieder ausgelladen wurde, ist Fakt - hat FFF ja auch selbst in Medienberichten zu Stellung genommen. Also immer bei der Wahreheit bleiben.

Und mit meinen schwarzen Freunden in LA ist es nun mal, obs dir passt oder nicht, ganz normal, sich untereinander mit Nigga anzureden; genauso nenn ich den auch "Nigga" - da sehn weder er, noch andere Schwarze Freunde von mir oder ich  ein Problem drinnen... Aber ok; ich seh deinen Punkt; meine weissen oder gelben, roten  oder Hispano Freunde  rede ich in aller Regel nich mit Nigga an;  aber trotzdem seh ich in dem Begriff kein Problem mehr; genausowenig wenn man mich schwul nennt oder so... 

Aber mein Punkt ist: in den USA gibtr es im Unterschied zu Deutschland wirklichen, instutionellen  Rassismus, da machte Black Lives Matter auch voll Sinn und hat was bewirkt - in Deutschland ist ein wichtiges Thema wie BLM zum Theater um Begriffe oder "kulturelle Aneignung" oder die angeblichen Privilegien der Weissen Männer und diesen ganzen Quatsch geworden - wieder mal alles bis ins Extrem getrieben - das ist ieinfach nur albern in meinen Augen - meine Meinung.

Und ich habe die letzten 25 Jahre in den USA, Venezuela, Indien und noch paar anderen Ländern gelebt und kann dir sagen, das meine Meinung schon begründet ist.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 37 Minuten, schrieb Brighid:

Fridays for Future Hannover hatte als erster einer Band abgesagt,

Stimmt. I stand corrected. Zumindest, was die zeitliche Abfolge  betrifft.
Allerdings empfinde ich die Behauptung: "Unsere Gesellschaft lebte viele Jahrhunderte von einem kulturellen Teilen, sowohl musikalisch, kulinarisch, kulturell und sexuell. Ich sage nur Kamasutra." als eine reichlich steile These, vielleicht, weil ich den Begriff "Teilen" als etwas auf Augenhöhe verstehe. Die Übernahme indigener Klänge, Zutaten, Verzierungen und Praktiken wäre demnach ein Teilen, wenn diese Dinge nicht losgelöst von ihrem Ursprung verwendet würden zwecks simpler Dekoration, unter Negierung oder gar aktiver Missachtung des symbolischen Überbaus und der spirituellen Hintergründe. So ging der Exotismus des fin de siècle mit seinen orientalischen Dekorationen im Jugendstil und art nouveau eben beileibe nicht einher mit einer gesellschaftlichen Gleichstellung von Menschen aus nichteuropäischen Ländern, die Afrika-Mode des Expressionismus blieb außerhalb der Kunst ebenso folgenlos wie das Faible für "Ziganes" in der  westeuropäischen Musik (z. B. Brahms, Liszt et al.).

Übernahme ist kein "Teilen". Und dass das Kamasutra im Westen weitestgehend als Lehrbuch für sexuellen Praktiken verstanden wird, ist die gleiche, auf eine für die eigenen Interessen nutzbare Reduktion wie die Ansicht, Tantra sei etwas, um prima Sex zu haben.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Minuten, schrieb Maba-1959:

Stimmt. I stand corrected. Zumindest, was die zeitliche Abfolge  betrifft.
Allerdings empfinde ich die Behauptung: "Unsere Gesellschaft lebte viele Jahrhunderte von einem kulturellen Teilen, sowohl musikalisch, kulinarisch, kulturell und sexuell. Ich sage nur Kamasutra." als eine reichlich steile These, vielleicht, weil ich den Begriff "Teilen" als etwas auf Augenhöhe verstehe. Die Übernahme indigener Klänge, Zutaten, Verzierungen und Praktiken wäre demnach ein Teilen, wenn diese Dinge nicht losgelöst von ihrem Ursprung verwendet würden zwecks simpler Dekoration, unter Negierung oder gar aktiver Missachtung des symbolischen Überbaus und der spirituellen Hintergründe. So ging der Exotismus des fin de siècle mit seinen orientalischen Dekorationen im Jugendstil und art nouveau eben beileibe nicht einher mit einer gesellschaftlichen Gleichstellung von Menschen aus nichteuropäischen Ländern, die Afrika-Mode des Expressionismus blieb außerhalb der Kunst ebenso folgenlos wie das Faible für "Ziganes" in der  westeuropäischen Musik (z. B. Brahms, Liszt et al.).

Übernahme ist kein "Teilen". Und dass das Kamasutra im Westen weitestgehend als Lehrbuch für sexuellen Praktiken verstanden wird, ist die gleiche, auf eine für die eigenen Interessen nutzbare Reduktion wie die Ansicht, Tantra sei etwas, um prima Sex zu haben.

Sorry, das ist Quatsch - ich habe3 indigene Freunde in Venezuela, von wo auch meine Ehefrau und Herrin Emme stammt, und die waren begeistert davon, als ich ihnen Videos von PArtys zeigte, wo Gesänge oder sonstige "kulturelle Diebstähle" in den Sound eingearbeitet waren - die fanden das alle toll, das IHRE Kultur uns Europäern gefällt und wir drauf abfeiern. Da kam keine Sau auf die Idee von Kulturdiebstahl zu reden. Genausowenig wie wenn ich bei allen Oktoberfesten auf der Welt von Kulturdiebstahl spreche - bleiben wir doch mal auf dem Boden.

Wie ich sagte: typisch Deutsch, alles in Maximalextrem treiben....

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Bottomboy Danke, ich musste es mir die ganze Zeit verkneifen genau das niederzutippen, weil ich das hier als Ort sehe wo diverse Themen eigentlich keinen Platz haben... dein Eindruck das die Deutschen alles immer so extrem machen... jap, ist so.

 

Aber vielleicht doch ein paar Worte dazu... weniger die Politik Richtung, sondern der Strasse.

Die "Rechten" heutzutage, nun die wären damals eher Lagerinsassen geworden mit ihrem Verhalten, da rastet der Österreicher vor Wut im Grabe aus bei so wenig Anstand, Disziplin und purem Volksverrat. Und die "Linken"... die handeln inzwischen mehr wie die Inquisition selbst, purer Hexenverfolgungswahn und es werden Dinge interpretiert, die gar nicht da sind... deren Kollektivhirn ist inzwischen genauso "braun", wie die der anderen. Was beide Seiten gemeinsam haben, sie haben jeweils den Kern ihrer Idiologie vergessen und ihre Richtung schon lange verloren und irren eigentlich nur noch umher und glauben etwas zu vertreten was sie schon lange nicht mehr mehr verstehen.

Nicht falsch verstehen, die Gefahr von Rechts besteht, gerade in der Politik, aber weniger in Deutschland, eher im Rest der Welt wenn man sich die derzeitige Entwicklungen ansieht.

 

Und während sich alle hier über Rastalocken aufregen, dann haben die Punks den Irokesenschnitt von den armen Indiane... ich mein nordamerikanischen Urvölkern geklaut und wann fangen wir endlich an den Franzosen Napoleon vorzuwerfen und den Iltalienern das Römische Reich ? Da stehen bestimmt noch Reputationszahlungen aus...

 

Wie ich schon sagte, aus der Geschichte lernen und sie dann abschliessen. Und so stehe ich jede Nacht mit dem Handtuch in der Hand im Garten und stecke meinen Anhalterdaumen in die Höhe, das mich ET endlich von diesem Planeten abholt wo die Milliarden von Primaten nichts anderen können, als sich mit Scheisse zu bewerfen... Heil ? Peace ? Ne fick dich einfach...

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Bottomboy:

Also immer bei der Wahreheit bleiben.

Wie ich bereits in meiner Antwort auf Brighid schrieb: I stand corrected.
Deine Behauptung, in Deutschland gäbe es keinen "wirklichen institutionellen Rassismus", ist eine absolut steile These. Schau Dir halt mal an, wie Ämter und Behörden wie auch die Polizei mit Menschen umgehen, die sie für "nicht deutsch" halten. Dass Du BLM-Bemühungen in Deutschland für albern hältst, bitteschön. Als weißer Mann, der nach eigener Auskunft nicht in Deutschland lebt, könntest Du natürlich auch mal über Deine Privilegien nachdenken, die Dir den Blick nicht gerade weiten, wie es scheint.

Geschrieben (bearbeitet)

Rassismus in Deutschland gibt es nach wie vor. Aber nicht durch kultureller Aneigung. Wenn die Mutter meiner türkischen besten Freundin mich auf die Seite nahm und mir das Kochen beibrachte sehe ich es schon als teilen. Natürlich wurden Gewürze früher nicht geteilt man handelte. "Ich bekomme etwas von dir und du bekommst etwas von mir" Auch Inspirationen sehe ich nicht als Aneignung, denn mir wurde der Zugang dazu eröffnet und eine mir bis dahin fremde Welt gezeigt.

 

Ich habe meinen Sohn sehr weltoffen erzogen. Mir war es wichtig das er in die Seelen von Menschen schaut und nicht vor ihren Kopf. So hatte er u.a. einen Freund dessen Opa aus Samoa kam, einen thailändischen Freund, und einen Zigeuner (er nennt sich selbst so, da das ganze etwas komplizierter als Sinit und Roma ist). Jedenfalls kam mein Sohn auf die weiterführende Schule und prügelte sich schon in der ersten Woche durch den Schulhof weil er hörte das man seinen Freund dessen Opa aus Samoa kam mit den Worten "du siehst wie Scheisse aus"  beschimpfte. Mein kleiner 10 jähriger schrie, dass das gar nicht wahr sei, er schaue aus wie Karamell und die sei lecker und prügelte darauf hin los. Wobei auch eine Brille eines Jungen zu Bruch kam. Die Lehrer konnten sich das gar nicht erklären, man sei nicht rassistisch in der Schule und die beiden hätten sich bestimmt nur verhört. 🙄 

 

Man muss Diskriminierung ernst nehmen und dann Farbe bekennen wenn es nötig ist. Aber sicher nicht irgendwelche Hirngespenstern ihren Lauf lassen, weil es gerade Hip ist sich über alles zu empören.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben (bearbeitet)

Bitte nciht falsch verstehen - Rassismus ist widerlich und gehört überall in jeder Ausformung ausgerottet.

Aber aus meiner Lebenserfahrung: ich habe schon in allen möglichen Ländern und Gegenden gelebt (von Venezuela bis Indien, von Südafrika bis USA,....) und habe Freunde mit allen möglichen Haut, Haar, Augenfarben und wenn man sich anschaut, was aus Black Lives Matter in Deutschland wurde, dann wurde es wirklich nur ins Extrem getrieben; man hat daraus eine Diskussion um Rastalocken und rassistische Fetische gemacht.... einfach albern und typisch deutsch. Einfach meine Meinung. Ihr solltet in Deutschland ein wenig gelassener und weniger fanatisch an die Dinge herangehen, aber wieder: einfach meine Meinung.

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
  • Moderator
Geschrieben

Leider läuft das Thema nun in eine Richtung, die so nicht gewollt ist.

Es ging um die Frage, ob es "rassistisch" wäre ein Kopftuch etc. zu tragen oder ob es "rassistische" Fetische gibt.

Ich hielt dies für eine interessante Diskussion bzw. Fragestellung.

Leider  rutscht das Thema aber immer mehr in Richtung Politik ab.

Da es wahrscheinlich gar nicht möglich ist, solch ein Thema ganz und gar unpolitisch zu diskutieren, muss ich dieses Thema leider beenden.

Politik ist im Forum nicht erlaubt.

Ich bedanke mich für die rege Teilnahme.

Gruss Uyen

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