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Versäumnisse und ihre Folgen


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Seit drei Tagen hatte die 53jährige Alwine sich nicht bei ihrem Dom gemeldet. Ob sie es einfach vergessen hatte, oder ob sie bewusst oder unbewusst das heraus gefordert hatte, das jetzt auf sie zukam, spielte in diesem Moment keine Rolle für sie. Wie meistens nach solchen Verfehlungen, hatte er am Telefon so getan, als sei nichts passiert. Aber sie wusste, dass dieses Versäumnis nicht ohne Folgen bleiben würde.

 

Auf dem Weg vom Auto zu seinem Haus, nahm sie sich viel Zeit. Sie fragte sich, warum sie jetzt nicht einfach umdrehen und zurück fahren würde. Jens, ihr Ehemann war mit seinen Kumpels unterwegs zum Stadion. Er hatte also nicht bemerkt, dass sie das Haus verlassen hatte. Er würde also auch nicht bemerken, dass sie so schnell wieder zurück gekommen wäre.

 

Sicher, ihr Dom erfüllte ihr jedes Mal manchen ihrer dunklen Träume. Und er war ihr in den letzten Jahren, neben ihrer D/s-Beziehung ein verständnisvoller und verlässlicher Freund geworden. Aber mit dieser einen Strafe stand ihr Bewusstsein ebenso auf Kriegsfuß, wie ihr Unbewusstes immer wieder danach zu verlangen schien.

 

Die Fußgänger-Ampel leuchtete rot. So als wollte das kleine Männchen ihr sagen, ..“Heute nicht! Kehre um!“. Alwine blieb stehen, als das grüne Männchen sie einladen wollte. Sie ging einen Schritt zurück und ließ das auf sich wirken, was sie sehr wahrscheinlich erwartete, wenn sie jetzt weiter ginge.

 

Beim ersten Mal hatte sie lachen müssen. Diese Reinigungs-Zeremonie war für sie eine Mischung aus peinlicher und demütigender Situation gewesen. Und für einen Moment hatte sie den im Bad weit nach vorne gebeugten, nackten Dom, nicht mehr als solchen erst nehmen können.

 

Doch dann hatte sie sich ihre Situtation vor Augen geführt. Sie hätte es verweigern können. Sie hätte ihn um Gnade und um eine andere Strafe bitten können. Aber dann hatte die dunkle Alwine in ihr die Oberhand gewonnen. Und sie hatte den Wasch-Handschuh übergestreift, in den warmen Wasserstrahl gehalten und ihn mit Seife benetzt.

 

Was er danach von ihr verlangt hatte, hatte sie anfangs wie in Trance erfüllt. So als sei das nicht sie selbst, sondern sie würde sich dabei beobachten. Doch dann war sie tief eingetaucht und hatte von Sekunde zu Sekunde gespürt, wie die Macht ihres Doms geschwunden war, und wie in ihr für diesen so absolut intimen Moment eine Macht über ihn entstanden war, die sie innerlich erschaudern ließ.

 

Seitdem hatte sie zunächst versucht, keine Tagesmeldung zu versäumen. Doch dann, meistens nachdem drei oder vier Wochen vergangen waren, hatte sie immer wieder zwei oder drei Meldungen ausgelassen. So wie auch jetzt, an dieser Fußgänger-Ampel, hatte sie sich dann auf dem Weg zu ihm jedes Mal gefragt, ob sie nicht doch umkehren oder ihn um eine Andere Strafe, … .

 

Eine dreiviertel Stunde später stand Alwine im Bad ihres Doms. Nachdem sie sich intensiv die Zähne geputzt hatte, griff sie zu dem bereit stehenden Mundwasser. Ihr Dom lag noch voll der Gefühle, die sie ihm bereitet hatte auf seinem Bett und war für sie in diesem Moment einfach nur Arne. Der Mann, dem sie einen Genuss bereitet hatte, für den manche Männer kilometerweit auf Knien rutschen würden.

 

Alwine grinste mit einer Mischung aus Stolz und Bewunderung in den Spiegel. Und wie jedes Mal, nach einem solchen Erlebnis nahm sie sich vor, die tägliche Meldepflicht ab sofort noch ernster zu nehmen.

 

Bei diesem Gedanken wurde ihr Grinsen noch ein bisschen breiter.

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